Breads nickt zustimmend. Das durfte nicht wahr sein, dieser Darren war wirklich ein Trottel. Selbst diese ganz offensichtliche Heuchelei fiel ihm nicht auf. Er war sich sicher, dass das eine Spur zu dick aufgetragen war und das Christine durchschaute, was hier lief. Er demonstrierte vor ihren Augen, wie weit er diesem Michael Darren überlegen war. Ein genialer Schachzug, da war er sich sicher.
Michael Darren: „Vergiss es, Jungchen. Sieh es ein, du wirst nicht mehr gebraucht, Broti. Ich bin besser als du.“
Er legt seinen Arm um Brooks' Schulter. Sie zuckt überrascht zusammen, und sie reißt die Augen für einen winzigen Moment angewidert auf, bevor sie mit sichtlicher Mühe versucht, den Eindruck zu erwecken, dass ihr die vertraute Berührung willkommen ist. Jetzt kann sich „Canada's Own“ das breite Grinsen nicht mehr verkneifen. Das lief einfach ZU gut.
Christine Brooks: „So ist es, Robert. Denn wenn du geeigneter wärst als er...“
Sie blickt Darren an.
Christine Brooks: „...würdest du mir auch die Gefallen tun, die ich von dir verlange.“
Breads legt den Kopf schief. Sein Grinsen geht über beide Ohren, während er Brooks mustert. Sie scheint nun zu merken, dass er begriffen hat. In ihren Augen erkennt man so etwas wie Erleichterung, dann wirft sie Darren einen Blick zu. Breads versteht.
Robert Breads: „Nun, wenn es das ist, was du möchstest, werde ich dir den Beweis liefern.“
Er wendet sich Darren zu. Scheinbar entschuldigend zuckt er mit den Schultern, ansonsten lässt er aber keine Anzeichen von ernsthaftem Bedauern erkennen.
Robert Breads: „Sorry.“
Mit seiner fast schon üblichen, blitzschnellen und absolut unvorhersehbaren Schnelligkeit schlingt Breads die Arme um den Hals von Michael. Er ist völlig schockiert, hat damit nicht gerechnet und lässt Christine los, die gleich drei Schritte Abstand nimmt und fluchend mit der Hand ihren Arm an der Stelle reibt, wo Darren sie festgehalten hat.
Breads steht triumphierend über dem neusten Opfer seines Canadian Cutters, nun mit unverhohlenem Hass gegen ihn im Blick. Christine gesellt sich hinzu.
Christine Brooks: „Wann hast du es gemerkt?“
Robert Breads: „Schon als du den Kerl angeschleppt hast hatte ich den Verdacht, dass das alles nur ein Test war. Du wolltest sehen, ob ich das, was ich sage auch ernst meine und das tue, was du von mir verlangst, und das auch ohne genaue Anweisungen in Worten, sondern nur durch versteckte Nachrichten. Das ist wichtig, falls wir mal improvisieren müssen. Wenn ich nicht dahinter gekommen wäre, was du von mir willst, hättest du mich abgeschoben.“
Sie nickt.
Christine Brooks: „Absolut richtig. Aber du hättest ihn ruhig schon früher platt machen können. Fandest' es wohl toll, wie er mich betatscht hat.“
Robert Breads: „Ehrlich gesagt hatte ich auf einen Kuss gehofft.“
Sie tritt ihm vor's Schienbein, und für einen Moment hat man den Eindruck, dass es den Streit zwischen den beiden nie gegeben hatte, so vertraut wirkt dieser Scherz des Kanadiers. Dann jedoch hört man ein Stöhnen, und Michael Darran versucht sich langsam in eine sitzende Position zu bringen. Sein Nasenbluten scheint keine allzu große Hilfe zu sein. Breads geht entnervt wieder zu ihm hin um ihn zum Schweigen zu bringen. Dann jedoch wird er von Brooks zurückgehalten.
Christine Brooks: „Warte. Lass mich das machen.“
Breads runzelt verwundert die Stirn.
Robert Breads: „Willst du ihn aufgrund eurer innigen Verbindung verschonen oder was?“
Sie rollt bloß mit den Augen.
Christine Brooks: „Halt einfach die Klappe.“
Und Breads sieht mit tiefster Zufriedenheit zu, wie sein einziger Konkurrent um den Platz an Christine's Seite von ihr höchstpersönlich mit einem Tritt an den Kopf niedergestreckt wird. Der sitzende Darren bricht zusammen, als der Stiefel seine Schläfe trifft, offenbar ohnmächtig. Es war vollbracht. Er, Robert Breads, hatte es geschafft, er hatte den ersten Schritt getan. Christine dreht sich um und blickt ihn mit einem sadistischen, seltsam schiefen Lächeln an.
Christine Brooks: „Rache ist etwas Schönes.“
Wenn sie doch nur wüsste, wie Recht sie hat.