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Thema: [GFCW: THE RECOUNT] More Twists Than A Pretzel

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    [GFCW: THE RECOUNT] More Twists Than A Pretzel

    THE RECOUNT: MORE TWISTS THAN A PRETZEL – TEIL I
    GFCW Intercontinental Championship
    Drake Nova Vaughn (c) vs Aiden Rotari vs Desmond Briggs vs Kriss Dalmi
    “Never open the door to a lesser evil, for other and greater ones invariably slink in after it.”
    ― Baltasar Gracian, The Art of Worldly Wisdom





    Robert Breads: „Das kann nicht sein Ernst sein.“

    NCT: „Nicht jeden Tag ist Weihnachten, Robert. Battlemania hat gezeigt auf welchem Level du nur noch bist. Euer neuer Executive President of Talent, Live Events & Creative bin ich….NIANDER CASSSSADY-TAYLOR!“



    NCT: „Was dem Protokoll überhaupt nicht gefällt ist diese hier besonders ausgeprägte nichtssagende Ansammlung an Klarnamen ohne Gimmick! Was sollen Fans denn damit anfangen? In den guten alten Zeiten war das anders. Tha Bomb, Dynamite! Da war Zunder drin. Hahaha.“

    Tha Bomb: „Muahahahah.“

    Thor: „Muahahahah, ihr Maden!“




    Singles Match
    Aiden Rotari vs. Desmond Briggs
    Referee: Henry Phönix Jr.

    Sven: “Zwei der größten Shootingstars des letzten Jahres treffen dann aufeinander! Rotari und Briggs.“

    Pete: „Beide waren bei Title Night siegreich, sind dann aber jeweils in der Vorrunde von Battlemania ausgeschieden. Also eine tolle Chance für beide sich am heutigen Abend zu rehabilitieren.“




    Desmond Briggs: „Aiden Rotari! Ich frage mich, ob du dich geändert hast, oder ob du immer noch der gleiche Mensch wie vorher bist. Es wird sich im Ring zeigen. Der Weg nach oben ist nicht immer nur straight. Er nimmt auch mal eine kurve nach unten. Am Ende des Jahres wird abgerechnet, aber heute Abend wird der erste Schritt nach oben gemacht. Ich freue mich auf unseren Kampf, Aiden!“





    Kriss Dalmi: “Ich möchte ein unverbindliches Gedankenexperiment mit dir wagen.”

    Sich wuchtig von der Theke abstützend, erhebt sich der Meister der Geschmacklosigkeiten und beginnt in der UnschlagBar auf- und abzulaufen.

    Kriss Dalmi: “Nehmen wir an, du wärst mit deinem Frust auf die Gesamtsituation in der GFCW nicht alleine. Nehmen wir an, dass es vielleicht noch viele andere gäbe, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben wie du. Die mit Träumen und Wünschen diesen wilden Ritt auf dem GFCW-Zug bestiegen und nun aber feststellen müssen, dass sie sich von einem unterdrückerischen Regime in ein Korsett aus Regeln und Anweisungen pressen lassen haben. Und eben jenes Regime würde dieses Korsett immer straffer und straffer zurren. Nehmen wir nun an, dass diese Leute, die vorher schon einen schlechten Stand hatten, von der Herrscherklasse mit dem Gesicht voran noch viel tiefer in den Staub gedrückt werden. Nehmen wir an, dass eine solche Behandlung allen ethischen Maximen widerspricht, sodass diesen armen Seelen bloß zwei Handlungsoptionen bleiben – sich zu wehren. Oder sich zu fügen.”

    Unvermittelt bleibt der Serbe stehen. Sein Blick ist auf das Geschehen im Performance Center gerichtet.

    Kriss Dalmi: “Nehmen wir weiter an, dass diese Personen aus Ängsten und einem falschen Gefühl der Sicherheit die letztere Option in Erwägung zögen. So würde dies das Gefühl der Ungerechtigkeit doch nicht tilgen. Die Abscheu gegen diese heuchlerische Kaste, die sich in einem Elfenbeinturm verschanzt und im Schampusrausch angestaubte Traditionen beschwört wäre immer noch da. Alles, was diese Leute bräuchten wäre ein Zündholz, das den Mut wieder anfacht. Ein kleines Anstupsen, ein kleiner... Piks, der sie sehen lässt, dass sie dieser überwältigenden Macht nicht alleine gegenüberstehen. Gäbe es da nicht diesen einen unüberwindbaren Graben.”

    Nicht ganz zufällig streift der Blick des Serben an dieser Stelle das grimmig dreinblickende Sicherheitspersonal, das dafür sorgt, dass keine ungebetenen Gäste die Arbeitsatmosphäre im Performance Center stören. Dann wendet er sich wieder Aiden Rotari zu.

    Kriss Dalmi: “Wie könnte man also nun einen solchen Graben überwinden? Wie könnte man diesen Menschen dabei helfen, sich selbst zu helfen? Weißt du eine Antwort auf diese Frage, Aiden?”

    Eine Sekunde lang zögert der Nun-Wieder-Rookie, dann aber tritt ein Leuchten in seine Augen, und seine Mimik passt sich der seines Gesprächspartners an.

    Aiden Rotari: „In einem solchen – rein hypothetischen Szenario – wüsste ich tatsächlich, was man tun könnte, um einige Fliegen gleichzeitig mit einer Klappe zu schlagen.“

    Die beiden Männer sehen sich einen Moment lang still an, beide offenbar zufrieden mit der sich bietenden Situation – auch wenn keiner seinem Gegenüber ein winziges bisschen Vertrauen entgegenbringt, ausgenommen vielleicht von dem Vertrauen darin, dass der jeweils Andere in seinem eigenen Interesse handeln wird.

    Aiden Rotari: „Allerdings würde ich, in diesem theoretischen Fall, wohl einen kleinen Gefallen erbitten müssen. So wie man das unter Freunden täte.“

    Zustimmendes Nicken vom einstigen Sektierer.

    Kriss Dalmi: “Und das sind wir ja nicht. Das war lediglich ein Gedankenexperiment, ein vollkommen abstrakter und von jeglicher Realität entkoppelter Sachverhalt.”




    Aiden Rotari: „Ich bin kein Verlierer.“

    Wie um das noch einmal zu untermauern, nickt er direkt in die Kamera.

    Aiden Rotari: „Ich werde alles tun, um dich zu schlagen. Alles. Ich warne dich hiermit vor. Ich habe keine Ausreden nach meiner Niederlage gegen dich gesucht, und du wirst keine Ausreden nach deiner Niederlage gegen mich suchen. Weil du weißt, was auf dich zukommt.

    Du trittst gegen jemanden an, der keine Chance hatte, sich richtig auf dich vorzubereiten, und der dir willentlich Bescheid gibt, dass für ihn der Zweck jegliche Mittel heiligt. Du hast kein Recht am Ende überrascht zu spielen. Du hast keine Entschuldigung dafür heute zu verlieren.

    Und dennoch wirst du es tun.

    Der Protagonist wird seinen ersten, großen Stolperstein überwinden und stärker aus dieser Sache hervor gehen als zuvor. Du bist nicht das Ende der Geschichte. Du bist nur das Ende eines Kapitels.“




    In diesem Moment springt jemand über die Absperrung. Wie vor etwa zehn Jahren, bei seinem Debüt, kommt er durch die Fans in den Ring, nur dass dieses Mal nicht Strong Olli dort auf ihn wartet: Kriss Dalmi.

    Die Fans in der Arena machen laut „Oooooh!“, als der Serbe in den Ring slidet, während Rotari sich unter größter Anstrengung wieder auf die Füße wuchtet.

    Briggs hat Dalmi allerdings gut im Blick, und bedeutet dem Referee sich so schnell es geht umzudrehen, was dieser auch tut und natürlich sofort in Richtung Dalmi gestikuliert, er solle den Ring verlassen.

    Kriss lacht allerdings bloß höhnisch. Er bedeutet dem Referee gar, gut hinzusehen, während ein kampfeslustiger Desmond Briggs sich humpelnd auf die Beine kämpft, die Fäuste gehoben. Dalmi nickt ihm zu, dann hechtet er mit einem Mal nach vorne.

    Und verpasst dem gerade erst wieder stehenden Aiden Rotari die Injection. Die Ringglocke wird geläutet.

    Sieger des Matches durch Disqualifikation: Aiden Rotari

    Einen Moment lang ist die Halle irritiert, was gerade passiert ist, dann beginnen die Buhrufe – kaum, dass es so aussah, als würde Rotari eventuell eigenhändig als Sieger dieses Match verlassen… tauchte Kriss Dalmi auf.

    Und tat, was er soeben getan hatte.

    Desmond Briggs ist vollkommen außer sich, während Dalmi sich erhebt, auf Rotari herunter blickt und bloß mit den Schultern zuckt.

