25 Prozent der Deutschen finden illegale Kopien von Musik, Filmen oder Software akzeptabel. Das geht aus einer Studie des Instituts Aris im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hervor. 66 Prozent der Befragten haben demnach angegeben, illegale Kopien seien kein Kavaliersdelikt. 63 Prozent finden, dass "Raubkopierer" strafrechtlich verfolgt werden sollten. Für die Studie wurden 1000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Privathaushalten befragt.

"Dass sich jeder Vierte für Raubkopien ausspricht, zeigt, dass es keinen wirklichen gesellschaftlichen Konsens zum Schutz von Urheberrechten gibt", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Volker Smid. Neben der Strafverfolgung seien preislich attraktive und sichere Bezahl-Angebote ein wichtiger Beitrag gegen Piraterie. Der Download-Markt zeige, dass es Potenzial für die legale Nutzung von Kulturangeboten und Software gibt.

Smid forderte einen Neubeginn in der Diskussion um das Urheberrecht in der digitalen Welt. Geistige Leistungen müssten für Erfinder und Künstler finanziell attraktiv sein. "Wenn es nicht gelingt, ein besseres Verständnis für den Wert der Angebote zu schaffen, verarmt das Kultur- und Medienangebot. Mit einer staatlich verordneten Kultur-Flatrate oder Zwangsabgaben erreicht man genau das Gegenteil."

Der Bitkom veröffentlichte die Ergebnisse der Studie anlässlich des morgigen "Tages des geistigen Eigentums", zu dem der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in Berlin eine Veranstaltung abhält. Dort wird unter anderem Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger erwartet. Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung wollen in zwei Podiumsdiskussionen Themen des Patentrechts und der Bekämpfung der Produkt- und Markenpiraterie vertiefen. Der Bitkom ist Partner der BDI-Veranstaltung. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und Spitzenorganisationen der Buch-, Film-, Musik- und TV-Branche haben an dem Tag zu einer gemeinsamen Pressekonferenz geladen. (anw)

Quelle: Heise.de