Das Bundeskriminalamt (BKA) hat darauf hingewiesen, dass Handy-Viren zu einer echten Bedrohung würden.

„Neuartige Kriminalitätsphänomene ersetzen zunehmend klassische Deliktsformen“, sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke auf einer Fachkonferenz zum Thema Cybersicherheit in Berlin. Genauere Zahlen zu Handy-Viren nannte er allerdings nicht. Insgesamt sei die Zahl der 2009 gemeldeten Fälle von Kriminalität in Zusammenhang mit Computern und Internet um rund ein Drittel gegenüber dem Vorjahr gestiegen, hieß es. 2008 waren knapp 38.000 Delikte angezeigt worden, 2009 waren es 50.000.

Ziercke warnte in diesem Zusammenhang auch vor Phishing, dem Ausspähen von E-Mail-Konten, der Einwahl in fremde Netze und vor Hacker-Attacken. Der BKA-Chef wies darauf hin, dass Ermittler momentan keinen Zugang zu Daten von Telefon- und Internetverbindungen haben. Das Bundesverfassungsgericht hatte die dazu nötige Vorratsdatenspeicherung für verfassungswidrig erklärt.

Auf der Konferenz ebenfalls vertreten war das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. BSI-Präsident Michael Hange warnte davor, dass sich Cyberkriminelle immer häufiger in professionellen Netzwerken organisierten. Zudem werde die genutzte Technik immer fortschrittlicher.

Besonders im Brennpunkt stünde der Bereich Online-Banking. Die Zahl der Phishing-Attacken hat sich laut BSI von 2008 auf 2009 um 64 Prozent von 1.778 auf 2.923 erhöht. Durchschnittlicher Schaden pro Attacke: etwa 4.000 Euro. (uba)

Quelle: Chip.de