Kann ein Computer den romantischen Geschmack eines Menschen möglicherweise genauer treffen als er (oder sie) selbst? Bei einem neuen Dating-Dienst, der auf Algorithmen aus der statistischen Analyse setzt, will man das nun zeigen. Die "Wings" genannte Facebook-Anwendung verlässt sich dabei nicht auf Fragebögen, sondern nutzt die Brotkrumen, die Nutzer in sozialen Netzwerken und anderen Online-Welten hinterlassen. Dabei lässt sich unter anderem feststellen, dass schon die platonischen Internet-Freundschaften gute Indizien dafür liefern, welcher Dating-Typ ein Nutzer ist, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Wings versucht, klassische Dating-Angebote wie die in den USA höchst populären Konkurrenten eHarmony und Match.com mit neuen Methoden zu überflügeln. Der Dienst will vom Nutzer zunächst nichts direkt wissen, stattdessen bekommt dieser sofort ein Ergebnis. Neben dem Facebook-Zugang, über den das soziale Netzwerk des Liebeskandidaten analysiert wird, nimmt Wings auch Infos vom Filmdienst Netflix, den Musikservices Last.fm und Pandora sowie bei den sozialen Netzwerken Twitter (Kommunikation) und Foursquare (ortsbasierter Freundesdienst) entgegen. Zum von Wings vorgenommenen Datamining gehört unter anderem die Frage, welche Videos der Kandidat am liebsten sieht (Netflix) und wo er sich am häufigsten herumtreibt (Foursquare).
All diese Daten landen dann in einer Empfehlungssuchmaschine. Dieses System kombiniert Bayessche Modelle, über die sich große Datensätze auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen, mit maschinellem Lernen. Je mehr Daten diese Algorithmen erhalten, um so "klüger" würden sie, sagt Firmenchef Sunil Nagaraj.
Quelle: Heise.de