In einem Vorschlag zur Neufassung seiner Datenschutzregeln kündigt Facebook an, Kundendaten an "überprüfte" (pre-approved) Websites und Anwendungen Dritter weiterzuleiten. Dazu sei das Unternehmen "gezwungen", um seinen Nutzern "die Möglichkeit zu geben, auch außerhalb von Facebook nützliche Erfahrungen im sozialen Bereich machen zu können." Die "betreffenden Webseiten und Anwendungen (müssen), ein Zulassungsverfahren ... durchlaufen" und gesonderte Vereinbarungen zum Schutz der Privatsphäre unterzeichnen.
Die Datenübermittlung findet automatisch statt, wenn ein Nutzer die jeweilige Website besucht, während er noch bei Facebook angemeldet ist. Um welche Sites es sich handelt, ist bislang nicht bekannt. Das Unternehmen verweist lediglich auf die "About Platform"-Seite seines Entwicklerportals. Dort finden sich jedoch wiederum nur allgemeine Regeln zur Datenweitergabe.
Offenbar ist nicht vorgesehen, von Nutzern vorab eine Zustimmung zur Weitergabe der Daten einzuholen. Sie können der Weitergabe jedoch widersprechen. Zu den weitergereichten Informationen gehören der Name, Profilbilder, Geschlecht, Verbindungen und mit anderen geteilte Inhalte. Facebook-Nutzer haben bis 3. April Zeit, die vorgeschlagenen Änderungen zu kommentieren.
Vor Kurzem hatte die Stiftung Warentest Facebook mangelhaften Datenschutz vorgeworfen. Das Portal habe "eine 180-Grad-Wende zum Negativen hingelegt" und mache persönliche Informationen zunächst für alle zugänglich. (ck)
Quelle: Heise.de