Sortiert nach Fehden bzw. Themenblöcken, die in dieser Show aufgetaucht sind:
Rund um Zereo Killer & Die 5*-Hautevolee: Die nominell prominenteste Fehde der GFCW zwischen Zereo Killer und Lionel Jannek wird für mich Show für Show auf jenem soliden Niveau fortgeführt, das man von den Beteiligten erwarten darf. Es ist zuverlässige Arbeit und handwerklich, wenn man das so sagen kann, gut gemacht. Dennoch reißt es mich nicht so mit, wie es einen GFCW-Fan bei den beiden „Legenden“ eigentlich mitreißen müsste. Ich kann nicht genau beziffern, woran es liegt. Vielleicht daran, dass es außer den großen Namen und der gemeinsamen Vergangenheit keine Storyaspekte gibt, die die Fehde an sich tragen. Man weiß, dass es bei Title Nights zu einem Match kommen wird, aber auf dem Weg dahin gibt es keine Cliffhanger, Storyhaken oder sonstige Inhalte, die noch unbedingt geklärt werden müssen. Anders gesagt: Der Spannungsbogen sieht nicht so aus, dass die Fehde im Aufbau ist und man noch mehrere Wochen braucht, bis man kampfbereit ist. Sondern theoretisch scheinen mir die Fronten geklärt, man könnte das Match bereits in zwei Wochen durchführen, ohne dass – so mutmaße ich – viel Inhalte fehlen würden.
Das ist jetzt gar nicht so negativ gemeint, wie es vielleicht klingt, denn eigentlich ist, wie gesagt, alles gut. Von zwei solchen Kalibern leitet man lediglich Ansprüche ab, die nicht immer erfüllt werden. Darüber hinaus möchte ich aber anmerken, dass mich eine Sache in dieser Show „verloren“ hat. Und zwar die Redeparts von Hott gegenüber Zereo Killer. Das hat überhaupt nicht funktioniert. Die Aussage, dass Zereo verschwendetes Talent sei, ist – Morbeus sagte es bereits – angesichts des Legendenstatus von Zereo Killer (No. 1 der ewigen Punkteliste) absurd. Auch zu sagen, dass Hott besser als Zereo ist, funktioniert nicht, wenn der eine ein Team-Wrestler mit weniger als 6 Monaten Erfahrung ist und der andere noch beim PPV im World Title-Match stand. Klar, Heels sind oft überheblich, aber das waren meinem Empfinden nach Dimensionen, die fast schon unfreiwillig lustig anmuten. Zudem kam die „Zereo ist mein Idol“-Sache gefühlt aus dem Nichts. Hätte es in den Wochen davor Andeutungen gegeben, dass Hott beispielsweise von Meister & LJ damit aufgezogen wird oder dass man seine Loyalität in Frage stellt, dann hätte es funktioniert, wenn er sich hier gegen Zereo wendet. Aber so wirkte es einfach aus dem Nichts kommend.
Rund um Leviathan & Breads/Rotari: Ich als krasser Insider wusste schon grob, wie der Main Event ablaufen wird, aber das hält mich nicht davon ab, das Match als Allererstes zu loben. Am großen Breads/Rotari-Segment war ich selbst beteiligt, bleibt an dieser Stelle noch Leviathan. Drake im Solosegment bei Müll sehr solide, der konsequente Einbau des Performance Centers (diesmal verbal aufgrund des eingearbeiteten Vorwurfs des PR-Gags) passt gut und harmoniert – wenn auch wohl untereinander nicht abgesprochen – durchaus gut mit Steve Steel und Briggs bzw. deren Storyline rund um das Performance Center.