    Der Sieger dieses Matches krümmt sich auf der Matte, während der Verlierer so schnell er denn kann auf den Serben zumarschiert, der offensichtlich den Squared Circle wieder verlassen will.

    Das lässt Briggs aber nicht zu. Er krallt sich Dalmi und zieht ihn zu sich heran. Ganz offensichtlich ist Kriss davon allerdings mehr genervt als alles Andere, und macht ihm klar, dass er hier fertig sei und gehen wollte.

    Damit gibt sich Briggs natürlich nicht zufrieden.

    Und ohrfeigt Kriss Dalmi.

    Das lässt dieser keine Sekunde auf sich sitzen. Und ohne zu Zögern tritt er so hart er kann gegen das linke Knie von Desmond Briggs. Er nutzt die Vorarbeit von Rotari aus, und mit einem Schrei gerät der rohe Diamant ins Wanken, was dem topfitten Dalmi natürlich mehr als genug Zeit verschafft.

    Und es gibt noch eine Injection gegen Briggs.

    Unter den Buhrufen des Publikums macht Kriss Dalmi nun also auch noch den zweiten Match-Teilnehmer platt.

    Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck blickt Kriss noch einmal zu Desmond, dann würdigt er ihn keines Blickes mehr und zieht von dannen. Seine Arbeit hier ist getan.
    Drake: „Is es nicht fantastisch?“

    Er dreht sich von Dynamite weg und blickt in die Kamera.

    Drake: „Überall laufen einem die Typen hinterher um ja nicht zu verpassen, wenn ich kacken gehe. Und jetzt gerade filmen sie den bösen Dynamite der die ganze Liga wieder ganz ganz fest in seine Autorität reißen will. Weißt du was ich glaube, Chef?“

    Jetzt dreht er sich wieder zu seinem Gesprächspartner um und nimmt den Titel vom Schreibtisch auf.

    Drake: „Ich glaube… Dass das, was du hier abziehst ein gigantischer Stunt von dir ist. Du willst eine Rolle spielen um das Geld ranzukriegen und dir ist vollkommen egal, wen es in dem Stunt als Kollateralschaden trifft. Aber weißt du was? Wenn du es SO zwingend darauf anlegen willst, dann helfe ich dir als loyaler Angestellter natürlich. Ich spiele liebend gerne den Gegner dazu. Wenn das nicht so ist? Hm. Dann bist du tatsächlich ein rückwärtsgewandter Arsch mit Autoritätsfetisch. Deine Liga? Wie viel Nazissmus passt denn in eine Person, ich dachte immer ich wäre das Limit.“





    Der Ring, der vom Protokoll geentert wurde. Dort wo NCT Ricks in eine sitzende Position gebracht hat und die Wahrheit auf ihn einredet. Die Augen des Mathematikers öffnen sich allmählich. Der Kontrast zum blutigen Gesicht und den kalten blaugrünen Augen bereitet Bauchschmerzen. Er schaut zu seinen Partnern, die auf ihn einreden, dann zu Leviathan…er sieht sie langsam die Rampe hinauf gehen.

    Und Drake?

    Der hebt die Intercontinental Championship.

    Pete: „Was für ein Main Event mit einer wahnsinnigen Leistung von Drake Nova Vaughn am Ende. Und dieses ‚wahnsinnig‘ kann man hier auf jeden Fall wörtlich nehmen.“

    Sven: „Leviathan hat die erste Amtshandlung des Protokolls also erfolgreich vereitelt. Das dürfte Dynamite gar nicht schmecken.





    Ohne die ausdrückliche Genehmigung des Protokolls im Auftrag von Claude „Dynamite“ Booker ist Unbefugten der Zutritt zum GFCW Performance Center untersagt.

    Dort steht es schwarz auf weiß. Mit einem geschlagenen Seufzen nimmt der Belgrader daraufhin den Regelkatalog selbst in die Hand.

    Und zerknüllt ihn.

    Und nicht nur das! Er steckt sich das Papierknäuel in den Mund und beginnt zu kauen. Er isst es! Er isst die Anweisungen des Protokolls auf!

    Dann geht auf einmal alles ganz schnell. Das Donnern ist so laut, dass sogar einige der im Performance Center Trainierenden ihre Übungen unterbrochen und ihre Köpfe neugierig in Richtung NCTs Büro gedreht haben. Unvermittelt ist Niander Cassady-Taylor von seinem Bürostuhl aufgesprungen, hat sich mit beiden Händen den Kopf von Kriss Dalmi geschnappt und hat ihn mit dem Gesicht voran auf die Schreibtischplatte krachen lassen. Dabei schien der Aufprall so hart gewesen zu sein, dass nicht nur ein dumpfes Knacken vernehmbar war, sondern das aufgeweichte Schriftstück glatt aus dem Mund des Chartavoren geflogen ist und flatschend vor den Füßen von Aiden Rotari landet.

    Der Mann aus Atlanta rührt sich keinen Zentimeter oder versucht gar das Chaos unter Kontrolle zu bekommen, im Gegenteil. Belustigt betrachtet er das Stück Papier auf dem Boden, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen vor ihm zuwendet – welchen Grund hätte er, hier einen Streit zu unterbinden?

    Niander kocht vor Wut, hat seinen Unterkiefer schon so stark nach vorne geschoben wie der erste Mensch, der vom Baum gestiegen ist.

    NCT: „Wenn Du Crack-Junkie glaubst, dass das alles nur ein lustiges Spiel ist, dann haue ich dir die Schreibtischplatte das nächste Mal so tief in deine Rosette, dat du denkst der Kölner Dom ist ne FRITTENBUDE! Das Protokoll duldet keine Albernheiten mehr.“

    Eine Zustimmung ist aus den ächzenden Lauten des einstigen Sektierers kaum auszumachen, ist sein Gesicht doch nach wie vor mit der Tischplatte verschmolzen. Wie die Antwort von Dalmi darauf ausfällt, ist dem Cowboy momentan jedoch herzlich egal. Er wird sich dem Protokoll schon noch fügen. So wie alle anderen auch.

    NCT: „Thor und Bomb! Bringt mal bitte den Müll hier raus?!“

    Natürlich haben die beiden Coaches auch die Turbulenzen im Büro mitbekommen und betreten dasselbe. Wie zwei Polizeibeamte in Schutzausrüstung auf einer G20-Demo packen die Mitglieder der Wahrheit den explodierende Sterne sehenden Dalmi unter den Armen und schleifen ihn buchstäblich aus dem Büro. Dabei scheint niemand die Worte, die der Serbe mit schwerer Zunge spricht, zu bemerken.

    Dalmi: „Ihr ssseidd zu sssspättt... Ichhhabe dochschon llläängsst, wassssich wolllllte...“




    NCT: „In der nächsten Show geht es bei dir schon um alles, mein Lieber. Wie die Gladiatoren im alten Rom. Tod oder die Gladiolen. Du bewegst dich nach MEINEM Dompteuren-Stab jetzt! Bei War Evening triffst du auf ein anderes Greenhorn. Findus McMorlock wird dein Gegner sein. HIGH NOON in Trier, mein Lieber.“

    Aiden Rotari: „Das ist komplett unfair. Ich habe Desmond Briggs besiegt. Warum soll ich jetzt gegen seinen kleinen Freund meine Karriere in dieser Promotion auf’s Spiel setzen?“

    NCT: „Wie eben bereits gesagt hat mir dein Auftritt gegen Briggs überhaupt nicht gefallen. Wir haben uns im Trainer- und Kreativteam für dich aber was ganz besonderes überlegt. Denn wir denken schon, dass du eine große Zukunft in der Liga vor dir haben wirst…..wie einst die größten Götter dieser Liga, zum Beispiel Thor…..“

    Niander zeigt Rotari nun auf seinem Smartphone ein Bild seines neuen Outfits, was die Kamera aber leider nicht einfangen kann.

    NCT: „FROM OCEAN TO OCEAN!”

    Wir sehen allerdings den Blick von Aiden Rotari – und in den tritt etwas, was wir von ihm bislang so nocht überhaupt nicht gesehen haben. Er start einige Sekunden lang fassunglos an, was NCT ihm präsentiert, ehe er die unverhohlen hasserfüllten Augen auf seinen Gegenüber richtet.

    Sein Lächeln an dieser Stelle wirkt zum ersten Mal nicht gekünstelt, sondern komplett ehrlich und authentisch – allerdings auch kein bisschen freundlich oder höflich, sondern bedrohlich und zynisch.

    Aiden Rotari: “Das wird das Protokoll bereuen, das verspreche ich.”




    Findus Mc: Morlock: „Desmond, mein Freund! Alles klar? Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.“

    Desmond Briggs: „Kein Ding, Findus.“

    Eigentlich ist Desmond Briggs aus einem ganz anderen Grund ins Performance Center gekommen. Er wollte Aiden Rotari besuchen!

