Die Kosten der Elektrizitätserzeugung werden in den kommenden Jahren im Wesentlichen von zwei Faktoren bestimmt: Den Zinsen und dem Preis für CO2-Emissionen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Experten der Internationalen Energie Agentur (IEA) heute vorgelegt haben.
Nach Angaben der Agentur, die für die Studie die Daten von mehr als 200 Kraftwerken in 17 OECD-Staaten, China, Brasilien, Russland und Südafrika ausgewertet hat, gibt es derzeit für keinen Energieträger einen klaren Wettbewerbsvorteil. Je nachdem, wie hoch man die Kosten für CO2-Emission und Finanzierung ansetze, profitiere mal der eine, mal der andere Energieträger. Bei einem Preis von 30 US-Dollar für die Tonne emittiertes Kohlendioxid und Kapitalkosten von 5 Prozent etwa sei Kernkraft am wettbewerbsfähigsten. Stiegen die Kapitalkosten aber auf 10 Prozent, wären Kohlekraftwerke am günstigsten. Für den Direktor der IEA, Nobua Tanaka geht daraus klar hervor: „Um die Wettbewerbsfähigkeit von kohlenstoffarmen Technologien wie Erneuerbaren Energien, Atomkraft oder der Abtrennung und Speicherung von CO2 zu fördern, müssen die Regierungen Maßnahmen ergreifen, um die Kapitalkosten zu senken und die Kosten für CO2-Emissionen in den Märkten zu verankern“.
Bundesumweltiminster Norbert Röttgen hat unterdessen am gestrigen Dienstag die aktuellen Zahlen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland vorgelegt. Demnach stieg der Anteil der Öko-Energien am Stromverbrauch 2009 auf 16,1 Prozent. Daraus ergäben sich für den Verbraucher Mehrkosten in Höhe von 4,6 Milliarden Euro – für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 kWh seien das etwa 6 Euro pro Monat, rechnet das Ministerium. (wst)
Quelle: Heise.de