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Thema: Sony sperrt Linux von der PS3 aus

  1. #1
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    Sony sperrt Linux von der PS3 aus

    Sony Computer Entertainment hat für den 1. April ein Firmware-Update auf Version 3.21 für die Playstation 3 angekündigt. Doch statt neuer Funktionen hinzuzufügen, soll die Unterstützung des Linux-Betriebssystems der ältereren Konsolenmodelle entfernt werden. Als Grund gibt Charlotte Panther, PR-Chefin von Sony Computer Entertainment Europe, Sicherheitsbedenken an, die offensichtlich von der Überwindung des Hypervisors durch George Hotz Ende Januar herrühren. Noch im August hatte Geoffrey Levand, der für die Linux-Unterstützung bei Sony zuständig ist, im Hinblick auf die bevorstehende Veröffentlichung der PS3 Slim eine Beteuerung des Sony-Managements weitergeleitet, der Konzern würde das "Other OS" weiterhin unterstützen.

    Der Hack von George Hotz hat die Grundfesten des Sicherheitssystems der PS3 offenbar so sehr erschüttert, dass Sony die Linux-Unterstützung kurzerhand aufgibt. Vergrößern
    Bild: SCE Sony rät allen Nutzern der alten PS3, ihre Linux-Partition und die darauf enthaltenen Daten vor dem Aufspielen des Firmware-Update 3.21 zu sichern, da auf das "Other OS" anschließend nicht mehr zugegriffen werden könne. Wer das optionale Firmware-Update 3.21 nicht auf seiner Konsole installiere, könne zwar weiterhin Linux nutzen, fortan jedoch keine Spiele und Blu-ray-Filme starten, die mindestens Firmware-Version 3.21 verlangen, sich nicht in das Playstation Network einloggen, um online zu spielen oder im Playstation Store einzukaufen, und auch keine kopiergeschützten Videos von einem Medien-Server mehr auf der PS3 abspielen. So werden sich auch einige Universitäten und andere Institutionen vor dem Firmware-Update hüten müssen, die PS3-Cluster als Supercomputer einsetzen.

    Schon jetzt gibt es erste Anwender, die Sonys Ausschlusspolitik nicht einfach hinnehmen wollen: "Ich fühle mich als Kunde betrogen. Ich habe extra für diesen Zweck eine PS3 als Blu-Ray-Player und Spielekonsole mit Linuxfähigkeit gekauft. Sony kann mir als Kunde doch nicht einfach beworbene und bezahlte Leistungen entziehen", schrieb ein erzürrnter Leser der heise-online-Redaktion. Sony wird sich sicherlich auf Klagen enttäuschter Kunden einstellen müssen. Offenbar hat das Management die eventuellen Verluste durch Schadenersatzklagen aber als geringer eingeschätzt als den Schaden durch ein geknacktes Kopierschutzsystem: "Die Abschaltung des Other OS wird helfen, dass PS3-Besitzer weiterhin auf eine große Bandbreite an Spielen und Unterhaltungs-Medien von Sony und seinen Partnern zugreifen können", versucht Patric Seybold, Senior-PR-Director von SCEA, Kunden die Abschaltung schmackhaft zu machen.

    Die Playstation 3 ist auch drei Jahre nach ihrer Veröffentlichung weiterhin die einzige Spielkonsole, deren Sicherheitssystem nicht für illegale Kopien ausgehebelt wurde. Schätzungen des Online-Dienstes VG-Chartz zufolge verkaufte Sony von dem alten PS3-Modell mit Linux-Unterstützung weltweit knapp 23 Millionen Geräte, bevor es im September 2009 durch das neue Slim-Modell ohne Linux-Unterstützung abgelöst wurde. (hag)

  2. #2
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    Hacker kündigt Linux-Firmware für Playstation 3 an

    Der Aufschrei war groß, als Sony das Ende der Linux-Unterstützung der Playstation 3 für den 1. April ankündigte. George Hotz, dem Ende Januar ein Einbruch in das Sicherheitssystem der PS3 und die Überwindung des Hypervisors gelungen war, fühlt sich durch Sonys Entscheidung offenbar herausgefordert. "Die Playstation 3 ist das einzige Produkt, das ich kenne, welches im Laufe seines Lebenszyklus Funktionen verliert: Die Software- PS2-Emulation, SACD-Wiedergabe und die Other-OS-Unterstützung sind einfach nur Software-Schalter, die man umlegen kann", schreibt er in seinem Blog .