    Desmond Briggs: „Also, Bro? Worum genau geht es jetzt? Was wolltest du von mir?“

    Findus wirkt etwas verlegen und sieht seine Schuhspitzen an, während er Desmond antwortet:

    Findus Mc: Morlock: „Hättest du Zeit und Lust mit mir zu trainieren? Ich brauche Unterstützung und du bist bisher derjenige, der sich bewiesen hat…“

    Einen langen Augenblich steht der Raw Black Diamond stumm da und sieht Findus an, aber auch nicht. Er scheint durch ihn hindurchzusehen. Er überlegt, wie genau er aus der Nummer jetzt herauskommen könnte.

    Desmond Briggs: „Findus, ich habe dafür eigentlich nicht die Zeit mit dir zu trainieren. Ich habe gerade genug andere Dinge im Kopf und weiß nicht, ob ich der richtige Trainingspartner wäre.“

    Findus Mc: Morlock: „Oh…“




    Desmond Briggs: „Aiden hat dich scheinbar den Fokus verlieren lassen, was die anderen Performance Center Guys angeht. Die konnten machen was sie wollten, während Aiden von dir regelrecht hofiert wurde. Die Anderen haben sich einen neuen Götzen gesucht, der nur so vor Babyöl gestunken hat. Du weißt wen ich meine, Robert!“

    Bevor Robert antworten kann, spricht der New Yorker weiter:

    Desmond Briggs: „Niander tut dem Performance Center gut, wenn er es schafft Disziplin zu vermitteln! Das macht einen starken Trainer aus, der sich um das Wohl der Schüler und dessen Ausbildung kümmert. Würde ich deine Hilfe brauchen, dann würdest du auf mich auch einen Scheiß geben!“





    Desmond Briggs: „Also, Jungs. Wat ist denn los mit euch? Alles klar?“

    Mike Müller: „Übel, Bruder. Wir haben letzte Nacht so unnormal gefickt. Also, nicht einander, sondern wir haben uns ordentlich was reingefickt… also nicht uns gegenseitig, sondern… scheiß drauf, du checkst schon, oder? Ey, und fick diesen Aiden Rotari, den Ober-Wichser, man, ganz ehrlich!“

    Der kleine Freund von Müller klopft Desmond aufmunternd auf die Schulter.

    Mike Müller: „Der Typ bumst jeden Schädel mit seinem dummen Scheiß und denkt dann er hätte Schlauheit seine Mutter gefickt. Ahne ich überhaupt nicht, den Sohn von… was auch immer. Aber ey, wenn du dich mal richtig über Hoe-Tari auskotzen willst… also, nicht so richtig kotzen, sondern mit Wörters und so… dann komm mal mit uns mit. Wir wissen, wie man Party macht, Bruder. Werde unser Party-Bruder!“

    Jetzt fühlt sich Desmond doch etwas unwohl. Party machen ist jetzt nicht so sein Ding, denn er will lieber hart arbeiten, Gewichte stemmen, die Leichtigkeit zurückgewinnen. Vielleicht hilft da etwas Party machen? Oder?

    Desmond Briggs: „Ich denke nicht, dass das passt, Bois. Ein anderes Mal vielleicht, Guys. Okay?“

    Mike Müller: „Ey, gar kein Ding, Kek-mond – du bist vielleicht doch nicht so krass drauf, wie wir dachten. Ich würd’s mir an deiner Stelle nochmal überlegen, es gibt da seit ein paar Tagen diesen neuen Typen in unserem Stamm-Club, und der weiß was man braucht, um so richtig up zu turnen. Wenn du das auch mal willst…“

    Desmond Briggs: „Bitte was? Was meint ihr damit?“

    Mike Müller: „Chill mal, Brudi D-Briggs. Kein Grund, mich so anzuficken. Ich wollte dir nur anbieten ein bisschen den Kopf frei zu kriegen.“

    Desmond winkt ab und geht an den Jungs vorbei.

    Desmond Briggs: „Lasst mal stecken. Das ist nicht meine Welt. Kümmert euch lieber um eure Karrieren, bevor ihr diese wegen diesem Rotz versaut!“




    Zuerst ist da eine hübsche und junge Frau, die eine rote Perücke mit langen Haaren auf dem Kopf trägt. Ihr Oberteil ist aus Pailletten in Muschel-Form gefertigt, ebenso wie ihre Hose. Ihre Füße stecken in Stiefeln, die nach vorne hin wie Flossen aussehen.

    Sie bewegt sich mit all der Begeisterung für dieses Schauspiel, die man in etwa von einer Hostess in einem Kostüm auf der Gamescom erwarten würde.

    Hinter ihr folgt ein Mann, den wir bereits kennen, wenn auch in deutlich verändertem Aufzug. Aiden Rotari ist gleichermaßen enorm unglücklich und gedemütigt, so viel lässt sich von seinem Gesicht ablesen. Das hätte man allerdings auch von seinem Outfit ableiten können.

    Rotari steckt in knallblauen Spandex-Leggings, auf die mehrere, verschiedene Fische gedruckt sind. Dazu trägt er ein ebenso blaues Cape um den Hals, auf das groß das Logo des GFCW Performance Centers gedruckt wurde. Seine Ring-Stiefel haben den gleichen Flossen-Look wie die Schuhe seiner Begleiterin. Komplettiert wird sein Auftritt von einem zirka einen Meter langen, goldenen Dreizack in seiner linken Hand.

    Die Fingerknöchel sind an der Stelle, wo er ihn festhält, schneeweiß.

    Rotari blickt sich im Rund der Halle um, und es ist vollkommen eindeutig, dass er sich erniedrigt fühlt. Nach seinen Aktionen im Bezug auf Briggs und Dalmi in letzter Zeit kann er sich auf Mitleid aus der Crowd allerdings nicht verlassen. Dann fällt sein Blick auf seine Begleitung.

    Sie schauen sich gleichermaßen gequält an. Niemand ist hiervon begeistert. Dann aber nickt Aiden und scheint so etwas sagen zu wollen wie „Bringen wir es hinter uns“. Zögernd nickt die junge Dame zurück, und sie folgt Rotari, während dieser zum Ring schreitet.




    Sven: „Hat Briggs sie etwa geschlagen!?“

    Pete: „Das würde Desmond… OH VERDAMMT!“

    Wie gesagt: FAST alle Köpfe haben sich gedreht. Peter Cleven, der Referee, hatte sich beispielsweise reflexartig zu der Situation gedreht, als er den schrillen Schrei einer Frau in Not vernommen hatte. Findus McMorlock – seines Zeichens eben immer noch unerfahrener Rookie – hatte sich ebenfalls ablenken lassen.

    Poseidon allerdings nicht.

    Fast, als hätte er gewusst, dass es passieren würde.

    Fast, als hätte er ihr gesagt, sie solle genau das machen.

    Und so hat er blitzschnell auf einmal den Dreizack von seinem Entrance in der Hand und sticht damit auf das Gesicht von Findus McMorlock ein!

    Pete: „Dieser Bastard! Das kann doch nicht…“

    Nun ist es an Findus laut zu schreien. Gedankenschnell hat Rotari den Dreizack in dem Moment, in dem der leicht überforderte Cleven sich wieder umdreht, schon aus dem Ring geworfen. Stattdessen sieht der Referee, wie Poseidon herumwirbelt.
    BACKFIST!

    Sven: „Das ist Desmonds Move! Rotari knockt McMorlock mit Briggs‘ „Dragonclaw Sanctuary“ aus! Findus werden die Lichter ausgeknipst!“

    Pete: „Und Poseidon setzt direkt zum Pin an! Findus rührt sich nicht!“

    Sven: „Eins…“

    Pete: „Briggs hat das mitbekommen! Er springt auf den Apron!“

    Sven: „Zwei…“

    Pete: „Desmond hält inne! Was soll er tun? Wenn er das Cover unterbricht, wird Rotari durch DQ gewinnen. Und wenn er nichts tut…“

    Sven: „Drei! Aiden Rotari alias Poseidon besiegt Findus McMorlock und bleibt in der GFCW! McMorlock verliert seinen Performance Center-Vertrag!“




    Drake: „Aber ich denke mal es is n offenes Geheimnis, dass da irgendwas gebastelt wird um den Titel von mir loszubringen. Ich weiß nicht, wen Claude dafür einspannt. Macht Ricks Doppelschicht? NCT? Brainpain? Rotari? Camden? Alle gleichzeitig? Muss ich mit verbundenen Augen und einem Arm auf dem Rücken wrestlen? Oder wirfst du mich einfach gleich raus? Oh bitte. Mach irgendwie sowas. Beweis einfach allen, dass „Deine GFCW“ nichts mit Wrestling zu tun hat, sondern nur mit deiner Machtgeilheit. Leg die Scharade einfach ab und spar uns den scheiß. Oder ich habe Recht und es ist ein Marketing-Stunt, hm? Welche Art von Lüge tischst du allen hier auf, Chef?“

    Scarecrow reicht Drake eine Flasche – er nimmt einen kurzen Schluck und gibt sie dankend wieder zurück.

