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Thema: Ein perfekter Plan

  1. #1
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    Ein perfekter Plan

    So, nun nochmal kurz Off-Gimmick. Es kann sein, das im Laufe der Zeit hier noch einige Teile hinzukommen werden, da ich die Segmente, die sich inhaltsmäßig etwas weiter von den Shows wegbewegen und auf die Persönlichkeiten von Breads und Brooks eingehen, lieber außerhalb der Shows zu bringen, und dafür bietet sich das Forum ja gerade zu an. Außerdem möchte ich so ein bisschen mit meinem Schreibstil rumexperimentieren. Na dann, viel Spaß beim Lesen




  2. #2
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    Eine verregnete, einsame, verwaiste Straße ist zu sehen. Das Wasser klatscht auf die Straße und es haben sich bereits einige größere Pfützen gebildet. Die Straße ist gesäumt von alten, heruntergekommenen Behausungen, die den Namen „Haus“ kaum verdient haben. Die Zäune der Vorgärten sind aus Holz, kaum einen halben Meter hoch und an vielen Stellen brüchig. In einigen Fenstern brennt noch Licht, die meisten aber sind dunkel. Der Helligkeit nach zu urteilen ist es spät am Abend, und die einzige Regung hier sind Ratten, die neugierig die Straße erkunden. Die Straße selbst ist durchlöchert und jeder Wagen, der auf dieser Strecke fahren würde, würde wohl dauerhafte Reifenschäden bekommen.


    Schließlich kommt ein bisschen Leben in die Szenerie. Um die Ecke tritt eine dunkle Silhouette, dem Körperbau nach zuurteilen ein Mann. Es folgt ein zweiter Schatten, kleiner, zierlicher und allem Anschein nach eine Frau. Robert Breads und Christine Brooks schlendern die Straße entlang und unterhalten sich mit gedämpften Stimmen. Der Kanadier hat kletschnasse Haare die ihm ins Gesicht fallen und seine dunkelblauen Augen verdecken. Auch sein T-Shirt und seine Hose sind völlig durchnässt. Seine Begleiterin hat es auch nicht besser getroffen, die kurzen Blonden Haare liegen platt auf ihrem Kopf und auch ihre Kleidung ist durchnässt.


    Robert Breads: „Aber warum dieses Drecksloch?“


    Christine Brooks: „Anschauungsunterricht, Robert.“


    Robert Breads: „Yippieh.“


    Christine Brooks: „Höre ich da Sarkasmus heraus?“


    Robert Breads: „Warum fragst du mich auch, was du hörst? Ich weiß doch auch nicht alles.“


    Christine Brooks: „Du tust aber gerne so.“


    Robert Breads: „Das stimmt.“


    Die blonde Frau klettert über einen Zaun in einen der verkommenen Vorgärten, die mit verbranntem und verdorrtem Gras gepflastert sind. Die primitive Holztür steht einen Spalt breit offen, aus der ein dünner Strahl fahlen Lichts fällt. Die Fenster sind dreckig, insofern sie denn noch ganz sind. Da Stimmen von innen zu hören sind, scheint es, als wäre das Haus bewohnt.


    Robert Breads: „Rückst du jetzt mal mit der Sprache raus?“


    Christine Brooks: „Es geht um dein kleines Outlaw-Problem.“


    Robert Breads: „Klein ist gut. Zwei von denen wiegen mehr als du damals mit 19.“


    Brooks tritt dem Kanadier vor's Schienbein. Breads zischt, dann verzieht er das Gesicht.


