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Does the Dog fear the Rebel? Does the Rebel fear the Dog?
((Vorher: Falls Kommentare folgen - wir spielen hier - bitten wir, die in doppelklammern zu setzen, danke =) ))
„Lass mich!“
Immernoch wirkt der angegraute aufgebracht. Kurz nach dem Match war JBD in die Kabine geflitzt und hatte den ominösen Koffer – natürlich NICHT aus Krokodilleder – aus dem Safe geschnappt, gerade als Daniel kam die Tür zugeknallt und sich schließlich hektisch aus der Halle verabschiedet.
„Verdammte Scheiße noch eins! Bleib endlich weg!“
Daniel scheint wenig fassungslos, als er den Alten Mann dabei betrachtet, wie er in den Landy steigt, der sich ob des Klimas glatt weigert, anzuspringen. Doch da mangels Zentralverriegelung die Beifahrertür zubleibt, kann er nur an der Beifahrertür sein Bestes versuchen, welche er auch sogleich aufreisst.
„Du kannst nicht einfach so weg. Erst musst Du mir sagen, was verdammt nochmal los ist!“
Hektisch schreit der Junge mittlerweile, noch mehr, als der Vater den Landy anwirft, den Gang einlegt und dem Junior glatt über den Fuß fährt, was der mit einem infernalischem Brüller quittiert. JBD schaut kurz in den Rückspiegel, scheint dann aber erst einmal ausser Sicht zu sein.
------------------------------> Parkplatz <----------------------------
Ein Sicherheitsmann der GFCW- und Hallenwartung hat inzwischen den Notarzt gerufen. Daniel, am Boden liegend und wirres Zeug brüllend, stößt Jay Sinclair, genannt JC, da glatt weg, der ihm ja eigentlich nur helfen will. „Verpiss dich, mann!“ wird da im Schmerz gebrüllt und sich weiter der Fuß gehalten. Aus der Ferne sind bereits die ersten Sirenen zu hören, in besagter Ferne nimmt man auch das sich drehende Blaulicht wahr. JC bleibt allerdings neben Daniel, so gerne der den auch verscheuchen würde.
JC: „Wer zur Hölle war das, Junge?“
Daniel hat sich dazu entschlossen, beim Brüllen zu bleiben und brüllt lauter, je mehr JC sagt, was dem nach einiger Zeit wohl auffällt. Indessen biegt die Ambulanz – mittlerweile ohne das wimmernde Martinshorn – auf den Parkplatz und hält nahe der beiden. Da die Show noch läuft, hat sich nicht die obligatorische Menschentraube um die beiden gebildet, so dass die Sanitäter nach aussen hin leichtes Spiel haben.
Sani: „Was ist hier passiert? Wer hat genau was?“
JC: „Die sind dem Jungen über den Fuß gefahren. Keine Ahnung wer das war und mir will er's nicht sagen. Ansonsten scheint er aber unversehrt.“
Sani: „Ist okay, sollen wir die Polizei alarmieren?“
Eigentlich ja keine Frage die man erst stellen muss, aber der buntgekleidete hat wohl einen guten Tag erwischt. Daniel funkelt nämlich genau den nun böse an, brüllt aber wie gehabt nur, weil sich mittlerweile der Arzt aufgemacht hat, am Boden Schmerzmittel aufzuziehen. Kanüle für Daniel und schließlich Schmerzmittel für den.
Arzt: „Das schaut so toll nicht aus. Tut das hier weh?“
Beinahe wird der Arzt erschlagen, als er Daniel auf dem Fuß herumpackt und eigentlich bis auf die Zehen bei jeder Berührung mit Lärm gestraft wird.
Arzt: „Das sieht so gut wirklich nicht aus. Wir nehmen Sie mal mit, weitere Diagnosen kann ich hier nicht stellen. Mark? Holst die Trage?“
Der Sanitäter nickt und macht sich daran, die Trage aus dem RTW zu holen. Indessen zieht Sinclair kurz den Arzt beiseite. Der wird angeflüstert, so dass Daniel wahrlich nichts mitbekommt, allerdings die beiden nicht aus den Augen lässt.