    Drake: „Also ja. Wenn du wirklich an meinen Titel willst, schmeiß die ungehorsamen Angestellten doch einfach raus. Mal schauen. Vielleicht geh ich zurück in meine Firma, oder ich geh studieren oder vielleicht geh ich zur IPW und zünde da drüben mal nen Titel an. Oder besiege Zereo Killer zum vierten Mal in Singles matches. Und zieh den Laden da drüben zu hören Quoten, als du jemals ohne mich träumen könntest. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was dein Plan ist die nächsten Wochen. Ich gebe es zu. Das könnte deine erste und einzige Chance sein, Claude. Du hast das Überraschungsmoment auf deiner seite. Aber kannst du wirklich Leviathan schlagen?“

    Ein selbstgefälliges Lachen erklingt.

    Drake: „Ich hab so Bock, Claude. Das ist die Scheiße für die ich geboren bin. Ich hoffe du hörst nie damit auf.“
    ...


    MORGEN:
    THE RECOUNT: MORE TWISTS THAN A PRETZEL – TEIL II

  2. #2
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    RECAP – TEIL II

    GFCW Intercontinental Championship
    Drake Nova Vaughn (c) vs Aiden Rotari vs Desmond Briggs vs Kriss Dalmi



    Thor: „Du lernst einfach nicht aus deinen Fehlern Poseidon. DU willst bei den Großen mitspielen. DU willst Teil dieser Liga sein. Doch was genau bringst du mit? DU hast Briggs den Sieg gekostet. Was aber viel schlimmer ist...DU hast FINDUS um seinen Traum gebracht. Du bist ein Unsicherheitsfaktor für alle. Strafen zeigen bei dir anscheinend keine Wirkung. Wir als Teil der Leitung des Performance Centers sehen bei dir einfach keinen Lerneffekt.“

    Aiden Rotari: „Und das soll meine Schuld sein?“

    Tatsächlich – Aiden zeigt offene und keineswegs gespielte Emotionen. Die sind zwar ausschließlich negativ – so zeigt er eine Mischung aus Abscheu und echter Überraschung – aber nichtsdestotrotz sollte es hier keine „zwei Seiten“ geben.

    Aiden Rotari: „Ihr habt doch dieses Match gebookt. Das Protokoll hat Findus McMorlocks Karriere im Performance Center auf’s Spiel gesetzt, um mir eins auszuwischen und mich zu demütigen – und ist damit krachend gescheitert. Es ist nicht einmal so, dass ich etwas Schockierendes getan hätte. Ich habe mehrfach gesagt, dass ich mir für nichts zu schade bin.

    Ihr meintet, ihr müsst Findus McMorlock in den Ring mit mir stellen. Und ihr könnt nicht wirklich gedacht haben, dass ich in diesem Match, in dem es für mich um alles geht, auf alle meine Tricks verzichte? Ich habe weder dieses Duell noch diese Stipulation je gefordert. Ich wurde in ein Match gezwungen, bei dem es hieß „Gewinner oder du bist deinen Job los“ – meine Existenzgrundlage, das was mir Essen auf den Tisch bringt. Ich habe getan, was nötig war. Findus‘ Karriere habt ihr auf dem Gewissen, und nicht ich.“




    Alex: „Ich sehe, die Vorbereitungen laufen, Niander. Thor und Tha Bomb sind auch gleich mit ihrer Einheit fertig?“

    Er dreht sich zum Ring, wo gerade ein braungebrannter Kerl mit simpler schwarzer Adidas-Sporthose dank Thor das Fliegen lernt, während Tha Bomb einen anderen PCler mit einem harten Chop die Brust rot schlägt. Mit einem Schnaufen dreht er sich wieder zu NCT.

    Alex: „Wen hast du in der engeren Auswahl?“

    Der Cowboy aus Kentucky hält nun eine Klemmmappe in der Hand. Scheinbar hat er sich bereits ein paar Notizen gemacht. Vorbereitet sollte er auch sein, schließlich gibt sich niemand Geringeres als der zweimalige World Champion Alex Ricks die Ehre im Performance Center. Niander hat sich auch kleidungstechnisch heute wahrlich herausgeputzt. Ganz in weiß. Weißer Cowboyhut, weißes Westernhemd, weiße Weste, weiße Jeans und weiße Cowboyboots. Vermutlich nicht jedermanns Geschmack.

    NCT: „Die üblichen Verdächtigen… und Diehl. Der neue Brainpain! Für mich das heißeste Eisen im Feuer.“



    NCT: „Listen, Kids. Es ist nun Zeit. Zeit sich zu zeigen. Wir haben das ok von Dynamite bekommen, dass EIN Wrestler aus dem Performance Center das große Privileg bei Dooms Night erhält, den TRIPLE CROWN CHAMPION Drake NOVA Vaughn, um seinen GFCW Intercontinental Champion-Belt herauszufordern! Ich habe bei meiner Eröffnungsrede nicht zu viel versprochen: Wir machen Champions! Und nun kann einer von euch diese Abkürzung zur Spitze der Promotion bereits erklimmen und beim PPV einem der größten Wrestler der Neuzeit seinen Titel abnehmen! Überzeugt uns, dass wir mit euch den richtigen auswählen werden.“



    Aiden Rotari: „Dann kann Drake ja stattdessen gegen mich antreten. Um den Titel, selbstverständlich.“

    Aus dem Hintergrund meldet sich „Poseidon“ zu Wort. Er wirft diesen Vorschlag mit unschuldiger Stimme und beinahe vorsichtig in den Raum, sieht Drake aber entschlossen an.

    Aiden Rotari: „Ich habe dich immerhin besiegt.“

    Nur Augenrollen von Vaughn. Das schon wieder.



    “Не брини брате. Све иде по плану.”

    Desmond Briggs walzt schnurstracks auf Kriss Dalmi zu. Wie im Tunnel lassen die Augen des Raw Black Diamonds nicht von dem Serben ab, der vor vier Wochen dafür verantwortlich war, dass er sein Match gegen Aiden Rotari durch eine perfide List in unrühmlicher Weise verlor. Das hätte er besser wissen müssen. Das hätte er erahnen können. Dennoch kann er trotz vollendeter Tatsachen nicht loslassen. Nicht nachdem er sich von Rotari hat austricksen lassen. Und ganz besonders nicht nach der heimtückischen Attacke seines Gegenübers nach dem Match.

    Telefonierend steht dort der Belgrader in einem der namenlosen Gänge des Backstagebereichs und hält stilecht das wichtigste Werkzeug eines Mannes in seinem Milieu an sein Ohr: Ein Nokia 8210. Das auf Serbisch vonstattengehende Gespräch findet sodann ein abruptes Ende, als der einstige Sektierer den Ankömmling aus dem Augenwinkel bemerkt und gerade noch genug Zeit hat, das Telefonat genervt murmelnd zu beenden...

    Kriss Dalmi: “Срање!”

    ...bevor er von Desmond Briggs am Schlawittchen gepackt und mit übertriebener Härte gegen die Wand gepresst wird. Das Nokia 8210 fällt zu Boden und wahrscheinlich hat sich zu all den anderen Mikrosprüngen im Display nun noch ein weiterer gesellt.

    Die frustrierenden Wochen, die die erwartungsvollen Stimmen aus der IWC dämpften, die den raschen Aufstieg des Mannes aus der Hood konterkarierten – sie entladen sich in einem Orkan der Aggression. Die Ungerechtigkeit muss berichtigt werden. Auch wenn sich heute eine neue Chance aufgetan hat, seine Karriere auf die nächste Stufe zu hieven.

    Desmond Briggs: “Die ganze Zeit hab ich gewartet. Vier Wochen lang gebrütet und darüber Pläne geschmiedet, was ich mit dir anstelle, wenn ich dich Motherfucker in die Finger kriege, weil du in der GFCW ja anscheinend kommen und gehen kannst, wie es dir beliebt.”



    Kriss Dalmi: “Was für eine dreiste Unterstellung du dir hier erlaubst. Diesen verirrten Seelen, die aus allen Himmelsrichtungen nach Dortmund geströmt sind, um nach den Sternen zu greifen und sich ihren Traum von einer Wrestlingkarriere auf der großen Bühne zu erfüllen, würde ich niemals etwas Schlechtes wollen. Tag für Tag stehen sie seit der Übernahme des Protokolls unter einem immensen Leistungszwang. Jeder Tag, an dem sie nicht über sich selbst hinauswachsen und gleichzeitig endlose Demütigungen von Dynamites Brüllaffen kommentarlos hinunterschlucken, könnte ihr letzter sein. Für den Druck, dem diese jungen, vulnerablen Menschen ausgesetzt sind, brauchen sie vor allen Dingen Mitgefühl... und ein Ventil für diesen Druck. Aber das kannst du empathieloses Stück Scheiße natürlich nicht verstehen. In erster Linie denkst du nämlich nur an eine Person und die nennt sich Desmond Briggs. Denn wäre das anders, dann wäre ja dein Kumpel Findus noch hier. Den hast du hängen lassen, boi. Du hättest ihn unterstützen können, hättest ihn coachen können, ja, hättest sogar in sein Match eingreifen können, wenn dir wirklich etwas an ihm gelegen hätte. Aber das alles hast du nicht getan. Das ist eine Erkenntnis, vor der du nicht fliehenkannst. Und das wird sich auch nicht ändern, wenn du mir sämtliche Knochen brichst.”

