Rund 8,3 Millionen Flachbildfernseher wurden nach Angaben der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) 2009 hierzulande im Consumer-Markt verkauft – und damit eine neue Rekordmarke erreicht. 2006 beschränkten sich die Verkaufszahlen noch auf 3 Millionen Stück. Das durchschnittliche Absatzwachstum seither überstieg 40 Prozent. Ein Ende des Booms ist jedoch in Sicht.
Obwohl im vergangenen Jahr noch ein Plus von 26 Prozent zu verzeichnen war und die Branche insbesondere im vierten Quartal im Weihnachtsgeschäft noch Milliardenumsätze erzielen konnte, geben sich die Marktexperten für das laufende Jahr nur bedingt optimistisch. 2010 sollen die Verkaufszahlen von Flachbildfernsehern nur noch um knapp 10 Prozent auf etwa 9,1 Millionen Stück zulegen. Angesichts des sich verschärfenden Preisverfalls bedeutet dies für die Anbieter nahezu stagnierende Umsätze. Die Prognose der gfu geht von einem Plus um maximal zwei Prozent auf 6 Milliarden Euro aus.
Laut Consumer Electronics Marktindex Deutschland (CEMIX), den die gfu in Kooperation mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) und der GfK Marketing Services GmbH (GfK) erhebt, gaben die durchschnittlichen Verkaufspreise von LCD-TVs im vergangenen um fast 13 Prozent gegenüber 2008 nach – bei Plasmafernsehern waren es sogar knapp 20 Prozent. TV-Geräte mit LC-Display kosteten den Verbraucher im Schnitt 700 Euro, für Plasma-Technik waren knapp 850 Euro zu veranschlagen.
Große Hoffnungen setzen die Geräteanbieter unterdessen in die wachsende Nachfrage nach HDTV-fähigen Produkten sowie den Trend zu größeren Bildschirmdiagonalen. So hatten nach gfu-Angaben zum Jahresauftakt schon die in HDTV übertragenen Olympischen Winterspiele zu einer deutlichen Absatzsteigerung von Geräten mit HDTV-Empfänger beigetragen. Vergleichbare Impulse verspricht sich die Branche auch von der anstehenden Fußball-WM in Südafrika. "HDTV ist bei den Zuschauern angekommen. Bis Ende 2010 werden mehr als 29 Millionen hoch auflösende TV-Geräte in deutschen Haushalten stehen", unterstreicht Dr. Rainer Hecker, Vorsitzender des Aufsichtsrats der gfu.
Während sich vor allem der Bestand an Fernsehgeräten mit integriertem HDTV-Empfänger gegenüber 2009 verdreifachen soll, erwarten die gfu-Verantwortlichen, dass auch sukzessive immer größere Flach-TVs die deutschen Wohnzimmer erobern. Schon im vergangenen Jahr machten Fernseher mit einer Bilddiagonale von 94 Zentimetern (32 Zoll) und mehr zirka die Hälfte des Umsatzes aus. (map)
Quelle: Heise.de