Was mir bei Leviathan aber diesmal nicht gefallen hat war die Sache mit Scarecrow, weil ich es nicht verstanden habe. Das Training von Scarecrow ging diesmal darum, dass er „nicht zum Hulk“ werden könne und sich damit abfinden muss, dass er körperlich im Ring unterlegen ist. Im Roster ist Scarecrow aber mit 94 Kilogramm bei 178cm angegeben und zudem mit dem Körperbau „stark muskulös“. Da die meisten anderen GFCW-Wrestler maximal athletisch bis durchtrainiert angegeben werden, dürfte Scarecrow mit seinem angegebenen Körperbau zu den stärksten Wrestlern der Liga gehören (die Steve Steels & Co. dieser Welt mal ausgenommen) und ist vor allem seinen Mentoren Levy & „Nova“ weit überlegen. Aufgrund dessen hat das Segment inhaltlich bei mir nicht funktioniert, ähnlich wie Hotts Promo gegen Zereo. Die Einbindung von The End wiederum ist gut gelungen und eine gute Anschlusstory für den heißesten „Rookie“ nach der hohen Messlatte des Sieges gegen Ricks.
Rund um die Tag-Team-Szene: Ich wusste natürlich schon Bescheid, was rund um die Tag-Team-Szene passiert und wie das Turnier ablaufen und ausgelost wird, zudem kannte ich das Segment und habe es nicht in der Show zum ersten Mal gelesen. Sehr schade, dass #SLT keinen Part liefern konnte, sind nur Drei Viertel des Turniers verbal zu hören und es hinterlässt ein Gefühl von Unvollständigkeit. Gehe ich mal die Teams einzeln durch und starte mit dem angesprochenen #SLT: Ähnlich wie Morbeus gesagt hat, konnte mich das Solosegment nicht abholen. Es war ein irre langer Sprachpart ohne Zwischentext, in dem die (gefühlt) gesamte Backstory rund um CvL und dessen Ex-Manager abgearbeitet wurde. Ich weiß nicht, ob diese Dinge vor meiner Zeit in den Shows passiert waren oder ob das einfach ein Infodrop war, aber es kam bei mir nicht an. Das war zu viel und hat irgendwo auch den Wind aus den Segeln genommen. #SLT steht vor einem wichtigen Turnier, CvL hat gerade ein bemerkenswertes Comeback gefeiert; da hätte es inhaltlich bessere Aufhänger gegeben als diesen langen Backstory-Abriss, den man lieber in einer „saure Gurken-Zeit“ hätte platzieren können, wenn es für das Team sonst nichts zu tun gibt.
Zu 5*-Hautevolee habe ich schon bei LJ und Zereo was zu gesagt. Ich finde es gut und bemerkenswert, dass trotz ihrer Einbindung in die eben genannte Fehde zumindest im Teamsegment der Fokus auf dieses Turnier kam. Nichtsdestotrotz muss man sagen, dass es jetzt eben für Meister & Hott mit der Zereo-Sache viele Nebenschauplätze gibt, so dass sie in meinen Augen nicht das Team sind, die das Turnier am besten verkaufen.
TTFKA Slaanesh Connection mache ihre Sache sehr solide. Man hat einerseits eine nun seit längerer Zeit laufende Solostory rund um die Gunst der Gottheit und um das Copyright, ist aber andererseits davon nicht so eingenommen, dass man das Turnier aus den Augen verliert. Deswegen – und weil es alles in gewohnter Qualität gemacht ist – sehe ich das Team (welches hoffentlich bald wieder einen Namen hat) tendenziell von den 3 genannten Teams am besten in Bezug aufs Turnier.
Dass UUB und Die Wahrheit nicht dabei sind, war mir auch schon bekannt und ist mit Blick auf die Story gut erklärt, so dass es die Teams in ihrer Wichtigkeit nicht schwächt und gleichzeitig die Story weitererzählt wird. Ich gehe stark davon aus, dass die Fehde bis Title Nights weitergezogen wird und dort einen Abschluss findet und bin der Meinung, dass es auch eine der am konsequentesten erzählten Stories dahin ist. Weil es einerseits Nebenschauplätze (Benachteiligung der Wahrheit & Co.) und anderseits das klare Gegeneinander der beiden Teams gibt. Ich hoffe, dass Thor bis Title Nights fit ist und nicht ersetzt wird, denn er war bis jetzt bei der Fehde dabei und es würde sich komisch anfühlen, wenn er dann nicht den Abschluss mitmacht.