    Desmond Briggs: “Verdammter Mistkerl. Die Wahrheit wird früher oder später ans Licht kommen.”

    Die karmische Drohung wird lediglich mit einem genervten Augenrollen beantwortet.

    Kriss Dalmi: “Jaja, ganz sicher wird sie das. Ich muss dann aber auch jetzt langsam mal los. Hab da noch eine Unterredung mit dem Commissioner. War nett mit dir zu plaudern, Des.”

    Dann wendet sich Kriss Dalmi dem Gehen zu. Ein letztes Mal wirft er dem inzwischen wieder in der Vertikale angekommenen Desmond Briggs noch einen Blick zu...

    Kriss Dalmi: “Viel Glück noch bei deinem Castingcall.”



    In diesem Moment beginnt Müller zu würgen. Einen kurzen Moment lang nur, doch es fällt definitiv auf. Er wischt sich den Mund ab, dann grinst er nervös. Seine Augen bleiben hinter der Sonnenbrille verborgen. Lerbitz scheint ernsthaft besorgt zu sein.

    Markus Lerbitz: „Kannst du denn überhaupt antreten, Mike? Wenn du…“

    Mike Müller: „Ja, auf jeden Fall! Ich bin doch nicht komplett gefickt, nur so’n… bisschen angefickt.“

    Er lacht über seinen eigenen… Joke? Mitlachen tut jedenfalls niemand.

    Mike Müller: „Außerdem hat mein Papa gesagt… also, nachdem das mit dem Rugby ja nichts wurde… und dem Fußball… und der Leichtathletik… und dem Reitsport… und dem Slacklining… okay, das war aber auch richtige Fickscheiße, hat Papa auch gesagt… und dem Schwimmteam… da muss ich jetzt endlich mal am Ball bleiben, keine Fickereien mehr, hat er gesagt. Also, das hat er nicht wirklich so gesagt, er hat das so auf schlauer Business-Ficker gesagt, aber das meinte er. Und wenn ich heute nicht antrete… also, dann bin ich echt gefickt. Dann gibt es kein Geld mehr und kein… also, gar nichts mehr, hat er gesagt. Ich werde antreten und ich werde mein Bestes eben und ich werde dieses NFT zu diesen beiden Penner rüberficken und dann…“

    Da muss er wieder würgen. Und dieses Mal scheint es schlimmer zu sein. Eine Sekunde schwankt er, dann stürzt er zum nächstbesten Mülleimer. Er beugt sich darüber und die Geräusche deuten eindeutig darauf hin, dass seinen Magen entleert.



    Pete: „Der Referee muss an der Stelle abbrechen… Das ist doch zu viel! Rotari wird hier übel fertig gemacht!“

    Sven: „Die Wahrheit steht aber nur daneben und guckt sich das an.“

    Pete: „Aiden soll einfach aufgeben. Er… okay, ich glaube das kann er nicht mehr. Er wirkt… noch ein Tritt vor den Kopf! Ja, Aiden Rotari ist ohnmächtig, und trotzdem wird er weiter gestretcht und getreten.“

    Sven: „Es ist eine Lektion! Das sagten Thor und Tha Bomb ja schon!“

    Pete: „Und wie soll Rotari etwas lernen, wenn er davon nichts mehr mitbekommt?“

    Gute Frage. Auf jeden Fall hört der Kicker der Beiden nun auf, Aiden den Schädel einzumatschen – allerdings auch nur, damit Tha Bomb auf die Knie rutscht und den Arm von Poseidon greift. Das schlaffe Handgelenk des bewusstlosen Rotaris, der noch immer im Mexican Stretch hängt, wird brutal und ohne Rücksicht ein paar Mal auf die Matte gedonnert. „Er hat aufgegeben!“, frohlockt Thor, und dann lässt er die Glocke läuten.

    Sieger des Matches durch Submission: ??? & ???




    Die Ringglocke ertönt. Es geht los.

    Pete: „So wirklich glücklich wirkt Rob mit seiner Situation noch immer nicht. Er wirkt fast ein wenig demotiviert, und…“

    Sven: „…da wankt auch schon Müller auf ihn zu! In Schlangenlinien.“

    Tatsächlich. Immer noch mit Sonnenbrille auf der Nase stolpert der Rookie sichtlich überfordert mit der Koordination im Ring auf Gossler zu, der ihm einen Punch ins Gesicht verpasst.

    Der sorgt dafür, dass Mike das Gleichgewicht verliert. Er dreht sich im Kreis und fällt schließlich in die Seile, kann sich nur mit Mühe dort festhalten und nicht umfallen. Sein Atem geht schwer.

    Der Maskierte hat nun genug gesehen. Er muss dieses Match retten. Mit Schwung klatscht er Müller, der noch immer buchstäblich in den Seilen hängt, auf den Rücken – woraufhin dieser sich beinahe dankbar auf die Matte sinken lässt und einfach auf dem Apron liegen bleibt



    Rosford Williams: „Rennst du dann zu deinem Daddy Niander oder was passiert dann? Hm?“

    Caracal Matthews: „Du brauchst dich hier nicht so aufzuspielen, nur weil Niander dich komplett random auserkoren hat. Hier hast du nichts zu melden!“

    Brainpain: „Random? Schon mal drüber nachgedacht, dass er mich wegen meines TALENTES ausgesucht hat? Ganz wilde Idee, ich weiß, aber das ist die Wahrheit und zwar die einzige! Oder glaubt ihr echt, dass Niander hier irgendwem die Last auf die Schulter lädt, wenn er sich nicht sicher ist, dass er sie auch tragen kann? Der wirft bestimmt nicht mit 'nem Dartpfeil auf eine Scheibe und guckt wen er getroffen hat.“

    Die Diskussion wird hitziger zwischen den High Flyern und Brainpain. Lennie Taiwo stellt sich dazwischen.

    Lennie Taiwo: „Ich habe auch nichts persönlich gegen dich, Ellis...“

    Brainpain verschränkt die Arme.

    Brainpain: „Aber?“

    Lennie Taiwo: „Ach, vergiss es, ich will keinen Streit.“

    Brainpain: „Dafür ist es zu spät.“

    Argwöhnisch beäugt er Flip Trip.

    Lennie Taiwo: „Du bekommst hier ganz eindeutig eine Sonderbehandlung. Für die Sachen für die wir anderen von den Coaches gescholten werden, wirst du gelobt. Jeder packt dich hier mit Samthandschuhen an, weil die wissen, dass Herr Cassidy Taylor hinter dir steht.“

    Brainpain: „Willst du mir absprechen, dass ich hart für die Chance hier gearbeitet habe?“

    Lennie Taiwo: „Nein. Aber wir haben genau so hart gearbeitet. Und wir...“

    Er zeigt auf Flip Trip und sich selbst.

    Lennie Taiwo: „Wir bekommen nie Air Time beim War Evening.“



    In diesem Moment kippt Mike Müller nach vorn über. Ihm läuft Schaum aus dem Mund. Sichtlich verzweifelt streckt er die Hand nach vorne aus, während Lerbitz bestürzt zu ihm auf die Knie geht.

    Markus Lerbitz: „Mike? Um Himmels Willen, Mike?! Was ist los?“

    El Hijo De La Lengua: “Hervorragender Einfall für einen Switch-Up, mein Bester!“

    Mit einem Satz hat Lunenkind einen unfassbar schmerzhaft aussehenden Bauchklatscher hingelegt, und stößt sich nun mit Hilfe seiner Zunge vom Boden ab, um den Worm zu machen.

    El Hijo De La Lengua: “Oh yeah, ich spüre, wie ich immer aserbaidschanischer werde! Das war eine großartige Idee, Mike!“

    Markus Lerbitz: „Einen Arzt! Um Himmels Willen, einen Arzt! Jemand hat einen Anfall!“




    NCT: „Eine kleine Hürde ist für dich auch noch eingebaut….der Special Referee des Titelmatches ist……..Niander CASSSSAAADY-TAYLOR?!“

    Anerkennend nicken sich Drake und Zane zu. Das war schon eher, was hier erwartet wurde. Zufriedenheit sieht anders aus, aber gefasst war man darauf.

