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Thema: Große Mengen Lavaasche über Europa - Norddeutsche Flughäfen stellen Flugbetrieb ein

  1. #1
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    Große Mengen Lavaasche über Europa - Norddeutsche Flughäfen stellen Flugbetrieb ein

    Die riesige Rauchsäule des isländischen Gletscher-Vulkans Eyjafjallajökull hat auch Folgen für Flugreisende in Deutschland: Die Deutsche Flugsicherung (DFS) gab eine Vorgabe für die Flughäfen in Hamburg, Bremen, Hannover und Berlin heraus. In Absprache mit dem Verkehrsministerium sei eine Unterbrechung des Flugbetriebs für die Flughäfen festgelegt worden, sagte DFS-Sprecherin Kristina Kelek tagesschau.de. Alle Starts- und Landungen seien damit vorerst gestrichen. Die Regelung gelte zunächst bis 8.00 Uhr morgen früh.

    Aufgrund von Wetterprognosen könnten in der Nacht weitere Flughäfen betroffen sein. Letzten Prognosen zufolge bewege sich die Rauchwolke aus Island innerhalb Deutschlands in südlicher Richtung, sagte Kelek. In regelmäßigen Abständen werde die Bewegung der Rauchwolke mit dem Deutschen Wetterdienst abgestimmt. Die Sperrung weiterer Lufträume in der Nacht könnte deshalb in der Nacht nötig werden.

    Passagiere sollen Umbuchungen vornehmen

    Wegen der Aschewolke waren ab etwa 20 Uhr in Hamburg, Bremen, Hannover und an den beiden Berliner Flughäfen die Flüge eingestellt worden. Ob die Flüge morgen wieder aufgenommen werden können, sei unklar, sagte eine Sprecherin des Flughafens Hamburg. Passiere wurden aufgefordert, sich an ihre Fluggesellschaften zu wenden, um nach Möglichkeit auf Züge umgebucht zu werden. Zuvor waren in Hamburg bereits mehrere Flüge zu nordeuropäischen Zielen gestrichen worden, weil dort Flughäfen den Betrieb eingestellt hatten.

    Der Flughafen Bremen teilte auf seiner Internetseite mit, der Betrieb sei bis zunächst 23 Uhr ausgesetzt worden. Die Flughäfen Tegel und Schönefeld in Berlin seien für den Flugverkehr geschlossen worden, teilte Flughafen-Sprecher Leif Erichsen am Abend mit. Etwa 40 Starts und Landungen seien in Tegel davon betroffen, etwa 15 in Schönefeld, hieß es. Seit 22 Uhr wurden in Berlin wieder vereinzelt Starts- und Landungen zugelassen.

    Situation an anderen Flughäfen unklar

    Unklar ist die Situation an den anderen norddeutschen Flughäfen. In Lübeck und Rostock beispielsweise ist nicht die Deutsche Flugsicherung für die Sicherheit des Betriebs verantwortlich. Die verantwortlichen Unternehmen für die Flughäfen in Rostock, Münster/Osnabrück, Rostock und Lübeck veröffentlichten zunächst keine Vorgaben.

    Anweisung des Verkehrsministeriums

    Das Bundesverkehrsministerium hatte zuvor die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) angewiesen, nach den Vorgaben der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) keine Freigabe für Flüge in von der Aschewolke betroffene Gebiete zu erteilen. Die DFS kündigte daraufhin Beschränkungen für den deutschen Luftverkehr in einzelnen Zonen an.

    Aschewolke breitet sich in Nordeuropa aus

    Der Deutsche Wetterdienst hatte schon am Nachmittag davor gewarnt, dass sich die Aschewolke bis nach Norddeutschland ausbreiten könnte. Helmut Malewski vom Deutschen Wetterdienst erklärte, schwere Ascheteile seien bereits über Island niedergegangen. Die feineren Aschepartikel könnten bis in die Stratosphäre in 20 Kilometer Höhe aufsteigen und dort mehrfach die Erde umrunden. Die Wolke werde sich voraussichtlich in Richtung Südost über Europa ausbreiten, sagte Malewski.

    Den ganzen Tag über war es in Deutschland bereits zu mehreren hundert Flugausfällen gekommen. Allein an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main fielen bis zum Abend rund 150 Flüge gestrichen. Gründe waren hauptsächlich Sperrungen des Luftraums in anderen überwiegend nordeuropäischen Ländern. Die britische Flugsicherung verlängerte am späten Abend die Sperrung des Luftraums bis morgen um 14.00 Uhr.

    Quelle: Tagesschau.de

  2. #2
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    Ratlose Passagiere - Vulkanasche stoppt Flugverkehr in NRW

    Kein Flugverkehr an den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen: Wegen der Aschewolke aus Island wurden am Freitag (16.04.10) alle Flüge bis mindestens 14.00 Uhr gestrichen. Am Flughafen Düsseldorf bildeten sich lange Schlangen wartender Passsagiere.

    Wann genau die Maschinen wieder starten und landen können, sei noch unklar, sagte ein Sprecher des Flughafens Düsseldorf am Freitagmorgen: "Das hängt vom Wettergott ab." Der Flugverkehr in Europa sei "sowas von durcheinander". Auch nach der Wiederaufnahme des Flugbetriebes könne es bis zu drei Tagen dauern, bis alles nach Plan laufe. Auch an den anderen nordrhein-westfälischen Flughäfen Köln/Bonn, Münster/Osnabrück, Dortmund und Paderborn-Lippstadt heben keine Maschinen ab.

    Die Sperrung werde sich auf unbestimmte Zeit verlängern, sagte eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung. Wie sich der Vulkanausbruch weiter auswirken werde, könne vorerst nicht gesagt werden. Die riesige Aschewolke bewege sich nur sehr langsam und habe "krakenartige Auswüchse", so die Sprecherin. Seit 8.00 Uhr hat auch Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt am Main den Betrieb eingestellt.

    Lange Warteschlangen in Düsseldorf

    Gestrichene Flüge in Düsseldorf

    In Düsseldorf blickten wartende Passagiere am Freitagmorgen ratlos auf die Anzeigetafeln, auf denen vor allem ein Wort zu lesen war: "annulliert". Viele Urlauber fühlen sich schlecht informiert. "Naturkatastrophen passieren. Nur die Informationspolitik seitens des Flughafens und der Fluggesellschaft ist schlecht", sagte Michael Urner aus Bochum. Mit Freunden wollte er nach La Palma reisen und saß nun seit Stunden in der Abfertigungshalle auf gepackten Koffern. Die 22-jährige Studentin Sandra Koslik aus Düsseldorf bangte am Ende einer meterlangen Schlange um ihren Wochenend-Trip nach Paris: "Ich habe immer wieder bei der Hotline der Fluggesellschaft angerufen, aber da war ständig besetzt. Man hat das Gefühl, die sitzen zu zweit im Call-Center." Unterdessen informierten Lautsprecherdurchsagen über die Lage. "Die Aschewolke hat nun auch den Luftraum über Nordrhein-Westfalen erreicht."

    Im Flughafen Köln/Bonn blieb am Freitagmorgen ein Chaos aus. Bereits am Donnerstag waren nach einem Vulkanausbruch auf Island mehr als 100 Flüge in NRW gestrichen worden.

    Durchfliegen extrem gefährlich

    Vor Wolken aus Vulkanasche haben Piloten größten Respekt. Sie zu durchfliegen sei "sehr gefährlich", sagte der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Jörg Handwerg. Wenn ein Pilot versehentlich in eine solche Wolke gerate, "heißt es um 180 Grad wenden und nichts wie raus", sagte Handwerg, der selbst eine Boeing 737 steuert. Die Asche könne zu Triebwerksausfällen, Ausfällen der Messgeräte für Höhe und Geschwindigkeit sowie zerkratzten Fenstern führen.

    Nach Segelflug Triebwerk neu gestartet

    Der Grund ist insbesondere physikalischer Natur. Triebwerke benötigen zur Verbrennung des Kerosins Sauerstoff. In Wolken aus Vulkanasche gebe es aber nur sehr wenig Sauerstoff, sagte Odilo Mühling vom Münchener Triebwerkshersteller MTU Aero Engines. Fehle dem Triebwerk der Sauerstoff, komme es zu Verbrennungsstörungen und es gehe einfach aus. Passiert sei das bei zwei Vorfällen über Indonesien und Alaska in den 1980er Jahren. Die Maschinen des Typs Boeing 747 gerieten in Wolken aus Vulkanasche, alle vier Triebwerke fielen aus. Die Flugzeuge gingen zunächst in einen Segelflug über. Als sie aus der Aschewolke herausflogen, konnten die Piloten in beiden Fällen die Antriebe neu starten und sicher landen.

