THE RECOUNT: MORE TWISTS THAN A PRETZEL – TEIL I
GFCW Intercontinental Championship
Drake Nova Vaughn (c) vs Aiden Rotari vs Desmond Briggs vs Kriss Dalmi
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“Never open the door to a lesser evil, for other and greater ones invariably slink in after it.”
― Baltasar Gracian, The Art of Worldly Wisdom
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Robert Breads: „Das kann nicht sein Ernst sein.“
NCT: „Nicht jeden Tag ist Weihnachten, Robert. Battlemania hat gezeigt auf welchem Level du nur noch bist. Euer neuer Executive President of Talent, Live Events & Creative bin ich….NIANDER CASSSSADY-TAYLOR!“
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NCT: „Was dem Protokoll überhaupt nicht gefällt ist diese hier besonders ausgeprägte nichtssagende Ansammlung an Klarnamen ohne Gimmick! Was sollen Fans denn damit anfangen? In den guten alten Zeiten war das anders. Tha Bomb, Dynamite! Da war Zunder drin. Hahaha.“
Tha Bomb: „Muahahahah.“
Thor: „Muahahahah, ihr Maden!“
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Singles Match
Aiden Rotari vs. Desmond Briggs
Referee: Henry Phönix Jr.
Sven: “Zwei der größten Shootingstars des letzten Jahres treffen dann aufeinander! Rotari und Briggs.“
Pete: „Beide waren bei Title Night siegreich, sind dann aber jeweils in der Vorrunde von Battlemania ausgeschieden. Also eine tolle Chance für beide sich am heutigen Abend zu rehabilitieren.“
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Desmond Briggs: „Aiden Rotari! Ich frage mich, ob du dich geändert hast, oder ob du immer noch der gleiche Mensch wie vorher bist. Es wird sich im Ring zeigen. Der Weg nach oben ist nicht immer nur straight. Er nimmt auch mal eine kurve nach unten. Am Ende des Jahres wird abgerechnet, aber heute Abend wird der erste Schritt nach oben gemacht. Ich freue mich auf unseren Kampf, Aiden!“
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Kriss Dalmi: “Ich möchte ein unverbindliches Gedankenexperiment mit dir wagen.”
Sich wuchtig von der Theke abstützend, erhebt sich der Meister der Geschmacklosigkeiten und beginnt in der UnschlagBar auf- und abzulaufen.
Kriss Dalmi: “Nehmen wir an, du wärst mit deinem Frust auf die Gesamtsituation in der GFCW nicht alleine. Nehmen wir an, dass es vielleicht noch viele andere gäbe, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben wie du. Die mit Träumen und Wünschen diesen wilden Ritt auf dem GFCW-Zug bestiegen und nun aber feststellen müssen, dass sie sich von einem unterdrückerischen Regime in ein Korsett aus Regeln und Anweisungen pressen lassen haben. Und eben jenes Regime würde dieses Korsett immer straffer und straffer zurren. Nehmen wir nun an, dass diese Leute, die vorher schon einen schlechten Stand hatten, von der Herrscherklasse mit dem Gesicht voran noch viel tiefer in den Staub gedrückt werden. Nehmen wir an, dass eine solche Behandlung allen ethischen Maximen widerspricht, sodass diesen armen Seelen bloß zwei Handlungsoptionen bleiben – sich zu wehren. Oder sich zu fügen.”
Unvermittelt bleibt der Serbe stehen. Sein Blick ist auf das Geschehen im Performance Center gerichtet.
Kriss Dalmi: “Nehmen wir weiter an, dass diese Personen aus Ängsten und einem falschen Gefühl der Sicherheit die letztere Option in Erwägung zögen. So würde dies das Gefühl der Ungerechtigkeit doch nicht tilgen. Die Abscheu gegen diese heuchlerische Kaste, die sich in einem Elfenbeinturm verschanzt und im Schampusrausch angestaubte Traditionen beschwört wäre immer noch da. Alles, was diese Leute bräuchten wäre ein Zündholz, das den Mut wieder anfacht. Ein kleines Anstupsen, ein kleiner... Piks, der sie sehen lässt, dass sie dieser überwältigenden Macht nicht alleine gegenüberstehen. Gäbe es da nicht diesen einen unüberwindbaren Graben.”
