Zehn Terrorverdächtige sind am Morgen bei zeitgleichen Hausdurchsuchungen in Antwerpen, in Deutschland und in den Niederlanden festgenommen worden. Dies teilte die belgische Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. Es handele sich um Personen mit belgischer, niederländischer, marokkanischer und russischer Staatsangehörigkeit.
Die Hausdurchsuchungen seien das Ergebnis von Ermittlungen gewesen, die bereits Ende 2009 in Antwerpen begonnen hätten. Die Festgenommenen sollten noch im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden. Sie werden beschuldigt, im Auftrag einer internationalen islamistischen Gruppe einen Anschlag in Belgien geplant zu haben. Das genaue Ziel habe jedoch noch nicht festgestanden.
Außerdem sollen die Verdächtigen als mutmaßliche Anwerber für eine angebliche tschetschenische Terrororganisation aktiv sein. Das bestätigte auch das Bundesinnenministerium. Die Festnahmen stünden dagegen "in keinem Kontext mit der derzeitigen Gefährdungssituation in Deutschland".
Nach Angaben des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden wurde eine Person im Raum Aachen festgenommen. Wie die Staatsanwaltschaft Aachen erklärte, handelt es sich um einen 31-jährigen Mann, dem Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird. Gegen ihn lag ein EU-Haftbefehl eines Gerichts in Mechelen vor. Die Nationalität des Verhafteten sei "nicht klar ersichtlich", sagte Oberstaatsanwalt Robert Deller. Der Mann habe sich offensichtlich schon länger in Aachen aufgehalten und wurde in einer Wohnung festgenommen, ohne Widerstand zu leisten.
Drei Festnahmen in Amsterdam
Die belgische Behörde machte keine Angaben darüber, wie viele Verdächtige in welchem Land festgenommen wurden. In der Mitteilung hieß es lediglich, die meisten Verdächtigen lebten in Antwerpen. Die niederländische Staatsanwaltschaft teilte inzwischen mit, dass drei Männer in Amsterdam festgenommen worden seien. Ihre Festnahme sei auf Veranlassung der belgischen Behörden erfolgt. Es sei dabei auch nicht um eine Bedrohung für die Niederlande gegangen, sondern allein um mutmaßlich geplante Anschläge in Belgien, sagte eine Sprecherin des niederländischen Koordinierungsbüros für Terrorismusbekämpfung (NCTB).
Quelle: Tagesschau.de