    Nicht giftig

    Immerhin: Laut Prof. Bernd Zimanowski vom Lehrstuhl für Physische Geographie der Universität Würzburg ist die Vulkanasche nicht gesundheitsgefährdend. Das sei nur möglich, "wenn wir wirklich sehr hohe Konzentrationen erhalten würden. Das ist aber hier überhaupt nicht zu erwarten. Da ist nix radioaktiv oder giftig. Das ist nicht toxisch." Möglich sei allerdings, dass in einigen Gebieten Deutschlands Asche zu Boden fällt. "Es kann sein, dass hier und da morgen die Autos staubig sind", sagte Zimanowski. "Das kennen wir aber auch, wenn wir Südwetterlage haben und ein Staubsturm in der Sahara stattfindet. Dann findet man morgens auch Saharastaub bei uns," ergänzte der Geophysiker.

    Informationen zu Ankunft und Abflug auf NRW-Flughäfen sind im Videotext des WDR Fernsehens auf der Seite 559 zu finden.

    Passagiere sollten sich vor ihrer Anreise zum Flughafen an ihren Reiseveranstalter oder die Fluggesellschaft wenden und erfragen, ob ihr Flug stattfindet.

    Quelle: WDR.de

  3. #3
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    Island-Wolke: Warten auf den Flug - Nervenkrimi am Terminal
    Von Katrin Schlusen

    Am Düsseldorfer Flughafen geht am Freitag (16.04.10) bis mindestens 18 Uhr nichts mehr. Grund ist das NRW-weite Flugverbot, ausgelöst durch die Aschewolke. Hunderte von Reisenden warten und bangen um ihren Urlaub. Viele Flüge sind komplett gestrichen oder um einen Tag verschoben.

    Das war eine lange Nacht: Um 0 Uhr sind Anna Müller und ihr Mann Eduard aus einem Dorf bei Osnabrück losgefahren. Planmäßig sollte der Flieger vom Düsseldorfer Flughafen nach Nürnberg um vier Uhr morgens starten, in Franken sollte es dann weiter gehen nach Ägypten. Jetzt ist es kurz vor zehn Uhr und Anna Müller hat die Hoffnung aufgegeben: "Es sieht so aus, als verpassten wir unseren Urlaub". Die Enttäuschung ist groß, denn schließlich wollten sich die beiden zum 30. Hochzeitstag eine schöne Reise gönnen.

    Kofferburgen und zusätzliche Wartebänke

    Jetzt sitzen sie mit Hunderten von anderen Reisenden zwischen Kofferburgen und warten. "Unser Reisebüro macht auch erst um zehn Uhr auf", sagt Anna Müller. Auf den Anzeigetafeln steht hinter den Flugnummern: "annulliert" oder "verschoben". Erst heißt es: keine Flüge bis 14 Uhr, dann schwenkt die Anzeige um - kein Check-In bis 18 Uhr. Vor den Schaltern der Reiseveranstalter, die bereits geöffnet haben, sind lange Schlangen. Ebenso beim Reisezentrum der Deutschen Bahn. Es gibt so viele Wartende, dass das Flughafenmanagement Lkw-weise zusätzliche Wartebänke antransportieren lässt.

    Familienurlaub auf der Kippe?

    "Schauen Sie mal raus", sagt Uwe Spreeberg und deutet auf die Glaskuppel über dem Terminal A. "Man sieht blauen Himmel und Sonnenschein - wieso müssen wir warten?" Um vier Uhr morgens sollte der Flieger nach Palma gehen, von dort wollte er mit seiner Frau und der kleinen Tochter ein Kreuzfahrtschiff besteigen. Jetzt wird das Warten immer mehr zum Nervenkrimi, denn das Schiff legt um 22 Uhr ab.

    "Nur Standardsätze vom Band"

    Wegen des langen Wartens hat er bereits einen Verzehrgutschein erhalten. "Man kriegt nur Standardsätze vom Band zu hören." Trotzdem hat Uwe Spreeberg die Hoffnung, dass es bald schon weiter gehen könnte. "Wir kommen aus Eschweiler bei Aachen, das ist eine Stunde von hier entfernt - da lohnt es sich nicht, wieder zurückzufahren."
    Übernachten auf dem Flughafen
    Kegelgruppe; Rechte: WDR/SchlusenBild vergrößern

    Campieren zwischen Koffern

    Quelle: WDR.de

    Susanne Schulz und ihre Kegelschwestern trifft es besonders hart: Ihr Flug nach Mallorca ist um 24 Stunden verschoben worden. Die Essenerinnen wollen trotzdem bis Samstagmorgen um kurz vor sechs Uhr am Terminal ausharren. Zwischen ihren Koffern haben sie sich ein Mini-Camp eingerichtet und picknicken jetzt. Sie nehmen es mit Humor: Spontan haben sie aus einem weißen T-Shirt ein "Vulkan-Asche-Protest"-Kleidungsstück gestaltet. Dort ist jetzt mit schwarzem Stift dokumentiert, wann sie welche Auskunft bekamen. Und: "Ursprünglicher Abflug 5.50 Uhr".
    Späte Informationen der Reiseveranstalter
    Wartende vor der Anzeigetafel am Terminal; Rechte: WDR/SchlusenBild vergrößern

    Kein Abflug vor 18 Uhr

    Dagegen ist Doris Bergmann richtig wütend. Sie telefoniert mit ihrem Reiseveranstalter per Handy. Schließlich erstattet sie ihren Mitreisenden Bericht: "Wir bekommen die Bahn-Reise nicht erstattet, nix." Seit sechs Uhr morgens ist sie immer wieder am Telefon. "Am Düsseldorfer Flughafen hat gar keiner abgehoben", sagt sie. Beim Reiseveranstalter hieß es dann: "Nochmal um acht Uhr anrufen." "Wir haben auch im Internet nachgesehen, was mit unserem Flug nach Gran Canaria ist, da sah noch alles gut aus." Also machte sie sich von Wesel auf den Weg zum Flughafen. Dann die böse Überraschung: Der Flug ist um einen Tag verschoben. "Niemand hat uns gesagt, dass wir nicht kommen brauchen", empört sie sich, "das kann ja wohl alles nicht sein". Mit der Wolke habe niemand gerechnet, aber "wir haben uns ein Dreiviertel Jahr gefreut".

  4. #4
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    Deutscher Luftraum bleibt gesperrt - Bis zum Nachmittag steht alles still - mindestens

    Die Aschewolke aus dem Vulkan Eyjafjalla auf Island beherrscht weiter den Luftraum über Europa. Auf dem ganzen Kontinent sitzen deswegen Passagiere fest, in Frankfurt und anderen großen Airports übernachteten viele auf Feldbetten. Rund die Hälfte der insgesamt 1400 im Flughafengebäude aufgestellten Feldbetten sei belegt gewesen, sagte ein Sprecher des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport. Die Reisenden wurden mit Essen und Trinken versorgt.

    Mindestens bis 14 Uhr bleiben die 16 internationalen Flughäfen sowie die Regionalflughäfen in Deutschland gesperrt. Möglicherweise können aber am gesamten Samstag und auch noch am Sonntag keine Maschinen von deutschen Flughäfen abheben. "Es sieht im Moment nicht gut aus", sagte ein Sprecher der DFS. Ein Lufthansa-Sprecher sagte, die Gesellschaft habe alle Flüge bis 20 Uhr gestrichen.

    Auch der Ferienflieger Thomas Cook strich alle für heute geplanten Flüge von deutschen Flughäfen. Betroffen seien davon Reisen der Veranstalter Neckermann Reisen, Thomas Cook Reisen, Bucher Last Minute und Air Marin. Auch der Ferienflieger Condor sagte für Samstag alle Flüge aus Deutschland ab.

    Flugverbot in Großbritannien bis zum Abend - mindestens

    Die Vulkanaschewolke werde heute deutlich größere Teile überdecken als gestern, erwarten die Experten der Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol. Beim Deutschen Wetterdienstes (DWD) geht man davon aus, dass es wegen der Aschewolke im ungünstigsten Fall auch am Sonntag keine Flüge geben wird.

    In Großbritannien verlängerten die Behörden das Flugverbot am Morgen um weitere sechs Stunden. Wie die Luftfahrtbehörde mitteilte, soll die Sperre des Luftraums nun bis mindestens 20 Uhr gelten. Auch in der Schweiz verlängerte das Bundsamt für Zivilluftfahrt in der Nacht die Luftraumsperre bis vorläufig 20 Uhr. Im Norden Italiens gilt seit dem frühen Morgen ein Flugverbot. Die Flughäfen im Norden Frankreichs - darunter auch die wichtigen Airports von Paris - bleiben mindestens bis 14 Uhr geschlossen. Finnland verhängte eine Sperrung seines Luftraumes bis zum Sonntag. Dagegen gaben die Behörden in Schweden und Norwegen den Flugverkehr in den jeweils nördlichen Landesteilen wieder begrenzt frei. Die Asche-Konzentration in der Luft habe abgenommen, hieß es.

