Göttin Melanie: Ich finde es tatsächlich beeindruckend dass Tim es schafft nach so vielen Jahren und so vielen Charakteren immer noch jedem Einzelnen davon (auch wenn Gaeta keine „neue“ Erfindung ist, schon klar) eine eigene Stimme zu geben. Oftmals gibt es bei Schreibern – mich eingeschlossen – das Problem dass bis auf etwaige Catchphrases oder Nicknames jeder Charakter aus der eigenen Feder sich zumindest irgendwie ähnelt, wenn nicht sogar komplett gleich wirkt. Und obwohl Danny Rickson der klare zentrale Punkt von Tim’s GFCW-Gimmicks ist um den sich viele seiner anderen Charaktere drehen (Braden Hero, Dean Welkey, Garrison Gaeta jetzt, Keek Hathaway zu Beginn) ist jeder davon immer unterschiedlich genug als dass es nicht wie „Rickson light“ wirkt.
Warum man diese Sache mit GG und seiner Dame in einem so unangenehmen Skit enden lassen muss weiß ich nicht unbedingt. Die Einleitung war noch irgendwie lustig, aber danach wurde es dann doch bloß weird. Wenn das alles kein Follow-Up bekommt sehe ich den Sinn dahinter nicht und wenn es ein Follow-Up bekommt… nunja, ich will eigentlich kein Follow-Up zu „GFCW-Mitarbeiter ist ein ekelhafter Typ“.
Zumindest wird hier der Punkt deutlich dass Gaeta nun mehr oder minder „All In“ sein wird was seine Geschichte mit Rickson angeht und rückt das Duo klar in den Vordergrund. Den Ansatz finde ich gut und konsequent, man hätte das aber eventuell auch ohne eine realistischere Version von Dr. Dick machen können, denn ein Dr. Dick der nicht mehr komplett Over The Top ist (und dem sogar ein – wie auch immer gearteter oder nachvollziehbarer – Grund für sein Verhalten geliefert wird) wird ganz schnell von bloß „nicht lustig“ zu „richtig unangenehm“.
Schwarzer Maybach Typ W 1: Gott, endlich ein Skit mit einem AUTO. Der Entzug hat mich fertig gemacht. Die beiden Donnerbomben-Boomer sind wohl inzwischen so etwas wie die „Früher war alles besser“-Fraktion der GFCW, auch wenn sie nicht so genau sagen WAS denn jetzt früher besser war.
Früher ging es nur um das Wesentliche und es wurde nicht viel rumgeschnackt? Die Shows waren früher drei Mal so lang mit viel mehr Geplappere und noch kürzeren Matches und dafür dass es um „das Wesentliche“ gehen und „Mann gegen Mann“ gegen soll ist hier ein Black Ground-Light-Plot (inklusive Beschreibung der beiden Charaktere als in 1920er-Kleidung gehüllt) mit dem mysteriösen Ex-Junkie-Jobber Parn und einem total geheimen Masterplan für mein Verständnis relativ weit vom Wrestling entfernt, was eventuell weniger auffallen würde wenn der zentrale Gesichtspunkt der Donnerbomben nicht wäre dass sie doch genau dafür stehen wollen.
Es interessiert mich schon irgendwie worauf Parn denn jetzt 20 Jahre gewartet haben soll, aber das was ich zu der Cornelius/Joe Jobber-Sache schrieb gilt auch hier: Mit den Charakteren Joe Jobber/Parn und der „originalen“ GFCW-Jobber-Brigade bin ich persönlich fertig. Das heißt nicht dass mich das hier nicht noch irgendwie in seinen Bann ziehen kann. Es wird aber wohl einen schwereren Stand haben als andere Stories.
Meine Wrestling Make Up Routine: Coole Idee. Dem Charakter einen klar definierten In-Ring-Stil mitzugeben – und das auch von Anfang an – finde ich sehr gut. Ich weiß dass es FW ist und das „W“ dabei oftmals der Teil ist der deutlich kürzer kommt, aber ich bin ein verbitterter Nerd und finde Matches auch immer noch spannend (wobei ich auch da mal eine neue „Formel“ ausprobieren möchte, mehr dazu wenn ich das nächste Mal ein Match schreibe). Interessant finde ich auch den Ansatz hier Außer-GFCW’ische Journalisten mit hinein zu bringen. Hier wird jetzt der Wrestling Observer genannt, aber vielleicht könnten wir da ja auch noch etwas FW-Eigenes kreieren, inklusive eigenem Dave Meltzer oder was auch immer. So etwas gibt, finde ich, unserer „Welt“ noch eine weitere Note, speziell wenn man das auch in die Shows einbauen kann.