Nicht ganz zufällig streift der Blick des Serben an dieser Stelle das grimmig dreinblickende Sicherheitspersonal, das dafür sorgt, dass keine ungebetenen Gäste die Arbeitsatmosphäre im Performance Center stören. Dann wendet er sich wieder Aiden Rotari zu.
Kriss Dalmi: “Wie könnte man also nun einen solchen Graben überwinden? Wie könnte man diesen Menschen dabei helfen, sich selbst zu helfen? Weißt du eine Antwort auf diese Frage, Aiden?”
Eine Sekunde lang zögert der Nun-Wieder-Rookie, dann aber tritt ein Leuchten in seine Augen, und seine Mimik passt sich der seines Gesprächspartners an.
Aiden Rotari: „In einem solchen – rein hypothetischen Szenario – wüsste ich tatsächlich, was man tun könnte, um einige Fliegen gleichzeitig mit einer Klappe zu schlagen.“
Die beiden Männer sehen sich einen Moment lang still an, beide offenbar zufrieden mit der sich bietenden Situation – auch wenn keiner seinem Gegenüber ein winziges bisschen Vertrauen entgegenbringt, ausgenommen vielleicht von dem Vertrauen darin, dass der jeweils Andere in seinem eigenen Interesse handeln wird.
Aiden Rotari: „Allerdings würde ich, in diesem theoretischen Fall, wohl einen kleinen Gefallen erbitten müssen. So wie man das unter Freunden täte.“
Zustimmendes Nicken vom einstigen Sektierer.
Kriss Dalmi: “Und das sind wir ja nicht. Das war lediglich ein Gedankenexperiment, ein vollkommen abstrakter und von jeglicher Realität entkoppelter Sachverhalt.”
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Aiden Rotari: „Ich bin kein Verlierer.“
Wie um das noch einmal zu untermauern, nickt er direkt in die Kamera.
Aiden Rotari: „Ich werde alles tun, um dich zu schlagen. Alles. Ich warne dich hiermit vor. Ich habe keine Ausreden nach meiner Niederlage gegen dich gesucht, und du wirst keine Ausreden nach deiner Niederlage gegen mich suchen. Weil du weißt, was auf dich zukommt.
Du trittst gegen jemanden an, der keine Chance hatte, sich richtig auf dich vorzubereiten, und der dir willentlich Bescheid gibt, dass für ihn der Zweck jegliche Mittel heiligt. Du hast kein Recht am Ende überrascht zu spielen. Du hast keine Entschuldigung dafür heute zu verlieren.
Und dennoch wirst du es tun.
Der Protagonist wird seinen ersten, großen Stolperstein überwinden und stärker aus dieser Sache hervor gehen als zuvor. Du bist nicht das Ende der Geschichte. Du bist nur das Ende eines Kapitels.“
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In diesem Moment springt jemand über die Absperrung. Wie vor etwa zehn Jahren, bei seinem Debüt, kommt er durch die Fans in den Ring, nur dass dieses Mal nicht Strong Olli dort auf ihn wartet: Kriss Dalmi.
Die Fans in der Arena machen laut „Oooooh!“, als der Serbe in den Ring slidet, während Rotari sich unter größter Anstrengung wieder auf die Füße wuchtet.
Briggs hat Dalmi allerdings gut im Blick, und bedeutet dem Referee sich so schnell es geht umzudrehen, was dieser auch tut und natürlich sofort in Richtung Dalmi gestikuliert, er solle den Ring verlassen.
Kriss lacht allerdings bloß höhnisch. Er bedeutet dem Referee gar, gut hinzusehen, während ein kampfeslustiger Desmond Briggs sich humpelnd auf die Beine kämpft, die Fäuste gehoben. Dalmi nickt ihm zu, dann hechtet er mit einem Mal nach vorne.