    Der Vulkan auf Island stößt indes weiter riesige Wolken aus Wasserdampf und Asche aus. Neue Messungen zufolge ist die Rauchsäule acht Kilometer hoch. Die Asche aus dem Vulkan treibt weiter in östlicher und zunehmend in südöstlicher Richtung auf den europäischen Kontinent zu, teilte eine Sprecherin des Meteorologischen Institutes Reykjavik am Abend mit. Ein Ende der Vulkanaktivitäten oder eine massive Änderung der Windrichtung sei nicht abzusehen.

    Kaum ein Flugzeug ist da, wo es sein sollte

    Doch selbst wenn bald wieder klarer Himmel herrschen sollte, wird es Tage dauern, bis sich der Flugverkehr wieder normalisiert. Denn kaum eine Maschine steht da, wo sie laut Flugplan eigentlich sein sollte.

    Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer verwies darauf, dass es schon beim Streik der Lufthansa einige Tage gedauert habe, bis der Flugverkehr wieder reibungslos verlaufen sei. "Jetzt haben wir es mit einer ungleich größeren Herausforderung zu tun. Es sind ja alle Fluggesellschaften betroffen", sagte der CSU-Politiker der "Passauer Neuen Presse".
    Nachtflugverbot vorübergehend aufheben?

    Einige Politiker von Regierung und Opposition sprachen sich dafür aus, das Nachtflugverbot vorübergehend aufzuheben, um das Verkehrschaos schneller zu beenden. "Wenn wartenden Passagieren damit geholfen werden kann, sollte das Nachtflugverbot vorübergehend aufgehoben werden", sagte CDU-Verkehrsexperte Dirk Fischer der "Bild"-Zeitung. Ähnlich äußerten sich FDP-Verkehrsexperte Patrick Döring und der SPD-Vizefraktionschef im Bundestag, Florian Pronold. Dieser forderte, Verkehrsminister Ramsauer solle schnell für Klarheit sorgen.

    Gestern mussten in Europa knapp zwei Drittel aller Flüge gestrichen werden. In Deutschland stellten neben den internationalen Flughäfen auch die Regionalflughäfen den Betrieb ein. Die Lufthansa sagte zum heutigen Mittag alle innereuropäischen Flüge ab. Andere Fluglinien gingen bereits weiter: Ryanair annullierte bis Montagmittag alle Flüge von und nach Norddeutschland, Großbritannien, Irland, Belgien, Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden, die Niederlande und Nordfrankreich.

    Der Vulkan unter dem Gletscher Eyjafjalla war am Mittwoch zum zweiten Mal innerhalb eines Monats ausgebrochen. In der Folge hatte eine Aschewolke von elf Kilometer Höhe ab Donnerstag große Teile des Flugverkehrs in Nordeuropa lahmgelegt. Seit den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 hat kein Ereignis sich so gravierend auf den Luftverkehr ausgewirkt.

    Kosten von 150 Millionen Euro pro Tag

    Für Europas Volkswirtschaft sind die Flugausfälle teuer. Ersten Schätzungen zufolge ist mit Schäden in Höhe von knapp 150 Millionen Euro pro Tag für die Fluggesellschaften zu rechnen. Autovermieter, Taxi-Unternehmen und Anbieter von Videokonferenz-Schaltungen profitieren hingegen von den Flugausfällen.

    Für Ärger sorgte mancherorts das Verhalten von Hoteliers. Der niederländische Sender NOS berichtet, dass viele Hotels im Umfeld des Flughafens Amsterdam Schiphol die Preise drastisch angehoben hätten. Eine Übernachtung habe teils statt 60 bis zu 200 Euro gekostet.

    Quelle: Tagesschau.de

  5. #5
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    Aschewolke behindert Luftverkehr weiter - Flughäfen bis Sonntagmorgen gesperrt

    Die Deutsche Flugsicherung hat die Sperrung des Luftraums für alle deutschen internationalen Flughäfen bis Sonntagmorgen (17.04.10) um 2.00 Uhr verlängert. Bis dahin werden auch auf den Flughäfen in NRW keine Maschinen starten oder landen. Grund ist die Vulkanaschewolke aus Island.

    Wann sich die riesige Aschewolke verzogen haben wird, ist weiter ungewiss. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) vermutet, dass die Sperrung sogar bis Sonntagmittag ausgeweitet werden muss. Die Wolke bewege sich nur sehr langsam, weil es kaum Höhenströmung gebe, sagte Rebekka Krampitz vom WDR-Wetterstudio am Samstag (17.04.10). Erst für Montag sei in Höhe der Aschewolke wieder mit stärkerem Wind zu rechnen. Wenn der isländische Vulkan Eyjafjallajökull dann allerdings weiter Asche ausspucke, sei erneut mit einer Wolke über Europa zu rechnen.

    Ein Sprecher des Düsseldorfer Flughafens hatte bereits am Freitag (16.04.10) im WDR Fernsehen von der größten Störung des Luftverkehrs seit dem Zweiten Weltkrieg gesprochen. Der Vulkan war vor einigen Tagen ausgebrochen. Die Asche, die er in die Luft schleudert, bewegt sich seither Richtung Südosten und legt den Luftverkehr in weiten Teilen Europas lahm.

    Nichts fliegt mehr

    Sprecher des Düsseldorfer und Köln/Bonner Flughafens baten Passagiere, sich vor der Anreise zum Airport direkt bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter zu informieren. Auch nach einer Wiederaufnahme des Betriebs sei noch mit Beeinträchtigungen im europäischen Flugverkehr zu rechnen. Auch von den Regionalflughäfen Dortmund, Münster-Osnabrück und Paderborn-Lippstadt hebt keine Maschine ab.

    Als letzter deutscher Großflughafen stellte München am Freitagabend (16.04.10) um 20.00 Uhr den Betrieb ein. An allen 16 internationalen Flughäfen ruht jetzt der Verkehr. Nicht betroffen von der Sperrung des Luftraums sind Flugzeuge, die nach Sichtflugregeln fliegen. Dazu zählen Hubschrauber, Sportflugzeuge und leichte Geschäftsflugzeuge. Sie bewegen sich im unteren Luftraum. Der obere Luftraum sei für sie gesperrt, teilte die Bezirksregierung Münster mit.

    Bahn, Autovermieter und Busunternehmer profitieren

    Ein Sprecher der Bahn sagte am Samstag, er rechne trotz voller Züge mit einer "entspannteren Situation" als am Freitag, weil der Geschäftsreiseverkehr am Wochenende wegfalle. In Köln mussten am Samstagvormittag allerdings mehr als 100 Reisende Richtung Brüssel in Busse umsteigen, weil der Zug überfüllt war. Der Sprecher empfiehlt in jedem Fall eine Platzreservierung in diesen Tagen. Er fügte jedoch hinzu, das werde nicht in jedem Fall möglich sein.

    Konjunktur herrschte auch bei Busreisen-Unternehmern: "Beinahe alle Busse" ins Ausland seien ausgebucht, sagte ein Sprecher der Deutschen Touring in Düsseldorf. Großen Ansturm gibt es auch bei den Autovermietern. "Die Nachfrage ist wahnsinnig groß", sagte ein Sprecher von Europcar. Man habe deswegen Fahrzeuge aus weniger frequentierten Regionen an die Flughäfen gebracht. Auch Sixt hat nach Angaben eines Unternehmenssprechers kurzfristig zusätzliche Fahrzeuge besorgt.

    Feldbetten für Passagiere

    Am Düsseldorfer Flughafen war es am Samstagmittag nach Angaben eines Sprechers "sehr ruhig". Dort hielten sich lediglich rund 200 Personen auf, Mitarbeiter eingeschlossen. Von rund 400 Feldbetten, die im Flughafen aufgestellt worden waren, seien in der Nacht rund 50 genutzt worden. Diese Passagiere seien aber mittlerweile "größtenteils" weitergereist. Am Freitag waren die Terminals am Düsseldorfer Flughafen noch mit Wartenden überfüllt gewesen. Zusätzliche Arbeit hatte die Bundespolizei, denn sie musste zahlreiche Ausnahmevisa ausstellen. Damit wurde den am Rhein gestrandeten ausländischen Reisenden die Möglichkeit gegeben, mit anderen Verkehrsmitteln zu reisen oder auf einen Weiterflug zu warten.

