-
JBD und die Schreiberei
Hätten Sie's gewusst? Dan van Konop, alias Johnboy Dog, schreibt eine Biografie. Das Release ist für Mitte 2016 geplant, aber Auszüge sollen schon im Verlaufe des letzten Quartals 2015 veröffentlicht werden. Das Buch, das den Arbeitstitel „My life in a wrestling basket“ trägt, ist ein langgehegter Wunsch des 51-Jährigen, der derzeit die GFCW-Intercontinental-Champioship sein Eigen nennt. Zu seinen Bestrebungen, unter die Schreiber zu gehen, das Booken von Wrestlingshows und seine Ziele im Spätherbst seiner Karriere, sprach das „Wrestling Book Magazine“, hier vertreten von Guido Vanderlage und Klaus Klabowski mit dem Wahlberliner. Da das Interview aus dem Englischen zurückübersetzt wurde, mag man sich über das „du“ nicht ganz so arg wundern. Und da es sich um ein Quasi-off-Gimmick-Interview handelt, spricht hier auch nicht JBD sondern die Privatperson: DvK alias Dan van Konop.
Vielen Dank
GV: „Dan, Du bist jetzt seit einiger Zeit in diesem Business unterwegs, hast Höhen und Tiefen erlebt. Was war für Dich die Initialzündung, dieses Buch zu schreiben?“
DvK: „Nun, ich komme ja aus einer Wrestlingfamilie. Und ich mache diese Sache nun so lange, dass ich mal auf den Gedanken kam, meine Erfahrungen weiterzugeben. Nicht nur, wie man Bumps nimmt, eine Promo hält und das ganze Zeug, was ich in meiner Schule ohnehin zu vermitteln versuche. Sondern halt, was man so erlebt, wenn man 'on the road' ist. Wie schwer es manchmal ist, sich gegen Vitamin B durchzusetzen. Und manchmal gar unmöglich.“
GV: „Stichwort Vitamin B....genau das wird Deinem Sohn Daniel gerade vorgeworfen. Was sagst Du dazu?“
DvK: „Daniel hat sich das erarbeitet, nicht geschenkt bekommen. Er ist kein Naturtalent, wie Tyler es war – aber er hat diese Leidenschaft, die es braucht, wenn Du das Talent nicht hast. Auch ich bin nicht so talentiert wie viele andere meiner Generation, aber ich habe immer versucht, das durch Fleiß, Einsatz und Improvisation zu kompensieren. Ich denke, das ist mir ganz gut gelungen. Daniel dagegen steht noch am Anfang seines Weges und hat noch eine weite Wegstrecke vor sich. Aber er geht mit den Rückschlägen, die es gibt, bisher super um.“
KK: „Fragt er dich oft um Rat? Oder versucht er, wie viele junge Leute, lieber sein eigenes Ding zu machen?“
DvK: „Daniel ist da sehr selbstständig. Bei Tyler, der ja ungleich talentierter war, war es so, dass er sehr oft kam und fragte, wie er dieses oder jenes am besten machen könnte. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass Tyler schon mit fünfzehn im Ring stand und mit siebzehn bereits mit mir Champion war. Daniel hat erst ein wenig später den Entschluss gefasst, mir zu folgen. Und er fragt wirklich nur, wenn es unbedingt nötig ist, versucht so viel wie möglich allein zu machen. Ich denke, das ist nur legitim.“
KK: „Füllt Daniel ein wenig die 'Lücke', die entstanden ist nach Tylers Unfall?“
DvK: „Ich sehe da keine Lücke. Tyler hatte diesen Unfall und wird nie wieder im Ring agieren können, denke ich. Aber dieser Moment des Aufpralls hat mir gezeigt, allerspätestens, dass es viel wichtigere Dinge als Wrestling gibt, auch wenn es natürlich für mich und die Familie eine große Rolle spielt und immer spielen wird. Aber es ist nicht das nonplusultra. Tyler macht weiter Fortschritte, ich denke einige kann man auch sehen, aber er hat eben sein eigenes Tempo. Daniel bestärkt ihn aber darin, ebenso wie Tyler seinem Bruder dabei hilft. Die beiden sind, was das angeht, echt ein gutes Team.“
GV: „Bist du nach Tylers Unfall selbst vorsichtiger geworden?“
DvK: „Das müssten andere beurteilen. Natürlich bin ich beim scripten mancher Aktionen schon skeptisch, ob man das wirklich so machen muss. Wir versuchen aber hier in der GFCW immer einen Mittelweg zu finden, zwischen der Unterhaltung unserer Fans und gleichwohl der Rücksichtnahme auf unsere Gesundheit, die ja unser Kapital ist. Natürlich haben wir ein, zwei Überflieger, denen das egal ist und die ihr Ding machen. Der Rest aber ist routiniert und bodenständig genug, seine Grenzen zu kennen.“