JC: „Also wenn ich die Parkplatznummer richtig lesen, dann hat dort sein Vater gestanden. Es ist kurz vorher wohl auch einigermaßen laut geworden, wie man Kollege Ihnen bestätigen kann.“
Arzt: „Haben Sie ein Kennzeichen für uns? Oder einen Anhaltspunkt?“
JC: „Das Kennzeichen müsste ich Ihnen raussuchen, lässt sich allerdings auch nachreichen. Ist aber ein anthrazitfarbener Land Rover Defender soweit ich weiss. Erstzulassung um 1980 herum.“
Der Sanitäter hat inzwischen die Trage dahin postiert wo die hinsoll und wartet darauf, dass der Arzt sich wieder umdreht. Inzwischen wird beim Daniel Blutdruck gemessen und der Puls gleichsam, immerhin will man ja nichts riskieren, auch wenn es augenscheinlich nur der Fuß ist.
>>>>>>>>>>>>>>> Inzwischen im Landrover <<<<<<<<<<<<<<<
„Damnit! Nicht mein Abend, eindeutig nicht!“ knöttert JBD in den eigenen Bart und fährt unruhig durch die Münchener Oststadt, nur um nach einigem Getucker auf der B304 zu landen, die ihn nach Traunreut ins Hotel „Mozart“ bringen wird. Das ist schließlich das Hotel in dem er sich eingemietet zu haben scheint, doch dazu später mehr. Also findet die Fahrt schlussendlich ein Ende und der Land Rover wird auf dem Hof des Hotels abgestellt und wütend die Tür zugeschlagen, nachdem er den Koffer im Wagen gelassen hat, schlicht vergessen. An der Rezeption lässt er sich seinen Schlüssel geben und steigt schließlich die Treppe bis in den zweiten Stock hinauf, nur um sich der dritten Tür zu widmen, die auf- und von innen wieder zugeschlossen wird.
Der Erste Griff des Mittvierzigers gilt hier dem Telefon, das das einzig wichtige Einrichtungsstück ausser Bett, Stuhl, Kommode und kleinem Bad zu sein scheint. Die Nummer ist schnell gewählt. Und nach drei Freizeichen scheint die Gegenseite auch zu reagieren.
Stimme: „Ja?“
JBD: „Dan hier. Die Mistsau hat unsern Plan durchkreuzt.“
Stimme: „*kühl* Hat sie das?“
JBD: „Ja. Ich weiss auch nicht, wie das passieren konnte, ich....“
Stimme: „Nur die Ruhe. Wir werden das Kind trotzdem schaukeln.“
JBD: „Ich habe gesetzt, wie Du weisst.“
Stimme: „*erschrocken* Und wieviel? Hoffentlich nicht alles?“
JBD: „Nein. Aber achtzig Prozent. Mann, ich war so sicher, dass....“
Wütend knallt JBD den Hörer auf die Gabel, noch ehe sein Gegenüber zu einer Erwiderung kommt. Grübelnd scheint er auf dem Bett zu hocken, das seltsame Bild an der Wand anstarrend, von dem er weiss, was dahinter ist. Schließlich aber rafft er sich auf, schließt die Tür auf.....
>>>>>>>>> Wieder auf dem Parkplatz vor der Halle <<<<<<<<<<
Mittlerweile hat man Daniel auf die Trage geschnallt, der offenbar immernoch beharrlich sich weigert, etwas preiszugeben von dem man meint, dass es wichtig sein könne. Im Gegenteil, nun hat er sogar die Augen geschlossen.
JC: „Ich hab mit dem Kollegen Rücksprache gehalten. Der Landrover ist rechtsgelenkt und hat folgendes Kennzeichen....bla...bla....bla....“
Sani: „Sieht sehr nach einem Briten aus. Spricht der Fahrer deutsch?“
JC: „Nehme ich an. Hat wohl lange hier gelebt oder so. Geben Sie das weiter oder soll ich unsere grüne Heilsarmee gleich alarmieren?“
Sani: „Ist okay, machen Sie das. Wissen sie, wo der derzeit aufhältig ist?“
Ein ratloses Heben der Schulter ist die einzige Antwort, die der Sanitäter dafür bekommt. Der Arzt bleibt wohl noch kurz hinten beim 'Patienten', der danach aber alleingelassen wird. Als der Arzt schließlich also vorne ist, einsteigt und sich anschnallt, geht es in Richtung Krankenhaus. Viel schlauer sind die zwei allerdings noch nicht, jedoch ist es nun am Arzt, die Meldung durchzugeben. Anscheinend traut der JC nicht unbedingt.
