Der AV-Hersteller Kaspersky hat nach eigenen Angaben den ersten SMS-Trojaner für Android gesichtet. Er tarnt sich als Mediaplayer und verschickt nach der Installation heimlich kostenpflichtige SMS. Da sich der Trojan-SMS.AndroidOS.FakePlayer.a genannte Schädling nicht über den Android Market, sondern als einzelne 13 KByte große .apk-Datei verbreitet, bedarf es einiger Mithilfe des Anwenders, damit er sich im System breit machen kann.

Zunächst muss in den Einstellungen die Installation von Software aus unbekannten Quellen erlaubt sein -- standardmäßig ist diese Option deaktiviert. Außerdem muss der Anwender die von der zu installierenden App angeforderten Rechte zum Zugriff auf Resourcen und Daten abnicken – wenn ein Mediaplayer das Recht zum Verschicken von SMS einfordert, sollte das eigentlich stutzig machen. Allerdings stellen diese Maßnahmen nicht unbedingt unüberwindbare Hürden für einen Trojaner dar, insbesondere wenn der Anwender im Glauben ist, eine besonders tolle "Muss-man-haben"-Anwendung zu installieren.

Auf welchen Webseiten der vermeintliche Mediaplayer zum Download angeboten wird, schreibt Kaspersky ebenso wenig wie Zahlen über die konkrete Verbreitung oder regionale Begrenzung.

Neu sind weder Malware für Android noch SMS-Trojaner. Vereinzelte SMS-Trojaner machen bereits seit Längerem auf Symbian-Smartphones die Runde; für Android gab es ebenfalls bereits Spionageprogramme und Online-Banking-Trojaner. Statt sich nun einen Virenscanner auf dem Smartphone zu installeren, sollte Anwender lieber Vorsicht vor allzu viel versprechenden Anwendungen walten lassen. Apropos Vorsicht: Einer Umfrage von Kaspersky zufolge halten 36 Prozent der Smartphone-Nutzer das mobile Internet für gefährlicher als das Surfen am PC und 38 Prozent gehen mindestens einmal am Tag über ihr Handy online. (dab)

Quelle: Heise.de