    ADAC: Ticketpreise werden erstattet

    Eine gute Nachricht hat der ADAC für all jene Passagiere, deren Flüge wegen des Vulkanausbruchs gestrichen worden sind. Sie erhalten von den Fluggesellschaften den kompletten Ticketpreis inklusive Steuern und Gebühren zurück. Laut Fluggastrechteverordnung der EU besteht auch ein Anspruch auf kostenlose Umbuchung auf einen anderen Flugtermin. Was gebeutelte Fluggäste aber noch viel mehr freuen wird: Ein drohender Streik der Fluglotsen ist endgültig vom Tisch. Die Deutsche Flugsicherung und die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) einigten sich im Tarifstreit. Das teilte die DFS am Freitagabend mit.

    Quelle: WDR.de

  6. #6
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    Kein Flugverkehr bis Sonntag - Eyjafjallajökull zwingt Europa nieder

    Tausende Flugpassagiere sitzen fest, doch eine Entspannung der Lage angesichts der Aschewolke ist weiter nicht in Sicht. Bis 14 Uhr dürfe in Deutschland kein Verkehrsflugzeug starten oder landen, sagte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS). Derzeit liege die Aschewolke relativ flächendeckend über Deutschland. Wann und in welcher Reihenfolge die 16 internationalen Flughäfen in Deutschland wieder freigegeben würden, hänge in den jeweiligen Regionen von Faktoren wie Regen oder Wind ab.

    Das Wetter spielt nicht mit

    Die Wetterbedingungen sind derzeit jedoch denkbar ungünstig. Deutschland befinde sich mitten in einem Hochdruckgebiet, das von den Azoren nach Mitteleuropa reiche, sagte Helmut Malewski vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Die Aschewolke werde daher weder durch Luftbewegungen verteilt, noch durch Regen ausgewaschen. Nach Angaben eines Geologen der Universität Island hat die Aktivität des Vulkans Eyjafjallajökull zudem an Intensität zugenommen. Wie lange der Ausbruch anhalten werde, könne man derzeit noch nicht sagen.

    Fast überall in Europa ist die Lage ähnlich

    Von den Problemen ist jedoch nicht nur Deutschland betroffen, die Lage stellt sich in den meisten Teilen Nord- und Mitteleuropas ähnlich dar. Laut der Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol finden an einem Samstag normalerweise durchschnittlich 22.000 Flüge in Europa statt. Mehr als drei Viertel davon seien ausgefallen, so die Behörde in Brüssel. Die meisten Flughäfen seien geschlossen. Von dem Chaos im Flugverkehr profitieren die Bahn- und Busunternehmen sowie Mietwagenverleiher. Die Deutsche Bahn teilte mit, alle verfügbaren Züge seien im Einsatz.

    Wird nun das Nachtflugverbot aufgehoben?

    Doch auch wenn die Vulkan-Aschewolke sich in den kommenden Tagen verziehen sollte, wird es voraussichtlich einige Zeit dauern, bis der Flugverkehr wieder normal läuft. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer warnte, es könne noch zu tagelangen Beeinträchtigungen kommen. Ähnlich äußerte sich der französische Staatssekretär Dominique Bussereau. Man müsse nicht nur die gestrandeten Passagiere befördern. "Es gibt auch das Problem des Umlaufs der Flugzeuge und Besatzungen", sagte Bussereau dem Sender Europe-1.

    Angesichts dieser Problematik forderten die deutschen Flughäfen eine befristete Aufhebung des Nachtflugverbots. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) habe die Behörden gebeten, in den kommenden Tagen die Regelungen der Start- und Landezeiten flexibel zu handhaben, damit im Ausland wartende Passagiere so schnell wie möglich zurückkommen können, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands, Ralph Beisel, in Berlin.

    "Chaos schnell beenden"

    Ähnlich äußerten sich verschiedene Politiker. Ramsauer sagte, für das Nachtflugverbot seien die Länder zuständig, diese müssten nun schnell reagieren. "Wenn wartenden Passagieren damit geholfen werden kann, sollte das Nachtflugverbot vorübergehend aufgehoben werden", so auch der Verkehrsexperte der CDU/CSU im Bundestag, Dirk Fischer, zur "Bild"-Zeitung. Auch sein FDP-Kollege Patrick Döring forderte, die Aufhebung zu prüfen, "um schnellstmöglich eine Rückkehr zum normalen Flugplan zu ermöglichen".

    Eie Opposition schloss sich den Appellen ebenfalls an: "Durch den Vulkanausbruch hat sich im Flugverkehr eine dramatische Situation ergeben", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef im Bundestag, Florian Pronold. "Wenn die Flugzeuge wieder starten können, muss das Nachtflugverbot vorübergehend aufgehoben werden, um das Chaos schneller wieder zu beenden." Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Winfried Hermann von den Grünen, sagte im Deutschlandfunk, die Bundesregierung müsse sich rasch mit der Deutschen Flugsicherung und den Flughafenbetreibern in Verbindung setzen, um die Lage zur normalisieren. Es sei aber unangemessen, diese "Katastrophe" für eine Diskussion zur Aufhebung des Nachtflugverbots zu nutzen.

    Die Teilchen aus der Vulkanasche können Flugzeugtriebwerke beschädigen, die Sensoren verstopfen und außerdem behindern sie die Sicht der Piloten. Der Vulkan unter dem Gletscher Eyjafjalla war am Mittwoch zum zweiten Mal innerhalb eines Monats ausgebrochen. In der Folge hatte eine Aschewolke von elf Kilometer Höhe ab Donnerstag große Teile des Flugverkehrs in Nordeuropa lahmgelegt. Seit den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 hat kein Ereignis sich so gravierend auf den Luftverkehr ausgewirkt.

    Quelle: Tagesschau.de

  7. #7
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    Wolke mit Vulkanasche bewegt sich kaum - Keine Entwarnung am Himmel

    Die Deutsche Flugsicherung hat das Flugverbot an den deutschen Flughäfen bis heute Abend 20 Uhr verlängert. Damit bleiben auch die Flughäfen in Nordrhein-Westfalen mit Düsseldorf und Köln/Bonn mindestens bis zu diesem Zeitpunkt weiter geschlossen.

    Flugzeuge bleiben am Boden

    "Momentan sieht es schlecht aus", erklärte eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS)1 am Sonntag (18.04.10) zu den Aussichten für eine baldige Öffnung des Luftraums. An der Wetterlage habe sich in den letzten Stunden kaum etwas geändert. Das bestätigt auch Rebekka Krampitz vom WDR-Wetterstudio. Zurzeit sei es in Höhe der Wolke fast windstill. Ab Montag (19.04.10) gebe es zwar wieder eine Höhenströmung, aber diese blase die Asche des Vulkans dann erneut Richtung Deutschland. "Die Wetterlage ist recht stabil und wird sich bis zur Mitte der Woche kaum verändern", so die Meteorologin. Gleichzeitig spuckt der isländische Vulkan Eyjafjallajökull weiter Asche aus.


    Flughäfen bleiben leer

    Die meisten Reisenden haben sich nach Auskunft der Sprecher der Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn auf die Sperrung eingestellt. Beide Flughäfen seien am Sonntag (18.04.10) gähnend leer, sagten sie. Bisher sind allein in Düsseldorf 1.500 Flüge ausgefallen. Davon waren rund 152.000 Passagiere betroffen. In Köln/Bonn konnten 672 Flüge nicht wie geplant starten. Vorsorglich wiesen die Sprecher auch darauf hin, dass auch nach einer Wiederaufnahme des Betriebs noch länger mit Beeinträchtigungen im Flugverkehr zu rechnen sei. Passagiere sollten sich vor Anreise zu den Flughäfen bei den Airlines oder Reiseveranstaltern informieren.

    Volle Züge erwartet

    Statt in den Abflughallen sammeln sich die Reisenden am Wochenende in den Bahnhöfen. Dort sei es zwar voll, aber der Bahnverkehr rolle weitgehend planmäßig, erklärte ein Sprecher am Sonntagmittag (18.04.10). Für den Berufsverkehr ab Montagmorgen sollten vor allem Fernreisende im Vorfeld Sitzplätze reservieren. Die Züge könnten noch voller werden als ohnehin zu Wochenbeginn.

    Am Wochenende wurden zusätzliche Züge eingesetzt - vor allem zu Zielen mit Flughäfen. Auch das Personal wurde verstärkt, um dem Andrang der Bahnreisenden gerecht zu werden. Am Kölner Hauptbahnhof kam es im Laufe des Samstags (17.04.10) trotzdem zu Verspätungen von bis zu fast zwei Stunden, nachdem die Strecke zwischen Siegburg und Frankfurt vorübergehend gesperrt worden war. Ein ICE hatte aus bislang ungeklärter Ursache eine Tür verloren.