    Pete: „Mir wird gleich schlecht.“

    NCT: „Und Dein Gegner DNV. Das klingt übrigens weit weniger cool als NCT, aber ausnahmsweise habe ich mal nicht deinen Namen geändert….das war doch freiwillig, oder?“
    Drake: „Hey ob ich dir hier mit ner Einblendung „Fischkopf“ deinen Arsch versohle oder nicht ist mir wirklich wahnsinnig egal. Aber gratulation zu Aidens Re-Branding. PR einfach durchgespielt.“

    Gespielt lachen sich die beiden an. Die Luft könnte man schneiden, so dick ist sie hier.

    NCT: „Whatever! Dein Gegner bei Doooms Night hat sich gegen einige Bewerber durchsetzen können. Er hat den Look, er hat die Skills, er ist unser Hauptgewinn. Begrüßen Sie mit mir die Zukunft dieser Federation……..Willkommen unser zukünftiger GFCW Intercontinental Champion……ELLIS „BRAIIIIIIINPAIIIIIIN“ DIEHL!“

    Klatschend schlägt sich Levy die Hand vors Gesicht. Diehl? Alle Vorkehrungen des Protokolls hin oder her. DIEHL?

    Zane: „… das is doch nicht sein ernst.“

    The End: „Was soll das denn jetzt?“

    Doch noch bevor die Melodie des neuen Kopfschmerzes für selbige bei der Zuschauerschaft sorgen kann, zeigt sich Stirnrunzeln statt im Kollektiv nur bei einer Person auf der Leinwand. Mit eingekniffenem Mundwinkel und zusammengezogenen Augenbrauen sitzt er dort hinter seinem buchenholzfarbenen Schreibtisch, hat einen Ellbogen aufgestellt, die Hand zur Faust geballt und seinen Kopf seitlich darauf abgelegt.

    Eric Fletcher ist nicht begeistert, so viel ist sicher.

    Eric: „Bin ich eigentlich seit Jahresanfang arbeitslos und es hat sich einfach noch keiner getraut mir das zu sagen?“

    Er zieht die Augenbrauen hoch, die Schulterpartie gleich dazu. Dann pustet er langsam Luft aus.

    Eric: „Das Protokoll, das Protokoll, das Protokoll, die neuen Kobolde der Liga. Kaum ist irgendwo Gold zu sehen, schmeißen sie sich drauf und dann kommt einer von euch und meint ‚Dynamite will das so‘, ja?“

    NCT nickt sich seiner sicher. So ist es halt. Doch Fletcher schüttelt den Kopf, was Vaughn sichtlich amüsiert. Die Autoritäten gegeneinander.

    Eric: „So läuft das nicht. Nicht solange ich hier anscheinend doch noch irgendwas zu sagen habe. So wie bei Alex. Das Protokoll gibt sich ein Titelmatch? Ich werde die Entscheidungen vom Chef nicht rückgängig machen…“

    DNV will bereits protestieren, NCT bereits feiern, doch CEF streckt schon den mahnenden Zeigefinger aus und präsentiert sein frechstes Grinsen dazu.

    Eric: „…aber ich kann es euch schwieriger machen…“

    Die Reaktionen im Ring ändern sich wenig überraschend. Ein abwartendes Lauern beider Männer.

    Eric: „Nein, Drake, du wirst bei Doom’s Night NICHT auf Ellis Diehl treffen…zumindest nicht nach jetzigem Stand. ABER! So munter wie du immer behauptest, dass du der Heiland der neuen Garde wärst…dann hast du doch sicher Lust eben dieser jungen Garde eine Chance zu geben, oder?“

    Fletchers Blick wird immer diebischer. Etwas, was man von Drake nicht gerade behaupten kann. Er dachte hier zerfleischen sich seine Feinde abermals gegenseitig. Aber scheinbar wollen sie sich nur darin übertrumpfen ihm eine einzuschenken.

    Drake: „Mir gefällt deine Laune nicht, Eric, ich werd nicht lügen, aber wenn du willst, dass ich den Rookies eine Chance gebe bitte. Denn wie du selbst sagst: Ich bin nicht Breads.“

    Gespannt, aber nicht gerade eingeschüchtert, blickt Vaughn auf das Bild des Commissioners

    Eric: „Drake Nova Vaughn, du kannst zeigen, was du drauf hast! Denn bei Doom’s Night triffst du auf einen Mann, der…auch wenn das Protokoll das vielleicht anders sieht, MEINER Meinung nach in dieser Liga schon durchaus bewiesen hat, dass etwas in ihm steckt…zum Beispiel mit einem Sieg gegen dich, Drake.“

    Der Champion ahnt es bereits. Und schießt gegen.

    Drake: „Nenenenene, Fletcher. Der Mann mag auf dem papier als Sieger geführt sein, aber er hat mich WEDER besiegt, NOCH ist er ein Rookie, NOCH glaube ich, dass Dynamite dir dafür freie Bahn gibt, wenn man bedenkt wie Aiden ihn angepisst hat.“

    Ist das etwa… Nervosität? Könnte man böse sogar Angst sagen? Vaughn jedenfalls schäumt, während End eindringlich auf ihn einredet. Fletcher hingegen ist unbeeindruckt.

    Eric: „Drake Nova Vaughn GEGEN!....Poseidon, Aiden Rotari!“

    Die Reaktionen darauf lassen sich nicht ganz so leicht ausdrücken. Natürlich, der Meeresgott ist ein vermeintlich härterer Gegner für Drake und Drake irgendetwas zu erschweren ist immer gut…nur ist Aiden auch nicht gerade die Krone der Beliebthe…

    Eric: „und…“

    Das flüstert er fast, doch sofort bekommt der Candy Man damit wieder die Aufmerksamkeit, nach der er früher immer gierte.

    Eric: „einen Mann, der im letzten Jahr schon oft genug gezeigt hat, dass er sich Chancen erarbeiten will. Soll er also eine bekommen. Der Raw Black Diamond! Desmond Briggs!“

    Da sind die Reaktionen schon deutlicher, erfreut sich Briggs doch großer Beliebtheit. Drake hingegen wirkt immer unzufriedener mit der Gesamtsitu…

    Eric: „und…“

    Jetzt ist er wirklich sauer. Fletcher hingegen grinst bereit. Leviathan beginnt zu toben. Eine*r lauter wie der Rest. Natürlich. Fletcher hatte die Spielregeln verstanden. Wie viel Chaos braucht es, bevor Leviathan es nicht mehr kontrollieren kann?

    Eric: „Ein Fatal Four Way Match hat im Normalfall vier Teilnehmer, oder? Nun, Drake, Niander…ich habe euch gesagt, Ellis Diehl wird eine Chance bekommen, wie auch Alex…und zwar jetzt sofort.“

    Er atmet noch einmal durch, Spannungsaufbau und so, weißte, ne?

    Eric: „Der Sieger des nächsten Matches bekommt den letzten Spot im Fatal Four Way Match bei Doom’s Night! Meine Damen und Herren…Ellis Diehl! GEGEN…“

    Das Grinsen des Commissioners hat die fiesesten Züge angenommen. Er freut sich richtig über diesen letzten Namen. Er rückt sogar ein wenig näher an die Kamera. Er ruft ihn nicht, er sagt den Namen genüsslich.

    Eric: „Kriss Dalmi. Viel Spaß.“



    Mike Müller: „…also, ich habe Aiden ja mal davon erzählt…“

    Aiden Rotari: „Du hast vor mir getanzt und mir detailreich Adresse, Einrichtung und Angebote dieses Etablissements beschrieben, nur um mir dann zu sagen, dass du persönlich dafür sorgen wirst, dass ich niemals reinkomme. Oder habe ich das falsch im Kopf?“

    Rotari schmunzelt bei diesen Worten. Er war bei War Evening gedemütigt worden, und dieses Mal hatte es keinen Trick, kein Entkommen gegeben. Seinen Zorn bezüglich dieses völligen Kontrollverlust passiv-aggressiv hier zu verarbeiten, wirkt wie eine realistische Folge-Reaktion.

    Mike Müller: „Ja, doch, stimmt schon…“

    Müller senkt ein kleines Bisschen den Kopf. Ob es ihm das in diesem Moment wirklich leidtut oder er sich in erster Linie selbst Leid tut sei einmal dahingestellt.

