Google ist nicht ganz ohne Grund als Datenkrake verschrien: Was man auf Google.com in die Maske eintippt, wird so beispielsweise mindestens neun Monate lang mit voller anfragender Internet-Adresse und einem dem einzelnen PC zuortbaren Cookie vorgehalten. Da die meisten Menschen es gewöhnt sind, ihre intimsten Wünsche in Googles Suche einzugeben, entstehen hier detaillierte Profile – auch wenn der Konzern stets betont, dass diese nie mit Klarnamen verknüpft werden.

Wird es also für Menschen, denen an ihrer Privatsphäre liegt, langsam Zeit, sich ganz von Google zu verabschieden oder zumindest Maßnahmen zu ergreifen, die die Datensammlung zu erschweren? Beim Hacktivismus-Projekt GoogleSharing glaubt man an Letzteres. Bei dem Vorhaben, hinter dem unter anderem der bekannte IT-Sicherheitsforscher Moxie Marlinspike steckt, wird versucht, Google-Dienste nutzbar zu machen, ohne dass der Nutzer dafür seine (IP-)Identität preisgeben muss, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Die Grundidee: Wenn sich Gruppen von Nutzern zusammentun, wird es möglich, deren Google-Nutzung zu verwürfeln. Dazu hat GoogleSharing ein kostenloses Zusatzprogramm für den Browser Firefox entwickelt, das jede Anfrage an Google.com umleitet. Dem Anfragenden A wird die Eingabe des Anfragenden B zugeordnet, dem Anfragenden B die von C – und so weiter. Außerdem wird dafür gesorgt, dass Google den Anfragenden nicht über ein Cookie identifizieren kann – es wird stets ein neuer Datenkrümel angefordert.

GoogleSharing gibt sich seinen Nutzern gegenüber sicherheitsbewusst – so wird jeder Suchvorgang über das Verschlüsselungsprotokoll SSL abgewickelt und keine einzelne Anfrage von dem Dienst gespeichert. "Unser Dienst dient dazu, Nutzern ein Niveau an Anonymität bei der Google-Nutzung zu garantieren, das es nicht zulässt, dass ein Profil erstellt werden kann", erläutert Marlinspike. Von GoogleSharing nicht unterstützt werden alle Google-Dienste, die ein Einloggen notwendig machen – dafür ist der Service auch nicht gedacht.

Quelle: Heise.de