Showauftakt mit POSEIDON: Okayes Skit im Sinne von routinierter Machart. Aber auch nicht mehr, weil da einige Dinge nicht passen. Der Auftakt mit Poseidon und Laodike ist gut, weil er von der Beziehung der Charaktere zueinander funktioniert und Rotari in einer Rolle zeigt, in der er einfach menschlich wirkt, ohne dass da irgendwer den „Ohohohoho der Shadydude, er plant einen Masterplot“-Gedächtniskommentar zu abgeben kann. Das ist zurückgenommen und gut. Mit dem Auftritt der Wahrheit ist dann mMn aber der Kontrast zum Skitbeginn zu groß. Schon der Einstiegskommentar mit Mama und Papa wirkt im Vergleich zum zurückgenommenen Beginn sehr cartoonig und nimmt damit die aufgebaute Stimmung, spätestens mit den weiteren Vorwürfen haben Thor und Bomb aber etwas Steve Steel’sches und wirken aus Prinzip böse. Das können sie sein, Steel mag ich ja auch, es ist bloß zu kontrastreich zum Anfang, damit dieses Skit in der Gesamtbetrachtung mehr als „okay“ ist.
Casting mit dem Protokoll: Grundsätzlich eine interessante Ausgangssituation. Das Protokoll hat einen renommierten Platz auf der Card zu vergeben und sucht einen Herausforderer für Drake. So ein Castingkonzept lebt dann von den Beiträgen der einzelnen Teilnehmer und die sind okay, aber nicht herausragend. Brainpain mit einer ordentlichen Gimmickpromo, auch wenn ich den Namen irgendwie nicht mit dem Intercontinental-Titel verbinde; vielleicht lässt mich meine Erinnerung hier aber im Stich. Rotari führt im Grunde die Linie fort, die wir im Opening-Skit (ungünstige Platzierung übrigens) gesehen haben und hat durch den Angriff auf Diehl die inhaltlich sinnvollste Promo, wird aber mir wieder auf etwas zu cartoonige Weise abgekanzelt. Briggs dann ordentlich, teils aber auch Plattitüden bzw. Vorwürfen, die nicht auf Drake gemünzt scheinen – dass das Protokoll die dann recht ausführlich nennt, lässt Desmond recht schwach wirken. Und zwar nicht auf „Das Protokoll ist böse und ärgert Briggs“-Weise, sondern im Sinne von „Das war wirklich keine gute Promo“ von einem Facecharakter. Aber alles insgesamt kein Beinbruch.
Morbeus: Teil Eins eines atmosphärisch starken Rückblicks, der die in der letzten Show angedeutete Charakterveränderung von Morbeus unterfüttern wird. Gelungenes Skit für eine interessante Entwicklung, so dass man in der Gesamtbetrachtung nichts kritisieren kann.
Gossler: Mit der permanent tendenziell eher unernsten Art von Beermachine kann auch eine „Rob ist depri“-Story nur maximal halbernst ablaufen. Die Szene an sich ist es gar nicht, die mich das denken lässt. Sondern einfach der Fakt, dass er so theatralisch leidet während im Hintergrund Lunenkind daran arbeitet, ihm ein NFT zu verkaufen. Das ist so typisches BM-Level von absurd und auf seichte Weise unterhaltsam.
Szene vor der Halle: Mein eigenes Skit.
Morbeus 2: Die Vorstellung, dass in einer Liga ein Segment ausgestrahlt wird, in der über den Wechsel zur Konkurrenz gesprochen wird, funktioniert auch nur im FW. Keine Kritik, nur eine Anmerkung, dass sich alles wie ein großes zusammenhängendes Cinematic Universe anfühlt. Ansonsten wieder ein interessanter Rückblick. Mir kam es beim Lesen der Show jetzt gefühlt recht schnell nach Teil 1 vor, ich habe aber natürlich auch mein langes eigenes Skit dazwischen übersprungen, vielleicht war es für andere Leser nicht so auffällig schnell aufeinanderfolgend.
P-DAWQ: Der Neuling mit absoluten Classic-Heel-Debut-Vibes. Welcher ambitionierte Bösewicht der GFCW startete nicht damit, Mac Müll oder andere Mitarbeiter zu bedrohen oder zumindest zu beleidigen. Mehr Teaser als Skit, hierzu kann ich noch nicht viel schreiben. Aber schön, dass wir einen Neuling haben.
Ask und Keek: Eigenes Skit, aber ich möchte anmerken, dass ich mit der gesamten Story bislang sehr zufrieden bin und Ask als Charakter sehr mag.
Drakes Crew und Roberts Crew: Also das war schon okay. Ich erinnere mich daran, in der Vergangenheit manchmal Auseinandersetzungen zwischen Breads und Drake für ihre Länge kritisiert zu haben, die sich insb. aus ewig langen und inhaltlich nicht kohärenten oder sich wiederholenden Redeparts speiste. In diesem Skit fand ich Drakes Erwiderungen unerwartet prägnant, vor allen aber der lange Part von Spencer bleibt einerseits dem Charakter treu, deutet darüber hinaus aber an, wie eine ausführlichere Promo des Gimmicks über alle sollen sich ficken, ich habe keine Lust hinaus aussehen könnte. Halt alles nicht Skit des Jahres aber in Ordnung.
Dalmi und Briggs: Gute Auseinandersetzung, bei der ich mir aber auf der Hälfte dachte, dass sie durchaus hätte kürzer sein können. Nicht weil das Skit lang ist (da gabs Längere in der Show), es hätte aber einfach eine interessante Badass-Komponente für Briggs gebracht, wenn er Dalmi ein paar Mal gegens Rolltor scheppert, sagt was er zu sagen hat, und ihn dann einfach stehen lässt, während Dalmi zu seinen Ausführungen ansetzt. Aber so auch ein ganz gutes Skit, halt nicht Top Notch, insbesondere nicht für Dalmi-Verhältnisse.