Und verpasst dem gerade erst wieder stehenden Aiden Rotari die Injection. Die Ringglocke wird geläutet.
Sieger des Matches durch Disqualifikation: Aiden Rotari
Einen Moment lang ist die Halle irritiert, was gerade passiert ist, dann beginnen die Buhrufe – kaum, dass es so aussah, als würde Rotari eventuell eigenhändig als Sieger dieses Match verlassen… tauchte Kriss Dalmi auf.
Und tat, was er soeben getan hatte.
Desmond Briggs ist vollkommen außer sich, während Dalmi sich erhebt, auf Rotari herunter blickt und bloß mit den Schultern zuckt.
Der Sieger dieses Matches krümmt sich auf der Matte, während der Verlierer so schnell er denn kann auf den Serben zumarschiert, der offensichtlich den Squared Circle wieder verlassen will.
Das lässt Briggs aber nicht zu. Er krallt sich Dalmi und zieht ihn zu sich heran. Ganz offensichtlich ist Kriss davon allerdings mehr genervt als alles Andere, und macht ihm klar, dass er hier fertig sei und gehen wollte.
Damit gibt sich Briggs natürlich nicht zufrieden.
Und ohrfeigt Kriss Dalmi.
Das lässt dieser keine Sekunde auf sich sitzen. Und ohne zu Zögern tritt er so hart er kann gegen das linke Knie von Desmond Briggs. Er nutzt die Vorarbeit von Rotari aus, und mit einem Schrei gerät der rohe Diamant ins Wanken, was dem topfitten Dalmi natürlich mehr als genug Zeit verschafft.
Und es gibt noch eine Injection gegen Briggs.
Unter den Buhrufen des Publikums macht Kriss Dalmi nun also auch noch den zweiten Match-Teilnehmer platt.
Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck blickt Kriss noch einmal zu Desmond, dann würdigt er ihn keines Blickes mehr und zieht von dannen. Seine Arbeit hier ist getan.
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Drake: „Is es nicht fantastisch?“
Er dreht sich von Dynamite weg und blickt in die Kamera.
Drake: „Überall laufen einem die Typen hinterher um ja nicht zu verpassen, wenn ich kacken gehe. Und jetzt gerade filmen sie den bösen Dynamite der die ganze Liga wieder ganz ganz fest in seine Autorität reißen will. Weißt du was ich glaube, Chef?“
Jetzt dreht er sich wieder zu seinem Gesprächspartner um und nimmt den Titel vom Schreibtisch auf.
Drake: „Ich glaube… Dass das, was du hier abziehst ein gigantischer Stunt von dir ist. Du willst eine Rolle spielen um das Geld ranzukriegen und dir ist vollkommen egal, wen es in dem Stunt als Kollateralschaden trifft. Aber weißt du was? Wenn du es SO zwingend darauf anlegen willst, dann helfe ich dir als loyaler Angestellter natürlich. Ich spiele liebend gerne den Gegner dazu. Wenn das nicht so ist? Hm. Dann bist du tatsächlich ein rückwärtsgewandter Arsch mit Autoritätsfetisch. Deine Liga? Wie viel Nazissmus passt denn in eine Person, ich dachte immer ich wäre das Limit.“
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Der Ring, der vom Protokoll geentert wurde. Dort wo NCT Ricks in eine sitzende Position gebracht hat und die Wahrheit auf ihn einredet. Die Augen des Mathematikers öffnen sich allmählich. Der Kontrast zum blutigen Gesicht und den kalten blaugrünen Augen bereitet Bauchschmerzen. Er schaut zu seinen Partnern, die auf ihn einreden, dann zu Leviathan…er sieht sie langsam die Rampe hinauf gehen.
Und Drake?
Der hebt die Intercontinental Championship.