    Gefragt: Taxen und Hotelzimmer

    Die Hotels rund um die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn waren auch am Sonntag (18.04.10) "überdurchschnittlich gut" gebucht, wie verschiedene Rezeptionisten übereinstimmend erklärten. Es gebe noch einige Zimmer, aber nur noch in der gehobenen Preisklasse. Düsseldorfer Taxifahrer berichteten indes davon, dass sich Geschäftsreisende für tausende Euros bis nach Istanbul, Stockholm und Madrid fahren ließen.

    Verbraucherzentrale: Ticketpreise müssen erstattet werden

    Eine gute Nachricht hat die NRW-Verbraucherzentrale für all jene Passagiere, deren Flüge wegen des Vulkanausbruchs gestrichen worden sind. Sie können von den Fluggesellschaften den kompletten Ticketpreis zurückfordern. Laut Fluggastrechteverordnung der EU bestehe auch ein Anspruch auf kostenlose Umbuchung auf einen anderen Flugtermin. Eine Pauschalreise könne gekündigt werden, "wenn sie sich bei späterem Antritt nicht mehr lohnt", so die Verbraucherzentrale.

    Quelle: WDR.de

  8. #8
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    Kölner Forscher simulieren die Ausbreitung der Vulkanasche - Die Aschewolke-Vorhersage aus Köln

    Von Robert Franz

    Die Sperrung des Luftraums über Europa basiert auf Berechnungen britischer Forscher. Sie sagen vorher, wie sich die Aschewolke über Europa ausbreitet. Diese Arbeit machen auch Meteorologen des Rheinischen Instituts für Umweltforschung der Uni Köln. Sie kommen zu ähnlichen Ergebnissen.

    Vorhersage der Aschewolke für Mittwoch

    Der Vorhersagefilm auf der Homepage des Instituts der Uni Köln verspricht nichts Gutes. Wie ein orangefarbener Schlauch zieht die Aschewolke in der Computersimulation direkt in Richtung Niederlande und Deutschland. Für Hendrik Elbern, Meteorologen der Uni Köln, ein klares Zeichen, dass auch in den nächsten Tagen nicht mit einem Umschwung der Situation am deutschen Himmel zu rechnen ist.

    Seit dem Ausbruch des Vulkans auf Island füttern er und seine Kollegen des Rheinischen Instituts für Umweltforschung die Computer mit allen Daten, die sie bekommen können. Ziel ist eine möglichst exakte "luftchemische" Vorhersage, so der Fachbegriff der Wissenschaftler. Neben Windprognosen brauchen sie dafür vor allem Informationen über die Aktivität des Vulkans selbst. "Wichtig sind Menge und Höhe der ausgestoßenen Asche", erklärt Elbers. Doch es ist nicht leicht, stets an aktuelle Daten aus Island zu kommen, da die Forscher vor Ort noch sehr zögerlich ihre Informationen weitergeben.

    Die meisten Partikel gelangen seiner Vorhersage nach in eine Höhe von bis zu fünf Kilometern. Dass die Asche so hoch kommt, hängt mit der Lage des Vulkans zusammen. "Durch Wechselwirkungen mit dem Gletscher kommt es immer wieder zu Wasserdampfexplosionen, die die Asche in große Höhen transportieren."
    Berechnungen mit einigen Ungenauigkeiten

    Weil die Daten vom Vulkan nur sehr spärlich veröffentlich werden, sind die Modellrechnungen bislang nicht wirklich sicher. Die Kritik einiger Fluggesellschaften an dem Messverfahren hält Elbers dennoch für unbegründet. "Es ist auf jeden Fall Asche in der Luft." Gemessen wird die Asche mit so genannten Fernerkundungsverfahren: Satelliten liefern Bilder von der Aschewolke und über vom Boden senkrecht in den Himmel gestrahlte Laserstrahlen, können die Partikel indirekt gemessen werden. Elbers Kollegen aus London, die für die amtliche Vorhersage verantwortlich sind, greifen auf ähnliche Daten zu.

    Den direkten Nachweis von Aschepartikeln wird ein Messflugzeug liefern, dass im Laufe des Montags zu einem Rundflug starten wird. "An diesen Daten sind auch wir sehr interessiert", gibt sich der Meteorologe hoffnungsvoll. Bis auch er die Ergebnisse vorliegen hat, wird noch einige Zeit vergehen. Zuerst geht die Flugsicherung vor.

    Quelle: WDR.de

  9. #9
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    Krisensitzung zum Luftfahrt-Chaos - EU will die "Tage des Durcheinanders" beenden

    Deutschland trifft das Flug-Chaos ebenso wie Polen, Frankreich oder andere EU-Länder. Doch bislang gab es wenig Abstimmung. Heute soll auf einer Krisenkonferenz eine gemeinsame Haltung gefunden werden - vor allem zur Frage, wann eine Aschewolke so gefährlich ist, dass der Luftraum gesperrt werden muss.

    Von Martin Bohne, MDR-Hörfunkkorrespondent Brüssel

    Fast vier Tage hat es gedauert, bis die EU erkannt hat, dass das beispiellose Luftfahrtchaos eine europäisch abgestimmte Reaktion erfordert. Heute soll diese europäische Lösung gefunden werden. Das kündigte Spaniens Staatssekretär für Europapolitik, Diego Lopez Garrido, als Vertreter der gegenwärtigen spanischen EU-Präsidentschaft am Abend an.

    Der Flugbetrieb soll wieder ausgeweitet werden

    "Bis jetzt haben die nationalen Behörden nach unterschiedlichen Kriterien über die Schließung des Luftraums und der Flughäfen entschieden. Nach diesen Tagen des Durcheinanders muss jetzt ein europäischer Beschluss getroffen werden, um diese Entscheidungen vernünftig zu koordinieren", so Garrido. Vernünftig koordinieren heißt vor allem auch, den Flugbetrieb wieder auszuweiten. Auch wenn die Aschewolke weiter über Europa hängt.

    So könne es ja nicht weiter gehen, meint EU-Verkehrskommissar Siim Kallas: "Wir können ja nicht einfach warten, bis die Aschewolke verschwunden ist." Die bisherige Einschätzung, welche Gefahren von der Vulkanasche ausgehen, basiert auf Computerimulationen des Londoner Beratungszentrums für Vulkanasche. Viele Fluggesellschaften hatten am Wochenende scharf kritisiert, dass die umfassenden Flugverbote allein auf dieser Grundlage verhängt werden. Die EU wolle das jetzt ändern, so der spanische Europastaatssekretär Garrido, und eine genauere und konkretere Methode der Gefahreneinschätzung finden - "mit dem von allen geteilten Ziel, den europäischen Luftraum wieder mehr zu öffnen", so Garrido.

    Informationen der Airlines sollen genutzt werden

    Dabei will man sich unter anderem auf die Informationen stützen, die aus den Testflügen stammen, die die Lufthansa und andere Fluggesellschaften am Wochenende durchgeführt haben. Alle diese Testflüge sind ohne Probleme und ohne Beschädigungen an den Maschinen verlaufen.

    Schon am Morgen werden in Brüssel auf Expertenebene die Details der neuen Herangehensweise besprochen. Daran teilnehmen werden Vertreter der EU-Kommission, der spanischen EU-Präsidentschaft, der europäischen Flugaufsicht Eurocontrol und Luftfahrtexperten aus den Mitgliedsstaaten. Über die Vorschläge der Experten wollen dann am Nachmittag die Verkehrsminister der EU-Staaten in einer Videokonferenz entscheiden.

    Quelle: Tagesschau.de

  10. #10
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    Aerosole in Aschewolke festgestellt - Forscher bestätigen Gefahr für Flugzeug-Triebwerke

    Die isländische Aschewolke über Europa enthält tatsächlich die für Flugzeuge gefährlichen Vulkanaerosole. Das haben Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich bei Messungen bestätigt.

    Über das Wochenende seien in der Schweiz verschiedene Messungen mit Wetterballons, Lasern und Messflugzeugen durchgeführt und ausgewertet worden, so der ETH-Professor für Atmosphärenchemie, Thomas Peters: "Wir konnten in einer Höhe zwischen vier und fünf Kilometern einen besonders hohen Anteil an Vulkanaerosolen feststellen." Erstmals habe so die Höhe und Struktur der Aerosolschicht wissenschaftlich erfasst werden können.

