Die gute, alte E-Mail ist einfach nicht totzukriegen. Einer aktuellen Studie von Forrester Research zufolge versenden 83 Prozent aller geschäftlichen Nutzer lieber E-Mail-Anhänge an Kollegen, anstatt sich mit irgendeiner Web-basierten Lösung zur digitalen Zusammenarbeit herumzuschlagen. Dabei wäre der Bedarf groß, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe – reine E-Mail-Abläufe kosten Produktivität.

"Es ist klar, dass E-Mail weiter verwendet und misshandelt werden wird", meint Yaacov Cohen, Chef von Mainsoft, einem Start-up, das ein Plug-in namens "Harmon.ie" anbietet. Es vernetzt E-Mail-Programme mit Plattformen wie Google Docs, sozialen Netzwerken, Kalender-Anwendungen, Internet-Telefonie-Software und einigen Online-Werkzeugen mehr. Um ein Dokument mittels Harmon.ie mit anderen zu teilen, wird es aus einer Seitenleiste auf eine geöffnete E-Mail gezogen, wo daraus dann ein Link wird.

Ein weiteres Start-up namens Meshin will E-Mails mit noch deutlich mehr Informationsquellen vernetzen. Die Firma hat dazu eine semantische Technik entwickelt, die aus elektronischer Post Inhalte extrahieren kann – Firmen- und Personennamen, beispielsweise, nach denen sich dann auch im Web und in Fachdiensten suchen lässt. Bislang wurde ein Prototyp für Microsofts E-Mail-Software Outlook entwickelt. Das Meshin-Plug-in analysiert derzeit neben einlaufenden E-Mails auch RSS-Nachrichtenströme. In einer späteren Version sollen auch Twitter-Nachrichten, Blog-Einträge, Suchergebnisse und diverse andere Daten erfasst werden. Die verwendete Texterkennungstechnik stammt ursprünglich vom renommierten Palo Alto Research Center.

Quelle: Heise.de