Pete: „Was für ein Main Event mit einer wahnsinnigen Leistung von Drake Nova Vaughn am Ende. Und dieses ‚wahnsinnig‘ kann man hier auf jeden Fall wörtlich nehmen.“
Sven: „Leviathan hat die erste Amtshandlung des Protokolls also erfolgreich vereitelt. Das dürfte Dynamite gar nicht schmecken.
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Ohne die ausdrückliche Genehmigung des Protokolls im Auftrag von Claude „Dynamite“ Booker ist Unbefugten der Zutritt zum GFCW Performance Center untersagt.
Dort steht es schwarz auf weiß. Mit einem geschlagenen Seufzen nimmt der Belgrader daraufhin den Regelkatalog selbst in die Hand.
Und zerknüllt ihn.
Und nicht nur das! Er steckt sich das Papierknäuel in den Mund und beginnt zu kauen. Er isst es! Er isst die Anweisungen des Protokolls auf!
Dann geht auf einmal alles ganz schnell. Das Donnern ist so laut, dass sogar einige der im Performance Center Trainierenden ihre Übungen unterbrochen und ihre Köpfe neugierig in Richtung NCTs Büro gedreht haben. Unvermittelt ist Niander Cassady-Taylor von seinem Bürostuhl aufgesprungen, hat sich mit beiden Händen den Kopf von Kriss Dalmi geschnappt und hat ihn mit dem Gesicht voran auf die Schreibtischplatte krachen lassen. Dabei schien der Aufprall so hart gewesen zu sein, dass nicht nur ein dumpfes Knacken vernehmbar war, sondern das aufgeweichte Schriftstück glatt aus dem Mund des Chartavoren geflogen ist und flatschend vor den Füßen von Aiden Rotari landet.
Der Mann aus Atlanta rührt sich keinen Zentimeter oder versucht gar das Chaos unter Kontrolle zu bekommen, im Gegenteil. Belustigt betrachtet er das Stück Papier auf dem Boden, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen vor ihm zuwendet – welchen Grund hätte er, hier einen Streit zu unterbinden?
Niander kocht vor Wut, hat seinen Unterkiefer schon so stark nach vorne geschoben wie der erste Mensch, der vom Baum gestiegen ist.
NCT: „Wenn Du Crack-Junkie glaubst, dass das alles nur ein lustiges Spiel ist, dann haue ich dir die Schreibtischplatte das nächste Mal so tief in deine Rosette, dat du denkst der Kölner Dom ist ne FRITTENBUDE! Das Protokoll duldet keine Albernheiten mehr.“
Eine Zustimmung ist aus den ächzenden Lauten des einstigen Sektierers kaum auszumachen, ist sein Gesicht doch nach wie vor mit der Tischplatte verschmolzen. Wie die Antwort von Dalmi darauf ausfällt, ist dem Cowboy momentan jedoch herzlich egal. Er wird sich dem Protokoll schon noch fügen. So wie alle anderen auch.
NCT: „Thor und Bomb! Bringt mal bitte den Müll hier raus?!“
Natürlich haben die beiden Coaches auch die Turbulenzen im Büro mitbekommen und betreten dasselbe. Wie zwei Polizeibeamte in Schutzausrüstung auf einer G20-Demo packen die Mitglieder der Wahrheit den explodierende Sterne sehenden Dalmi unter den Armen und schleifen ihn buchstäblich aus dem Büro. Dabei scheint niemand die Worte, die der Serbe mit schwerer Zunge spricht, zu bemerken.