    Christine Brooks: „Willst du jetzt meine Hilfe?“


    Robert Breads: „Ich will nicht, aber ich muss sie wohl annehmen. Wobei ich es immer noch für warscheinlich halte, dass du mich wieder foltern willst und mich da drin Cashew's geheimer Pornokeller erwartet.“


    Christine Brooks: „Und woher sollte ich wissen wo der ist?“


    Robert Breads: „Lasse ich unkommentiert.“


    Christine Brooks: „Das habe ich noch nie von dir gehört.“


    Robert Breads: „Es geschehen noch Zeichen und Wunder, ja. Komm zur Sache.“


    Christine Brooks: „Wie gesagt, das hier sollte helfen, mit den Outlaws klar zu kommen. Weißt du, mir ist etwas aufgefallen. Ich glaube, du verstehst die Mentalität und die Ideologie und den Lebensstil von Leuten wie Maxxx oder Streetman nicht. Sie haben eine Motivation, die sich in weiten Teilen von deiner unterscheidet. Dir sollte klar sein, was sie antreibt und warum sie handeln, wie sie handeln. Und deswegen sind wir hier.“


    Robert Breads: „Kannst du es mir nicht einfach erklären? Dann könnte ich mir das hier sparen.“


    Die blonde Frau blickt mit ihren hellen in Breads' dunkle Augen und zieht die Brauen hoch.


    Christine Brooks: „Ich habe ein Master-Diplom in Verhaltenspsychologie, ich weiß, was ich tue.“


    Robert Breads: „Wann hast du das denn gemacht?“


    Christine Brooks: „Wir haben uns lange nicht gesehen, Robert. Und ich habe entgegen deiner Vorstellungen nicht nur in der Gegend rumgeguckt und über Gott und die Welt nachgedacht.“


    Robert Breads: „Wenn du ein Master-Diplom hast trete ich The Dark Dream bei.“


    Christine Brooks: „Dann melde dich schon mal im Analphabeten-Club an, du wirst nämlich in Zukunft deinen Emilio durch einen anderen ersetzen müssen.“


    Breads seufzt. Er rafft sich zusammen, schüttelt den Kopf einmal kurz und blickt seine Begleitung dann wieder an.


    Robert Breads: „Dann fangen wir jetzt mal an. Sonst friere ich mir noch sonstwas ab.“


    Brooks weist mit einer ausladenden Geste auf ein löchriges Fenster. „Canada's Own“ schlurft dorthin und blickt in den Raum. Eine abgewetzte, grüne Couch nimmt einen Großteil des kleinen, tristen Raum's ein, der von einer Neonröhre an der Decke beleuchtet wird. Auf der Couch sitzen zwei Personen. Eine Frau und ein Mann, in Kleidung, die seit mindestens 10 Jahren nicht mehr modern ist und an vielen Stellen Löcher hat, und sie blicken auf etwas, das auf dem kleinen dreibeiningen Tisch vor ihnen liegt. Breads tritt näher an das Fenster heran. Der Mann rauft sich die langen braunen verfilzten Haare.


    Mann: „Ey, schon wieder so ein Scheiss. Keine Kohle mehr und wir verrecken in diesem Drecksloch.“


    Frau: „Wir werden schon klarkommen, Mann. Sind wir doch immer, weißte noch? Wir packen das, wir stecken nicht auf.“


    Mann: „Diesmal ist es ernst, Mann. Das Geschäft läuft nicht, ich kann die verfickten Alimente nicht zahlen und die Scheiss-Bullen hängen mir wegen der Sache mit dem Itaker am Hals. Wir sind abgefuckt, Mann, wir können nicht mehr so weitermachen. Wir müssen was machen, Mensch. Am besten wir machen uns vom Acker, ich steig' wieder in den Ring und such' ein paar Auftritte, die mir Kohle bringen.“


    Frau: „Du hast gesagt, du wirst das nicht mehr tun, Mann. Du könntest im Ring verrecken, wenn du weitermachst, du bist im Arsch, du bist abgefuckt und du kannst nicht mehr. Versuchen wir was anderes, machen wir was anders.“


    Mann: „Ich hab's wegen dir aufgegeben, ich wollte immer nur im Ring stehen, Mann. Ich hab's mir selbst beigebracht, ich hab mich durch den Schlamm gekämpft. Ich hatte kein Geld für Training, ich habe es geschafft, ich kann tun was ich liebe, Alte. Wegen dir habe ich es aufgegeben, Mann, WEGEN DIR! Scheiss doch drauf wenn ich im Arsch bin, ich will das machen und werde es durchziehen.“


