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In Flensburg hatte es den ganzen Abend geregnet. Die Covid19-bedingten spärlich besetzten Reihen in der Campushalle hatten eine tolle War Evening-Show bestaunen können, mit einem überraschenden Battle-Royal-Sieger im Main Event.
Ray „Morbeus“ Douglas ist nach der Show mit dem Taxi zurück zum Hotel gefahren, hatte aus dem Fenster geschaut, sah die Stadt im Regenguss an sich vorbeirauschen. Der Fahrer hatte versucht, Konversation zu führen. Nach ein paar Minuten erkannte er aber, dass sein Fahrgast nicht reden wollte. Der Rest der Fahrt war Schweigen.

Das Taxi entlässt Ray in den Regen vor dessen Hotel. Er streift die Kapuze seines Hoodies über den Schädel, nimmt seine Trainingstasche, betritt das Gebäude und geht durch den Empfang Richtung Aufzug. Die Blicke der Hotelangestellten begleiten ihn dabei. Mittlerweile wissen sie wer er ist. Bei seiner Ankunft hatten sie Ray noch für einen Penner gehalten, der hier nicht hingehört.

Ray lehnt sich im fahrenden Aufzug zurück. Sein Hinterkopf berührt die verspiegelte Lift-Wand. Er ist allein im Aufzug. Ein Lächeln umspielt seine Lippen, während Regentropfen wie flüssige Diamanten von seinem 7-Tage-Bart tropfen.

Plötzlich fängt er mit voller Inbrunst an zu schreien.

Ray: „BATTLE ROYAL MEISTER…………BATTLE ROYAL MEISTER………. BATTLE ROYAL MEISTER………MOR…….BEUS.”

Er nickt sich selbst zu.

Ray: „Gute Nachrichten, alter Freund. Den Vertrag hast Du in der Tasche.“

Es macht "Bing", der Aufzug hält sanft und entlässt Raymond in den menschenleeren Hotelflur. Roter Teppich unter seinen Stiefelsohlen, die feuchte Spuren hinterlassen.
Zielsicher führt ihn sein Weg zum Zimmer 415. Er hält eine Magnetkarte gegen die Tür, dreht den Knauf herum und betritt das Zimmer.

Er legt seine nasse Lederjacke ab, aus deren Innentasche er den gefalteten GFCW-Arbeitsvertrag zieht. Das Dokument hat ein paar Regentropfen abbekommen. Sorgsam entfaltet er es und legt es auf das Bett. Dann setzte er sich auf einen Stuhl, entledigt sich seiner Stiefel.

In Gedanken versunken schaut er auf seine bandagierten Finger.

Ray: „Die GFCW gleicht einem Gewusel und Gewimmel aus Menschen, von denen ich die meisten nicht einzuordnen weiß. Du kennst das, Menschen....halt. Und in der Zeit, in der ich nicht im professionellen Wrestling da war, hat sich viel verändert. Ich kannte die Akteure in den letzten Jahren nur noch von der Mattscheibe. Mac Müll als Reporter, als fleißig drehendes Rädchen in der GFCW-Maschinerie. Aber jetzt bin ich selbst die Maschinerie. Morbeus. Strange. Waren die anderen zu blöd, oder bin ich noch immer der……SHIT im Business? Schwanenburg hat sich rausgehalten, war professionell, reserviert. Er ist klug, keine einfache Nuss wie sein Mathematiker-Vasall. Ricks. Unfähig. Kann aber nicht sein. Eine Marionette. Trauerspiel. Und dann ist da noch dieser Punk. Gossler. Unbändiger Wille. Scheißt auf alle Konventionen. Alkoholiker. So wie Du…früher. Sein Untergang wird kommen.“

Ray Douglas geht zum Nachtisch auf dem sein Wecker steht und stellt diesen auf die „unchristliche Zeit“ von 5:35 Uhr ein.

Ray: „Morgen geht’s wieder zu Dräg nach Eckernförde…. jetzt nicht nachlassen.“

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