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Thema: Trainieren, Auto fahren, Essen gehen - An Neujahr ist alles scheisse

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    Trainieren, Auto fahren, Essen gehen - An Neujahr ist alles scheisse

    01.01.2011, 15:28 Uhr
    Das war das Schlimme an diesem Tag: Alles war Scheisse. Nach der Silvester-Nacht jammerten sowieso wieder alle über Kopfschmerzen, weil sie sich zugesoffen haben wie Bekloppte. Jedes Jahr. Warum tranken sie dann jedes Jahr so viel, wenn sie es später sowieso wieder bereuten? Jedes Jahr? Er wusste das nicht. Eines der Dinge, die er wohl nie verstehen würde. So war er jedes Jahr einer der Weniger, der ohne Kopfschmerzen in das neue Jahr startete. Jedes Jahr.

    Er schlendert durch das Hotel in Aachen, wo er seine Vorbereitung für die erste GFCW-Show in Köln beginnen wird. Warum stank es eigentlich im ganzen Ruhrpott penetrant nach Erbrochenem? Wahrscheinlich wegen den Touristen, die die hier anwesenden Frauen zum ersten Mal sahen. Oder wie er gerne sagte, die wandelnden Döner-Verflüssiger. Alle Fans des Fäkal-Humors müssten nun zufriedengestellt sein.

    Breads steigt aus dem Aufzug und steht in der Empfangshalle. Alles wie erwartet. Gestank, Gestöhne und eine polnische Putzfrau im erbitterten und heldenhaften Kampf gegen eine grün-braune Pfütze auf dem Boden, nur bewaffnet mit einem Wischmopp. Ein sehr einseitiger, aber dennoch langwieriger Kampf. Nachdem Breads eine Weile dem unverständlichem Fluchen der Frau gelauscht hat, geht er kopfschüttelnd zum Ausgang des Hotels.

    Er stößt die Glastür auf und saugt die frische Luft... ach, wem wollte er was vormachen, es stank auch hier wie die Pest. Er blickt auf seine Uhr. 15:28. Noch zwei Minuten bis zum vereinbarten Treffpunkt. Es war also nicht mehr lange. Wieder blickt er auf die Uhr. Noch 112 Sekunden. Er merkte nun doch, wie sehr er darauf wartete, in das muffige Innere des VWs einzusteigen, um sich ein wenig aufzuwärmen und den vertrauten Geruch von Pfefferminz-Kaugummi wahrzunehmen.

    Und dann kommt da auch schon der grüne Golf um die Ecke gebraust. Die Scheiben sind mehr oder weniger komplett zugefroren, man erkennt nichts. Mit einer spektakulären Vollbremsung kommt das Fahrzeug zum Stillstand, natürlich nicht ohne Breads noch eine ordentliche Ladung Schlamm ins Gesicht zu spritzen. Ja, dieser Tag war scheisse. Jedes Jahr.

    Während er sich den Dreck mit dem Ärmel seiner Jacke aus dem Gesicht streicht, reißt er die Tür des Autos auf und rutscht auf den Beifahrersitz, um erstmal ein erleichtertes Seufzen folgen zu lassen. Dieser Sitz war weich. Er war trocken. Und er stank nicht. Er war im Himmel auf Erden!

    Christine Brooks: "Sorry für den Schlamm."


    Robert Breads: "Kein Problem, bei dem Wetter sieht man ja auch nichts."


    Christine Brooks: "Ich habe sie gesehen, fand's aber zu lustig."

    Robert Breads: "Als Entschädigung verlange ich ein 'nen Porsche, 'ne Nutte und ein Kaugummi."

    Christine fährt mit der Hand in ihre Hosentasche und zieht etwas hervor.

    Christine Brooks: "Hier, ein Kaugummi und 10 Euro. Damit solltest du auskommen, wenn du auf den Porsche verzichtest."

    Robert Breads: "Ich hasse dich."

    Christine Brooks: "Das heißt "Ich hasse dich... Du Penner"."


    Breads seufzt.

    Robert Breads: "Niemand mag Klugscheisser."

    Christine Brooks: "Dann hör auf zu meckern, wenn du immer und überall angefeindet wirst."