    Mike Müller: „Auf jeden Fall… ja, es war kurz nach unserem… Gespräch… da ist er aufgetaucht. Und ich war gefickt worden, vor allem von euch zweien, jetzt mal kein übertriebenes Fake-Fick-Gelaber und so, und nach Title Nights war ich so angepisst, und dann war er da und irgendwie ging dann alles von selbst. Ich habe ein paar meiner Kollegen gefragt, wisst ihr, die auch genug Geld haben, denn es war nicht billig, und dann… also… dann…“



    Aiden Rotari: „Nicht, dass ich persönliche Erfahrungen mit so etwas hätte, aber man hört doch immer wieder von Leuten, die ihre Dealer verraten, und dann von den Hintermännern ins Visier genommen werden. So einen jungen und wohlhabenden Typen, der im Scheinwerferlicht steht, würde man mit einer Menge Signalwirkung in seine Einzelteile zerlegen, sollte herauskommen, dass er einen der ihren verraten hat. Das kann Mike nicht riskieren. Wir müssen für seine Sicherheit sorgen.“

    Müller sagt dazu nichts. Eine andere Emotion ist in seinem Gesicht ablesbar.

    Angst.

    Mit jeder Minute, die er wach ist, wird er auch klarer, und die Tatsache, dass Rotari hier einmal unzweifelhaft die Wahrheit sagen dürfte, führt ihm vor Augen, wie ernst die Lage ist.

    Vivien Tolnai: „Nun, auf dem Weg hierhin habe ich mit Mikes Freunden gesprochen. Und die haben davon gesprochen, dass Mike ihnen das Zeug verkauft hat und dass sie niemanden sonst kennen würden. Wenn es also keinen Hintermann gibt…“

    Und an diesem Punkt gibt Vivien die „Indirektheit“ komplett auf und spricht aus, was ohnehin jeder denkt.

    Vivien Tolnai: „…sagen wir, nur mal so als Beispiel, Kriss Dalmi… dann wird Mike auch keine mildere Strafe erwarten können. In keinster Weise.“

    Mike Müller: „Ich… das können die doch nicht… wer hat mich gefickt? Wer hat denn…“

    So langsam wird die Angst zur Panik.

    Aiden Rotari: „Nun, du hast doch sicherlich die Anwälte deines Vaters auf deiner Seite. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass er seinen Sohn in solch einer Situation verstoßen würde.“

    Müllers Gesicht verrät, dass er da durchaus die eine oder andere Sorge zu haben scheint – ein weiterer Faktor, der offensichtlich Druck auf ihn ausübt.

    Mike Müller: „Ich glaube, ich muss erstmal noch weiterschlafen. Ich brauche noch mehr Pause, bis ich…“

    Vivien Tolnai: „Wir brauchen den Namen, Mike. Sonst wirst du…“

    Mike Müller: „Geht weg! Ihr seid schuld! Ihr habt mich gefickt! Jetzt fickt weg!“

    Mit krächzender Stimme versucht Mike zu schreien, scheitert daran aber, sodass er nicht laut genug ist, als dass irgendein Arzt ihn hören könnte. Tränen rinnen seine Wangen herab. Das Bild eines völlig aufgelösten, überforderten und zu Grunde gerichteten Menschen. Vivien zögert noch einen Moment, dann schüttelt sie den Kopf und dreht sich zum Gehen. Rotari nimmt die Hand von Mikes Schulter und schürzt die Lippen.

    Aiden Rotari: „Unglaublich, was das Protokoll in so kurzer Zeit aus einem so vielversprechenden Talent gemacht hat. Unter Roberts Ägide hätte so etwas niemals passieren können.“




    Tha Bomb: „Allerdings gibt es noch ein Thema, was noch nicht gelöst ist und was wir hier dringend ansprechen möchten. Das Perfomance Center wird von einem Drogenbaron heimgesucht. Wir müssen unsere jungen Küken schützen, damit sie keine degenerierten Beermachine-Junkies werden. Wir wissen leider nicht genau, wer sich hinter dem ganzen Scheiß verbirgt, aber…..DAT SERBISCHE ARSCHLOCH HÄNGT DA BESTIMMT MIT SEINER KOMPLETTEN KACKFRESSE MIT DRIN!“

    Thor: „Komm raus und stell dich, KRISS DALMI!“



    Kriss Dalmi: “Also gut. Die Wahrheit ist, dass das, was mit dem armen Mike Müller passiert ist, nichts mit mir zu tun hatte – da schwöre ich auf das Massengrab meiner Verwandten. Die wahren Täter, die für dieses Debakel verantwortlich sind, stehen in Wirklichkeit vor mir.”

    Einen Augenblick lang schauen sich die GFCW Hall of Famer mit einem Blick an, der zu fragen scheint, ob sie hier gerade verarscht werden. Bevor diese jedoch auf den Belgrader losgehen, um ihn in einen Klumpen Hackfleisch zu verwandeln, hebt er beschwichtigend seine Hände nach oben und tritt zwei Schritt zurück, um den beiden Mitgliedern des Protokolls zu bedeuten, dass sie mit Ihrem Vorhaben noch kurz warten sollen.

    Kriss Dalmi: “Die getroffenen Hunde bellen also. Oder hat euch vielleicht endlich euer Gewissen erreicht? Im Grunde genommen könnt ihr euch doch schon denken, wieso passiert ist, was passiert ist. Ihr wart selbst mal unbewandert und orientierungslos und habt euren Platz in der Wrestlingwelt gesucht. Mike Müller oder all den anderen Trainees des Performance Centers geht es da nicht anders. Sie haben noch nicht die Erfahrung in diesem Biz, um zu wissen, wie man mit dem konstanten Stress und dem toxischen Arbeitsumfeld, welches ihr für sie geschaffen habt, umgehen müssen. Es ist vollkommen klar, dass einige dieser beeinflussbaren, jungen Menschen glauben, dem Druck einzig durch den Konsum von Drogen standhalten zu können. Weil sie es euch kaltblütigen Unmenschen unbedingt recht machen wollen. Weil sie ihren Traum von einer Karriere im Wrestlingbusiness nicht verlieren wollen. Weil sie nicht Opfer der nächsten Protokoll-Auslese sein wollen. Und diese Angst habe nicht ich in ihnen geschürt, sondern ihr! Wenn hier also jemand für das verantwortlich gemacht werden soll, was dem armen Mike Müller zugestoßen ist, dann doch wohl ihr. Und dies sollte – ganz so wie ihr es formuliert habt – mit allen damit verbundenen Konsequenzen geschehen. Also schlage ich vor, dass ihr euch jetzt ganz schnell aus diesem Ring verpisst, euch eure Papiere bei Dynamite abholt und mich mein Warmup-Match für Doom’s Night wrestlen lasst.”

    Genug ist dann wohl doch genug, wie es scheint – und eine Sekunde später haben sich Thor und Tha Bomb kollektiv auf Kriss Dalmi gestürzt.

    Sven: „Hätte Dalmi mal lieber die Klappe gehalten!“

    Pete: „Das hätte das Protokoll doch so oder so getan!“

    Die zwei Riesen haben einmal mehr die zahlenmäßige Überlegenheit auf ihrer Seite, und so kann sich Dalmi kaum zur Wehr setzen. Es hagelt heftige Punches, und selbst jemand mit einer Schmerz-Toleranz auf dem Level von Kriss Dalmi kann da nicht viel entgegen setzen. Die Gesetze der Physik sind eindeutig auf der Seite von Thor und Tha Bomb.

    Brainpain geht hingegen zwei Schritte zurück, um sich für Chopins Rache bereit zu machen. Tatsächlich packen die ehemaligen Tag Team Champions Dalmi nun am Kragen, und schleudern ihn in Richtung des ehemaligen Ellis Diehl.

    Der mit einem Mal mit dem Gesicht voran auf die Matte klatscht!

    Pete: „Was geht denn jetzt ab!?“

    Sven: „Aiden Rotari! Poseidon!“

    Der Mann im Fischkostüm hat den metaphorischen Angelhaken ausgeworfen und dabei einen Brainpain gefangen. Heißt: Er ist am Ring aufgetaucht und hat Diehl am Bein packen können. So reißt Rotari ihn von den Füßen und sorgt dafür, dass Ellis vornüberkippt. Unsanft landet er mit dem Kopf voran, und wird sogleich von Aiden aus dem Ring gezogen.

    Pete: „Wir haben es vorhin noch gehört, Rotari schuldet Dalmi einen Gefallen… den dürfte er hier wohl einlösen! Er ist die Versicherung!“

    Mit ordentlicher Wucht schleudert Rotari seinen Mit-Rookie rücksichtslos in die Barrikade, wo dieser auch erst einmal mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden sinkt. Poseidon selbst slidet in diesem Moment schon in den Ring, nicht ohne sich vorher noch etwas unter dem Seilgeviert zu greifen.

    Einen Stuhl.

    Und so rutscht Aiden in den Squared Circle, richtet sich auf und holt aus.

    Chair Shot gegen Thor!

    Der ehemalige World Champion geht davon getroffen zu Boden, während Aiden mit sichtlich zufriedenem Lachen über diese Revanche den Blick in Richtung des anderen Mitglieds der Wahrheit richtet. Tha Bomb lässt von Dalmi ab und stößt den Serben zur Seite, wo der Belgrader Superstar erst einmal zu Boden geht.

