Scotland Yard scheint gestern ein großer Coup gegen das organisierte Verbrechen im Internet gelungen zu sein. Die e-Crime Unit nahm in einer Reihe von Razzien in London 19 Personen fest, die zumindest einen Teil des Betrügernetzwerks um den Trojaner Zeus betrieben haben.

Laut Scotland Yard soll die Bande in den letzten drei Monaten umgerechnet 7 Millionen Euro "erwirtschaftet" haben. Der Trojaner Zeus, auch unter dem Namen Zbot bekannt, kann auf infizierten Windows-PCs Kontoinformationen über so genannte "Command-and-Control"-Server an die Kriminellen weiterreichen, die dann die Konten plündern. Laut Statistik des Schweizer Antivirus-Netzwerks Abuse waren gestern noch zahlreiche solcher Server in Betrieb.

Das deutet auch darauf hin, dass so erfreulich die Festnahmen in London sein mögen, sie nur einen kleinen Teil des Netzwerks neutralisiert haben. Die Bande dürfte Ableger in allen größeren Industrieländern haben. Noch dazu wird der Trojaner von seinen Urhebern permanent modifiziert und weiterentwickelt. Erst Anfang der Woche wurde der Schädling über das Business-Netzwerk LinkedIn über gefälschte E-Mails verbreitet. (mo)

Quelle: Chip.de