Wie in den Vorjahren sprechen sich Studenten in überwältigender Zahl gegen Studiengebühren aus. Im Hinblick auf "Gebühren-Zufriedenheit" gaben sie ihren Universitäten im Schnitt nur die Schulnote 4. Zu diesem Ergebnis kommt die bundesweite Studie Gebührenkompass der Universität Hohenheim. Sie hat an allen 48 Universitäten, die Studiengebühren erheben, mehr als 5.200 Einzelinterviews durchgeführt.
Wichtigste Stellschraube, um die Zufriedenheit zu verbessern, ist nach einer Detailanalyse die Verbesserung des Lehrangebots, gefolgt von mehr Transparenz in der Verwendung und der Verbesserung der Infrastruktur. Gleichzeitig zeigt die Auswertung, dass die größte Zufriedenheit beim Ausbau von Bibliotheken durch Studiengebühren herrscht. Die schlechtesten Noten gab es in Sachen Transparenz.
Das beste Zeugnis bescheinigen die Gebührenzahler noch dem Bundesland Bayern mit der Note 4+ (3,. Sehr groß ist der Unterschied zum Schlusslicht Niedersachsen aber nicht: Dortige Universitäten bekamen eine 4- (4,2).
Am schnellsten möchten Hamburger Studenten die ungeliebten Gebühren wieder loswerden (73,8%). Der Anteil in Baden-Württemberg liegt dagegen bei 59,8%. Insgesamt gesehen räumt nur jeder Dritte ein, dass es auf Grund von Studiengebühren zu einer Verbesserung der Lehre gekommen ist.
Verwundert hat die Forscher, dass Studierende in Deutschland mit der Qualität und den Bedingungen ihres Studiums im Allgemeinen weit zufriedener sind, als die breite Unzufriedenheit mit der Verwendung ihrer Studiengebühren vermuten lässt: Erstmals fragte der Gebührenkompass in diesem Jahr auch die generelle Zufriedenheit ab. Immerhin eine “3+“ (2,69) verpassten die Studierenden laut Studie im Durchschnitt der Qualität ihres Studiums. Zwei Drittel der Befragten studieren gern oder sehr gern an ihrer Universität. (Frank Möcke) / (fm)
Quelle: Heise.de