Sanierungsplan für Opel vorgestellt
Staatshilfe beantragt - Stellenabbau angekündigt
Deutschland soll sich mit 1,5 Milliarden Euro an der Sanierung des angeschlagenen Autobauers Opel beteiligen. Das bestätigte das Unternehmen der Nachrichtenagentur dpa.
An seinen deutschen Standorten will der Autobauer mehr als 3900 Stellen streichen, teilte Opel-Chef Nick Reilly bei der Vorstellung seines Sanierungsplans mit. Am stärksten ist demnach das Werk in Bochum mit 1799 gestrichenen Jobs betroffen. Am Stammsitz Rüsselsheim sollen den Angaben zufolge 862 Stellen gestrichen werden, in Kaiserslautern und Eisenach jeweils 300. Zudem will Opel rund 650 Stellen in der Verwaltung streichen. Opel bekräftigte auch die Absicht, das Werk im belgischen Antwerpen schließen zu wollen.
In den europäischen Werken sollen 8300 Arbeitsplätze abgebaut werden. - betroffen sind 1300 Stellen in der Verwaltung und 7000 in der Produktion. Das Werk in Antwerpen wird geschlossen.
Weitere Staatshilfe will die US-Mutter General Motors (GM) auch in den anderen europäischen Ländern mit Opel-Standorten einsammeln. Der Konzern hofft auf rund 2,7 Milliarden Euro. GM beziffert die Sanierungskosten für die europäische Tochter Opel/Vauxhall auf 3,3 Milliarden Euro.
Sanierungsplan sieht Investitionen von elf Milliarden Euro vor
Der Mutterkonzern will im Zuge der Sanierung von Opel bis 2014 elf Milliarden Euro in den Rüsselsheimer Autobauer investieren. Damit sollen 80 Prozent der Produkte erneuert werden, erläuterte Reilly. Das Konzept wurde gemeinsam mit einem Gutachten einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der Bundesregierung zugestellt.
Opel-Standorte in Deutschland:
Der Autobauer Opel hat neben dem Bund auch die Länder Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz um Hilfe gebeten. Die deutsche Tochter des schwer angeschlagenen amerikanischen Autokonzerns General Motors hat in diesen vier Bundesländern folgende Werke:
Hessen: Rüsselsheim ist der Stammsitz des 146 Jahre alten Unternehmens. Hier arbeiten 18.300 Mitarbeiter. Neben der Zentrale ist in Rüsselsheim das internationale Entwicklungszentrum sowie ein neu errichtetes Werk angesiedelt. Bis zu 270.000 Autos jährlich laufen in dem Werk vom Band.
Nordrhein-Westfalen: Seit 1962 ist Opel auch am Standort Bochum tätig, mittlerweile werden drei Werke auf einem ehemaligen Zechengelände betrieben. Beschäftigt sind hier 5300 Mitarbeiter, die vor allem die Modelle Astra und Zafira sowie Achsen und Getriebe herstellen. 2007 wurden in Bochum rund 240.000 Fahrzeuge gebaut.
Rheinland-Pfalz: In Kaiserslautern stellen rund 2300 Mitarbeiter Vierzylinder-Leichtmetall-Ottomotoren und Vierzylinder-Turbodieselmotoren mit Commonrail-Kraftstoffeinspritzung her. Im Komponentenwerk sind weitere 2300 Mitarbeiter tätig. Opel betreibt den Standort Kaiserslautern seit 1966.
Thüringen: Bei der Opel Eisenach GmbH produzieren 1900 Mitarbeiter den neuen Corsa. Das Werk startete 1992 kurz nach der Wende.
Quelle: Tagesschau.de, opel.de