    Hotz fordert PS3-Besitzer auf, am 1. April nicht die offizielle Firmware 3.21 aufzuspielen. Er werde sich um die Entwicklung einer Custom-Version der Firmware 3.21 bemühen, die weiterhin das Other OS unterstützt. Die neue Firmware werde aber keine illegale Kopien abspielen. "Beim Hacking geht es nicht darum, etwas zu bekommen, für das man nicht bezahlt hat, es soll sicherstellen, das zu bekommen für das man bezahlt hat", erklärte er seine Motivation. Ob er neben dem Other OS auch die SACD-Wiedergabe und PS2-Emulation aktivieren werde, ließ Hotz offen. (hag)

    Quelle: Heise.de

  3. #3
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    Hacker veröffentlicht Video von PS3-Linux-Firmware

    Der Hacker George Hotz hat ein erstes Video einer geknackten PS3-Firmware veröffentlicht. Seine Custom Firmware trage die Versionsnummer 3.21, könne sich also im Playstation Network anmelden, und wie angekündigt trotzdem Linux als "Other OS" booten. Sony Computer Entertainment hatte diese Funktion wegen "Sicherheitsbedenken" am 1. April über ein Firmware-Update entfernt, nachdem es Hotz Ende Januar gelungen war, den Hypervisor der PS3 zu überwinden. Laut Hotz könne man seine Firmware auf die älteren PS3-Modelle aufspielen, wenn diese mit der Firmware 3.15 liefen und noch nicht auf Version 3.21 aktualisiert wurden. Ob seine Firmware womöglich auch die Linux-Unterstützung in den Slim-Modellen aktiviere, wisse er noch nicht. Einen genauen Termin, wann er seine Firmware veröffentlichen werde, nannte Hotz nicht.

    Laut Hotz werde seine Firmware keine illegal kopierten Spiele starten. Sony befürchtet jedoch, dass andere Hacker die Custom Firmware weiter modifizieren könnten, um den Kopierschutz der Konsole auszuhebeln. Derartig geknackte Firmware-Versionen hatten zu einem erheblichen Piraterie-Problem auf der PSP geführt, deren Angebot an neuen Spielen in der Folge deutlich eingeknickt war. Der Konzern warnt davor, inoffizielle Firmware-Versionen aufzuspielen, weil nicht auszuschließen sei, dass diese Hintertüren enthalten, um Passwörter für Nutzer-Accounts und Kreditkartennummern auszuspionieren. Zudem verstößt eine Custom Firmware gegen die Nutzungsbedingungen des Playstation Network, sodass Sony modifizierte Konsolen von seinem Dienst ausschließen könnte.

    Indes schätzt IT-Rechtsexperte Fabian Schmieder die Chancen, in Deutschland gegen Sonys Linux-Ausschluss juristisch vorzugehen, als eher gering ein: “Natürlich gilt auch für die PS3 die zweijährige Gewährleistungsfrist für Sachmängel", erklärte er gegenüber dem Computermagazin c't. "Allerdings bestehen Gewährleistungsansprüche nur, wenn der Mangel bereits beim Kauf bestanden hat oder zumindest angelegt war. Beim Update tritt der vermeintliche Mangel jedoch erst mit der Installation einer neuen Firmware unter ausdrücklicher Einwilligung des Nutzers und damit nach dem so genannten Gefahrübergang der Sache (§ 434 BGB) auf. Aber selbst wenn die Gewährleistungssituation eindeutiger wäre: Besitzer der alten Konsolenvariante werden bestenfalls vom Kauf zurücktreten können.” Im September 2009 hatte Sony die Linux-fähigen PS3-Konsolen durch eine Slim-Variante ersetzt, die das Open-Source-Betriebssystem nicht mehr starten konnte. Von den älteren Versionen wurden weltweit schätzungsweise 23 Millionen Geräte verkauft. (hag)

    Quelle: Heise.de

    Das Video könnt ihr hier finden: [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=1-9wLWQ4-uA"]YouTube- PS3 3.21 with OtherOS[/nomedia]

  4. #4
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    Amazon zahlt für Wegfall der Linux-Funktion bei der PS3

    Der Online-Händler Amazon hat in Großbritannien einem Kunden, der eine frühere Version der Playstation 3 gekauft hatte, 20 Prozent des Kaufpreises erstattet, nachdem dieser sich über den Wegfall der Linux-Unterstützung durch das Firmware-Update 3.21 vom 1. April beschwert hatte.

    Wie der Moderator des NeoGAF-Forums Iapetus schreibt, habe er den Online-Händer auf die im Jahre 2002 verabschiedete europäische Richtline 1999/44/EG hingewiesen, nach der Händler (und nicht etwa der Hersteller) eine zweijährige Gewährleistung geben müssen, dass die von ihnen verkauften Produkte die beworbenen Funktionen tatsächlich beherrschen. Dabei reicht es aus, wenn die Funktion zum Zeitpunkt des Kaufs durch eine Werbung oder sonstige öffentliche Bekanntmachung vom Hersteller oder Händler beschrieben wurde, wie bei der Bootfunktion des "Other OS" im Online-Handbuch der PS3 geschehen.

    Wenn der Fehler nicht behoben werden kann, kann der Kunde einen Preisnachlass verlangen oder vom Kauf zurücktreten. Laut Iapetus bot ihm der Online-Händler die Entschädigung in Höhe von 84 Pfund (circa 95 Euro) ohne weitere Nachfrage an, nachdem er auf die europäische Richtlinie hingewiesen hatte.

    "Wahrscheinlich handelt es sich bei diesem Einzelfall um eine Kulanzreaktion des Online-Händlers, der seine Kunden nicht vergraulen will. Rechtliche Ansprüche für andere Kunden lassen sich daraus nicht ableiten," kommentierte IT-Rechtsexperte Fabian Schmieder den Fall.

