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Thema: Große Mengen Lavaasche über Europa - Norddeutsche Flughäfen stellen Flugbetrieb ein

  1. #16
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    Luftraum bleibt gesperrt - Piloten müssen sich weiter auf Sicht verlassen

    Der Luftraum über Deutschland bleibt weiterhin gesperrt. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) verlängerte das Flugverbot bis zunächst Mittwoch 2 Uhr und machte damit klar, dass sie die Verantwortung für Flüge durch die möglicherweise gefährliche Aschewolke nicht übernehmen will. Als Grund wurden die Wetterprognosen genannt. Nur die Flughäfen Hamburg und Bremen dürfen von 23 Uhr bis 2 Uhr für den regulären Luftverkehr geöffnet werden, sagte eine DFS-Sprecherin am Abend.

    Gleichzeitig kommt immer mehr Bewegung in den gesperrten Luftraum über Deutschland. Fast 800 Flugzeuge mit Zehntausenden Passagieren sind heute trotz der Aschewolke gestartet und gelandet. Die Fluggesellschaften holten vor allem gestrandete Reisende heim. Die Maschinen waren mit Sondergenehmigung und auf Verantwortung der Piloten unterwegs. Sie flogen auf Sicht statt wie üblich nach Instrumenten.

    Kritik der Piloten

    Bei den Piloten wächst derweil die Kritik an den Sichtflügen. Für den Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, ist die Sichtflug-Regelung nur eine "juristische Winkelkonstruktion, um die Flugzeuge in die Luft zu bringen." An der wissenschaftlichen Einschätzung der Gefährlichkeit der Aschewolken habe sich nichts geändert, sagte er im Deutschlandfunk.

    Die Verantwortung für die Sichtflüge tragen laut Flugsicherung die Piloten. "Diese Verantwortung können wir nicht übernehmen", stellte der Sprecher der Flugsicherung, Axel Raab, klar. Und da der Luftraum offiziell weiterhin gesperrt ist, sind die Lotsen nicht für die Führung von Flugzeugen im unteren Luftraum verantwortlich. Erst oberhalb von etwa 6000 Metern beginne der ganz normale Flug, der von Lotsen gesteuert werde. "Im Grunde will keiner die Verantwortung übernehmen", sagte Raab, der früher selbst als Lotse gearbeitet hat.

    Beim Sichtflug muss der Pilot genügend Sicht nach draußen haben, um sich an Wolken und Horizont orientieren zu können. Das ist nicht nur für die Navigation notwendig, sondern auch, um das Flugzeug in einer stabilen Lage zu halten. Der Pilot ist alleinverantwortlich für die Sicherheit. Die Sichtflugregeln (VFR) legen Mindestabstände zu Wolken und anderen Fliegern fest. Zudem gibt es Ausweichvorschriften, ähnlich den Vorfahrtsregeln im Straßenverkehr.

    Zwischen etwa 3000 Metern und derzeit etwa 6000 Metern Höhe (normalerweise knapp 10.000 Metern Höhe) wird der kontrollierte Sichtflug angewandt. Um in diese Flugzone zu fliegen, muss der Pilot Fluglotsen zu Rate ziehen, die Auskunft darüber geben, ob der Flugraum frei ist und wo sich andere Flieger befinden. Über einer Höhe von derzeit etwa 6000 Metern navigiert die Deutsche Flugsicherung dann wieder den Flieger nach Instrumenten.

    Entspannung im Rest Europas

    Während in Deutschland über Risiken und Verantwortung gestritten wurde, gab die europäische Flugüberwachung Eurocontrol Entwarnung: Die Aschewolke über Europa hat sich soweit aufgelöst, dass nach Angaben von Eurocontrol kein Flughafen in der Flugverbotszone liegt. In 19 europäischen Ländern sowie auf dem Balkan durften Flugzeuge wieder starten. Gesperrt blieb dagegen der Korridor in Nordwest-Europa. Von den planmäßigen 28.000 Flügen des Tages fanden 13.000 statt, teilte Eurocontrol mit.

    Quelle: Tagesschau.de

  2. #17
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    Entscheidung der Flugsicherung - Luftraum über Deutschland ab 11 Uhr frei

    An allen deutschen Flughäfen soll der Flugbetrieb ab 11 Uhr wieder komplett aufgenommen werden. Elf internationale Airports in Deutschland wurden bereits geöffnet, die übrigen sollen am späten Vormittag folgen, wie eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS) sagte. Gesperrt waren nur noch die Flughäfen in Dresden, Leipzig, Erfurt und Münster.

    Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main läuft seit dem Morgen der normale Flugbetrieb wieder an. Noch sei aber nicht absehbar, wie viele der für den Tag geplanten rund 1400 Flüge starten oder landen können, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport. Die Fluggesellschaften hatten ursprünglich rund die Hälfte aller Flüge für Mittwoch gestrichen - allerdings bevor die Flugsicherung den Luftraum über dem Flughafen nach dem Abzug der Aschewolke wieder für die regulären über Instrumente gesteuerten Flüge freigegeben hatte.

    Auch am Flughafen München wurden alle Beschränkungen aufgehoben: Allerdings sei auch hier "mit einer längeren Anlaufphase zu rechnen, in der es noch zu Beeinträchtigungen des planmäßigen Verkehrs kommen dürfte", teilte der Flughafen mit. Am Vormittag seien bereits Flüge im kontrollierten Sichtflugverfahren ausgeführt worden.
    Hintergrund:

    Lufthansa will 500 Flüge durchführen

    Lufthansa-Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber rechnet damit, dass die Fluggesellschaft heute rund 500 Flüge durchführen kann. Im Morgenmagazin von ARD und ZDF sagte er: "Wir werden unser System so weit wie möglich hochfahren."

    Dabei erneuerte Mayrhuber seine Kritik an den Flugraumsperrungen über Deutschland. Der Deutsche Wetterdienst habe sich sehr stark auf ein Prognosemodell aus England bezogen. Dieses Modell sei nicht in Ordnung gewesen: "Die Durchmischung war so dünn, dass man davon ausgehen musste, dass es keine Gefahr gibt."

    Tausende Reisende per Sichtflug zurückgeholt

    Trotz der offiziellen Sperrung des Luftraums konnten die Fluggesellschaften gestern bereits zahlreiche Reisende heimbringen und zurückholen. Fast 800 Flugzeuge mit Zehntausenden Passagieren starteten und landeten mit einer Sondergenehmigung auf eigene Verantwortung - das ist rund ein Zehntel der sonst üblichen Zahl. Sie flogen auf Sicht statt wie üblich nach Instrumenten. Die Luftsicherung hatte zuvor aber deutlich gemacht, dass sie dafür nicht die Verantwortung übernehmen wolle.

    Seit dem Abend wurde auch am Londoner Flughafen Heathrow der Betrieb wieder aufgenommen. Doch nach sechs Tagen Stillstand waren am Morgen noch die meisten Flüge gestrichen. Die zivile Luftfahrtsbehörde CAA hatte den Luftraum in der Nacht zuvor wieder geöffnet, weil das Risiko der Vulkanasche "neu bewertet" wurde.

    ICAO: "Luftraum über Europa ist sicher"

    Der Präsident der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), Roberto Kobeh González, erklärte, er halte den Luftraum über Europa für sicher. "Wenn ich fliegen müsste, würde ich es tun", sagte er in New York. ICAO-Generalsekretär Raymond Benjamin kündigte an, die UN-Sonderorganisation wolle weltweit gültige Standards für den Umgang mit Vulkanaschewolken erarbeiten. Dazu werde ein Expertengremium eingesetzt, das festlegen soll, ab welcher Aschekonzentration eine Gefahr für Triebwerke von Flugzeugen besteht.

    Quelle: Tagesschau.de

  3. #18
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    Verkehrsminister Ramsauer im Bundestag - Alles "absolut richtig" - mit Sicherheit

    Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat im Bundestag die deutschen Maßnahmen nach dem Ausbruch des Vulkans am Eyjafjalla-Gletscher auf Island verteidigt. Die Reaktion auf die Gefährdung des Flugbetriebs durch Vulkanasche in der Luft nannte Ramsauer "absolut richtig und alternativlos".

    Die Entscheidungen seien basierend auf zwei Grundlagen getroffen worden: zum einen zugunsten der größtmöglichen Sicherheit der Reisenden und zum anderen bezugnehmend auf das geltende internationale Regelwerk, das einzuhalten sei.

    Im Flugverkehr stehe größtmögliche Sicherheit für die Passagiere und Besatzungen sowie die Menschen am Boden an allererster Stelle. Zweite Grundlage sei das "glasklare, internationale Regelwerk, das von allen Verantwortlichen einzuhalten ist". Ramsauer bekräftigte, er habe bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Probleme durch den "tückischen Vulkanstaub" einen "zentralen Krisenstab" bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) eingerichtet.

