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Thema: Spuren im Sand - Teil 5

  1. #1
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    Spuren im Sand - Teil 5

    Die wimmernde Stimme durchdrang die ruhe der Nacht wie ein Klagelied und hatten Dan aus seinem wohlverdienten Schlaf gerissen. Beinahe gespenstisch klang die Stimme, die der Wind in seine Hütte trug und wie so oft fragte sich der Ex-Soldat ob ihm seine Phantasie einen Streich spielte. Doch nach etlichen Minuten konnte kein Zweifel daran bestehen, dass das Wimmern da war. Kein Traum, keine Halluzination. Obwohl Dan auf diesem Flughafen schon so einiges erlebt hatte, war dies wohl das unheimlichste Erlebnis, der gesamten 4 Jahre, in denen er sich schon von der Gesellschaft zurückgezogen hatte. Nun stand der Ex-Soldat mit Taschenlampe und Pistole bewaffnet in der Türe seiner Hütte und leuchtete in die Ferne. Obwohl nichts zu sehen war, konnte er die Stimme noch immer deutlich hören.

    ???: „MAMA!!! Wo bist du?“

    Die flehende Stimme erweichte das Herz des Kriegsveteranen, der nur zu Gut wusste das die naheliegende Landstraße ein Ort der verlorenen Seelen war. Mann hatte sogar einen Friedhof für die auf dieser Straße verunglückten Personen errichtet, obwohl sich kaum noch jemand darum kümmerte. Die Gräber waren verwittert und die Toten vergessen, denn nicht viele die diesen Ort hier aufsuchten hatten jemanden, der sie vermisste oder nach ihnen suchen würde. Dan selbst mochte diesen Ort, denn er bot die Abgeschiedenheit die er nach seinem Leben als Soldat im Dienste Amerikas brauchte. Seine Rente reichte für seine Leidenschaft die er hier ungestört ausüben konnte: Dem Fliegen. Dennoch gab es hier schon manch seltsame Nächte in denen Dan verirrte oder ausgesetzte Personen aufgelesen hatte und zurück in die Zivilisation gebracht hatte, da sie sich hier wohl hoffnungslos verlaufen hätten. Das ein Kind allerdings hier ausgesetzt worden sein soll, war selbst dem abgebrühten Kriegsveteran neu und er versuchte eine Erklärung dafür zu finden. Möglicherweise hatte es einen Unfall gegeben und das Kind irrte jetzt unter Schock durch die Nacht. Was auch immer geschehen war, Dan musste handeln. Suchend näherte sich Dan der Richtung aus der das Wimmern kam und steckte seine Pistole zurück in den Halfter, bevor im Lichtkegel langsam ein umherirrendes Mädchen erschien. Das Mädchen wirkte tatsächlich so, als wäre es aus einem Autowrack geklettert aber dennoch glücklicherweise unversehrt.

    Dan: „Halt … wer bist du?“

    Das Mädchen zuckte zusammen und blieb stehen, wandte sich jedoch noch nicht zu Dan um.

    Dan: „Du brauchst keine Angst haben … ich will dir nichts tun.“

    Langsam drehte sich das Mädchen zu dem Soldaten um und diesem rutschte beinahe das Herz in die Hose. Das Mädchen sah furchtbar mitgenommen aus. Ihre verweinten Augen hatten die Schminke in ihrem Gesicht verwaschen und der Kyal floss nun schwarzen Tränen gleich über ihre Wangen. Sie trug eine alte, gammelige Puppe in ihren Händen, die sie ganz fest an ihre Brust drückte während ihr Haar zerzaust und ungepflegt aussah. Im Krassen Gegensatz dazu stand ihr beinahe schon tadelloses, schwarzes Kleid das mit einem roten Saum versehen war. Sie trug schwarze Stiefelchen und zerrissene Netzstrümpfe, was sie beinahe wie eine Gothic Lolita aussehen ließ, die Dan von früher kannte. Manche Eltern die dieser Szene angehörten, kleideten ihre Kinder in diesem Stil um sie in der Szene großzuziehen, was für Dan schon immer fragwürdig gewesen war.