Rund um Dick, Briggs, Steel & Co: Die Sache, dass das Performance Center als „Minions“ für Steel agiert und sich um Briggs kümmert, während der Meister im Hintergrund bleibt, hat sehr gut funktioniert und war in meinem Kopf so ein wenig das Bild der Show. Es gibt Steel eine neue Rolle, vielleicht auch eine neue Relevanz für das Gesamtgeschehen der Liga, und wirft ihn andererseits auch nicht völlig aus der Rolle als Comedycharakter. Das gefällt mir sehr gut, ebenso dass es zwischen ihm und Briggs in der lange schwelenden Fehde nun persönlicher zur Sache geht.
Zur Einbindung von Dr. Dick: Zunächst war ich ein wenig enttäuscht darüber, wie „nebenbei“ das Aufeinandertreffen von Steel, Dick und DoD passiert. Denn in meiner Wahrnehmung war es ein größerer Schock, dass plötzlich Dick im Sarg ist und es Steel nimmt, die Karriere des Erzrivalen zu beenden. Dass man dann doch relativ konfliktfrei und ohne größere Inszenierung backstage zusammentrifft, wirkte dann erst antiklimaktisch. Andererseits passt es bei genauerer Überlegung dann doch zu den Charakteren, die eben nicht für todernste Fehden bis aufs Blut gestaltet sind, sondern bisweilen in einer Parallel-GFCW zu existieren scheinen. Also passt da alles und Dr. Dick gefällt mir als Face nach wie vor besser als in der Erinnerung, die ich von ihm hatte. Ohne, dass er je zu meinem Lieblingsgimmick werden wird.
Rund um den World Title: Also von Player wusste ich nur, dass er ein Match ankündigen wird und deshalb nicht für ein gemeinsames Segment mit mir zur Verfügung steht, aber nicht, welches Match und was er sonst so machen wird (blieb dann ja bei der Ankündigung). Deshalb auch Keek/Schiller in dieser Show mit einer neu begonnen Side-Story relativ isoliert von sonstigen Geschehnissen, da es eben keine Absprache darüber gab, wer was macht. Der Storyansatz von Player, dass er sich beweisen muss, indem er gegen seinen Kumpel antritt, ist definitiv interessiert, hätte man mMn aber auch zu einem späteren Zeitpunkt der Fehde machen können, wenn er schon verbissener auf Title Nights hinarbeitet. Weil von dem Standpunkt üblicher Storykontinuität aus könnte man eher erwarten, dass die Fans ein direktes Aufeinandertreffen der zwei Kontrahenten sehen wollen, nachdem es zu einem Angriff und einer Matchankündigung kam – anstatt dass beide Beteiligten in der Show danach getrennt voneinander Solostories durchführen. Aber das liegt an anderen, das zu beteiligten.
Rund um Morbeus, Niander, Ricks & Co.: Ich habe mich beim Lesen der Show sehr gewundert, dass plötzlich ein Matchkasten da ist und Morbeus vs. Ricks angekündigt wird, denn ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso ich mich nicht daran erinnere, dass es auf der Card steht. Die Auflösung kam dann, dass Morbeus erst eine Promo hält und daraus dann das Match überrascht angekündigt wird - die Platzierung des Kastens war an der Stelle sehr unglücklich, da es das ganze Resultat des Segments gespoilert hat. Dennoch hat die Sache in dieser Show einiges hergemacht, weil der Einbezug von Ricks und Camden in Morbeus/Niander eine interessante Sache ist. Ich hatte – nach dem massiven Backstory-Drop von CvL und einigen Andeutungen von Morbeus in der Promo Angst, dass uns hier eine Story erwartet, in der vor allem Vergangenheit ausgewälzt wird, aber Ricks und Camden geben dem ganzen Geschehen einen spannenden Twist. Zumal Camdens Angriff und die damit verbundene Matchankündigung die vielleicht atypischte Tat für Camdens Charakter bis jetzt war und das der Auftakt zu einem neuen Selbst sein könnte…? Auf jeden Fall sehr gut gemacht und mein #HYPE-Kandidat in Hinblick auf die kommende Show. Sonderpunkt für Ricks‘ Match gegen Duran, aber auch so war die Kombi Morbeus, Niander, Ricks & Camden für mich die positive Überraschung der Show.