Die gute, alte Reklame ist längst zum Killer-Geschäftsmodell im Internet geworden: Milliarden nehmen Google und andere Netzfirmen inzwischen mit ihr ein, auch wenn Verlage klagen, sie sähen nicht genug von diesem Kuchen. US-Start-ups hoffen nun, einen bislang nur teilweise erschlossenen Internet-Anzeigenmarkt aufrollen zu können: den der lokalen Werbung für Abertausende kleiner und mittelgroßer Firmen. Dazu haben sie automatisierte Systeme geschaffen, die das Schalten besonders effizient machen sollen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Dabei wollen sie insbesondere Lokalzeitungen helfen, Minikunden zu erreichen.
"Es gibt sehr viel Overhead bei der Betreuung von Werbetreibenden mit geringen Budgets", sagt Roger Lee, operativer Leiter bei PaperG, einem Start-up, das bereits bekannte Titel wie "Boston Globe", "Houston Chronicle" und "Newsday" vertritt. So fehle lokal ausgerichteten Firmen oft schlicht das Geld, um eine Werbeagentur mit dem Design einer Anzeige zu beauftragen. Eine Zeitung könne es sich wiederum nur dann leisten, solche Services anzubieten, wenn ein Werbeetat eine bestimmte Größe überschreite.
PaperG testet deshalb gerade eine Software namens "PlaceLocal", die automatisch Anzeigen für regionale Unternehmen anhand eines Suchmaschinen-Algorithmus erstellt. Das System entnimmt grundlegende Informationen wie die Adresse einer Firma, die Telefonnummer und die Öffnungszeiten aus dem Web. Selbst wenn ein Unternehmen keine Homepage hat, lassen sich doch oft Dienste wie Yelp oder Google Maps nutzen, um an diese Daten zu gelangen. Das System nutzt anschließend semantische Analysemethoden, um Fotos und positive Bewertungen von Kunden zu finden und baut daraus dann automatisch eine bunte Anzeige im Flash-Format. Der potenzielle Werbetreibende oder ein Vertriebsmitarbeiter der Zeitung kann die Anzeige nötigenfalls mit wenigen Mausklicks anpassen.
Quelle: Heise.de