Kyd Flawless finde ich erst einmal interessant, vor allem auch wenn man seinen Roster-Eintrag mit hinzuzieht. Jeder Charakter der offensichtliche Schwächen (und natürlich auch Stärken) hat (unabhängig davon ob die jetzt im Roster stehen oder „nur“ in den Shows angedeutet werden) ist für mich interessanter als wenn er sie nicht hätte, und dass die im Eintrag angegeben Punkte es sehr sinnvoll erscheinen lassen dass er im Performance Center antritt macht es noch besser. Es gibt mehrere natürliche Stories die sich jetzt im Roster abspielen könnten, wenn auch nur für eine Show/ein Match. Das könnte man auch für den Fall dass das hier lediglich ein Jobber sein soll gut gebrauchen.
Silas die Vogelscheuche: Cool dass jemand aus meinem nebenbei für einen blöden Joke geschaffenen Charakter was machen möchte. Passt natürlich alles und macht Sinn, der beeinflussbare und unsichere Rookie bekommt von seinem Helden gesagt dass er es eigentlich doch drauf hat und dackelt sofort hinterher, auch wenn er sich noch nicht ganz sicher ist wirklich alles hinter sich lassen zu können (oder das zu wollen). Bin grundsätzlich interessiert wie er sich in die Gruppendynamik der Drain Gang des Wrestling einbringt.
Es wäre beispielsweise interessant wenn er mit den bereits vorhandenen Charakteren unterschiedliche Beziehungen hat (ganz simples Beispiel: eine/r findet ihn super, eine/r findet ihn doch, eine/r ist sich nicht ganz so sicher), wobei es hier jetzt erst einmal so wirkt als würde er sich in diese Art von Gruppen-Skits zurückhaltend einfügen (die sich ein bisschen anfühlen wie ein niemals endender Roadtrip durch den neunten Kreis der Hölle mit Drake als Vergil, und das ist tatsächlich positiv gemeint).
Straight Outta Eckernförde: „Volljockel“ ist als Beleidigung so dermaßen lahm dass es wieder gut ist. Ansonsten wird hier die Nicht-Wrestling-Story (Wohnung) und die Wrestling-Story (Drake) abgehandelt. Das Problem daran dass Erstere eine so dermaßen größere Wirkung auf jeden Menschen haben würde als die Letztere ist mir Morbeus fast nicht sauer genug über das was da passiert ist.
Am Ende des Tages geht es eben kaum um den Titelverlust. Es fühlt sich in diesem Skit so ein wenig an wie etwas das man am Rande erwähnen muss, ein wenig Checklisten-mäßig, aber nur zweite Geige angesichts der WIRKLICHEN Story spielt. Denn am Ende redet Morbeus ja zwei Sätze lang über Drake, über Scarecrow und dann wieder über’s Feuer. Das ist aus menschlicher Sicht und aus Sicht des Charakters nachvollziehbar, sorgt aber wieder einmal dafür dass der IC-Title nicht im Fokus seiner eigenen Story steht.
CARINA???????: Kurzes kleines Skit, das aber auch länger nicht hätte sein müssen und perfekt rüberbringt was es rüberbringen soll. Die Tatsache dass Jannek hier nicht auf Keek eingeht, sondern nur Player noch einen Idioten nennt, macht auch Sinn – schließlich hat Keek ihm ja nicht den Titel abgenommen. Dass er den sicher trotzdem wieder haben will ist klar, aber was er nun genau vor hat wird mit dem Teaser schön offen gelassen ohne zu vernachlässigen was bei Brainwashed passiert ist und noch einmal Janneks Reaktion darauf zu zeigen. Sehr, sehr gut.
10 YEARS IN THE MAKING: Dass die Autos in dieser Szene hier nicht genauer beschrieben werden fasse ich als persönlichen Affront auf. Ansonsten ist das hier so ziemlich die beste „Neuer Champion“-Szene an die ich mich erinnern kann.
