Dem Internet-Giganten Google fehlt nach Einschätzung von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) der Respekt vor privaten Daten seiner Nutzer. Den neuen Dienst Google Buzz nannte die Ministerin "einen massiven Eingriff in die Privatsphäre". "Es erschreckt mich schon, wenn ein Unternehmen nicht einmal Respekt vor privaten Daten seiner Kunden und unbeteiligter Dritter hat", sagte sie dem Nachrichtenmagazin Focus.

Mit dem sozialen Netzwerk Google Buzz können Nutzer in Echtzeit Texte, Fotos, Links und Videos verbreiten. Der Dienst ist in das E-Mail-Postfach bei Google eingebunden. Die Kritik hatte sich hauptsächlich daran entzündet, dass das Unternehmen Kontakte, mit denen sich Nutzer besonders häufig per E-Mail und Chat austauschen, automatisch in den Kurzmeldungsdienst übernimmt. Das kann dazu führen, dass Anwender unabsichtlich persönliche Informationen über sich preisgeben.

"Das ist, als würde eine Videothek die Listen ihrer Kunden aushängen", kritisierte Aigner das Vorgehen. Google hatte nach Beschwerden Änderungen an der Voreinstellung angekündigt. Künftig übernimmt Buzz die Kontakte nicht automatisch, sondern schlägt sie lediglich vor. Erst vor zwei Wochen hatte Aigner dem Unternehmen beim Internet-Dienst Google Street View eine millionenfache Verletzung der Privatsphäre vorgeworfen, weil dafür ohne das Einverständnis von Anwohnern Straßen und Häusern für das Internet fotografiert wurden. (dpa) / (mw)

Quelle: Heise.de