Sir Tim Berners-Lee, der Erfinder des Hypertext-Systems WWW, hat auf der Konferenz Nokia World in London auf die Notwendigkeit hingewiesen, jeden Menschen ans Internet zu bringen. Bisher sei ein Fünftel der Weltbevölkerung mit einem Anschluss versorgt. Das Internet könne für die anderen 80 Prozent der Menschheit dabei nützlich, an medizinische Versorgung und andere wichtige Dienste zu gelangen, sagte Sir Tim laut einem BBC-Bericht.

Sir Tim Berners-Lee, der 2004 von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen wurde, betonte vor zwei Jahren seine Forderung, ohne Kontrolle und Bevormundung an (über)lebenswichtige Informationen gelangen zu können, mit der Gründung der Web Foundation. Nun sagte er, die Entwicklung mobiler Netze lasse es möglich erscheinen, jeden Menschen online zu bringen. Ein Internetanschluss sei möglicherweise ein Luxus angesichts des Bedarfs an Nahrung und medizinischer Versorgung, aber das Internet könne dazu beitragen, diesen zu decken.

Ein schmalbandiger Internetanschluss wäre schon dafür geeignet, meinte Sir Tim. Doch für viele Menschen sei es bisher zu teuer, online zu gehen. Dadurch könnten sie sich auch nicht mit Gleichgesinnten vernetzen und austauschen und auch wichtige Informationen einholen. Die Mobilfunkanbieter sollten deshalb kostenlose Internetanschlüsse stellen. Wenn die Menschen – nach einer durch das Internet begünstigten Entwicklung – in der Lage dazu seien, würden sie sich auch einen kostenpflichtigen breitbandigen Anschluss leisten wollen.

In seinem Vortrag auf der Nokia World verteidigte Sir Tim Berners-Lee auch die momentan intensiv disktutierten Prinzipien der Netzneutralität. Die Menschen sollten bedenken, wenn sie die Netzneutralität aufgäben, das Web zu verlieren, wie es bisher existiert habe: Mit einem Klick überallhin gelangen zu können. (anw)

Quelle: Heise.de