Es stimmt natürlich: Jeder findet Keek Hathaway geil. Jeder gönnt Keek Hathaway den Titel. Aber war das was er da mit Player gemacht hat so wirklich moralisch vertretbar? Jeder kann verstehen dass er es gemacht hat, es war gleichermaßen clever wie auch nicht wirklich fair. Es ist eben irgendwie der große Triumph, das finale der Story, aber auch nicht so richtig… am Ende hat er dann doch irgendwie einen Short-Cut genommen.
Und alle wissen das. Keiner in der Szene sagt was dazu als er es anspricht, außer Danny Rickson, bei dem der Satz „Du bist Champion, das ist alles was zählt“ auch Sinn macht – war das doch über weite Teile von Ricksons eigener Karriere dessen Mojo. Keek ist aber nicht Danny Rickson, und jetzt stellt sich ja doch irgendwie die Frage: Hätte er den Titel auch gewonnen wenn es ein faires 1 vs 1 gewesen wäre? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Und einen Charakter wie Keek kümmert es eben auch WIE etwas abläuft.
Das hier könnte in so viele verschiedene Richtungen gehen und fast alle sind interessant. Keek Hathaway ist gerade deshalb so beliebt weil er kein perfekter Babyface ist der immer alles richtig hat, der Schwächen hat und selbst im Moment des großen Triumphs immer noch genug offen lässt um seine Geschichte hier nicht peaken zu lassen.
Wir haben als Leser aber auch alle jetzt so lange mit ihm mitgefiebert und ihn geliebt dass uns egal ist wie er den Titel geholt hat. Alle reden über die 10 Jahre von Keek, aber niemand redet über die 5 Jahre von Player. Vor allem seine letzten paar Monate. Weil Keek sich echt anfühlt und Player nicht wirklich. Wir alle haben beim ehrlichen Sieg von Player geseufzt und uns beim „erschummelten“ Sieg von Keek gefreut. Wir lassen ihm das durchgehen. Wir wissen dass er nicht perfekt ist, im Gegensatz zu so vielen Charakteren die über die Jahre hinweg versucht haben genau das zu sein. Eben das macht ihn zum wahrscheinlich besten Babyface der FW-Geschichte.
Let’s go Keek.
Ninjarina 2.0: Eine mysteriöse Stimme also. Okay. Ist glaube ich nicht einmal das erste Mal dass ZK selbst dieses Stilmittel benutzt. Ich denke wir haben alle in etwa die selbe Vermutung was bei TN passieren wird, aber hier kann man eigentlich nicht viel mehr zu sagen als „Abwarten“.
Lunenkind 2.0: Die Copyright-Geschichte ist mir irgendwie ein bisschen zu Meta als dass ich da jetzt hundertprozentig durchblicken würde. Wenn es dazu führt dass die zwei ein eigenständigeres Gimmick entwickeln und keine Referenz (wobei das Wor fast schon gnädig erscheint) auf etwas sind das ich schlicht nicht kenne bin ich dem Ganzen gegenüber positiv gestimmt. Wenn wir aber schon bei Referenzen sind: „Das Tag Team ohne Namen“ würde Sebastian sicherlich gefallen.
Nebenbei, ein Punkt der mir hier akut auffällt und sich nicht ausschließlich auf dieses Skit bezieht sondern auch die Gesamtheit der GFCW-Stories im Allgemeinen: Ist viel Kram dabei der so nicht wirklich was mit Wrestling zu tun haben scheint, oder? Vielleicht kommt es mir auch nur so vor.
Sid The Scum & Rob „The Psychopunk“ Gossler, auch bekannt als Beer Machine, haben ein Skit bei der Ausgabe von War Evening vom 26.09.2021 aus Hamburg: Warum wickelt man einen Stuhl in Aluminiumfolie ein? Das verstehe ich nicht.
MUHAHAHAHAHAHAHA!!!!!: Ist es jetzt wirklich fair dass der DoD gleich seine ganze Karriere auf’s Spiel setzen muss weil er einmal eingegriffen hat? Ein Eingriff in ein GFCW-Match ist genau so an der Tagesordnung wie die Beschreibung eines Auto-Modells oder der Konsum von Alkohol während der Arbeitszeit. Aber gut, das bekommen wir jetzt. Ich persönlich verbinde keine großen Emotionen mit seiner Karriere, deswegen bewegt mich diese Stipulation – speziell weil sie auch so kurzfristig einfach mal rausgeballert wurde – nicht wirklich.
