Das Rennen um das Management der virtuellen Persönlichkeit hat begonnen: Mit Ankündigungen, die nur wenige Tage auseinanderlagen, legten sowohl der Social-Networking-Riese Facebook als auch die durch den Browser Firefox bekannte Mozilla-Stiftung ihre jeweils ganz eigenen Pläne vor, wie Nutzer sich künftig im Netz authentifizieren sollen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Facebook setzt mit seinem "Open Graph Protocol" auf den oAuth-Standard, der es erlaubt, User gegenüber einer Website zu identifizieren, ohne dass sensible Informationen direkt ausgetauscht werden müssten. Das soziale Netzwerk hat mittlerweile über 400 Millionen Nutzer in aller Welt. Es könnte, sollte sich die Technik durchsetzen, noch viel größer werden – das halbe Internet würde sich dann auf die bei Facebook gespeicherten Daten verlassen.
Die Mozilla-Stiftung will dagegen die Verwaltung der Online-Identität direkt in die Software des Nutzers integrieren – als Zusatzprogramme für den Browser, sogenannte Extensions. Eine davon, der "Account Manager", ersetzt die nicht selten unsicheren, selbstgewählten Online-Passwärter der Nutzer mit computergenerierten und möglichst langen Zufallscodes – für jede neue Seite einen eigenen. Darauf greift der Nutzer dann bequem über ein einzelnes Master-Passwort zu, weitere Gedanken zur Sicherheit muss er sich nicht mehr machen.
Die neuen Erweiterungen für Firefox könnten mit bestehenden Standards wie Open Graph, oAuth und OpenID interagieren – OpenID ist zudem eine Technik, die auch das Anlegen von Social Networking-Profilen erlaubt. Das Ziel der Mozilla-Stiftung ist die Etablierung eines reichhaltigen Portfolios an Protokollen, die später auch in alle anderen Browsern integriert werden könnten.
Quelle: Heise.de