Jo Dardano: „Ja, genau! Ich weiß noch, wie ich dir mein Milantrikot geliehen habe! Und du bist dann erst rausmarschiert und hast so getan als würdest Du mich nicht sehen! Als ich dich dann aber zu Boden gecannonballt habe…“
JBD: „Stimmt! Ich hatte mich noch gewundert, wo dieses Trikot – viel zu groß – herkommt und mich auf den Weg gemacht, auch weil mir niemand etwas gesagt hat. Im Endeffekt hat sich daraus aber eine Männerfreundschaft entwickelt, die seit über dreißig Jahren hält!“
Auch der Fat Man guckt nun glücklich und der Moderator wirkt etwas sicherer in seiner Haut.
Mike: „Ihr seid nun hier…über dreißig Jahre später. Jo, wie erfüllt dich die Arbeit als Referee? Und Johnboy, wäre das auch was für dich?“
Die erste Antwort gebührt dem Fat Man.
JD: „Also für mich ist es ‚dabei sein ohne zu müssen‘, denn jeder sieht, dass ich kein Match mehr bestreiten sollte! Meine Lunge und mein Herz sind eh dagegen und im Endeffekt bietet die Leitung eines Matches noch den besten Spot, von den Aktiven abgesehen! Und er ist in der GFCW nicht schlecht bezahlt, so dass ich denke, dass ich das noch einige Jahre machen kann. Dan wird ja auch noch ne Weile da sein, so dass ich mir keine Sorgen machen muss.“
JBD: „Ich und noch lange da? Ach, hör auf! Wenn es nach manchen Individuen geht, wäre ich schon lange weg! Und ich frage mich, was die GFCW ohne mich wäre! Versteht mich nicht falsch….ich mag die GFCW, ich mag Dynamite, doch in solchen Momenten könnte ich kotzen! Die Publicity, die ich der GFCW gebracht habe…nun, positiv war sie nicht immer. Aber sie war da!“
Mike: „In der GFCW kritisiert man, dass du wohl nicht loslassen könntest, las ich.“
JBD: „Las ich….hast du gelesen, ja? Gottverdammt, du hast ja Recht! Ich bin jetzt seit viel zu vielen Jahren in diesem Business, als dass es mich noch kratzen dürfte..…aber doch, das tut es! Wenn jemand wie Drake Infinity den wichtigsten Titel der Promotion hält, kann ich gar nicht ruhig schlafen! Und wenn du dann siehst, was an Alternativen unterwegs ist, macht das nicht eben mehr Mut…“
Mike: „Alex Ricks wird möglicherweise Champ.“
JBD: „Ja, mag sein. Das bringt der GFCW aber nichts zurück, selbst wenn es passieren sollte.“
Mike: „Du hast ja selbst zwei Söhne….“
JBD: „Das ist richtig. Aber die justieren ja ihre Karriere noch….“
Mike: „Sorry, aber Tyler ist fast 40?“
JBD: „Und? Ich war ja mit vierzig kaum weiter! Tyler ist jetzt in dem Alter, in dem ich nochmal angefangen habe, durchzustarten, daher passt das! Und vergiss Daniel nicht, der vor seiner Pause in der Form seines Lebens war….nur halt beim Film.“
JD: „Schmeckt mir nicht, Dan. Der Film ist oft der Anfang vom Ende!“
JBD: „Quark! Daniel hat da eine gute Rolle gespielt und glaub mir….er hat im Ring mehr drauf als ich! Und gleich noch mehr schauspielerisches Talent! Was ich aber kritisiere, wie jeder: Er nutzt es nicht. Eigentlich müsste er sich neu erfinden.“
Mike: „Dazu mag sich vielleicht Daniel noch äußern…“
Eben dieser Daniel wird nun zugeschaltet. Lockeres Hawaii-Shirt, lockere Grundhaltung. Wie man das eben so macht, wenn Papa, der irgendwie ja auch der Arbeitgeber ist, anruft.
Daniel: „Ich hörte gerade schauspielerisches Talent? Ihr müsst von mir gesprochen haben!“
Der Vater ist der erste, der den Sohn bemerkt und winkt ab.
Johnboy Dog: „Lass gut sein….“
Aber Daniel, wenn man ihn schonmal da hat, kann sich ja eh nicht bremsen….und wird auch nicht gebremst.
Daniel: „Ich vermute ja, die alten Herren waren bei der Erzählung, wie schön das früher war. Kann ich aber nur halb bestätigen, denn während Dan sich nicht ganz so viel erkämpfen musste und der Name des Vaters eine eigene Magie mit sich brachte, war das bei mir nicht der Fall….“
Johnboy Dog ist inzwischen nicht mehr zu sehen und offenkundig wirkt auch der Fat Man nicht sehr wohl in seiner Haut. Aber da muss er wohl durch. Daniel dagegen startet erst so richtig durch….
Daniel: „Zeitlebens wurde ich in diese Schublade gestopft: Nesthäkchen vom Chef. Das war als Kind, so Mitte der 10er meinerseits vollkommen in Ordnung. Aber als ich loslegen wollte, zu wrestlen, kamen immer wieder die gleichen Fragen: was? Das ist dein Vater? Und du tust dir das an? Ja, verdammt! Aber niemals, weil ich aus diesem Schatten, der ohnehin zu groß gewesen wäre, heraustreten wollte.“
Mike: „Sondern?“
Daniel: „Ich hatte immer den Plan, mein ganz eigenes Erbe zu bilden. Aber das wurde sehr erfolgreich verhindert, indem man mich immer und immer wieder mit Dan verglich….“
Der Blick und somit die Aufmerksamkeit wandert auf eben jenen, der ganz unauffällig in irgendeine Richtung geschaut hat. Dann aber sieht er die Aufmerksamkeit wieder auf sich.