Die Winklevoss-Zwillinge Tyler und Cameron geben sich weiter kämpferisch: Der Gerichtsbeschluss, der ihnen vor zwei Jahren etliche Millionen aus dem Facebook-Vermögen bescherte, ist ihrer Meinung nach unzureichend: Ihnen gehe es vor allem ums Prinzip, legten sie in einem Interview mit der New York Times dar.
Die sportlichen Brüder gelten nicht erst seit dem Fincher-Film The Social Network als "geistige Väter" von Facebook, mussten aber zusehen, wie Marc Zuckerberg die Idee zu einem Milliardenunternehmen entwickelte. Mit den ihnen zugesprochenen 20 Millionen US-$ in bar und 45 Millionen US-$ in 1,25 Millionen Facebook-Anteilen waren sie nie zufrieden, auch wenn sich die Anteile inzwischen zu einem Wert von stattlichen 140 Millionen US-$ entwickelt haben.
Die beiden Olympioniken, die bei den Sommerspielen 2008 für die USA immerhin auf Platz 6 ruderten, wollen den Fall vor einem Gericht in San Francisco in den nächsten Wochen neu aufrollen; mit dabei ist der einstige Mitstreiter Divya Narandra. Mit ihren damaligen Rechtsanwälten haben sie sich überworfen: Wegen angeblich schlechter Arbeit weigerten sie sich, das avisierte Erfolgshonorar von 13 Millionen US-$ zu zahlen; Zuckerberg sei in besagtem Verfahren viel zu gut weggekommen.
Letztendlich dürfte es den Brüdern aber doch nur ums Geld gehen: Angeblich waren die übereigneten Anteile durch eine Investition von Microsoft einige Monate vor dem Deal mit 35,90 US-$ stark überbewertet; ein von Zuckerberg nicht veröffentlichtes Expertengutachten ging seinerzeit von einem Wert von 8,88 US-$ pro Facebook-Anteil aus. Demzufolge hätten die Winklevoss-Brüder 5 Millionen und nicht 1,25 Millionen Facebook-Anteile erhalten müssen, deren Wert heute rund eine halbe Milliarde US-$ betragen würde. (cm)
Quelle: Heise.de