    34 Minuten später





    Die lebensgefährliche Fahrt bis zum Fitness-Center war einer der Teile des Tages, die Breads noch am angenehmsten waren. Währenddessen konnte er nämlich seinen zwei Lieblingsbeschäftigungen nachgehen: Kaugummi kauen und Christine auf den Keks gehen. Als sie nun also schließlich auf den Parkplatz vor dem großen Gebäude fahren, sind beide in einem Disput über türkische Jugendliche angelangt, der erst endet, als Christine fast eine Katze überfährt und sich anschließend über "dieses kratzende kletternde Scheissvieh" aufregt, das ja "sowieso nur doof in der Gegend rumliegt und nix tut", wenn es sich nicht gerade überfahren lassen will. Breads fragt sich einmal mehr, ob Brooks auch an irgendetwas nichts auszusetzen hat. Wahrscheinlich nicht.

    Als die beiden sich nun aufmachen, Breads lachend und Brooks fluchend, bemerkt keiner von ihnen den Mann, der sich ihnen unauffällig von der Seite nähert. Er hat lange Haare, einen Vollbart, blutunterlaufene Augen, trägt zerissene Hosen und eine Bommelmütze. Breads erblickt ihn kurz bevor er mit ihm zusammenstößt, und ihm fällt auf, wie viele Klischees diese einzelne Person bedient. Wahnsinn. Dann fällt der Mann auf ihn, doch blitzschnell hat er die Hand in Breads' Hosentasche und reißt den Inhalt heraus, nur um sich blitzschnell wieder aufzurichten und in atemberaubender Geschwindigkeit davonzuflitzen. Ein junges Pärchen sieht erstaunt zu, während Breads sich nun langsam wieder aufrichtet.

    Mann: "Ist ihnen etwas passiert?"

    Robert Breads: "Ich wurde gerade von einer Retro-Version von Sid the Scum auf offener Straße ausgeraubt und sie fragen ob etwas passiert ist?"


    Der Mann errötet leicht.

    Mann: "Nun, ich wollte nur helfen..."

    Robert Breads: "Das habe ich gesehen, in dem sie danebenstehen und zugucken, wie alle Menschen! Gott, warum könnt ihr nicht einfach dann eingreifen, wenn es wichtig ist?"

    Mann: "Nun übertreiben sie aber... Was hat er denn mitgehen lassen?"

    Robert Breads: "Meine Nutte!"


    Mit offenen Mündern starren die beiden jungen Leute Breads nun an. Christine, die bis dahin das Gesicht in den Händen vergraben hatte, packt den immer noch wütenden Breads an der Schulter und zieht ihn in Richtung der Türe.

    Christine Brooks: "Komm mit, Mister Zivilcourage... Wäre ja auch mal ein Wunder gewesen, sich mit dir in der Öffentlichkeit sehen zu lassen und sich nicht zu blamieren."

  2. #2
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    53 Minuten später




    Hoch, runter, hoch, runter, hoch, runter. Nein, es geht hier nicht um Masturbationsbewegungen, meine überaus perversen Leserfreunde. Breads stemmt einfach nur Gewichte in die Luft und lässt sie dann wieder herunter. Schweißperlen stehen auf seiner Stirn, während Christine ganz demonstrativ neben ihm sitzt, die Beine übereinandergeschlagen, während sie sich die Nägel feilt, eine Wasserflasche zwischen ihren Füßen und laut zählend.

    Christine Brooks: "23... 24... 24, der zählt nicht... 25... 25, du bist doch nicht Rheuma-Krank, oder? So hebst du nämlich... 26..."

    Breads keucht bloß.

    Robert Breads: "Halt... die... Klappe..."

    Der Kanadier hakt die Stange in der dazugehörigen Halterung ein und setzt sich auf. Die Haare sind kletschnass, und ein "Schweig oder Stirb"-Blick seitens Breads sorgt dafür, dass Christine zumindest das demonstrative Nägel feilen lässt und ihm die Wasserflasche zuwirft, aus der er trinkt wie The Cock aus der Quelle der Wärme. Dabei verschluckt er sich natürlich - wie könnte es am 01.01. auch anders sein.

    Während Brooks nun also laut prustet, schluckt Breads alles herunter, was noch in der Flasche übrig war, ohne auf sie einzugehen. Dann blickt er sie mehr oder weniger zufrieden an.