Steve Steel ist und bleibt einer der unterhaltsameren Charaktere der GFCW. Er ist genau im richtigen Maße „over the top“ ohne mich komplett zu verlieren, ich finde es zeitweise wirklich lustig und seine bekloppte Superbösewicht-Lache ist bei ihm tatsächlich auch passend. Ich hoffe er bekommt bis Title Nights eine gute Story hin die dort gipfelt, das könnte eines meiner persönlichen Highlights der nächsten Monate werden.
Die Super-Klausel: Diese Jannek-Sache ist irgendwie dumm, oder? Warum hat er bei einem Three Way eine Klausel dass die Person die ihn pinnt ihm dann ein Re-Match geben muss? Er hätte doch viel eher einen Anspruch darauf ein Re-Match zu kriegen wenn er den Titel verliert OHNE gepinnt zu werden. Mir ist klar dass das jetzt hier retrospektiv drauf geklatscht wurde, aber dafür dass es Janneks Ding war dass er in der Show vorher noch extra darauf verwies wie viele Anwälte er hat haben die hier ziemlichen Mist gebaut.
Gut, jetzt ist es eben wie es ist, und Player wird von Jannek als ziemlicher Trottel dargestellt. Das ist dahingehend problematisch als dass… nunja, Lionel irgendwie Recht hat. Vielleicht ist Player kein Trottel, aber zumindest gutgläubig und irgendwie stümperhaft.
Was mir aber gefällt ist die Tatsache dass Jannek SOFORT wieder Vollgas in Richtung Titel gibt. Die Klausel fuckt ihn so ab weil er SOFORT wieder eine Chance auf diesen Titel haben will, er will ihn so schnell es geht zurück haben. Und es regt ihn auf dass er nun quasi „um Erlaubnis fragen“ muss statt seinen Shot einfach einfordern zu können – aber das hält ihn nicht davon ab es trotzdem sofort wieder auf den Titel abzusehen. Weil ihm der Titel unglaublich wichtig ist, und das lässt auch den Titel wichtig wirken.
Dann kommt aber Zereo Killer, der irgendwie anscheinend ganz cool damit ist dass Player sich jetzt mit Keek beschäftigt. Macht finde ich hier einen größeren Kontrast aus als den der von ZK zu Beginn seiner Promo beschrieben wird. Mit der Zeit gewinne ich bei Killer-Promos auch immer mehr das Gefühl dass sie zu sehr großen Teilen aus Exposition bestehen die alles sehr, sehr plakativ Schritt für Schritt erklären. Es gibt natürlich verschiedene Grade von Subtilität uns zu viel davon ist sicher auch nicht gut, aber Zereo Killer würde mich als Fan tatsächlich immer ein wenig dahingehend aufregen als dass er mir alles was passiert auch noch erklärt obwohl ich es doch selbst sehen kann. Es wirkt immer ein wenig herablassend. Ich weiß nicht ob das der Hintergedanke ist oder nicht, aber es ist mir hier zum ersten Mal bewusst geworden obwohl es eigentlich immer schon so war.
Das Setup ist dann ganz klassischen Wrestling und mir gefällt es. Die Story zwischen den Beiden steht ja mehr oder weniger fest, da muss nicht mehr viel gemacht werden damit es mindestens das zweitgrößte Match bei TN wird (abhängig davon wie es mit dem World Title weiter geht). Vielleicht gibt es jetzt noch 5* vs ZK und zwei Partner auf dem Weg zu TN, aber an sich ist diese Fehde quasi „fertig“ und muss nur noch auf diesem Level weiter machen um ein Match bei TN zu haben das sich tatsächlich wie ein richtiges „Big Match“ anfühlt.
Es wäre natürlich kein ZK-Skit wenn es am Ende nicht noch einen weinenden Fan und dieses Bisschen Pathos oben drauf geben würde das es eigentlich überhaupt nicht braucht, aber das zieht meinen Gesamteindruck jetzt nicht wirklich runter.
