Die Deutsche Telekom hat den ersten Schaltverteiler an die Konkurrenz übergeben. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, sprach von einem guten Anfang für den Breitbandausbau auf dem Land.
In Düren-Echtz hat jetzt ein ungenannter Rivale des ehemaligen Staatsmonopolisten Deutsche Telekom Zugang zum Verteiler. Kurth meinte, er freue sich, "dass nach nunmehr über einem Jahr seit der Grundsatzentscheidung und zahlreichen weiteren Regulierungsverfahren endlich ein erster Schaltverteiler aufgebaut worden ist". Wettbewerber der Telekom erhalten den Zugang zum Breitbandnetz per Pauschalentgelt und können dann eigene Dienste bis zum Verbraucher bringen.
Ganz beendet ist der Streit um das Netz allerdings auch jetzt noch nicht: Eine Kommission innerhalb der Netzagentur soll Vorschläge aller Telekom-Rivalen entgegen nehmen, wie der Zugang in Zukunft gehandhabt werden soll und welche Paketangebote möglich sein werden. Dabei soll schlussendlich ein Mustervertrag herauskommen. Und mit diesem können die kleineren Firmen dann wiederum an die Telekom herantreten, mit der Bitte um Zugang. Zeitvorgaben: keine.
Die Diskrepanz zwischen den Ansprüchen der Regierung - bis Jahresende nahezu alle DSL-Lücken im Netz stopfen - und den langen Entscheidungswegen zeigt sich hier wieder ganz offen.
Immerhin hat sich die Bundesnetzagentur schon 2009 zu der Einschätzung durchgerungen, dass den Wettbewerbern nicht zugemutet werden könne, eigene Leitungen zu legen und sie deshalb Wege in das dominierende Telekom-Netz finden müssten. Kurth sagte folgerichtig nichts von einem Durchbruch, sondern formulierte sehr vorsichtig. Er hoffe, dass die Erschließung weißer Flecken im Netz nunmehr in Gang kommen werde. (kas)
Quelle: Chip.de