    Mädchen: „Wer … wer bist du?“

    Die zitternde Stimme des Mädchens schreckte Dan aus seinen Gedanken und er konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. Das Mädchen sah ihn schüchtern an und streichelte nervös ihre Puppe. Dan hob die Hand und streckte sie in die Richtung des Mädchens wobei er versuchte so harmlos wie möglich zu wirken um das ohnehin schon verschreckte Mädchen nicht zusätzlich zu verunsichern. Sollte sie Angst bekommen und davonlaufen würde es nicht leicht sein sie zu finden und Dan könnte sich das keinesfalls verzeihen.

    Dan: „Ich bin Leutnant Dan Crooner, von der US Airforce. Ich bin Soldat. Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Sag mir was passiert ist, dann kann ich dir helfen.“

    Das Mädchen machte einen Schritt zurück und wirkte nicht sonderlich überzeugt von der wohlgemeinten Vorstellung des Ex-Soldaten. Dieser ging jedoch vorsichtig auf das Mädchen zu.

    Dan: „Du brauchst keine Angst zu haben … du bist in Sicherheit.“

    Mädchen: „Weißt du wo meine Mama ist?“

    Diese Frage schockierte Dan und ließ ihn kurz zögern.

    Mädchen: „Nein … aber ich bin mir sicher ihr geht es gut und sie würde sich freuen wenn ich dich zu ihr zurückbringe.“

    Mädchen: „Kannst du das … kannst du mich zu meiner Mama zurückbringen?“

    Ob Dan das wirklich konnte wusste er nicht, denn immerhin konnte die Möglichkeit eines Unfalls nicht von der Hand zuweisen sein, was bedeutete, das es fraglich war ob die mutter des Mädchens überhaupt noch lebte. Dennoch blieb er optimistisch.

    Dan: „Das kann ich … wenn du mir sagst wo du sie zuletzt gesehen hast, finden wir sie bestimmt.“

    Mädchen: „Versprochen?“

    Dan: „Versprochen.“

    Das Mädchen ließ den Soldaten auf sich zukommen und weichte nicht weiter zurück. Dennoch überstürzte Dan nichts und ließ sich Zeit. Er erreichte das Mädchen und nahm es erstmal in die Arme, woraufhin sie sich fest an ihn drückte. Dan strich dem Mädchen durch die Haare und redete beruhigend auf es ein, worauf das Schluchzen rasch verklang. Zu schnell wenn Dan ehrlich war. Irgendwas stimmte nicht, doch diesen Gedanken behielt er zunächst für sich. Vielleicht lagen auch nur seine Nerven blank.

    Mädchen (flüsternd): „Ich … bin … nicht … normal …“

    Bei diesen Worten lief es selbst dem Ex-Soldaten kalt dem Rücken runter. Hatte dieses Mädchen gerade seine Gedanken gelesen? Er nahm das Mädchen ein stück von sich und erst jetzt erkannte er die gelben Wolfsaugen und das böse Grinsen in ihrem Gesicht. Plötzlich spürte der Soldat Angst in sich aufsteigen. Sein Magen zog sich zusammen und die Nackenhaare stellten sich auf.

    Dan: „Was zum Teufel …“

    Zu mehr kam der Soldat nicht den der durchdringende Blick des Mädchens grub sich in die tiefsten Winkel seiner Seele, während sie langsam ihre Lippen bewegte und dabei ihre Puppe streichelte. Dan griff sich an den Kopf, hörte ein wildes durcheinander an Stimmen in seinem Kopf. Männer die längst tot waren, warfen ihm Anschuldigungen an den Kopf und ein dem Trinitus gleichzusetzendes Geräusch machte ihm zu schaffen, das immer lauter wurde.

    Dan: „HÖR AUF!!!“

    Doch das Mädchen kannte keine Gnade. Der Hilfsbereite Soldat befand sich vollkommen in der Gewalt des Mädchens. Ein letztes Aufbäumen dann brach Dan zuckend zusammen und rührte sich nicht mehr. Das Mädchen lächelte zufrieden und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, während sie unschuldig zu kichern begann, wobei sie die Hand leicht vor ihrem Mund hielt und die Szenarie in ihren Augen beinahe wie einen unschuldigen Spaß erscheinen ließen, ehe sie den am Boden liegenden Mann ansprach.