Arzt: „Wagen Inn-3384 hier. Wir sind mit besagtem Patienten unterwegs, hätten aber einen kleinen Auftrag für die SchuPo. Und zwar wird ein anthrazitfarbener Landrover mit britischem Kennzeichen gesucht, rechtsgelenkt. Fahrer steht im Verdacht, über einen Fuß, nämlich den unseres Patienten, gefahren zu sein. Handelt sich dabei angeblich um seinen Vater.“
Die Leistelle scheint die Meldung entgegenzunehmen, hat dann allerdings eine Frage, die logisch erscheint, nämlich die nach dem Namen des Patienten.
Arzt: „Daniel Zur heisst der Knabe.“
Ein Schelm, wer nun böses denkt, aber Daniel hat, wie sein älterer Bruder, wohl nie den Namen des Vaters getragen. Vielleicht hat er gar deshalb ein ruhigeres Leben geführt als jener. Die Leitstelle nimmt das ganze hin und meldet sich für den Moment ebenso ab wie die beiden Sanitäter, die noch einige Zeit bis zum Krankenhaus brauchen....
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>>>>>>>>>> Währenddessen im Hotel <<<<<<<<<<
Die Türe abschließend wirkt der alte Mann nachdenklich, hinkt dann aber langsam die Treppe hinunter. Ganz offenbar ist er aus dem ganzen auch nicht unverletzt herausgegangen, doch zum Laufen und Hinken reicht es noch. Der Wirt, Pepe genannt, ist ein guter Bekannter: Fat Man Jo Dardano, Kampfpummel, wenn man bei einsfünfundsechzig und einem dreistelligen Gewicht davon sprechen kann. Sich auf einen Hocker schiebend, ist JBD auch schon mit der Bestellung an der Reihe.
JBD: „Tust mir'n Bier? Mit Schuss bidde.“
Der Dicke schaut skeptisch, nickt dann aber und postiert das ganze wortlos vor dem Dog. Im eher schlicht eingerichteten Pseudo-Restaurant sind nicht mehr als zehn Gäste.
JBD: „ Danke. Danach ist mir jetzt, weisst Du?“
Mehr als ein 'Hmhm' kommt da nicht, Pepe macht sich daran, die vorhandenen Gläser zu spülen und ansonsten so zu tun als sei er ultra beschäftigt. Erst nach dem dritten Pils mit Schuss – in weniger als einer Stunde – rafft er sich dann scheinbar doch zu einer Unterhaltung auf.
Pepe: „Was hast Du denn angestellt, dass es Dich sooo sehr danach dürstet, knülle zu sein? Haste verloren? Erzähl mir als ehemaligem doch nicht, dass man sich nur wegen einer Niederlage wegschmeißt.“
Johnboy spielt ein wenig mit dem Glas, welches schon wieder nahezu leer ist, richtet dann jedoch den wachen Blick auf Pepe. Ein lächeln umspielt die Züge des Hundes, während sein Freund offenbar auf etwas wartet, das einer Antwort gleichkommt.
JBD: „Ich habe nicht verloren. Zumindest nicht das Match.“
Erstaunt richtet Pepe den Kopf nach oben und setzt den 'Du-hast-sie-nicht-mehr-alle'-Blick auf. Das kann er gut, allerdings hat er dafür oft genug Prügel kassiert. Doch die bleibt diesmal aus, Johnboy ist viel zu sehr mit reden beschäftigt, all das natürlich leise genug, dass es sonst niemand mitbekommt.
JBD: „Ich habe etwas verloren, das mir durchaus wichtig ist, Pepe. Etwas das nahezu jedem wichtig ist, auch wenn es die meisten nicht zugeben. Geld.“
Wieder schaut der Dicke ausserordentlich erstaunt drein, winkt den Dog aber zu sich nach hinten. Der Azubi wird darum gebeten, derweil an der Theke auszuhelfen, während die beiden in einem Zimmer verschwinden, dessen äußere Bezeichnung 'Privat' oft genug dem Wortsinn entspricht. Sich auf einen Sessel hockend lässt Pepe JBD freie Wahl, der wie von Geisterhand geführt mitgekommen ist.
