In den vergangenen Jahren wurde das Erfassen von Fingerabdrücken ständig verbessert: Was einst mit Tintenflecken verbunden war, erfolgt nun mittels Scanner direkt am Computer. Mittlerweile gibt es sogar Systeme, die berührungslos arbeiten: Dazu wird der Finger über eine Erkennungsfläche gehalten. Das US-Unternehmen Advanced Optical Systems (AOS) treibt die Technik nun noch einen deutlichen Schritt weiter: Ihr "Airprint" genanntes Verfahren kann Fingerabdrücke aus einer Entfernung von bis zu zwei Metern erfassen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Der Ansatz würde sich beispielsweise für besondere Gefahrensituationen eignen, etwa an einem Checkpoint in Kriegsgebieten.
Das AOS-System arbeitet mit einem mehrstufigen Verfahren. Dabei wird zunächst verschieden polarisiertes Licht auf die Hand der zu untersuchenden Person gelenkt. Anschließend wird mit Hilfe von zwei Kameras, die verschiedene Polarisationen erkennen können, die Lichtreflexion analysiert.
Joel Burcham, Projektdirektor bei AOS, sieht zahlreiche Anwendungsbereiche für Airprint. Zahlenkombinationen oder Fingerabdruckleser wären in Sicherheitsbereichen künftig passé. Stattdessen müsste eine Person nur noch die Hand heben, wenn sie sich einer Tür nähert. Die Überprüfung erfolgt dann in Sekunden. "Wir schauen uns besonders die Bereiche an, in denen Standardidentifikationsmethoden mit Stress verbunden sind." Airprint könnte beispielsweise auch mit einem Zeiterfassungssystem für Arbeitnehmer kombiniert werden – statt langwierig vor einer Stechuhr anzustehen, müssten diese nur noch kurz ihre Extremitäten in die Kamera halten.
Quelle: Heise.de