    Robert Breads: "So... Programm für heute abgeschlossen... Ich bin vorbereitet. Wenn ich gegen Ironman gewappnet sein will, muss ich zwar noch einiges an Muskeln zulegen... Aber eine Weile kann ich ihn mir schon noch vom Leib halten. Seine Rache muss warten."

    Ein fieses, selbstzufriedenes Grinsen tritt auf das Gesicht von "Canada's Own".

    Christine Brooks: "Wie schön. Das schlau daherreden hast du also nicht verlernt."

    Robert Breads: "Nur weil dein Leben so furchtbar verkorkst war musst du nicht alles negativ sehen."

    Sie kneift die Augen gereizt zusammen, offenbar mehr oder minder peinlich berührt, aber auch wütend.

    Robert Breads: "Ich werde in meiner Biografie sicher mal erwähnen, dass ich dich aus der Gosse geholt habe."

    Christine Brooks: "Deine Biografie liest sowieso niemand. Dein Humor ist scheisse und dein Leben war langweilig und uninteressant."

    Robert Breads: "Wir können ja wetten. Ich sage, meine Biografie wird 100.000 mal gelesen! Mindestens!"

    Christine Brooks: "5 mal würde mir reichen."

    Robert Breads: "Okay, worum wetten wir?"


    Christine Brooks: "Der Verlierer muss in einem Malwettbewerb gegen ANP antreten."


    Robert Breads: "Einverstanden."

    Breads blickt nun herab auf seine Uhr, die er grundsätzlich nie abnimmt. Warum wusste er selber nicht. Wahrscheinlich, um Leuten, die vielleicht mal Geschichten über ihn schreiben würden, immer einen Einleitungssatz zu servieren.

    Robert Breads: "Wir haben noch Zeit... Sollen wir noch was essen gehen?"


    Christine Brooks: "Nein, ich fahre nach Hause, ich bin müde. Außerdem habe ich noch Kopfschmerzen von - und ja, ich weiß, du bist schlau und so weiter weil du es nicht machst - dem ganzen Zeug gestern Abend."

    Diese Antwort versetzt Breads einen Stich in seiner Brust. 'Muss wohl vom harten Training kommen', denkt er sich.

    Robert Breads: "Nun gut, dann bleibt mehr für mich. Man..."


    Unschlüssig und scheinbar nicht ganz sicher, was er sagen soll, blickt er mit seinen dunkelblauen Augen in ihre Hellen, die ihn irgendwie erwartungsvoll anblicken.

    Robert Breads: "...sieht sich."

    Der Kanadier dreht sich um und lässt Brooks alleine stehen. Nicht, dass sie noch den Eindruck bekam, er würde irgendwelche Sympathien für sie hegen. Soweit kommt's noch.



    32 Minuten später... gehen euch diese ständigen Zeitangaben auch auf den Keks?





    Breads hatte ganz vergessen, wie furchtbar das Essen in Deutschland schmeckte. Das Rindersteak mit Spinat entpuppte sich als etwas, das wohl aus einer Toilette an Silvester gefischt, in die Mirkowelle gestellt und dann mit einem hübschen Schirmchen serviert worden war. Nach dem zweiten Bissen fasste Breads einen Haken an der Decke ins Auge, der, zusammen mit einem Seil, eine hervorragende Suizid-Hilfe sein könnte.

    Nun saß er also da. Das Jahr 2011 hatte begonnen, und es hatte in jeder Hinsicht furchtbar begonnen. Doch der Gedanke daran, dass es besser werden musste, beruhigte ihn. 2010 war sein Jahr gewesen. Er hatte Awards und Titel gewonnen, sich Respekt verdient und sich mehr Feinde gemacht, als wohl gut war. Super Vorraussetzungen also, um im neune Jahr richtig durchzustarten und die gnadenlose Dominanz des Robert Breads in der GFCW auszuweiten.

    So viele neue Aufgaben erwarteten ihn. So viele Fehden, Promos, Matches, Verräte, Manipulationen, Vertrauensbrüche, feige Attacken und Heucheleien mit seiner Beteiligung. Bei diesem Gedanken ging Robert Breads das Herz auf.

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