P-Dawq: Kann man kopieren was ich zum ersten Skit gesagt habe. Diese Cheap Heat-Nummer kann man bringen und in Show Nummer 1 geht das auch mal ein eigenes Segment durch, wirklich interessant wird dann auf lange Sicht aber die Einbindung des Charakters in längere Inhalte.
Mongoswag: Segment der Show bisher. Ich meine das nicht mal ironisch und nicht auf so eine „Hahaha, ich feiere jetzt irgendwas Bescheuertes, um mich speziell zu fühlen, weil nur ich einen bestimmten Witz verstehe“. Es ist einfach so, dass ich Luni und Mike sehe und unterhalten bin. Die Charaktere funktionieren für sich genommen und in der Dynamik gemeinsam sowie mit Lerbitz. In den Skits gibt es keine Längen. Die Pointen sitzen meist und wenn nicht, dann ist es so kurz, dass man drüber weggehen kann. Einfach 3-4 Minuten (oder wie lange ich auch immer brauche, um das zu lesen), in denen man unterhalten wird. Und es ist nicht einmal so albern, dass man das Team absolut nicht ernst nehmen kann, sondern sie sind einfach cartoony Heels mit starker Comedynote – in gut.
Jannek und Schwani: Auch wirklich gut. Sehr prägnante Auseinandersetzung zweier Charaktere, die so wichtig für die GFCW-Geschichte sind, dass sie keine Redeparts in Überlänge brauchen, um eine Auseinandersetzung aufzubauen, die bedeutungsvoll wirkt. „Du hast Angst“ war im ersten Augenblick wirklich ein recht schwaches Argument, andererseits ist Jannek der Heel und je alberner sein Argument klingt, umso heeliger wirkt er. Also von daher alles gut und mMn bis hierhin das (Luni läuft außer Konkurrenz) beste „ernste“ Skit der Show.
Die Grabkammer: Was für ein Beginn. Es wäre natürlich Gift für jedes ernstgemeinte Skit zu schreiben, dass das Video düster, mythisch und mystisch ist, statt zu beschreiben, WARUM es so ist. Und auch dass die Zuschauer verblendet statt geblendet sind. Zum Glück ist das ein Comedyskit mit Steve Steel und nachdem ich bei der letzten Show über Daniel und Steve noch nicht sicher war, dreht dieses Skit aber mal gehörig den Trashswag auf und damit hat es mir um Längen besser gefallen. Unterhaltsam.
Rotari und Wahrheit im Ring: Das Rot auf dem grauen Hintergrund mal wieder absolut unlesbar. Das Match lässt mich ein wenig ratlos zurück. Zwei Unbekannte gewinnen in einer Farce von Match gegen Rotari und ich habe noch aus Storysicht nicht ganz verstanden, wem es nutzt. Für die Rookies ist es kein Push, weil sie zu 2 sind und man nicht mal ihre Namen kennt. Der Wahrheit hilft es nicht zu mehr Heat, weil sie Rotari eh schon die ganze Show triezen und Rotari verliert halt in einem unfairen Match während er ein Fischkostüm trägt. Das ist so eine typische WWE-Taktik, um einen Heel Face zu turnen. So viel Mitleid aufbauen, bis man ihn bejubelt und dann stellt man irgendwann fest, dass es doch nicht so bringt. Diese Show geht das noch klar, auf lange Sicht kann man mMn aber Rotari schaden, wenn er aus seinem eigentlichen Charakter gedrängt wird.
Steel/Daniel: Halten den Trashswag hoch. Alleine dass Steel nun den Schlüssel hat, aber erstmal die Zeit verwendet, um Daniel zu verprügeln und anzukündigen, DASS ER DEN SCHLÜSSEL ZUM EINSATZ BRINGEN WIRD anstatt direkt zur Gruft zu gehen hat wieder sowas von Zeichentrick-Heel und passt einfach sehr gut zum Steel-Charakter. Ja, doch, diese Fehde nimmt diese Show Fahrt auf.
Drakes Crew und Breads‘ Crews: Teil 1 habe ich noch gelobt von wegen kurz und prägnant und so weiter. Und jetzt sehe ich, dass das Skit einfach in der Mitte zweigeteilt wurde und weitergeht? Ich dachte „Fortsetzung folgt“ bezieht sich auf irgendeine Entscheidung, die kommen wird, oder den Storyverlauf an sich. Nicht dass man einfach das Skit, weil es offenbar zu lang ist, in der Mitte durchschneidet und dann ein paar Skits weiter mitten im Gespräch weitermacht. Das kann man vielleicht bei einem Cliffhanger machen, so wirkte es maximal komisch. Wenn euer Skit zu lang ist und ihr es selbst merkt, dann macht es doch kürzer und schneidet es nicht einfach in zwei Teile </3 Dass gegen Ende The End (kein Wortspiel) reinkommt so Deus Ex Machina-mäßig, weil die Situation festgefahren ist, und das Skit dann von den Redeanteilen in seine Richtung kippt hilft der Gesamtkomposition nicht wirklich. Wirkte so von der Dramaturgie fast Schillerstraße-mäßig wo der Regisseur den nächsten Schauspieler auftreten lässt, wenn die Leute, die auf der Bühne sind, nicht mehr genügend zu sagen finden. Fand ich alles in allem nicht so gut.
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