    Rotari holt hingegen wieder aus.

    Doch da rutscht noch jemand in den Ring. Und er reißt Aiden den Stuhl aus der Hand.

    Sven: „Da ist NCT! Er hilft seinen Kollegen vom Protokoll!“

    Pete: „Er will wohl vermeiden, dass Rotari noch ein wichtiges Match beeinflusst… aber… kann man ihm den Eingriff denn hier verdenken?“

    Sven: „Natürlich kann man das! NCT zeigt Rotari wer hier Coach und wer Rookie ist!“

    Pete: „Ich weiß nicht mehr, wer hier der Gute und wer Böse ist. Ich weiß nur dass NCT den Stuhl wegwirft und…“

    Flatliner von Niander Cassady-Taylor gegen Aiden Rotari!

    Der Meeresbewohner kann dem Cowboy nicht das Wasser reichen, und so geht er zu Boden und bleibt dort auch erst einmal liegen. Tha Bomb checkt, was bei Thor los ist, doch der hält sich noch immer den getroffenen Schädel, während er wütend knurrend auf der Matte liegt.

    Das stehende Mitglied der Wahrheit wendet sich dann NCT zu, der Aiden Rotari an den Haaren wieder auf die Füße zu ziehen versucht. Tha Bomb tritt näher an ihn heran, Wut und Entschlossenheit im Blick, als ein zusätzlicher Schatten mit einem Mal in das Seilgeviert rutscht.

    CANADIAN CUTTER GEGEN THA BOMB!

    Pete: „Breads! Robert Breads! Er greift für seinen Schützling ein!“

    Sven: „Das pure Chaos – hier soll ein Match stattfinden, verdammt nochmal!“

    Das ganze Konstrukt rund um das Performance Center und den GFCW Intercontinental Title offenbart hier sein vollständiges Ausmaß. Sofort springt Breads wieder auf, so agil, als wäre das letzte Jahr nur noch eine entfernte Erinnerung – manche Leute funktionieren eben nur dann richtig, wenn sie wütend sind.

    NCT lässt das natürlich nicht auf sich sitzen, lässt von Rotari ab und stürmt auf Breads zu, und…

    ROUNDHOUSE KICK GEGEN NIANDER CASSADY-TAYLOR!

    Der Kanadier klatscht seinem Nachfolger als Head Coach im GFCW Performance Center den Fuß an den Schädel, und NCT kippt hinten über und fällt aus dem Ring, wo Brainpain zu ihm herüber rutscht und checkt, ob bei seinem Vorgesetzten noch die Lichter an sind.

    Pete: „Jemand muss dieser ganzen Sache doch einmal Einhalt gebieten. Breads kümmert sich immerhin nun um Rotari, statt weiter irgendwen zu verprügeln, obwohl… was macht Kriss Dalmi da?“

    Der Serbe – kompromisslos wie eh und je – will die Gunst der Stunde selbstverständlich ausnutzen. Und so hat er sich den noch immer umherliegenden Stuhl geschnappt und seinen Blick auf Brainpain außerhalb des Ringes gerichtet. Noch hat das Match zwischen den Beiden nicht begonnen. Eine gute Chance, sich noch einen Vorteil zu ergattern.

    Da wird Kriss Dalmi aufgehalten.

    Sven: „Oh… Robert Breads ist da und greift nach dem Stuhl. Er will Dalmi die Waffe abnehmen!“

    Pete: „Kriss lässt aber nicht los – genauso wenig wie Robert. Die zwei starren sich nur an, und beide schütteln den Kopf, und… und… jetzt kommt Aiden hinzu. Und der…“

    Sven: „…KASSIERT EINE BACKFIST!“

    Pete: „Desmond Briggs! Desmond Briggs ist hier!”

    Sven: “Und er macht Aiden gleich mal platt!“

    Pete: „Rotari hat schon seinem Freund Findus die Partie versaut, er wird nicht zulassen, dass Brainpain das Gleiche passiert. Rotari muss büßen! Und Dalmi auch!“

    BACKFIST GEGEN DALMI!

    Doch Kriss sieht das Ganze kommen. Er lässt den Stuhl los so schnell er kann, und rollt sich sogleich aus dem Ring. Der Serbe hebt die Hände als wolle er sagen „Ich habe damit nichts zu tun!“, während Breads allein im Ring mit dem Stuhl in der Hand verbleibt.

    Briggs wendet sich ihm zu. Sieht den Stuhl. Und…

    BACKFIST GEGEN BREADS!

    Pete: „Jetzt klatscht Briggs auch noch Breads um! Was für ein Gemetzel!“



    Pete: “Oha! Ich glaube Brainpain will dem Ganzen jetzt nun ein Ende setzen. Ansatz zur Gutwrench Powerbomb... ABER DALMI blockiert!!”

    Noch bevor Diehl seinen Opponenten mit seinem Finisher, der Arie, ausheben konnte, hat der Meister der Geschmacklosigkeiten seine Beine um das von Brainpain geschlungen und hämmert wie währenddessen seinen Ellenbogen wie ein Wahnsinniger in die Rippengegend des Rookies. Dieser muss ob der erlittenen Schmerzen letztendlich loslassen.

    Pete: “HEADBUTT VON DALMI! UND NOCH EINER! UND NOCH EINER! Er nimmt Anlauf in den Seilen... INJECTIOONNNN! SPEAR VON DALMI! SPEAR VON DALMI!”

    Beide Männer donnern auf die Matte. Sofort kriecht der Belgrader zu dem leblosen Körper von Ellis Diehl, um diesen zu covern. Just in diesem Moment scheint jedoch auch Niander Cassady-Taylor wieder zu Sinnen zu kommen.

    Dalmi hakt das Bein ein.

    NCT stemmt sich auf die Beine.

    Das Cover!

    ONE

    TWO

    THREE!




    Pete: „Drake Nova Vaughn!“

    Mit aller Kraft schmettert er die rechte Faust gegen Dalmis Hinterkopf, woraufhin sein neu erwählter Gegner zusammenbricht, als hätte man ihm die Fäden durchgeschnitten. Und diesmal nimmt der IC-Champion sich, ganz untypisch, nicht die Zeit selbstgefällig neben seinem Opfer zu verweilen. So schnell, wie er auftauchte, rollt er sich auch wieder unter dem untersten Seil hindurch.

    Pete: „Natürlich rennt er sofort wieder weg, wie er Feigling der er ist.“
    Sven: „Was erwartest du denn von ihm? Alles an diesem Match ist gegen ihn designt. Und alle arbeiten irgendwie gegen ihn. Er versucht hier lediglich irgendwie seine Chancen wieder fair zu rücken. Natürlich wartet er nicht auf den Gegenschlag?“

    Diehl sitzt ein wenig irritiert in der Ecke, rollt sich jetzt aber doch aus dem Ring und macht sich auf den Weg backstage. Gang nach Canossa möchte man meinen. Cassady-Taylor tut es ihm gleich, nicht ohne dem Serben zuvor noch einen verächtlichen Blick zuzuwerfen. Und während Henry Phoenix Jr. Und ein Ringarzt sich zu Dalmi begeben um, diesen in eine stabile Lage zu bringen, schwingt Drake sich mit einem Mikrofon wieder ins Publikum.

    Drake: „Wisst ihr, es ist ja schön, dass die ganzen Autoritären sich hier selbst gegenseitig zerlegen, aber das Problem ist… Irgendwie schlagen Rotari und Co. Sich dabei gerade ein wenig zu gut. Wisst ihr… Dalmi. Briggs. Rotari. Ich sehe niemanden mehr vom Protokoll. Und so witzig das sein mag, hab ich sehr wenig Bock darauf da am Ende drei gegen einen zu stehen, weil diese ganze improvisierte Clownstruppe für die Daddys Fletcher und Breadsy den bösen Drake ausschaltet.“

    Sein Blick liegt noch immer auf dem Ring, als er sich weiter Rückwärts durch die Ränge bewegt und ein wenig, mit sich selbst zufrieden, lacht.

    Drake: „Lasst mich euch n paar Dinge klarstellen. Erstens: Viel Glück Kriss mit dem Schädel Freigabe zu kriegen in zwei Wochen. Zweitens: Wenn ihr eine Koalition gegen mich formt versuchts mal mit was besserem als Drogenjunkies, Fischfickern und was auch immer Briggs eigentlich sein soll außer n fucking NPC. Und vor allem: Niander. Cassidy. Taylor. Letzte Warnung. Denk nicht mal dran irgendwas zu drehen um mich von diesem Titel zu trennen. Ihr habt die letzten beiden Runden verloren. Aber ihr habt sie überlebt. Wenn du deinen verlogenen Arsch nicht aus meinen Sachen raushältst… Kann ich das nächstes Mal auch ändern. Dann habt ihr euer letztes verdammtes Protokoll geschrieben. Leviathan erwartet euch bei Dooms Night.“

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