Dalmi: „Ihr ssseidd zu sssspättt... Ichhhabe dochschon llläängsst, wassssich wolllllte...“
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NCT: „In der nächsten Show geht es bei dir schon um alles, mein Lieber. Wie die Gladiatoren im alten Rom. Tod oder die Gladiolen. Du bewegst dich nach MEINEM Dompteuren-Stab jetzt! Bei War Evening triffst du auf ein anderes Greenhorn. Findus McMorlock wird dein Gegner sein. HIGH NOON in Trier, mein Lieber.“
Aiden Rotari: „Das ist komplett unfair. Ich habe Desmond Briggs besiegt. Warum soll ich jetzt gegen seinen kleinen Freund meine Karriere in dieser Promotion auf’s Spiel setzen?“
NCT: „Wie eben bereits gesagt hat mir dein Auftritt gegen Briggs überhaupt nicht gefallen. Wir haben uns im Trainer- und Kreativteam für dich aber was ganz besonderes überlegt. Denn wir denken schon, dass du eine große Zukunft in der Liga vor dir haben wirst…..wie einst die größten Götter dieser Liga, zum Beispiel Thor…..“
Niander zeigt Rotari nun auf seinem Smartphone ein Bild seines neuen Outfits, was die Kamera aber leider nicht einfangen kann.
NCT: „FROM OCEAN TO OCEAN!”
Wir sehen allerdings den Blick von Aiden Rotari – und in den tritt etwas, was wir von ihm bislang so nocht überhaupt nicht gesehen haben. Er start einige Sekunden lang fassunglos an, was NCT ihm präsentiert, ehe er die unverhohlen hasserfüllten Augen auf seinen Gegenüber richtet.
Sein Lächeln an dieser Stelle wirkt zum ersten Mal nicht gekünstelt, sondern komplett ehrlich und authentisch – allerdings auch kein bisschen freundlich oder höflich, sondern bedrohlich und zynisch.
Aiden Rotari: “Das wird das Protokoll bereuen, das verspreche ich.”
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Findus Mc: Morlock: „Desmond, mein Freund! Alles klar? Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.“
Desmond Briggs: „Kein Ding, Findus.“
Eigentlich ist Desmond Briggs aus einem ganz anderen Grund ins Performance Center gekommen. Er wollte Aiden Rotari besuchen!
Desmond Briggs: „Also, Bro? Worum genau geht es jetzt? Was wolltest du von mir?“
Findus wirkt etwas verlegen und sieht seine Schuhspitzen an, während er Desmond antwortet:
Findus Mc: Morlock: „Hättest du Zeit und Lust mit mir zu trainieren? Ich brauche Unterstützung und du bist bisher derjenige, der sich bewiesen hat…“
Einen langen Augenblich steht der Raw Black Diamond stumm da und sieht Findus an, aber auch nicht. Er scheint durch ihn hindurchzusehen. Er überlegt, wie genau er aus der Nummer jetzt herauskommen könnte.
Desmond Briggs: „Findus, ich habe dafür eigentlich nicht die Zeit mit dir zu trainieren. Ich habe gerade genug andere Dinge im Kopf und weiß nicht, ob ich der richtige Trainingspartner wäre.“
Findus Mc: Morlock: „Oh…“
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Desmond Briggs: „Aiden hat dich scheinbar den Fokus verlieren lassen, was die anderen Performance Center Guys angeht. Die konnten machen was sie wollten, während Aiden von dir regelrecht hofiert wurde. Die Anderen haben sich einen neuen Götzen gesucht, der nur so vor Babyöl gestunken hat. Du weißt wen ich meine, Robert!“
Bevor Robert antworten kann, spricht der New Yorker weiter:
Desmond Briggs: „Niander tut dem Performance Center gut, wenn er es schafft Disziplin zu vermitteln! Das macht einen starken Trainer aus, der sich um das Wohl der Schüler und dessen Ausbildung kümmert. Würde ich deine Hilfe brauchen, dann würdest du auf mich auch einen Scheiß geben!“
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Desmond Briggs: „Also, Jungs. Wat ist denn los mit euch? Alles klar?“
Mike Müller: „Übel, Bruder. Wir haben letzte Nacht so unnormal gefickt. Also, nicht einander, sondern wir haben uns ordentlich was reingefickt… also nicht uns gegenseitig, sondern… scheiß drauf, du checkst schon, oder? Ey, und fick diesen Aiden Rotari, den Ober-Wichser, man, ganz ehrlich!“
Der kleine Freund von Müller klopft Desmond aufmunternd auf die Schulter.
