Kickboxen

Kickboxen, der moderne Wettkampfsport, wird heute in verschiedenen Disziplinen ausgetragen. Zu diesen Disziplinen zählen das Semikontakt, Leichtkontakt, Hardkontakt und das Vollkontakt mit Lowkicks oder ohne. Hierbei wird jeweils nach verschiedenen Regeln gekämpft und je nach Anordnung des Verbandes mit der jeweiligen Schutzausrüstung, damit das Verletzungsrisiko der Kämpfer auf ein minimales reduziert wird. Seinen Ursprung fand das heutige Kickboxen in den sechziger Jahren in den Vereinigten Staaten. Denn dorthin fanden immer mehr asiatische Kampfkünste ihren Weg und damit man sich untereinander sportlich messen konnte, wurde ein festgelegtes Regelwerk für die Kämpfer geschaffen.
Somit bestand die Möglichkeit, die unterschiedlichen Stile gegeneinander antreten zu lassen. Den größten Entwicklungseinfluss auf das Kickboxen hatte das Karate, da es damals am meisten verbreitet war. Man nannte das Kickboxen in seiner Anfangszeit auch Fullcontact-Karate. Eigentlich ist Kickboxen eine Kombination aus Karate, Taekwondo, Boxen und Kung Fu. Bruce Lee, der uns allen vermutlich ein Begriff ist, zeigte in den sechziger Jahren im Rahmen eines Showkampfes, bei einem internationalem Karate Tunier in Los Angeles, eine Schutzausrüstung, mit der man mit vollem Kontakt kämpfen konnte.

Bis dato wurden die Wettkämpfe nämlich ohne oder mit nur geringem Kontakt durchgeführt. Bruce Lee war auch derjenige, welcher zum ersten mal das Wort Kickboxing aussprach und sagte voraus, dass künftig weltweit Wettkämpfe mit leichtem und vollem Kontakt stattfinden werden. Tatsächlich fand dann 1970 der erste Vollkontaktkampf in den USA statt. Dieser Kampf wurde dann nach den Regeln von Joe Lewis ausgetragen, mit vollem Kontakt und keinem Punktestop. Es waren Fausttechniken, Würfe und Fußtechniken oberhalb der Gürtellinie erlaubt. Die Kämpfer waren mit Boxhandschuhen, Tennisschuhen und einer langen Hose bekleidet, der Oberkörper war frei. 1974 schwappte das Kickboxen dann nach Deutschland über, aber erst 1980 setzte sich diese Form des Kickboxens hierzulande durch. Die Regeln haben sich bis heute allerdings verändert.
So sehen die Regeln heute aus:
Semikontakt:
Hier müssen die Techniken sauber und kontrolliert durchgeführt werden. Nach Treffern wird unterbrochen und gleich bewertet.
Erlaubt sind nur Treffer oberhalb der Gürtellinie. Im Semikontakt wird mit Anzug und Gürtel, oder mit langer Hose und T-Shirt gekämpft. Genau wie im Leichtkontakt.
Leichtkontakt:
Im Leichtkontakt werden die Techniken wie im Semikontakt ausgeführt, der unterschied zum Semikontakt besteht darin, dass jede Runde, bis auf Ausnahmefälle, durchgekämpft wird. Es findet folglich kein Punktestop statt und es sind dieselben Techniken wie im Semikontakt erlaubt.
Vollkontakt:
Beim Vollkontakt wird, wie der Name schon sagt, mit vollem Kontakt gekämpft. Hier kann der Kampf auch vorzeitig durch KO beendet werden. Die Runden werden durchgekämpft, außer in Ausnahmefällen. Beim Vollkontakt gibt es noch eine weitere Unterscheidung, unzwar in Kämpfe mit und ohne Lowkicks. Bei Kämpfen mit Lowkicks sind Fußschützer allerdings verboten und es wird in kurzen Hosen gekämpft. In beiden Varianten ist der Oberkörper jedoch frei. Im Vollkontakt sind auch Tritte Oberhalb der Gürtellinie erlaubt. Gegenüber den Fausttechniken des Semi, -und Leichtkontakts darf man hier allerdings noch Seitwärts, -und Aufwärtshaken einbeziehen.
Die Schutzausrüstung : Fußschutz, Schienbeinschutz, Unterleibsschutz, Handschutz, Kopfschutz und Brustschutz bei Frauen.
Doch Wettkämpfe sind nicht das einzige Ziel im Kickboxen. Auch die Gürtelprüfungen sind ein wichtiger Bestandteil des Kickboxens. Die Gürtelprüfungen sind in 5 Schülergrade unterteilt. Danach folgen dann die Dan-Grade. Im Prüfungsprogramm des 1.Dan sind auch Techniken aus dem Thaiboxen enthalten, um eine vollständige Ausbildung gewährleisten zu können. Man kann sich natürlich auch zum Kickbox-Instructor ausbilden lassen.
Die ersten Kämpfe trägt man als Amateur aus, nach einer bestimmten Anzahl von gewonnenen Kämpfen bekommt man allerdings auch die Möglichkeit Profikämpfe zu bestreiten. Allerdings reicht der Verdienst, den man als Profi erwirtschaftet, nicht aus, um davon Leben zu können.
Der Kickboxsport ist ein exzellenter Sport für Körper und Geist. Er Dient nicht nur zur Selbstverteidigung sondern steigert auch das Selbstbewusstsein und fördert Werte wie Respekt und Disziplin. Leider wird oftmals ein falsches Bild von Kampfsportlern vermittelt. Nicht selten durch die Medien, aber diese entsprechen nicht den Tatsachen. Wahre Kampfsportler sind keine brutalen Schläger. Sondern Sportler, die in Vernunft und Respekt geübt sind!
Kickboxen kann von jedem Menschen ab dem 6. Lebensjahr in normaler körperlichen Verfassung erlernt werden.

Kickboxen Video

Ein prima Video über den Trainingsalltag des Kickboxing

[Video:http://www.youtube.com/watch?v=qRq3rp6NtmM]
Autor: Ibo.85
Bild: © Kzenon – Fotolia.com