    Frau: „Dann fick dich doch, du Wichser. Du kannst mich mal, dir ist dein Scheiss-Job wichtiger als ich?“


    Mann: „Es ist nicht nur ein Job, Mann, es war mein Leben, bevor du ankamst und ich meinen Scheisskopf durchsetzen musste, obwohl ich hätte wissen sollen, dass es ein Fehler ist, Mann. Wrestling ist alles was ich hatte, und ich werd's nicht wegen einer Ollen wegwerfen.“


  3. #3
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    Breads tritt vom Fenster zurück. Man versteht nur noch das undeutliche Geschrei von innen, aber Worte sind nicht mehr zu hören. Der Kanadier blickt zu seiner Gefährtin. Es hat aufgehört zu regnen, und das Wasser in ihrem Gesicht glitzert, so dass es scheint, als würde sie leuchten, was durch die weißblonden Haare und die hellblauen Augen noch unterstrichen wird. Der Blick dabei ist jedoch kalt, auch wenn ein Lächeln auf ihren Lippen zu sehen ist, das seltsam freudlos wirkt.


    Christine Brooks: „Und?“


    Robert Breads: „Wer ist das?“


    Christine Brooks: „Ein bekannter Hardcore- und Deahtmatch-Wrestler, er trat in der unabhängingen Szene und in einigen Backyard-Ligen als „Mr. Blood“ an. Er hatte mehrere Knochenbrüche, Bänderrisse und einiges mehr. Trotzdem ist er immer wieder gekommen, bis er vor 6 Monaten verschwunden ist. Jetzt wissen wir auch, warum und wohin.“


    Robert Breads: „Und er will zurückkehren?“


    Christine Brooks: „Ja. Er ist bekannt dafür, immer wieder zu kehren, egal in welche Gefahr er sich dafür begibt. Man sagt, ihm geht es nicht um Geld und Erfolg, sondern nur darum, die Fans zu unterhalten und das zu tun, was er liebt. Und das ist Wrestling.“


    Robert Breads: „Du willst damit also andeuten, dass Maxxx auch so jemand ist. Ich hielt das immer für Schleimscheisserei bei den Fans. Aber... Es scheint so zu sein. Er geht diese Risiken in diesen Matches ein, obwohl er es nicht müsste, und das scheinbar weil er es will, weil er es gerne tut.“


    Er schüttelt den Kopf.


    Robert Breads: „Krank.“


    Christine Brooks: „Ja, aber verstehst du? Du hast so geplant, als wenn du dich quasi selbst loswerden würdest. So, wie du es geplant hast, kannst du jemanden psychisch völlig fertig machen, der erfolgs- und Kapitalorientiert ist. Aber du musst es anders angehen. Verstehst du?“


    Robert Breads: „Willst du also...“


    Christine Brooks: „Ich habe gefragt, ob du verstehst, was ich sage.“


    Robert Breads: „Ich verstehe.“


    Breads und Christine stehen sich jetzt noch einen guten halben Meter auseinander und blicken einander intensiv an. In beiden Augen steht dieser kalte, berechnende Ausdruck, den man schon so oft, vor allem beim Kanadier, gesehen hat. Breads klingt leicht höhnisch, als er wieder anfängt zu sprechen.


    Robert Breads: „Und du kannst mir ja sicherlich erklären, was ich zu tun habe, wenn du so clever bist.“


    Die blonde Frau verengt ihre Augen zu Schlitzen. Dann, plötzlich und ohne ersichtlichen Grund, schleicht sich ein ehrlich wirkendes Lächeln tritt auf ihre Lippen.


    Christine Brooks: „So gefällt mir das besser. Ja, ich habe einen Plan...“


    Sie legt den Arm um die Schulter des größeren Mannes und blickt die Straße entlang.


    Christine Brooks: „...und er ist absolut perfekt.“

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