Mike Müller: „Der Typ bumst jeden Schädel mit seinem dummen Scheiß und denkt dann er hätte Schlauheit seine Mutter gefickt. Ahne ich überhaupt nicht, den Sohn von… was auch immer. Aber ey, wenn du dich mal richtig über Hoe-Tari auskotzen willst… also, nicht so richtig kotzen, sondern mit Wörters und so… dann komm mal mit uns mit. Wir wissen, wie man Party macht, Bruder. Werde unser Party-Bruder!“
Jetzt fühlt sich Desmond doch etwas unwohl. Party machen ist jetzt nicht so sein Ding, denn er will lieber hart arbeiten, Gewichte stemmen, die Leichtigkeit zurückgewinnen. Vielleicht hilft da etwas Party machen? Oder?
Desmond Briggs: „Ich denke nicht, dass das passt, Bois. Ein anderes Mal vielleicht, Guys. Okay?“
Mike Müller: „Ey, gar kein Ding, Kek-mond – du bist vielleicht doch nicht so krass drauf, wie wir dachten. Ich würd’s mir an deiner Stelle nochmal überlegen, es gibt da seit ein paar Tagen diesen neuen Typen in unserem Stamm-Club, und der weiß was man braucht, um so richtig up zu turnen. Wenn du das auch mal willst…“
Desmond Briggs: „Bitte was? Was meint ihr damit?“
Mike Müller: „Chill mal, Brudi D-Briggs. Kein Grund, mich so anzuficken. Ich wollte dir nur anbieten ein bisschen den Kopf frei zu kriegen.“
Desmond winkt ab und geht an den Jungs vorbei.
Desmond Briggs: „Lasst mal stecken. Das ist nicht meine Welt. Kümmert euch lieber um eure Karrieren, bevor ihr diese wegen diesem Rotz versaut!“
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Zuerst ist da eine hübsche und junge Frau, die eine rote Perücke mit langen Haaren auf dem Kopf trägt. Ihr Oberteil ist aus Pailletten in Muschel-Form gefertigt, ebenso wie ihre Hose. Ihre Füße stecken in Stiefeln, die nach vorne hin wie Flossen aussehen.
Sie bewegt sich mit all der Begeisterung für dieses Schauspiel, die man in etwa von einer Hostess in einem Kostüm auf der Gamescom erwarten würde.
Hinter ihr folgt ein Mann, den wir bereits kennen, wenn auch in deutlich verändertem Aufzug. Aiden Rotari ist gleichermaßen enorm unglücklich und gedemütigt, so viel lässt sich von seinem Gesicht ablesen. Das hätte man allerdings auch von seinem Outfit ableiten können.
Rotari steckt in knallblauen Spandex-Leggings, auf die mehrere, verschiedene Fische gedruckt sind. Dazu trägt er ein ebenso blaues Cape um den Hals, auf das groß das Logo des GFCW Performance Centers gedruckt wurde. Seine Ring-Stiefel haben den gleichen Flossen-Look wie die Schuhe seiner Begleiterin. Komplettiert wird sein Auftritt von einem zirka einen Meter langen, goldenen Dreizack in seiner linken Hand.
Die Fingerknöchel sind an der Stelle, wo er ihn festhält, schneeweiß.
Rotari blickt sich im Rund der Halle um, und es ist vollkommen eindeutig, dass er sich erniedrigt fühlt. Nach seinen Aktionen im Bezug auf Briggs und Dalmi in letzter Zeit kann er sich auf Mitleid aus der Crowd allerdings nicht verlassen. Dann fällt sein Blick auf seine Begleitung.
Sie schauen sich gleichermaßen gequält an. Niemand ist hiervon begeistert. Dann aber nickt Aiden und scheint so etwas sagen zu wollen wie „Bringen wir es hinter uns“. Zögernd nickt die junge Dame zurück, und sie folgt Rotari, während dieser zum Ring schreitet.
