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KYS-Speedrun Any%
HD-wallpaper-crying-anime-boy-crying-anime-guy.jpg>sei ich
>20 Jahre alt, arbeitslos, ambitionslos, keine Freunde
>Neetleben für immer
>Eltern sagen nichts, weil sie ihren Sohn lieben
>Jeden Tag Vidya, Netflix, TK-Pizza und VR Hentais
>Der Tag vor meinem Geburtstag
>Elden Ring SL 1 No Death Challenge Run
>Dies wird der krönende Triumph meines Lebens
>Dad betritt mein Zimmer
>”Mein Sohn, morgen wirst du 21. Es wird Zeit, dass du dir endlich eine Arbeit suchst und ausziehst.”
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>Malenia, Göttin der Fäulnis bei 5% HP
>”Mein Sohn, es ist ernst.”
>3%
>”Andere in deinem Alter sind bereits verheiratet oder denken über ihre Familienplanung nach. So kann es einfach nicht mehr weiter gehen.”
>Parryfail
>WARUMMUSSTDUMICHAUSGERECHNETJETZTMITSOWASNERVEN????
>Fast travel vor die Haustür mit einem Koffer
ich bin total aufgeschmissen. anons was soll ich jetzt nur machen?
Kriss Dalmi: “Duuu!”
Ein Rookie. Ganz genau ein Rookie aus dem Performance Center ist dem Appell gefolgt, den Kriss Dalmi in der Nacht vom 14.06.2022 auf Facebook veröffentlicht hatte. Angepriesen wurden seine Fähigkeiten als edelmütiger und aufrichtiger Förderer, der denjenigen an die Spitze der Royal Rookie 2022-Battle Royal führt, der sich zusammen mit Viggo Constantine unter seine Fittiche begeben würde. Kandiert wurde diese Ankündigung von Versprechungen eines Turbostarts hin zu den Sternen und eine allumfassende, wertvolle Erfahrung, um die eigene Charakterstärke zu schärfen. Ein Angebot, das man unmöglich ausschlagen kann, wenn man es so schnell wie möglich an die Spitze der Wrestlingwelt schaffen will. Oder?
Ob es nun daran liegt, dass die junge Generation Facebook überhaupt nicht mehr nutzt oder weil niemand mit gesundem Menschenverstand nach all den Jahren seines Verrufs auf die selten dumme Idee käme, die eigene Wrestlingkarriere in die Hände eines Irren zu legen – das Interesse dieses Angebot anzunehmen war augenscheinlich nicht sonderlich groß. Und so steht der Belgrader inmitten eines schummrigen Wettbüros in Dortmund ihm gegenüber. Einmal mehr.
“B-bitte war...”
Der junge Bursche kommt nicht mehr dazu, die fehlende Silbe zu auszusprechen, als Kriss Dalmi ihn am Kragen seines Kimetsu no Yaiba-Hoodies packt und – so wie vor zwei Wochen – eine Faust in seinem Gesicht versenkt. War er laut des Arztes, der für das körperliche Wohlergehen der Nachwuchswrestler im Performance Center zuständig war, mit seiner von Dalmi verursachten Nasenprellung noch vom Glück geküsst, so war er sich sicher, dass sein Riechorgan diesmal komplett entzweit wurde.
Kriss Dalmi: “Hatte ich dich nicht davor gewarnt, was passieren würde, wenn du mir noch mal unter die Augen trittst?”
Mit verdrehten Augen taumelt der arme Tropf zurück und will erneut zu einer Antwort ansetzen, will ihn anflehen aufzuhören, wenigstens für eine Sekunde. Doch da fliegt er schon durch die Luft wie Gundam-Mechas durchs Weltall. Mit dem Unterschied, dass ein solcher Riesenroboter wahrscheinlich nicht eine so tollpatschige Bruchlandung hinlegen würde wie er sie in diesem Moment durch einen zusammenkrachenden Tisch vollführt.
Irritierte Blicke und ein empörtes “Brate!” werden dem einstigen Sektierer von einigen wenigen seiner Landsmänner gewidmet, als deren Aufmerksamkeit von den diversen, über die Bildschirme flimmernden Sportarten hin zu dem plötzlichen Krach zerberstenden Holzes und dem darauf prallenden Körper dirigiert wird. Trotzdem würde keiner der hier Anwesenden Partei für die erbärmliche Kreatur zwischen den Tischtrümmern ergreifen. Nicht nur, weil Kriss Dalmi in Serbien mit weitem Abstand ein noch viel populärerer Sportler als Novak Dokovic ist, sondern weil selbst in Kreisen wie den serbischen Wettbüros die absurd brutalen Gewaltexzesse von Kriss Dalmi berüchtigt sind.
Kriss Dalmi: “Findest du das vielleicht witzig.”
Dalmis Opfer krümmt sich vor Schmerzen, als dieser ihm einen Tritt in die Seite verpasst.
Kriss Dalmi: “Oder magst du einfach nur den Nervenkitzel?”
Ein weiterer Tritt.
Kriss Dalmi: “Oder bist du eventuell ein bisschen zurückgeblieben?”
Noch ein Tritt.
Kriss Dalmi: “Sag was, du Stück Scheiße!”