KK: „Liegt Michelle dir nicht jeden Abend in den Ohren, dass Du endlich aufhören solltest?“
DvK: „Ich habe immer gesagt, wenn ich noch einen großen Titel – den jeweils höchsten einer Promotion – gewinne, höre ich auf. Nun bin ich zwar GFCW-Intercontinental Champion, aber ich fühle, dass da mehr geht. Einen Angriff auf die Tagtitles hatte ich ja bereits gestartet, aber warum sollte ich nicht Robert Breads herausfordern? Mir wird von vielen Seiten trotz meines Alters das Potential bescheinigt, also müsste ich es eigentlich mal versuchen. Wobei mir der Run den ich im Moment durchlebe, aber auch sehr zusagt. Ich habe mich selten so integriert in eine Promotion gefühlt wie derzeit in der GFCW und verschwende zumindest derzeit keinen Gedanken an Rücktritt. Mein Arzt meinte neulich zu mir, ich sei fit wie ein Mann von vierzig Jahren – im Anbetracht meiner Vorgeschichte ist das nahezu ein medizinisches Wunder.“
GV: „Wie lange denkst Du, kannst Du noch im Ring stehen?“
DvK: „Derzeit bin ich austrainiert genug, dass es sicherlich noch für ein paar Jahre reichen würde. Vielleicht aber werden es auch nur ein paar Monate, da muss ich mal in mich gehen. Ich bin aber an einem Punkt, wo ich jedes weitere Match einfach nur genieße und mir keinen allzu großen Druck mache.“
KK: „Kommen wir zu deinem Buch. Du schreibst an einer Stelle, dass du diese Storyline mit Alex T. und Michelle damals nicht wolltest. Hast sie dann aber doch durchgezogen. Warum?“
DvK: „Wir waren damals in einer Bringschuld, Alex und ich. Wir hatten dieses Ding gestartet und dabei ist halt das mit Michelle passiert – wir haben deshalb kein großes Problem miteinander. Aber unser zusammenwirken war danach nicht mehr so gut, wie es vorher war.“
KK: „Damals in der FWF hast du dich auch bitterlich über die 'geschlossene Gesellschaft' beklagt. Denkst Du, dass du auch deshalb nicht so erfolgreich warst, wie du hättest sein können?“
DvK: „Natürlich ist soetwas immer mit Vorsicht zu sehen und oft spekulativ. Wenn ich aber die Promotion in ihren Schlussmonaten sehe, dann kann ich nur nicken. Hier wurde massiv schlechtes Business betrieben und ich war leider mittendrin. Aber auch ich habe Fehler gemacht und das nicht wenige.“
GV: „Welche zum Beispiel?“
DvK: „Ich habe mich damals zu wichtig genommen. Weißt Du, ich war Mitte vierzig und dachte, dass ich schon alles weiß. Da kommen Typen von Mitte zwanzig und versuchen Dir zu erklären, wie der Hase läuft. Dabei war alles im Umbruch und viele der Jungs hatten mit dem was sie sagten und taten einfach nur Recht. Das habe ich aber erst zig Jahre später erkannt. Als ich ein wenig weiser war.“
KK: „Gibt es noch Träume innerhalb und außerhalb deiner Karriere, die Du unbedingt noch leben möchtest, die Du erfüllt sehen möchtest?“
DvK: „Vorhin habe ich ja was gesagt – ja, ein Tagtitle oder ein Heavyweight Title zum Abschluss wären schon nicht schlecht. Ich weiß ja, dass ich das kann. Außerhalb des Wrestlings sicher eine Weltumsegelung oder einfach eine Weltreise. Ich bin zwar verdammt viel herumgekommen, habe aber wegen des Trubels in dem ich war, kaum etwas davon mitbekommen. So ein langer Urlaub, in dem man mal richtig abschalten kann...joa, das wäre was.“
GV: „Abschließend würden wir Dich gerne noch zu einigen Facts in der GFCW befragen. Du kannst hier immer drei Personen und so nennen.“
DvK: „Alles klar!“
GV: „Dein Lieblingswrestler?“
DvK: „Jason Crutch,. Zereo Killer, Toxic Lugosi, in der Reihenfolge.“
KK: „Drei Gegner gegen die du unbedingt noch antreten möchtest?“
DvK: „Robert Breads, Jason Crutch und Zereo Killer.“
KK: „Die Wrestler mit dem größten Potential?“
DvK: „Ryder Reloaded, Player und Kid Daniel.“ grinst
GV: „Die größen Nervensägen in der GFCW?
DvK: „Sven, Mac und Dr. Dick.“
KK & GV: „Danke für das Gespräch.“
Geändert von Johnboy Dog (12.07.2015 um 13:29 Uhr)
-
-
Off-Gimmick: Geiler Shice! Du weisst aber schon dass jetzt alle auf dieses Buch warten?