Mehrere Internetnutzer haben in Kalifornien Klage gegen die Speicherung persönlicher Daten mit Flash-Cookies eingereicht. Die Klage wendet sich in erster Linie gegen den Werbenetzbetreiber Clearspring, aber auch gegen eine Reihe von großen Website-Betreibern aus der Medienbranche, darunter Walt Disney und Warner Records.

Clearspring bietet kostenlose Widgets zur Einbindung auf der eigenen Website an. Diese Widgets speichern Daten in Form von HTTP-Cookies und mit Hilfe der Flash-Technik Local Shared Object (LSO), besser bekannt als "Flash-Cookies". Besonders perfide: Löscht der Benutzer die HTTP-Cookies, stellt Flash sie wieder her. Adobe selbst verurteilt dieses hier beschriebene Verfahren als "Missbrauch von Local Storage". Gegenüber dem Wall Street Journal erklärte der Clearspring-CEO Hooman Radfar Ende Juli, es habe sich beim Einsatz von Flash-Cookies um einen Fehler gehandelt, den seine Firma inzwischen korrigiert habe. Auf seiner Website rühmt sich Clearspring, präzise Daten von 200 Millionen US-Internetnutzern zu besitzen.

Die bei The Register gehostete Klageschrift (PDF) nennt außer Clearspring selbst sieben seiner Affiliate-Partner als Beschuldigte: Disneys Internet-Gruppe, Warner Records, Demand Media, Playlist.com, Soapnet, Sodahead und Ustream. Die Kläger, darunter drei durch ein Elternteil vertretene Minderjährige, werfen diesen Firmen vor, dass teilweise sensible private oder personenbeziehbare Daten in falsche Hände geraten seien, obwohl sie in ihren Browsern Third-Party-Cookies verboten hätten; als Beispiel nennt einer der Kläger eine Recherche zum Thema Depression, die per Flash-Cookie an das Clearspring-Netzwerk weitergereicht worden sei. Konkret sehen die Kläger die Tatbestände des Computerbetrugs, des Datenmissbrauchs, des unlauteren Wettbewerbs und der ungerechtfertigten Bereicherung erfüllt. (heb)

Quelle: Heise.de