    Die EU-Richtlinie 1999/44/EG wurde in Deutschland im BGB §§ 434 / 439 umgesetzt. Mit Hinweis auf die zweijährige Gewährleistung könnten Besitzer der alten PS3 vom Kauf zurücktreten oder einen Preisnachlass verlangen, weil eine Reparatur offensichtlich nicht möglich ist. Ob der Händler dieser Forderung aber tatsächlich nachkommen muss, ist wegen der komplexen Situation mit den Nutzungsbedinungen der Playstation 3 und des Playstation Network juristisch noch ungeklärt. Ob auch Amazon Deutschland Käufern der alten PS3-Version einen Preisnachlass gewährt, war vom Online-Händler kurzfristig nicht zu erfahren. (hag)

    Quelle: Heise.de

  5. #5
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    PlayStation 3: Keine Entschädigung für Linux-Patch

    Das letzte Firmware-Update für die PlayStation 3 entfernte die beliebte Funktion, die es ermöglichte, auch andere Betriebssysteme auf der Konsole laufen zu lassen und löste damit einen Sturm der Entrüstung aus. Jetzt bezog Sony Stellung zu der Kritik und zeigte sich dabei unnachgiebig.

    Da Sony zum Marktstart der PlayStation 3 heftig mit der Funktion "Other OS" geworben hatte, verlangte ein britischer Amazon-Kunde nach dem umstrittenen Update von dem Online-Händler einen rückwirkenden Preisnachlass – und bekam ihn gewährt. Amazon schrieb dem Kunden 20 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises gut, immerhin 84 Pfund (rund 96 Euro). Offenbar damit dieses Vorgehen nicht Schule macht, stellte Sony nun klar, dass dieser Preisnachlass einzig und allein im Ermessen der Händler liege, von Sony selbst sei keinerlei Kompensation zu erwarten.

    "Die PS3 ist vor allem Anderen eine Spielekonsole und unsere Marketing-Materialen bewerben auch genau dies," sagte Sonys Pressesprecher David Wilson. "Die Verpackung und das Handbuch erwähnen nirgendwo die Nutzung von Linux auf der Konsole. Vielmehr steht auf der Verpackung, dass das Produkt-Design und seine Spezifikationen jederzeit und ohne Vorwarnung geändert werden können".

    Da Amazon seine Rückerstattungs-Praktik nach Sonys kategorischer Absage wohl nicht mehr lange aufrecht erhalten wird, bleibt enttäuschten PS3-Nutzern wohl nur die Hoffnung auf den Patch von Geohot als halbwegs befriedigende Lösung. (cel)

    Quelle: Chip.de

  6. #6
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    Erste US-Sammelklage gegen Sony wegen Linux-Aussperrung bei der PS3

    In seiner am Dienstag beim District Court in Nord-Kalifornien eingereichten Sammelklage wirft der US-Amerikaner Anthony Ventura Sony Computer Entertainment America einen Vertragsbruch vor. Sony habe mit dem Firmware-Update auf Version 3.21 am 1. April Anwender dazu gezwungen, entweder auf das Linux-System oder andere "wertvolle Funktionen" auf der Playstation 3 zu verzichten.

    Die Möglichkeit, ein Linux-System auf der PS3 zu installieren, sei für ihn damals kaufentscheidend gewesen, erklärt Ventura. Für diese zusätzliche Funktion war er bereit, einen wesentlich höheren Preis zu zahlen als für Konkurrenzprodukte von Nintendo oder Microsoft. Mit der damaligen Bewerbung des Linux-Systems und der jüngsten Entfernung dieser Möglichkeit habe Sony sich einen unlauteren Wettbewerbsvorteil verschafft, heißt es in der Klageschrift.

    Mit der Bewerbung einer nun nicht mehr vorhandenen Funktion habe der Konzern gegen den kalifornischen Consumer Legal Remedies Act verstoßen. Zudem verstoße der Passus, nachdem sich Sony in seinen Geschäftsbedingungen das Recht herausnimmt, jederzeit Funktionen und Dienste der PS3 abzuändern oder zu entfernen und seine Geschäftsbedingunen zu ändern, gegen den Civil Code §1770. Anwender hätten keine Möglichkeit gehabt, über den Vertrag zu verhandeln, sondern seien zur Zustimmung gezwungen worden, um ihre PS3 nutzen zu können.

    Ventura verlangt die Erstattung der entstandenen Kosten, die ihm und seinen Mitstreitern entstanden seien, die zwischen dem 17. November 2006 und 27. März 2010 in den USA eine PS3 gekauft haben. Betroffen seien weit über 100 Personen, weshalb sich der Streitwert insgesamt auf über 5 Millionen US-Dollar belaufe.

    Sony Computer Entertainment hatte die Abschaltung der "Other OS"-Funktion mit Sicherheitsbedenken begründet. Kurz zuvor war der so genannte Hypervisor, der die Hardware gegenüber dem freien Betriebssystem abschottet, von dem Hacker George Hotz überwunden worden. (hag)

    Quelle: Heise.de

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