Interview mit Johnboy Dog

[Johnboy Dog]

Wenige Tage nach seinem Comeback beim Brawlin' Rumble und dem daran anschließenden Comeback bei der GFCW, in deren War-Evening-Ausgabe er The Toxic Lugosi via Disqualifikation besiegte, gab Johnboy Dog alias Dan van Konop der Sportzeitschrift „Lasse reden und machen“ ein Interview. Das Interview, welches im Backstagebereich der Klagenfurter Halle stattfindet, in dem War Evening stattfand, führte Klaas Lein, nicht zu verwechseln mit einer Clothesline.


KL: „Nun, Johnboy...wir haben uns das letzte Mal vor ziemlich langer Zeit gesehen. Damals waren wir beide etwas jünger, sahen minimal besser aus und waren fitter. Wie geht es Dir aktuell nach diesem Match?“


JBD: grinst „Ganz ehrlich...es ist schon so, dass ich jeden Knochen spüre. Das war beim Rumble auch schon so – und mir durchaus klar. Als ich mich für den Rumble einschrieb, war das zunächst einmal meinem Motivator geschuldet. Im Zuge der Vorbereitung kam dann Dynamite auf mich zu und fragte, ob ich mir nicht ein Comeback vorstellen könne. Eine Entscheidung hatte ich da aber noch nicht getroffen.“


KL: „Dein letztes Match war im April 2010, als Du gegen Aya verloren hast – der wohl auch wieder da ist. Wie hast Du deinen Abschied damals wahrgenommen? Oder war dir das in dem Moment schlicht egal?“

JBD: „Aufgrund meiner Lebensumstände und der Nebengeräusche war mir das, ich bin ehrlich, ziemlich egal. Ich hatte für mein letztes Match nichts durchchoreografiert, trotzdem mit Aya ein gutes Match auf die Beine gestellt und letztlich verloren, weil er – damals – einfach nen Tacken besser war. Wäre ich damals gesund gewesen, könnte ich heute vielfacher Champion in der GFCW sein. Bin ich aber nicht.“


KL: „Bist Du damals eigentlich feuert worden, zurückgetreten oder wie?“


JBD: „Unsere Wege haben sich in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. Es spricht für Dynamite, dass er immer an meine Rückkehr geglaubt hat. Nicht umsonst stand ich nur bei den pausierenden Akteuren, nicht aber bei den Ehemaligen.“


KL: „Lass uns zurück in die Gegenwart gehen. Du hast für den Rumble trainiert und auch Dye hat dich bestärkt. Was hat dann den Ausschlag gegeben, zurückzukommen?“


JBD: „Nun, zunächst einmal lief der Rumble natürlich besser als jener vor sage und schreibe zwölf Jahren. Ich wusste, dass ich mal teilgenommen hatte, aber dass das 2002 war...meine Güte. Jedenfalls lief der Rumble besser als der damals und ich hatte dieses Mal ziemlich viel Spaß. Zudem konnte ich erstmals mit den GFCWlern wie Zereo Killer und Lionel Jannek agieren. Ich hatte sehr viel Spaß und die Tatsache, dass mich ein GFCWler eliminiert hat, trug sicher dazu bei, dass ich mal „vorbeischauen“ wollte. Das habe ich dann getan.“


KL: „ In einem Segment war zu sehen, dass Du dir gar nicht darüber im klaren warst, dass Dye dich als Aktiven zurückholen wollte. Stimmt das?“

JBD: „Türlich! Ich war total perplex und hatte eher an Road Agent oder ähnliches gedacht. Aber wenn selbst Dynamite glaubt, ich hätte es noch drauf, dann sollte ich anfangen, es auch selbst zu glauben. Und genau das hab ich dann schließlich getan.“


KL: „Dein erstes Match war gegen The Toxic Lugosi, wie war es?“


JBD: „Lugosi ist ein sehr ernsthafter, schwer einzuschätzender Charakter, der allein durch seine Erscheinung schon das Zeug hat, jemandem Respekt einzuflößen. Zudem agiert er sehr stiff und nimmt im Ring wenig Rücksicht.“


KL: „Du hast dann ja auch via Disqualifikation gewonnen...“

JBD: „Stimmt. Ist aber nicht die Art von Siegen, die ich vorziehe. Als ich mit Wrestling anfing, gab es noch ein Rundensystem, später dann galt es, den Gegner müde zu machen und zu bearbeiten, damit Du ihn bis 3 auf der Matte halten kannst. Heute ist das alles viel komplexer, viel unübersichtlicher. Viel mehr Dinge die es gibt, auf die du achten musst.“

KL: „Du bist jetzt seit fast 35 Jahren im Geschäft, also locker zwei Drittel deines Lebens. Wann denkst Du, ist der endgültige Cut da, wann machst Du schluss?“

JBD: „Ich wusste, dass die Frage kommt und ich hatte mir eine Antwort zurechtgelegt. Aber ich werde sie für mich behalten. Im Grunde kann ich sagen, dass ich schon bescheid gebe, wenn es soweit ist.“


KL: „Beim Rumble hat Dich Lionel Jannek eliminiert. Stört dich das immernoch? Oder ist das, nun da du in der GFCW bist, vergeben und vergessen?“

JBD: „Ganz klar unfinished Business.“


KL: „Mit welchen Charakteren in der GFCW würdest Du in naher Zukunft gerne mal arbeiten?“

JBD: überlegt „Och, da gibt es einige. Lugosi ist ein solcher und ich sehe meine Vermutung bestätigt, dass er jemand ist, an dem die GFCW noch viel Freude haben wird. Dann Jannek, wegen des unfinished business – und weil er eine Art hat, die es extrem leicht macht, ihn zu hassen. Zereo Killer wäre noch jemand, der mich ein wenig an den jungen Johnboy Dog erinnert. Aber jetzt steht erst einmal The Toxic Lugosi auf dem Plan und ich denke, das hat so auch seine Richtigkeit. Ich bin im Moment einfach happy.“


KL: „Du musst bei War Evening unbedingt gewinnen um ein Titelmatch zu bekommen. Gibt es schon einen Gegner?“

JBD: „Bisher sehe ich keinen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich da jemand finden wird. Kann nicht sein, dass plötzlich alle Angst vor ihrer eigenen Courage kriegen – und das denke ich auch nicht. Mein Name klingt durchaus noch gut und bei War Evening, bei Brainwashed und auch danach werde ich genau das beweisen.“

KL: „Danke für das Gespräch!“