Der pinke Wrestlingslip: Vertane Chance, Manu. Du hättest doch hier die Chance gehabt Dr. Dick sich total freuen zu lassen weil er wegen dem Skit vorher denkt jetzt nicht gegen Zereo Killer antreten zu müssen um dann ENTSETZT fest zu stellen dass er stattdessen gegen Cereal Killer ranmuss! Ansonsten passiert in dem Skit jetzt nicht wirklich irgendwas. Ist halt so da.
Ich hasse das Wort „kultig“: Schon ein bisschen frech Garrison Gaeta zu sagen er solle sich mal seine Sporen verdienen wenn er damals doch den IC-Title von Zereo Killer gewonnen hat. Ein Titelgewinn über den größten Star der GFCW-Geschichte als „nichts“ abzutun zeigt dann in gewisser Weise auch in diesem Skit den Stand des Intercontinental Titles (insofern die Donnerbomben das überhaupt wussten).
So manche Widersprüche in dem Skit sind tatsächlich in einem Ausmaß vorhanden als dass ich darüber nicht hinweg sehen kann. „Was ich von Rickson halte?! Er ist ein Hall of Famer. Den Mann muss man Respekt zollen. Doch meinen Respekt muss man sich verdienen.“ Ja, was denn nun?
Interessant finde ich aber zumindest den Ansatz Gaeta klar als das schwächere Glied zu betrachten. Macht aus Sicht der Wrestling-Boomer ja durchaus Sinn: Früher war alles besser, Rickson ist früher debütiert als Gaeta (der halt auch schon 8 Jahre dabei ist, und wer mir mit dem Argument der langen Pause kommen will kann das bei den Donnerbomben genauso anbringen) also ist Rickson besser als Gaeta. Zumindest hier ist man konsequent.
Dann jedoch beleidigt Gaeta das gegnerische Team. Und dann sagt Tha Bomb auf einmal dass Gaeta ja doch verdammt gut ist, wo er doch vorher noch eine Nulpe war?
Fühlt sich alles nach einem generischen „Wir haben ein Match gegeneinander, also machen wir ein Skit zusammen“ an, ohne irgendeine Idee oder interessanten Ansatz dahinter. Leider nur Durchschnitt. Schade.
Mid-Life-Crisis Deluxe: Eigenes.
Marvelous Takumi Iroha: Cheap Heat im FW! Finde ich super. Lokale Sportsteams oder Ähnliches beleidigen geht immer. Wir kriegen ihn also jetzt als Kommentator da er kein Match bekommen hat – mal schauen ob da etwas in Richtung einer zukünftigen Story angedeutet wird.
Dick Killer: Die herabregnenden Konfetti-Penisse erinnern mich an Joey Ryan. Ob das eine Assoziation ist die man herbei führen möchte weiß ich nicht unbedingt. Dass er sich hier nun aber allein präsentiert ist schon einmal eine (angekündigte) Veränderung und von daher auch grundsätzlich interessant. Nicht so interessant ist dann die Herzog/Dick-Dynamik, ich würde sogar sagen dass sie mich echt nervt. Dass vor allem Sven hier auch in unangenehmste Jerry Lawlor-Sprüche verfällt hilft nicht unbedingt.
Ich weiß dass es Dr. Dick ist, aber das sollte zumindest in meiner Wahrnehmung nicht rechtfertigen dass Sätze fallen wie „Während die Kommentatoren weiter heiß diskutieren, welche Frau an Dicks Seite die heißeste ist, geht das Match wohl langsam in die finale Phase“. Ich bin ein nerviger Nerd der keinen Spaß versteht, okay, aber warum das Match ansetzen wenn es nicht einmal die Kommentatoren, die dafür bezahlt werden darüber zu reden, interessiert? Warum soll ich mich dann darauf konzentrieren?
Zumal doch gerade auf die Veränderung von Dr. Dick wert gelegt werden soll. Das passiert auch an manchen Stellen und ich bin mir sicher dass die Intention dieses Matches war genau das zu demonstrieren, aber es passiert einfach nicht konsequent genug als dass es nicht zu jeder Sekunde so wirkt als wären wir nicht bloß einen Moment davon entfernt dass alles wieder genauso wie vorher wird.
