Brasilian Jiu Jitsu, die waffenlose Selbstverteidigung
Diese Kampfsportart wurde von den japanischen Samurai erfunden, um sich in einem Kampf ohne Waffen zu verteidigen oder gar zu siegen. Was zunächst nur dem Adel vorbehalten war, ist im Laufe der Jahre von jedermann ausgeübt worden. Diese Kampfsportart soll den Gegner oder Angreifer möglichst schnell und effektiv unschädlich machen.
Beim Jiu Jitsu werden Schlag, Tritt, Wurf-, Hebel- und auch Würgetechniken angewendet. Mit dieser Kombination wird der Angreifer schnellstens unter Kontrolle gebracht und kampfunfähig gemacht. Dabei wird die Kraft des Angreifers gegen ihn selber verwendet.
Das Prinzip und die Techniken
Diese Kampfsportart lehnt sich an einen strengen Verhaltenskodex. Der geht so weit, dass es einige Schulen gibt, die sogar Wettkämpfe ablehnen, damit sich in diesen keiner verletzt. Die Entwicklung jedes Schülers wird durch einen farbigen Gürtel, den dieser trägt, angezeigt. Genannt werden der Fortschritt und das Erreichen der nächsten Stufe dann „Kyu“. Die Schüler lernen zuerst die Schlag-, Tritt- und die Beintechnik. Was besonders wichtig ist, ist die Falltechnik. Diese wird besonders geschult, damit man sich verletzungsfrei abrollen und fallen lassen kann. Ebenso werden die Anwendungen von Hebel, Würfen und Festhaltetechniken praktiziert, um sich in der waffenlosen Selbstverteidigung gegen Angreifer zu behaupten.
Mit dem Einzug von Jiu Jitsu im Jahre 1906 hier in Europa, wurden immer mehr Ringergriffe, Boxschläge und andere Kraftanwendungen in diese Sportart integriert.
Die Basis für weitere Kampfkünste
Jiu Jitsu ist die Basis für viele weitere Kampfsportarten, die sich aus diesem Sport entwickelten. So wurden die Kampfsportarten Jūdō, Aikido, Karatedō-Ryū, Kray Maga und das deutsche Ju Jutsu entwickelt.
Besondere Bekleidung
Das Jiu Jitsu wird in der Regel mit nackten Füßen veranstaltet. Man braucht aber einen speziellen Anzug, den sogenannten Keikogi dafür. Dieser Anzug besteht aus zwei Teilen und ist aus besonders reißfester Baumwolle. Männer tragen in der Regel ein T-Shirt z.b. von Venum darunter und Frauen meist ein Unterhemd, T-Shirt und einen Sport-BH. Ein Suspensorium (Tiefschutz) als Schutz wäre hier von großem Vorteil (Die Schutzserie von Shock Doctor ist hier besonders im Markt hervor zu heben). Zu diesem Keikogi gehören die Zubon, eine Hose, die an den Hüften geschnürt wird und das Uwagi, eine Jacke, die weder Knöpfe noch Reißverschluss besitzt. Zusammengehalten wird diese Uwagi mittels eines Obi, einen auf eine bestimmte Weise gebundenen Gürtel, der die Jacke zusammenhält.
Obi, Farbe des Kyu und Dan
Den Obi gibt es in verschiedenen Farben, welchen den Kyu des Schülers anzeigen. Unter Kyu versteht man den Grad der Reife, welche der Schüler erreicht hat. Angefangen wird mit einem weißen Obi. Dieser Schüler muss sich mit der Zeit einigen Gürtelprüfungen unterziehen. Hat der Schüler diese Prüfungen bestanden, bekommt er einen Obi in einer anderen Farbe. Diese Farben sind der Ansporn für die Schüler. Aber nicht nur das kämpferische Können wird hier beurteilt, auch der Gesamteindruck des Schülers spielt eine große Rolle. Hier wird Regelmäßigkeit zum Training, die Pünktlichkeit, Willen und Haltung sowie Aufmerksamkeit und Konzentration beurteilt. Insgesamt gibt es neun Schülergrade, die man erreichen kann.
Der Meistergrad, der Dan-Grad, ist in zehn Meistergrade unterteilt. Auch hier wird sich der Meister festgelegten Kriterien und Prüfungsprogrammen unterziehen müssen, um den nächsten Dan zu erreichen. Je weiter man kommt, desto schwerer werden die Prüfungen.