    Für Menschen seien die Teilchen nicht gefährlich, da die Konzentration derzeit sehr gering sei und die Atemluft auf dem Weg in die Lungenbläschen gefiltert werde, sagte Peter weiter. Der tägliche Feinstaub durch den Verkehr sei dagegen viel gefährlicher.
    Glasablagerung in Triebwerken gefunden

    Für Turbinenflugzeuge können die Vulkanaerosole jedoch gefährliche Folgen haben, da die Aerosole durch die Hitze in den Triebwerken schmelzen und zu Glasablagerungen führen können. Flugzeuge mit einem Kolbenmotor können dagegen weiterhin gefahrlos starten. Zum einen wird die Luft vor dem Eintritt in den Motor gefiltert, zum anderen fliegt der Pilot meist auf Sicht und kann in Notfällen sicherer landen als mit einem großen mehrstrahligen Passagierflugzeug.

    Derweil bestätigte ein US-Beamter, dass bei einem NATO-Kampfjet Glas im Triebwerk gefunden wurde, das auf die Vulkanasche zurückzuführen sei. Der Jet habe sich zuvor auf einem Testflug über Europa befunden. Dabei sei die Asche in das heiße Triebwerk gelangt. "Man kann fliegen, aber es ist sehr gefährlich", hieß es. In der vergangenen Woche wurden bereits bei zwei F-18-Kampfjets der finnischen Luftwaffe ähnliche Schäden am Triebwerk entdeckt.

    Deutscher Forschungsflug gestartet

    Ein Messflugzeug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist zur Untersuchung der Vulkanasche-Wolke über Deutschland gestartet. Das mit einer Art Laser-Radar (Lidar) ausgerüstete Flugzeug vom Typ Falcon 20E startete am Nachmittag in Oberpfaffenhofen bei München zu einem dreistündigen Flug über die ganze Bundesrepublik. Erste Ergebnisse sollen noch in der Nacht vorliegen, sagte Professor Ulrich Schumann. Von den Daten hängt ab, wann der Luftraum wieder für den Flugverkehr geöffnet wird.

    Quelle: Tagesschau.de

  11. #11
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    Erste Maschinen landen wieder in Düsseldorf - Sehnsucht nach den Fliegern

    Von Robert Franz

    Blitzschnell an ihre Koffer kamen die ersten Reisenden des Düsseldorfer Flughafens am Montagabend. Nach knapp vier Tagen Zwangspause füllen sich An- und Abflughallen wieder mit Passagieren. Viele Mitarbeiter freuen sich, endlich wieder arbeiten zu können.

    Aus Berlin kommt am Montagabend (19.04.10) die erste Linienmaschine, die auf dem Düsseldorfer Flughafen landet. Minuten später setzt ein zweiter Flieger aus München auf. Elf Passagiere waren an Bord, die sich freuen, nun wieder in Düsseldorf zu sein. So auch Wolfgang Willms. Der Mann aus Grefrath am Niederrhein kam eigentlich aus Madrid. Von dort hatte er wegen des Flugverbots eine 27 Stunden dauernde Busfahrt nach München angetreten. Zu seiner Überraschung konnte er dann das letzte Stück seiner Heimreise im Flieger antreten. "Das ging innerhalb von wenigen Minuten."
    Flughafen ist betriebsbereit

    Der reguläre Flugbetrieb am Rhein-Ruhr-Airport kommt ganz allmählich wieder in Gang. Den etwas holprigen Start habe aber nicht etwa der Flughafen verschuldet, sagte Sprecher Christian Hinkel: "Wir haben eine Betriebspflicht, so dass jederzeit ein Flugzeug hier landen könnte." Die Entscheidung des Luftfahrtbundesamtes, den Luftraum über Deutschland für den Sichtflug freizugeben, ist vor allem für die Fluggesellschaften eine Herausforderung: Sie müssen innerhalb von Minuten ihre Mitarbeiter alarmieren und parallel die Fluggäste informieren. Das führt zu teils kuriosen Situationen. So berichtet ein Passagier davon, dass er innerhalb weniger Minuten Kurznachrichten erhalten hatte, die mal den Start seines Fliegers und dann wieder die Streichung des Fluges mitgeteilt hätten. "Man muss es gelassen nehmen."

    Endlich wieder Arbeit

    Angespannter sind dagegen einige Mitarbeiter in den wenigen Cafés und Bars im Flughafenterminal, die am Montagabend noch geöffnet haben. "Die letzten Tage waren schlimm für uns", beschreibt die Verkäuferin eines Eiscafés ihre Gefühle. Der Arbeitstag sei ihr ohne Kunden unendlich lange vorgekommen. Zugleich habe sie sich bereits Sorgen um ihren Arbeitsplatz gemacht. "Ohne Einnahmen können wir hier nicht überleben." Deshalb ist sie nun glücklich, nach der Zwangspause wieder arbeiten zu können. "Richtig los geht es aber wohl erst morgen."

    Traum vom großen Geschäft

    Die Nachricht von Flugbetrieb hat sich auch bei den Taxifahrern herum gesprochen. Mehr als zwanzig von ihnen warten vor den Sicherheitsschleusen im Ankunftsbereich des Flughafens. Ihre Hoffnung auf ein gutes Geschäft zerplatzt aber schneller als erwartet. Kaum mehr als 20 Passagiere saßen in den ersten Flugzeugen, die nun wieder landen. Einige von ihnen werden zudem von Freunden und Verwandten abgeholt. So auch Sascha Bachmann, der aus Berlin kommt. "Wir waren die ersten Freiwilligen", scherzt der junge Mann aus Mettmann, der diesen Flug bereits auf der Hinreise gebucht hatte.

    Nachts landen weitere Flugzeuge

    Den ersten größeren Ansturm erlebt der Düsseldorfer Flughafen dann in der Nacht, als mehr als zehn Flugzeuge von den Kanaren und Balearen landen. Ungewöhnlich tief schweben die Flugzeuge am Himmel über Düsseldorf ein. Die Piloten müssen so tief fliegen, damit sie den Boden im Blick haben. Die Landung auf der beleuchteten Piste sei dann kein Problem, berichtet ein Crewmitglied. Am Dienstagmorgen (20.04.10) werden dann drei weitere Flieger eintreffen, die am Abend in den USA gestartet waren. Am Vormittag wird auch am Rhein-Ruhr-Flughafen wieder gestartet werden können, denn bis zum Mittag sind Sichtflüge erlaubt. Den Hinweis auf einen eingeschränkten Flugbetrieb werden die Passagiere in Düsseldorf aber noch ein paar Tage lesen können.

    Quelle: WDR.de

  12. #12
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    Nach einer Freigabe des Flugverkehrs - Wer steigt zuerst in den Flieger?

    Von Stefanie Hallberg

    Wegen des Flugverbots sitzen derzeit tausende Passagiere im In- und Ausland fest. Doch was passiert, wenn die Flieger wieder starten und landen dürfen? Wohin gehen die ersten Flüge? Und wie sehen die Pläne der Airlines aus?

    Erste Reiseziele: "Wo die Not am größten ist"

    Wohin die ersten Flüge gehen, kann derzeit keine der Fluggesellschaften konkret beantworten. Bei Germanwings und Lufthansa haben vor allem Reiseziele Priorität, "an denen die Not am größten ist". Das seien vor allem solche, die nicht täglich angeflogen werden und wo es für Fluggäste schwer ist, auf anderem Weg wieder nach Hause zu kommen. "Eins dieser Ziele ist Fuerteventura", sagt Angelika Schwaff, Sprecherin von Germanwings. Auf der Insel, die ein Mal pro Woche angeflogen wird, säßen die Fluggäste bereits seit Samstag fest. Vorstellbar sei, dass nach der Freigabe des Luftraums eine der ersten Maschinen außerplanmäßig dorthin fliegen werde.

    Welche Reiseziele die Fluggesellschaften als erstes anfliegen, hängt auch von anderen Faktoren ab. "Wir müssen beispielsweise berücksichtigen, wann und in welcher Höhe der Luftraum geöffnet ist, wo er geöffnet ist und wo unsere Maschinen stehen und wie viele Passagiere sie transportieren können", erklärt Schwierholz. Hier die Antwort auf weitere Fragen.

    Sind bestätigte Buchungen weiter gültig?

    Ja. Liegt jemandem, der wegen des Flugverbots bereits umgebucht worden ist, darüber noch keine schriftliche Bestätigung vor, empfiehlt es sich aber, die Airline zu kontaktieren. Und: "Wer seit drei Tagen auf seinen Flug wartet und von Tag zu Tag umgebucht worden ist, sollte sich vorsichtshalber erkundigen, ob die Buchung noch gültig ist", sagte Amelie Schwierholz, eine Sprecherin der Lufthansa.
    Wer wird mitgenommen?