Mid-Life-Crisis-Deluxe 2.0: Bisschen blöd dass wir uns hier so ein wenig in die selbe Story verrannt haben ohne von der jeweils Anderen zu wissen. Dennoch finde ich das hier gut. Speziell die Einsicht der eigenen Fehler und Probleme und das sehr konkrete Angehen eben dieser passt sehr gut zum Selbstverständnis von Alex Ricks. Es gibt hier nicht wirklich viel zu sagen weil es eben einfach ein rundum gutes Skit ist.
Sad Boys Entertainment: Was sich bei Drake immer gut anfühlt ist dass er mit der ganzen Liga als solche verknüpft wirkt. Oft ist es im FW so dass man bloß mit seinem Fehdenpartner hin- und herschreibt (ein Vergehen dessen ich mich selbst auch oft genug schuldig gemacht habe) und gelegentlich dann noch ein Skit mit dem Gegner des jeweiligen Abends was macht, das war’s dann aber auch.
Drake geht oftmals gerne auf Dinge ein die in der Liga generell passieren, stellt Bezug zu sich oder der Seeschlangen-Clique her und baut so gelegentlich, oft auch nur in kleinen Nebensätzen, Bezug zu wichtigen Personen der Historie seines Charakters ein. Wär’s jetzt schlimm wenn er hier Schwanenburg nicht erwähnt hätte? Nein, aber es passt gut rein, es passt zum Charakter und lässt einfach alles ein bisschen „echter“ wirken.
Es wird hier wirklich viel durchgeboxt, hier werden gefühlt gleich 3 Stories gestartet, deshalb will ich erst einmal auf das eingehen was im Anschluss wirklich passiert ist: The End (ein PPV-Sieg über Alex Ricks ist übrigens eine wirklich coole Sache) und Leviathan könnten sowohl als Paarung als auch als Gegner interessante Ansätze bieten wenn man sich in Zukunft etwas kürzer fasst. Wie gesagt, ich weiß dass hier viel verarbeitet werden sollte, aber gerade wenn man einiges zu sagen hat macht es Sinn darauf möglichst kurz, bündig und aussagekräftig zu sein. Drake wirkt verbal immer so ein bisschen wie jemand der bei einem Marathon direkt los sprintet und erst einmal alle überholt bis ihm dann die Luft ausgeht.
The End (bzw. Corleone in dem Fall) ist für mich auf eine gute Art und Weise nicht einfach zu greifen. Er ist interessant ohne dabei zu wenig zu liefern (eine Falle in die man schnell tappen kann). Der Sieg über Ricks ist On-Gimmick auch mehr als genug Rechtfertigung für die Art und Weise wie er hier – speziell auch von Drake – präsentiert wird. Zumal wohl keine von beiden Parteien ohne Hintergedanken agieren dürfte, das macht die „Schmeichelei“ noch ein wenig sinnvoller. Wie diese Hintergedanken aussehen dürften wir dann wohl bis Title Nights erfahren.
I WILL FIRE YOU: Dieses Skit hat meinen Lieblingsdialog der gesamten Show.
Tha Bomb: „Ricks altes Haus… wie gehts dir?“
Alex Ricks: „Das ist egal.“
Tha Bomb: „Schön zu hören das es dir gut geht.“
Musste wirklich lachen.
Ansonsten gilt es hier neben dem Morbeus-Feuer-Mystery wohl auch mit dem Wahrheit-Mobbing-Mystery noch weiter. Die GFCW als Detektiv-Show hat so seinen Reiz, zumal so gut wie jeder immer der Böse sein könnte. Ich glaube, ich komme so langsam rein in diese ganze Sache. Hätte ich noch zu Beginn der Show nicht gedacht.
Die Briggs Trilogie, Teil I: Das Skit erinnert mich ein wenig an die Zeit bei TNA als Jeff Jarrett plötzlich MMA-Fighter war und vor irgendwelchen Kindern in seinem „Dojo“ mit seinen „Skills“ angegeben hat. Habe ich damals geliebt, finde ich auch hier super. Steve Steel ist ein Wrestling-Charakter im besten Sinne. Nicht tiefgreifend oder kompliziert, aber immer unterhaltsam.