    Ramsauer: Keine Gelegenheit für parteipolitische Profilierungen

    Seinen Kritikern im Bundestag sagte er, ein solch "historisch einmaliges Phänomen" sei keine Gelegenheit für "parteipolitische Profilierungen". Er zeigte sich daher "außerordentlich dankbar" für die Einmütigkeit der Beratungen im Verkehrsausschuss des Bundestages.

    Dass heute in Deutschland wieder der normale Luftverkehr habe aufgenommen werden können, "entbindet uns nicht davon, Vorkehrungen für das Phänomen Flugasche zu treffen", ergänzte er.

    Der Minister gab bekannt, dass er unter anderem die Verkürzung der Inspektions- und Wartungsintervalle bei allen Flugzeugen sowie die Einrichtung eines Meldezentrums für Vorkommnisse an Triebwerken durch Vulkanasche veranlasst habe. Dies sei Teil eines Paktes von Sofortmaßnahmen nach den Behinderungen durch die Asche. Hier bestehe nun Meldepflicht für alle Fluggesellschaften an die Flugsicherung.

    Sichtflüge trotz Aschewolke?

    Kritik an Ramsauers Vorgehen äußerte die SPD. Im Zentrum der Kritik stand die Frage, warum der Luftraum für Sichtflüge geöffnet worden sei, obwohl zunächst keine neuen Erkenntnisse über die Aschewolke vorlagen. SPD-Fraktionsvize Florian Pronold kritisierte die Ausnahmegenehmigungen. Die Gefährdung durch die Aschewolke sei die gleiche, egal ob eine Maschine im Sichtflug oder im Instrumentenflug fliege. Zudem gebe es immer noch keine gesicherten Erkenntnisse darüber, ab welcher Konzentration der Aschepartikel eine Gefährdung für den Flugverkehr vorliege.

    "In einer solchen Situation sieht professionelles Krisenmanagement anders", sagte SPD-Verkehrsexperte Florian Pronold, der bereits gestern im Gespräch mit tagesschau.de Ramsauers Vorgehen in Sachen Flugverbot kritisiert hatte.

    Quelle: Tagesschau.de

  4. #19
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    Europa fliegt wieder - Flugverkehr startet wieder durch

    Nach tagelangem Chaos und massenhaft Flugausfällen soll von heute an ein Stück weit Normalität in die europäische Luftfahrt einkehren. In Deutschland und in vielen anderen Ländern sollen alle planmäßigen Flüge stattfinden.
    Rückkehr zur Normalität

    Die Lufthansa plant für heute wieder das volle Flugprogramm. Dann sollten wieder alle vorgesehenen 1800 Flüge angeboten werden, sagte eine Konzernsprecherin. Gestern fanden demnach bereits 700 Flüge statt. Andere Fluggsellschaften wie Germanwings und Air Berlin kehren schrittweise zu ihren regulären Flugplänen zurück. Alle Passagiere von Air Berlin wurden aufgefordert, pünklich zu den Abflügen zu erscheinen und sich zuvor im Internet oder per Telefon zu informieren.

    Eine Ausnahme ist die irische Fluggesellschaft Ryanair, die in Deutschland bis heute um 13 Uhr nicht fliegen will. Den Passagieren solle so "Planungssicherheit" gegeben werden.

    Es dauert aber noch Tage, bis die Flugpläne komplett rund laufen. Der Schaden ist enorm: Die Einnahmeausfälle der Airlines schätzt der Internationale Flugverband IATA auf knapp 1,3 Milliarden Euro.

    Sperrung aufgehoben

    Gestern war die bislang einmalige Sperrung beinahe des kompletten europäischen Luftraums wegen der Vulkanasche aus Island endgültig aufgehoben worden. 80 Prozent aller planmäßigen Verbindungen wurden wieder geflogen, teilte die europäische Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol mit. Auch die Deutsche Flugsicherung (DFS) erlaubte gestern flächendeckend Luftverkehr nach Instrumentenflugregeln (IFR) - zuvor war das Fliegen nur mit Sondergenehmigungen oder im Sichtflug erlaubt gewesen.

    Erleichert zeigte sich die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC): Nun könne wieder der wesentlich sichere Instrumentenflug statt des kontrollierten Sichtflugs angewendet werden, hieß es von den Pilotenvertretern. Die Gewerkschaft hatte die Zwischenlösung der Sichtflüge mit Passagiermaschinen in den vergangenen Tagen scharf kritisiert.

    Quelle: Tagesschau.de

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