    Frist beim Umbuchen beachten

    Wie auch sonst gilt die Regel: Wer kein gültiges Ticket für einen Flug in der Tasche hat, kann auch nicht mitfliegen. "Aus rechtlichen und sicherheitstechnischen Gründen geht es nicht anders", sagt Diane Daedelow, Sprecherin von Air Berlin. Das gilt auch für diejenigen, die seit drei Tagen auf den Flieger warten. Sie haben zudem nicht Vorrang vor anderen Passagieren.

    Was muss ich tun, um einen Ersatzflug zu bekommen?

    Egal ob am Urlaubsort oder in Deutschland: Wichtig ist, zügig seine Airline kontaktieren, um die Umbuchung zu organisieren. Diesbezüglich werden die Airlines nicht von sich aus aktiv. "Wer allerdings mit einem Reiseveranstalter unterwegs ist, braucht nichts zu tun, denn dieser hält mit uns Kontakt", erklärt Schwaff.

    Um einen gestrichenen Flug umzubuchen, setzt Air Berlin eine Frist von drei Tagen nach ursprünglich geplantem Abflugdatum. Der Ersatzflug muss spätestens am 31. Mai starten. Die Lufthansa gibt mehr Zeit: Buchungen müssen innerhalb von drei Wochen nach dem ursprünglich geplanten Flug geändert sein. Der Konzern empfiehlt seinen Kunden, dazu die Callcenter anzurufen, um einen passenden, noch nicht ausgebuchten Flug zu finden. Germanwings bietet an, online umzubuchen. Umbuchungen, die im Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch stehen, sind bei allen Airlines kostenlos.

    Wie wollen die Fluggesellschaften die große Zahl der Passagiere bewältigen?

    Notfallpläne haben die Fluggesellschaften nicht. In dieser Situation könne man keine Pläne machen, sondern müsse flexibel auf die jeweilige Situation reagieren. Auf Verdacht in jedem Flieger ein Kontingent von Plätzen freizuhalten, sei nicht praktikabel, zumal derzeit "Kapazitäten grenzwertig ausgeschöpft" seien, so Daedelow. Nach Angaben der Lufthansa tauschen sich die Fluggesellschaften untereinander aus, für welche Reiseziele Bedarf nach Plätzen ist und in welchen Fliegern noch Kontingente zu vergeben sind, sodass Passagiere mitfliegen können. Air Berlin hofft darauf, dass die zuständigen Behörden Sonderflüge und Nachtflüge genehmigen, um das Passagieraufkommen zu bewältigen. Und Germanwings arbeitet derzeit an einem Ersatzflugplan. Vorstellbar sei unter anderem, auf Routen, die täglich mehrmals angeflogen werden, die Zahl der Verbindungen vorübergehend zu kürzen, um die freien Kapazitäten auf anderen Strecken einzusetzen.

    Quelle: WDR.de

  13. #13
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    Europa lockert das Flugverbot - Ein bisschen Fliegen

    Ungeachtet scharfer Kritik der Luftfahrtunternehmen hat die Deutsche Flugsicherung die Sperrungen des deutschen Flugraums wegen der Aschewolke des isländischen Vulkans abermals verlängert. Bis mindestens 14 Uhr darf offiziell keine Maschine starten oder landen. Gleichwohl ermöglichten Sondergenehmigungen einigen Linien, den Betrieb eingeschränkt wieder aufzunehmen.

    In Frankfurt am Main und an mehreren anderen Flughäfen starteten am Morgen wieder die ersten Maschinen. Air Berlin und die Lufthansa kündigten an, sich schrittweise an ihr reguläres Programm anzunähern. Am Montag hatten beide Unternehmen eine Sondergenehmigung für Langstreckenflüge erhalten, mit denen Tausende Passagiere aus Übersee zurückgebracht werden sollten. Auch Condor und TUI schickten Maschinen los. Germanwings und Thomas Cook wollen heute folgen. Insgesamt haben bislang zehn Fluggesellschaften Sondergenehmigungen beantragt.

    Auch der innerdeutsche Flugverkehr wurde beschränkt wieder aufgenommen. Angeflogen wurden unter anderem die Flughäfen in Frankfurt/Main, München, Stuttgart, Leipzig/Halle, Düsseldorf, Köln/Bonn und Berlin-Tegel.

    Die Sondergenehmigungen sehen vor, dass Flüge bis zu einer Höhe von etwa 6000 Metern im Sichtflug beziehungsweise kontrollierten Sichtflug abgewickelt werden. Erst über dieser Höhe ist der Instrumentenflug möglich. Voraussetzung für den Sichtflug ist aber gutes Wetter. Für den heutigen Tag sagt der Wetterdienst vielerorts Regen, mitunter auch Gewitter voraus.

    Stichwort: Sichtflug:

    Beim Sichtflug muss der Pilot genügend Sicht nach draußen haben, um sich an Wolken und Horizont orientieren zu können. Das ist nicht nur für die Navigation notwendig, sondern auch, um das Flugzeug in einer stabilen Lage zu halten. Der Pilot ist alleinverantwortlich für die Sicherheit. Die Sichtflugregeln (VFR) legen Mindestabstände zu Wolken und anderen Fliegern fest. Zudem gibt es Ausweichvorschriften, ähnlich den Vorfahrtsregeln im Straßenverkehr.

    Zwischen etwa 3000 Metern und derzeit etwa 6000 Metern Höhe (normalerweise knapp 10.000 Metern Höhe) wird der kontrollierte Sichtflug angewandt. Um in diese Flugzone zu fliegen, muss der Pilot Fluglotsen zu Rate ziehen, die Auskunft darüber geben, ob der Flugraum frei ist und wo sich andere Flieger befinden. Über einer Höhe von derzeit etwa 6000 Metern navigiert die Deutsche Flugsicherung dann wieder den Flieger nach Instrumenten .

    Piloten fühlen sich allein gelassen

    Zwischen den Fluggesellschaften und der Pilotenvereinigung Cockpit bleibt strittig, wie sicher der Sichtflug ist. Während die Lufthansa von einem - bei gutem Wetter - sicheren Verfahren spricht, hält Cockpit die Genehmigungen für unverantwortlich.

    Ein Cockpit-Sprecher verwies auf die nach wie vor in der Luft vorhandene Asche und äußerte den Verdacht, das Flugverbot solle wegen wirtschaftlichen Drucks umgangen werden. Zudem sei laut Betriebshandbuch der Lufthansa ein Sichtflug nicht erlaubt. Cockpit prüft nun eine Empfehlung an ihre Mitglieder, die Flüge abzulehnen.

    Kritik an Verkehrsminister Ramsauer

    Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gerät wegen seines Krisenmanagements auch in den eigenen Reihen unter Druck. Der CDU-Obmann im Wirtschaftsausschuss, Andreas Lämmel, zeigte sich gegenüber der "Bild"-Zeitung darüber verwundert, dass in Österreich schon wieder geflogen werden dürfe. Es dürfe nicht sein, dass Deutschland sich angesichts der immensen wirtschaftlichen Schäden vor allem im Tourismus allein auf höchst umstrittene Messungen berufe.

    FDP-Verkehrsexperte Horst Friedrich sagte der Zeitung, Ramsauer habe "zu starr ausschließlich die Sicherheit im Blick und vernachlässigt die Probleme von den Leuten, die im Ausland darauf warten, endlich zurück zu kommen".

    Große Teile des europäischen Luftraums freigegeben

    Auch in Großbritannien bleiben die Flugzeuge weiter am Boden. Die Sperrung des Luftraums wurde bis 20 Uhr verlängert. Ledigilich der Himmel über Schottland sei freigegeben, sagte ein Sprecher der britischen Luftfahrtbehörde NATS. Damit bleibt Europas wichtigstes Drehkreuz, der Londoner Flughafen Heathrow, weiter von den Behinderungen betroffen.

    In vielen anderen europäischen Staaten wurde das Flugverbot unterdessen aufgehoben. Grund dafür sind die neuen Regeln, auf die sich gestern die EU-Verkehrsminister in einer Videokonferenz geeinigt haben. Demnach soll zwischen drei Zonen unterschieden werden: In der ersten gilt ein absolutes Flugverbot, in der zweiten können die Mitgliedsstaaten entscheiden, ob sie Flugzeugen das Abheben erlauben, und im dritten Bereich ohne Asche-Gefahr ist das Fliegen unbegrenzt erlaubt.

    Nach Angaben der europäischen Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol liegt Deutschland, wo der Luftraum noch komplett geschlossen ist, inzwischen am Rand der Sperrgebiete. Tschechien, Südpolen und das östliche Österreich waren bereits für den Luftverkehr freigegeben. Nur noch ein Korridor im nördlichen Polen blieb gesperrt. Am Montag hatte sich die Verbotszone noch deutlich weiter über Europa erstreckt, im Osten sogar bis hin zum Schwarzen Meer.