Briggs ist echt ganz schön feindselig. Erst wurde Rotari immer angemacht obwohl er niemandem etwas getan hat, jetzt redet er hier über Steves schrumpelnde Hoden. So ein bisschen Taz-mäßig, immer auf der Suche nach Stress. Eine Fehde zwischen den Beiden könnte wirklich sehr gut werden, ich denke man ergänzt sich hier ordentlich: Der No-Nonsene Babyface Desmond gegen den 100%-Bullshirt Heel Steve. Wäre für TN ein tolles Programm.
Die Briggs-Trilogie, Teil II: …und dann gehen wir hier doch einmal flüssig zum nächsten Skit über. Es wird wohl das TN-Programm, und Steve der Desmond immer wieder Steine in den Weg legt könnte eine gute Story abgeben, eben weil ich Steel traue sich ausreichend Bullshit auszudenken um das Ganze unterhaltsam bleiben zu lassen. Auch hier ist Briggs wieder ziemlich aufbrausend gegenüber Fletcher und je mehr ich ihn auf diese Art lese desto mehr gefällt mir dass er sich so von den „klassischen“ Babyfaces abhebt. Gute Sache.
Die Briggs-Triolgie, Teil III: Ich mag die konstante Anwesenheit von Mighty bei allen (oder zumindest mehreren) Matches, das hat es in der Form in meiner Erinnerung noch nicht wirklich gegeben und lässt ihn so gut heraus stechen. Auch wenn es natürlich eine Frechheit ist dass hier jemand aus Duisburg, der mit Abstand besten Stadt der Welt, fertig gemacht wird. Ich frage mich auf wen das anspielen könnte.
Als Squash absolut in Ordnung. Briggs dominiert das Geschehen bis Kevin einen kurzen Konter landen kann, aber mehr ist für einen Rookie eben nicht drin. Jedes Match das eine andere Geschichte erzählt als „50/50 und wir machen Moves bis einer halt gewinnt“ ist für mich etwas Gutes und auch diese kurze Affäre passt dementsprechend sehr gut. Ein Wrestler ist deutlich besser als der Andere, ganz kurz blitzt einmal auf dass für den Underdog etwas gehen könnte und das wird dann sofort unterbunden und der Deckel draufgemacht. Sehr gut, boi.
Coffeemachine: Warum sagt Sid dass es nur eine Frage der Zeit ist bis sie die Titel wieder abgeben müssen? So wenig Selbstvertrauen? Wie dem auch sei, dieses Skit ist selbstverständlich direkt meilenweit besser als das vorherige Beermachine-Segment, einfach weil hier etwas passiert. Turniere sind nie eine schlechte Idee und angesichts der Tatsache dass die GFCW aktuell die beste Tag Team Division ihrer Geschichte haben dürfte kann das eigentlich nur gut werden.
Bullshit: Ne, das war nix. Warum kommt Rickson hier mit Low Blows um die Ecke? Das passt doch null. Gar nicht. Vor allem gegen EINARMIGE Gegner. Ich wollte hier eigentlich erst loben dass man die Story weiter voran treibt, die Stipulation mit einem Segment vorher aufgebaut hat und den Donnerbomben hier eine Entschuldigung für eine Niederlage gibt.
Aber nicht nur passt das hier überhaupt nicht zu Danny Rickson, nein, er muss auch noch, um gegen jemanden der nur eine Hand benutzen darf, nicht nur einen, sondern gleich zwei Low Blows zeigen. Rickson kommt hier wie ein absoluter Geek rüber der mitten im Match unmotiviert Heel turnt. Sorry, gefiel mir nicht.
King Keek: Warum die Promo von Keek, die natürlich fantastisch geschrieben ist, hier so gut funktioniert habe ich ja quasi in meinem Feedback zu seinem vorherigen Skit schon erklärt. Und das was er erzählt macht ja absolut Sinn und man kann ohne Zweifel nachvollziehen warum er gehandelt hat wie gehandelt hat. Würde man nicht das Gleiche machen? Wahrscheinlich schon. Aber kann man verstehen warum man Keek ausbuht? Definitiv.
Die Player Promo danach ist vielleicht das Beste das ich je von ihm gelesen habe. Dass er sagt er hätte damit rechnen müssen statt sich zu beschweren gibt Player eine gewisse zusätzliche Ebene die mir gefällt. Dennoch will er ein Re-Match und auch das macht Sinn, speziell weil die Frage wer denn wirklich der bessere Wrestler von Beiden ist bei Brainwashed ja nicht gerklärt wurde. Ich weiß nicht ob der Game Changer am Ende eine Art Foreshadowing für das sein soll was noch kommen wird oder ob man einfach noch einen coolen Move am Ende des Skits einbringen sollte, aber bis hier hin startet Player vs Keek ziemlich gut.