Vier... Fünf... Sechs... Aber selbst nach dem siebten und achten Tritt in seine Rippen reagiert der junge Mann mit der zerzaust wirkenden Pottfrisur nicht auf die Forderungen seines Peinigers. Dies scheint dann so langsam auch der Belgrader zu begreifen, der mit vollkommener Abscheu auf das vor ihm kauernde Wesen herabblickt. Seine Stiefelsohle ruht auf der Kehle des jungen Mannes. Und langsam beginnt Kriss Dalmi, mehr und mehr seines Körpergewichts nach vorne zu verlagern.
Kriss Dalmi: “Ich hoffe, dass es das für dich wert war, sich bei Robert Breads kleinem Streich zu beteiligen.”
Mit jedem Gramm, das seine Kehle mehr belastet, scheinen auch die Augen proportional größer zu werden. Vergeblich grabbelt er an dem Fußgelenk des Meisters der Geschmacklosigkeiten herum und strampelt panisch mit den Beinen, um der drohenden Erstickung zu entfliehen.
Kriss Dalmi: “Wir haben uns hier im Café alle köstlich darüber amüsiert, dass ihr mich mit eurer allgemeinen Abwesenheit durch den Schmutz gezogen habt. Aber nun wird es leider Zeit für dich, die letzte Reise anzutreten. So wie ich es dir beim letzten Mal versprochen hatte.”
Sein auf den Boden gepresstes Gegenüber röchelt, gurgelt, ächzt. Ist kurz davor, die Besinnung zu verlieren und in den langen Schlaf zu fallen. Dennoch...
Jeglichen Selbstlöschungsfantasien auf /r9k/ zum Trotze, ist es, als ob das bevorstehende Ende einen neuen Lebensfunken in ihm entfacht hat.
“Ta...”
Kriss Dalmi: “Was?”
“Tag...”
Kriss Dalmi: “WAS?”
“Tag Teeaammm...”
Kriss Dalmi: “Tag Team?”
Dann durchfährt es den Serben wie eine göttliche Offenbarung! Einen Schrei der Frustration ausstoßend und neuerlich irritierte Blicke auf sich ziehend, nimmt Kriss Dalmi den Fuß von der Kehle seines Opfers und beginnt – serbische Flüche verbalisierend und sich das ölig schwarz gefärbte Haar raufend – auf und ab zu schreiten. Der Performance Center-Rookie hingegen setzt sich auf und flutet seine Lungenflügel gierig mit frischer, neuer Luft.
Kriss Dalmi: “Јебеш св оју јебену кучку маму!”
Er brauchte ihn. Er war auf diese jämmerliche Gestalt angewiesen. Es existierte keine andere Option, um mit seinem Team an der Royal Rookie Challenge bei Stranded anzutreten. Und das war kein Streich, den ihm Robert Breads gespielt hatte, sondern die harsche Realität.
Kriss Dalmi: “Steh auf.”
Der Angesprochene starrt ihn aus entgeisterten Augen an. Doch selbst das scheint dem ehemaligen IC Champion zu lange zu dauern und so schnappt er sich den Burschen unter den Armen und zerrt ihn daran auf unnötig grobe Weise zurück in die Vertikale. Mit akribischer Sorgfalt werden daraufhin einzelne Holzsplitter, die sich im Hoodie beim Sturz verfangen haben müssen, entfernt. Ein letztes kritisches Mustern des Ex-Junkies.
Kriss Dalmi: “Wie ist dein Name, Junge?”
“F-fabian...”
Kriss Dalmi: “Fabian, was?”
“...Ikari. Fabian Ikari.”
Kriss Dalmi: “Was ist denn das für ein komischer Name? Siehst überhaupt nicht aus wie ein Japse.”
Bevor sich Fabian Ikari erklären kann, winkt der Belgrader bereits uninteressiert ab.
Kriss Dalmi: “Einerlei. Gratulation. Du hast dich gegen...”
Ein Schweifen der Augen über die Lokalität, um zu überprüfen, ob nicht doch noch ein anderer Rookie den Weg aus dem Performance Center hierher gefunden hat.
Kriss Dalmi: “...niemanden durchsetzen können und bist nun ganz offiziell und feierlich Teil meines Teams bei der Royal Rookie Challenge. Eine Konfettikanone und Luftschlangen habe ich nicht mitgebracht und dein Teampartner ist momentan auch unpässlich, aber wenn du willst, kannst du zur Feier des Tages dein Glück versuchen und gleich einen Wettschein ausfüllen. Der geht auch auf mich. Du weißt schon... wegen eben gerade.”
Fabian Ikari: “D-danke...”
Der freudlose Blick des neuen Mitglieds von Team Rot lässt erahnen, dass er sich über diese Gefälligkeit nicht wirklich freuen kann. Womöglich liegt es aber auch daran, dass die Schmerzen, die er in Folge von Kriss Dalmis gewalttätigen Ausbruch erleiden musste, nach wie vor alle seine Sinne trüben. Oder dem Fakt, dass eben jener Kriss Dalmi vor wenigen Momenten noch versucht hat, ihn buchstäblich umzubringen.
Ein kräftiger Schulterklopfer lässt Fabian Ikari zusammenzucken. Dann wendet sich der Serbe dem Gehen zu. Verblüfft schaut ihm sein neuer Schützling hinterher.
Von nun an würde sein verkorkstes Leben eine andere Richtung einschlagen.
Hätte er zu diesem Zeitpunkt doch bloß gewusst, wohin ihn dieser Pfad am Ende leiten würde.