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Sven: „Hat Briggs sie etwa geschlagen!?“
Pete: „Das würde Desmond… OH VERDAMMT!“
Wie gesagt: FAST alle Köpfe haben sich gedreht. Peter Cleven, der Referee, hatte sich beispielsweise reflexartig zu der Situation gedreht, als er den schrillen Schrei einer Frau in Not vernommen hatte. Findus McMorlock – seines Zeichens eben immer noch unerfahrener Rookie – hatte sich ebenfalls ablenken lassen.
Poseidon allerdings nicht.
Fast, als hätte er gewusst, dass es passieren würde.
Fast, als hätte er ihr gesagt, sie solle genau das machen.
Und so hat er blitzschnell auf einmal den Dreizack von seinem Entrance in der Hand und sticht damit auf das Gesicht von Findus McMorlock ein!
Pete: „Dieser Bastard! Das kann doch nicht…“
Nun ist es an Findus laut zu schreien. Gedankenschnell hat Rotari den Dreizack in dem Moment, in dem der leicht überforderte Cleven sich wieder umdreht, schon aus dem Ring geworfen. Stattdessen sieht der Referee, wie Poseidon herumwirbelt.
BACKFIST!
Sven: „Das ist Desmonds Move! Rotari knockt McMorlock mit Briggs‘ „Dragonclaw Sanctuary“ aus! Findus werden die Lichter ausgeknipst!“
Pete: „Und Poseidon setzt direkt zum Pin an! Findus rührt sich nicht!“
Sven: „Eins…“
Pete: „Briggs hat das mitbekommen! Er springt auf den Apron!“
Sven: „Zwei…“
Pete: „Desmond hält inne! Was soll er tun? Wenn er das Cover unterbricht, wird Rotari durch DQ gewinnen. Und wenn er nichts tut…“
Sven: „Drei! Aiden Rotari alias Poseidon besiegt Findus McMorlock und bleibt in der GFCW! McMorlock verliert seinen Performance Center-Vertrag!“
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Drake: „Aber ich denke mal es is n offenes Geheimnis, dass da irgendwas gebastelt wird um den Titel von mir loszubringen. Ich weiß nicht, wen Claude dafür einspannt. Macht Ricks Doppelschicht? NCT? Brainpain? Rotari? Camden? Alle gleichzeitig? Muss ich mit verbundenen Augen und einem Arm auf dem Rücken wrestlen? Oder wirfst du mich einfach gleich raus? Oh bitte. Mach irgendwie sowas. Beweis einfach allen, dass „Deine GFCW“ nichts mit Wrestling zu tun hat, sondern nur mit deiner Machtgeilheit. Leg die Scharade einfach ab und spar uns den scheiß. Oder ich habe Recht und es ist ein Marketing-Stunt, hm? Welche Art von Lüge tischst du allen hier auf, Chef?“
Scarecrow reicht Drake eine Flasche – er nimmt einen kurzen Schluck und gibt sie dankend wieder zurück.
Drake: „Also ja. Wenn du wirklich an meinen Titel willst, schmeiß die ungehorsamen Angestellten doch einfach raus. Mal schauen. Vielleicht geh ich zurück in meine Firma, oder ich geh studieren oder vielleicht geh ich zur IPW und zünde da drüben mal nen Titel an. Oder besiege Zereo Killer zum vierten Mal in Singles matches. Und zieh den Laden da drüben zu hören Quoten, als du jemals ohne mich träumen könntest. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was dein Plan ist die nächsten Wochen. Ich gebe es zu. Das könnte deine erste und einzige Chance sein, Claude. Du hast das Überraschungsmoment auf deiner seite. Aber kannst du wirklich Leviathan schlagen?“
Ein selbstgefälliges Lachen erklingt.
Drake: „Ich hab so Bock, Claude. Das ist die Scheiße für die ich geboren bin. Ich hoffe du hörst nie damit auf.“
...
MORGEN:
THE RECOUNT: MORE TWISTS THAN A PRETZEL – TEIL II