Warhammer 5*: Es passiert hier ehrlich gesagt nicht allzu viel außer dass man sich ein paar oberflächlichte Beleidigungen an den Kopf wirft. Ich weiß nicht ob das ein eventuelles Aufeinandertreffen im Tag Team Turnier vorbereitet (falls ja will ich auf jeden Fall die Mühe loben das hier bereits zu tun), ich wüsste jetzt aber nicht was dieses Segment mir inhaltlich gegeben hätte das mich dazu bringt Vorfreude auf ein Aufeinandertreffen zu entwickeln. Ziemlicher Durchschnitt, würde ich sagen.
Corny Comeback: In einer gleich noch folgenden Parallele zum Match gibt es hier den Breads/ZK’schen Klassiker von „Ich halte eine Promo nur damit man mich unterbrechen kann“ und ich freue mich den Nicht-Mehr-Rollstuhl-Mann wieder zu sehen. So ganz raffe ich nicht auf welcher Ebene da jetzt wer wen verarscht hat, aber für das was wirklich wichtig ist bleibt das ja auch nicht relevant: Die beiden haben jetzt Stress und wollen sich auf’s Maul geben.
Das Match fängt ein wenig unterwältigend in der Hinsicht an als dass Corny hier Morbeus ruhig direkt auf die Fresse hätte geben können statt sich in einen Test Of Strength zu begeben. Das hätte eine interessante Grundlage für das Match bilden können, genauso wie die überlegene Kraft von Morbeus oder das Überraschungsmoment von Corny, aber ganz ehrlich, das Match dient lediglich dazu damit jemand später eingreift, deswegen will ich da jetzt nicht wirklich drauf eingehen.
Schließlich kommt dann NCT heran geritten und gibt Corny so den Sieg. Die „Morbeus’ Leben geht den Bach runter“-Story geht also weiter, es kommt immer schlimmer und schlimmer für den Armen, und jetzt ist die Quasi-Antithese zu seinem ganzen Dasein in der GFCW und will es mit ihm aufnehmen. Dass man Kyd schon aufgebaut hat um direkt als Gegenpol zu NCT zu fungieren und durch den Kontrast die Stärken und das In-Ring-Gimmick von Letzterem zu betonen ist dann halt auch einfach richtig gut. Schreiberisch nicht das Beste in der Show (auch wenn es da ebenfalls im oberen Drittel anzusiedeln ist), aber was Booking und Aufbau für die nächste Show (man hat Morbeus, Corny, Kyd und NCT alle in die bestmögliche Position für ihre Rolle gebracht) angeht ohne Zweifel in dieser War Evening konkurrenzlos.
MAIN EVENTO~!: Zuerst das versprochene Review vom neuen Steve Steel Logo. Ich liebe es. Es passt so perfekt zu ihm und er ist so absolut uncool und sich als Einziger dessen kein bisschen bewusst und es funktioniert einfach perfekt. Steve Steel denkt er wäre der coolste Mensch der Welt. Er denkt mit Sicherheit auch er hätte das coolste Logo der Welt. Und deswegen funktioniert das alles so gut.
Eine Sache über die ich noch gar nicht nachgedacht habe, auch wenn es total offensichtlich und clever ist: Dass Steve STEEL in STEEL Cage Matches unbesiegt ist wäre so ein zusätzliches Detail das mir einfach richtig gut gefällt, Daumen hoch dafür.
Das Match ist dann mehr Angle als Match, inklusive komplett wahnsinnigem Overbooking. Der Käfig kommt nicht runter, dann ist da auf einmal ein Sarg, dann wrestlet man kurz und zum Schluss taucht da plötzlich Dr. Dick auf. Ein „WTF“ im positiven Sinne. Keine Ahnung was da auf uns zukommt und wie Dr. Dick in die ganze Sache mit Steel, dem DoD und wohl auch Desmond Briggs reinpasst, aber ich bin mir sicher er kann sich bei Steve ordentlich Baby-Öl leihen um in diese Story hineinzuflutschen. Swag.