    Vulkan in Island weiter aktiv

    Die britische Luftfahrtbehörde NATS hat die Hoffnung auf ein baldiges Ende des europaweiten Chaos im Flugverkehr dagegen getrübt: Die Eruptionen des isländischen Gletschervulkans Eyjafjöll nähmen wieder an Stärke zu, teilte die britische Flugsicherung mit. Eine neue Aschewolke breite sich nach Süden und Osten in Richtung Großbritannien aus. Das Vulkanologische Institut im isländischen Reykjavik teilte dagegen mit, dass der Vulkan zwar weiter unvermindert aktiv sei, statt Wasserdampf und Asche aber immer mehr Lava ausstoße. Dies sei "optimal" für die Lösung der Luftfahrtprobleme auf dem Kontinent, sagte die Chefin des Instituts, Rikke Pedersen.

    Quelle: Tagesschau.de

  14. #14
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    Sondergenehmigungen auch in NRW - Bis 14 Uhr Flugverbot - Erste Urlaubsflieger in der Luft

    Trotz der Aschewolke fliegen mit Sondergenehmigungen wieder die ersten Maschinen. Einzelne Flugzeuge starten und landen seit dem frühen Dienstagmorgen (20.04.10) auch auf NRW-Flughäfen. Das offizielle Flugverbot gilt bis mindestens 14 Uhr.
    Ein Flieger von Air Berlin startet am Dienstag in der Morgendämmerung am Flughafen in Düsseldorf - fotografiert durch einen Maschendrahtzaun; Rechte: dpaBild vergrößern

    Wieder Starts und Landungen

    Am größten Airport Nordrhein-Westfalens in Düsseldorf seien am Dienstagmorgen bereits etliche Flieger gelandet, teilte ein Sprecher mit. Die Passagiere kamen aus Urlaubsorten wie Gran Canaria, Fuerteventura, Mallorca und Ägypten. Für den Vormittag werden auch zwei Maschinen der Lufthansa aus Chicago und New York erwartet. Ein Sprecher der Lufthansa sagte, der Schwerpunkt liege auf den Langstreckenflügen. Innerdeutsche und europäische Flüge gebe es nur vereinzelt.

    Ausnahmen vom Flugverbot

    Ein Paar begrüßt sich am Dienstag am Flughafen Düsseldorf nach der Ankunft von Lufthansa-Flug LH 409 aus New York-Newark. Rechte: dpaBild vergrößern

    Wiedersehensfreude am Düsseldorfer Flughafen

    Am Flughafen in Köln-Bonn sollen am Dienstag Reisende aus Ägypten, Mallorca und Teneriffa ankommen. In Dortmund war bereits am Montagabend eine erste Maschine mit Passagieren aus Mallorca gelandet. Eine leere Maschine startete Richtung Fuerteventura. Am Dienstag werden von Dortmund nach WDR.de-Informationen unter anderem Nürnberg, Mallorca und Split angeflogen. Auf dem Paderborner Flughafen landete nach Angaben einer Sprecherin ein Urlaubsflieger aus Mallorca. Drei Flugzeuge starteten am Morgen Richtung Mallorca, Djerba/Monastir und Nürnberg. In Münster/Osnabrück seien bisher vier Flugzeuge zu innerdeutschen Flügen abgehoben, berichtete ein Flughafensprecher am Dienstagmorgen. Die Fluggesellschaft Air Berlin fliege mit Sondergenehmigungen nahezu nach Flugplan.

    Fliegen in geringer Höhe

    "Regulärer Flugbetrieb" findet jedoch noch an keinem Flughafen statt, wie verschiedene Sprecher betonen. Mit Ausnahmegenehmigungen dürfen lediglich Passagiermaschinen fliegen, die im sogenannten kontrollierten Sichtflug fliegen. Die Maschinen fliegen dabei im unteren Luftraum, in dem normalerweise nur kleine Propellerflugzeuge unterwegs sind. Die Piloten sind dabei wie im Straßenverkehr nach dem Prinzip "sehen und gesehen werden" unterwegs.

    Warten auf Ergebnisse des Messflugs

    Unterdessen ist der Luftraum in Europa in großen Teilen wieder frei. Nach Angaben der europäischen Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol in Brüssel liegt Deutschland, wo der Luftraum noch komplett geschlossen ist, inzwischen am Rand der Sperrgebiete. Ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung bekräftigte am Dienstagmorgen, dass der Luftraum über Deutschland wegen der Aschewolke des isländischen Vulkans bis 14 Uhr gesperrt bleibt. Derzeit würden die Ergebnisse des Messfluges des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vom Montag ausgewertet.

    Ticketpreise müssen erstattet werden

    Eine gute Nachricht hat die NRW-Verbraucherzentrale für Passagiere, deren Flüge wegen des Vulkanausbruchs gestrichen wurden. Sie können von den Fluggesellschaften den kompletten Ticketpreis zurückverlangen. Laut Fluggastrechteverordnung der EU bestehe auch ein Anspruch auf kostenlose Umbuchung auf einen anderen Flugtermin. Eine Pauschalreise könne gekündigt werden, "wenn sie sich bei späterem Antritt nicht mehr lohnt".

    Quelle: WDR.de

  15. #15
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    Nach Testflügen der DLR - "Es gibt die Wolke wirklich"

    Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat mit ihrem Testflug gestern die Existenz einer Vulkanaschewolke über Deutschland nachgewiesen. "Die Piloten erkannten in den Wolkenstrukturen eine deutliche Braunfärbung, das heißt, es gibt die Wolke wirklich", sagte DLR-Sprecher Andreas Schütz im Bayerischen Rundfunk.

    Keine Schäden am Testflugzeug

    Die Gefährlichkeit von Vulkanasche für Flugzeugturbinen sei bisher wissenschaftlich nicht erforscht, sagte Schütz. Am DLR-Forschungsflugzeug "Falcon" seien keine Schäden festgestellt worden. Allerdings sei das Flugzeug bei seinem mehr als dreistündigen Flug über das ganze Bundesgebiet "nicht in der Wolke, sondern durch die Wolke geflogen". Solch ein Flugverhalten sei für Verkehrsflugzeuge nicht möglich.

    Die Piloten der Spezialmaschine flogen in Höhe von zwei bis zwölf Kilometer und maßen die Aschekonzentration in der Luft, um mehr Erkenntnisse über die Partikel zu erhalten. Das DLR ist nach Schütz' Worten bereit, weitere Messflüge vorzunehmen. Die Daten des ersten Fluges sollen im Laufe des Tages vollständig ausgewertet sein und dem Verkehrsministerium und dem Deutschen Wetterdienst übergeben werden. Das DLR selbst will keine Angaben zu den Meßergebnissen machen.

    Airbus: Gefahr ist geringer als befürchtet

    Testflüge unternahm gestern auch der Flugzeughersteller Airbus. Nach ersten Auswertungen ist die befürchtete Gefahr für Passagierjets und Frachtflieger durch die isländische Vulkanasche möglicherweise geringer als angenommen. Zwei umfangreiche Testflüge mit eigenen Spezialmaschinen seien ohne Zwischenfälle und Einflüsse auf die Technik verlaufen, teilte ein Airbus-Sprecher mit.

    Airbus hatte während der mehrstündigen Testflüge die Auswirkungen der Vulkanasche auf die Maschinen und ihre technischen Systeme überprüft. Ein doppelstöckiger Airbus A 380 war nach dreieinhalb Stunden Flugzeit über Frankreich und der Schweiz nach Toulouse zurückgekehrt. Eine weitere viermotorige Testmaschine vom Typ A 340-600 landete nach fünf Teststunden über Deutschland, darunter speziell Niedersachsen, Hamburg und dem Nordseeraum, wieder wohlbehalten im Hauptwerk in Südfrankreich.

    Keine Einschätzung zur Sicherheitslage

    Die gewonnenen Erkenntnisse seien unmittelbar den zuständigen Behörden sowie den Triebwerksherstellern übermittelt worden, teilte Airbus mit. Eine Einschätzung zur Sicherheitslage wollte das Unternehmen nicht abgeben.

    Auch die Deutsche Lufthansa plant nach eigenen Angaben einen Testflug, um die Aschewolke zu untersuchen. In Zusammenarbeit mit dem Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie soll ein eigens ausgerüsteter Airbus A 340-600 am Nachmittag von Frankfurt aus starten und mehrere Stunden lang Messdaten über Europa sammeln. Das Flugzeug sollte den Klimaforschungscontainer "Caribic" an Bord haben.

    Die Wissenschafter erwarteten sich Werte zur Vulkanaschekonzentration und -verteilung über Europa. Es handele es sich um den ersten weiträumigen Messflug im europäischen Luftraum.

    Quelle: Tagesschau.de

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