WM-Übertragung bei Sky: Zweite Tonspur mit reduzierter Vuvuzela-Lautstärke
Zwei Tage nachdem das Organisationskomitee der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika ein Verbot der "Vuvuzelas" genannten Kunststofftrompeten in den Stadien ausgeschlossen hat, bietet der deutsche Pay-TV-Sender Sky seinen Abonennten die WM-Spiele wahlweise auch ohne die dominante Geräuschkulisse der Blasinstrumente an.
Laut Pressemitteilung haben die Sky-Zuschauer erstmals beim heutigen Spiel Südafrika gegen Uruguay (Anpfiff um 20:30 Uhr) die Möglichkeit, die Spiele mit spürbar reduziertem Klang der Kunststofftrompeten zu verfolgen. Die Atmosphäre im Stadion ginge dabei laut Sender nicht verloren. Vielmehr seien dadurch die Gesänge der internationalen Fangruppen, das Aufraunen nach einem gelungenen Dribbling und die typischen Geräusche des Spielgeschehens, die bislang vom Klang der Vuvuzelas überlagert wurden, erstmals auch im Fernsehen zu hören.
Ermöglicht wird dies durch einen in Zusammenarbeit mit dem Sky-Produktionspartner Plazamedia entwickelten Spezialfilter, der während der gesamten Übertragung manuell nachjustiert werden kann, um den genauen Ton der Faninstrumente bestmöglich zu treffen und ausblenden zu können. "Wir respektieren die südafrikanische Fankultur und die Vuvuzela als ein Symbol dieser Weltmeisterschaft, wollen unseren Abonnenten mit dieser Maßnahme aber die Möglichkeit bieten, den Ton zu wählen, den sie aus den europäischen Stadien gewohnt sind, so Carsten Schmidt, Vorstand Sports, Advertising Sales und Internet bei Sky. Abonnenten, die weiterhin den Originalsound aus den Stadien Südafrikas genießen wollen, können diesen ab sofort über die Tonoption 2 ihres Digital-Empfängers anwählen.
Das ZDF hatte zuvor auf seiner Website erklärt, dass Filter, die das Tröten ausblenden sollen, Probleme bereiten. So ist auf der Seite zu lesen: "Wenn hunderte Vuvuzelas tröten, entstehen Schwebungen – und die bereiten den Filtern größere Probleme. Das Vuvuzela-Grundgeräusch mag mit einem Filter dämpfbar sein. Dafür hört man jetzt hochfrequentes Gerausche und Gezischel – auf Dauer ein Garant für Kopfschmerzen."
Die Alternative laut ZDF: Der Sender filtert bei der Aufnahme die Störgeräusche aus. Das ZDF setzt nach eigenen Angaben bei seinen Übertragungen bereits Filter ein, allerdings seine diese "kein Allheilmittel". Denn die Filter würden auch in die Frequenzbänder eingreifen, auf denen die Kommentatoren sprechen. "Wir arbeiten bereits mit Filtern, um das Vuvuzela-Geräusch zu reduzieren", erklärt ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz auf der Website. "Aber wir wollen natürlich nicht den Kommentar verfremden. Bela Réthy soll sich anhören wie Bela Réthy. Deshalb sind uns beim Einsatz von Filtern enge Grenzen gesetzt." (nij)
Quelle: Heise.de