>>>>>>>>>> Im Krankenhaus <<<<<<<<<<
Indessen hat der einmotorige Krankenwagen ganz ohne Getöse und Tamtam das Krankenhaus erreicht. Die Kliniken in München haben ja nicht den schlechtesten Ruf, so dass man sich für die naheliegende Lösung entschieden hat. Ab in die Notaufnahme geht es mit dem jungen Patienten, der immernoch kein Wort sagt. Schnell wird klar, dass die Nuss nur sehr hart zu knacken sein wird.
KH-Arzt: „So, dann wollen wir Sie mal beschauen. Tut das weh?“ *auf den Fuss drückt*
Daniel: „Das ist mein..Au! Loslassen, Du Penner!“
KH-Arzt: „Nur die Ruhe. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht angenehm ist, wenn einem ein Zweitonnenauto über den Fuss fährt. War das Absicht?“
Daniel: „Denken Sie, ich lass – au! - mir freiwillig über den Fuss fahren, oder wat?!“
KH-Arzt: „Nur die Ruhe. Ich meinte, ob derjenige das absichtlich gemacht hat.“
Daniel: „Fragen se ihn doch selbst! Krieg ich jetzt ein Bett und meine Ruhe?“
Der Arzt scheint zumindest für den Moment zu resignieren und gibt der Schwester ein Zeichen. Die Krankenschwester – Tine Wittler nach der Umschulung – bringt keuchend Bett und Patient auf's Zimmer – da Daniel über eine Private KV verfügt, darf er wenigstens ein Einzelzimmer genießen.
>>>>>>>>> In Traunreut, Polizeiwache <<<<<<<<<<
Polizeihauptmeister Wollruh und Anwärter Jöppel sitzen im Aufenthaltsraum, als das Funkgerät schnarrt. Allerdings wird aus dem gebratze nicht genau deutlich, was man von den Jungs konkret will.
Wollruh: „No komm, lass uns ma zum Wagge. Der had en fungschionierendesch Geräd.“
Jöppel, der ja eh nichts zu melden hat, nickt nur und folgt dem langsam vor ihm her watschelnden Wollruh und begrübelt derweil im stillen, wie man in dem Format bei der Polizei landen kann. Kompakt ist für Wollruh's Format aber auch wirklich noch lieb ausgedrückt.
Den Wagen schließlich erreichend – der Bulli knirscht bedenklich, als Wollruh sich auf den Beifahrersitz fallen lässt – ist es Jöppel, der ans Steuer darf, so wie immer. Dafür muss er nicht funken, das übernimmt der Chef dann schon.
Wollruh: „Hier nochemal der seschzehnelf. Was wolldesde nomma von uns?“
Aus dem Geschnarre und Geknacke in der Funke wird Jöppel nicht so wirklich schlau. Wollruh aber scheint zu verstehen, was die Geisterstimme von ihm will und nickt bei jeder kurzen Pause.
Wollruh: „Is okeh. Mer schau'n denn mo wo der sich rumdreibe tät.“
Wollruh, im wahrsten Sinne des Wortes die Ruhe selbst, hängt wieder ein und scheint im Handschuhfach nach etwas zu suchen.
Jöppel: „Kann'sch helfä?“
Wollruh: „Na. I such nur ma Brotzeit. Hom's die g'sehn?“
Jöppel dreht den Kopf lieber gen Straße, dann nach links und blickt gen Hotel.
Jöppel: „Des müsst's sein. Ga mer zu Fu do'hinne oder fahr' mer 'rum?“
Wollruh findet immer noch nicht seine vermaledeite Brotzeit und gibt seltsame Laute von sich, die sich aber abgesehen von sich paarenden Walrössern irgendwie nach jemandem anhören der Bärenhunger hat, aber sein Brot nicht findet. Etwas perplex hebt Wollruh den Kopf und scheint zunächst verwirrt, ehe gaaaanz langsam der Wortsinn an seinen Kopf dringt.
Wollruh: „Na. Mer blaave hier sto'n. Der wird scho rauskommä.“
Jöppel fällt darauf nun auch nichts mehr ein, ausser: Bulli aus, sich zurückgelehnt und gewartet.
(to be continued)