    Mädchen: „Dan?“

    Sofort richtete sich der vorher beinahe tot wirkende Mann auf und blickte starr in die Leere. Langsam und einer Puppe gleich, die an den Fäden des Marionettenspielers hing, zuckte sein Kopf in die Richtung des kleinen Mädchens das verspielt und lächelnd vor ihm stand. Die Augen des Ex-Soldaten waren ausdruckslos und irgendwie leer ohne auch nur die geringste Spur von Emotionen zu zeigen.

    Dan: „Ja?“

    Die Stimme war leise und kaum zu vernehmen, doch das Mädchen verstand ihr neues Spielzeug bestens. Auch wenn Dan das Mädchen ansah schien er nur ihre Stimme wahrzunehmen, denn er schien in der Dunkelheit irgendeinen Punkt zu fixieren der nicht von Bedeutung war. Zumindest hatte es den Anschein. Langsam jedoch schälte sich eine massige Gestalt aus eben diesem Flecken Dunkelheit und schloss zum Mädchen auf, wobei ein fragendes Knurren ertönte.

    Mädchen: „Das ist mein Geheimnis … du würdest mir auch nicht deine besten Tricks verraten, oder?“

    *zustimmendes Brummen*

    Das Mädchen lächelte und streichelte erneut über den Kopf der kleinen Puppe auf ihren Arm, während Dan, der beinahe wie ein Zombie wirkte, auf weitere Instruktionen wartete. Mandrake neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite und blickte auf das Mädchen herunter, denn er war sich sicher, dass ihm dieser Mann bekannt vor kam, doch wo hatte der Bloodthrister ihn schon einmal gesehen. Sein fragender Blick fiel auf das Mädchen, die sich jedoch voll auf ihren Dan konzentrierte und den prüfenden Blick ihres Begleiters gar nicht mitbekam. Dessen scharfer Blick erkannte nun auch warum ihm dieser Zombie so bekannt vorkam … ES WAR DIE PUPPE!!!

  2. #2
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    Mädchen: „Nicht schlecht … du bist wirklich gut!“

    Die beiläufige Bestätigung des Mädchens, die sich gerade auf dem Weg zu Dan befand und sich vor diesem hinkniete, überraschte den Bloodthrister, der sich das makabere Schauspiel mit einer gewissen Freude und etlichen Fragen im Kopf anschaute. Das Mädchen blickte unterdessen tief in die Augen des Ex-Soldaten und strich ihm spielerisch über die Wange, ohne dabei die Puppe loszulassen. Kurz darauf tänzelte sie hinter seinen Rücken, strich dem Soldaten erneut über den Kopf und packte ihn schließlich an den Haaren um seinen Kopf in den Nacken zu legen. Das Mädchen schloss die Augen und schmuste kurz mit ihrem Kopf an der Wange des Piloten. Sie genoss diesen Augenblick sichtlich und Mandrake konnte eine gewisse Faszination für dieses Schauspiel nicht abstreiten. Vieles erinnerte ihn tatsächlich an seine Janella und allmählich wurde er den Gedanken nicht los, das die Kleine wohl engen Kontakt zu Janella gehabt hatte, vielleicht sogar von ihr ausgebildet wurde, denn in vielerlei Hinsicht trug sie einige Eigenarten in sich, die Janella zum verwechseln ähnlich sahen, wenngleich sie wohl die unschuldigere Version war … zumindest vom Aussehen her. Nichts desto trotz stralte sie eine verbotene Sinnlichkeit aus, etwas geheimnisvolles das Mandrake nicht erkennen konnte. Unterdessen flüsterte das Mädchen kaum wahrnehmbar, dem Piloten etwas ins Ohr. Vom Ton her hörte es sich wie ein Wunsch an und kaum hatte sie ihn ausgesprochen erhob sich Dan vom Boden.

    Dan: „Wie ihr wünscht!“

    Die Worte der lebenden Puppe waren beinahe wie in Trance gesprochen, ehe Dan an Mandrake vorbei auf einen Flugzeug Hangar zuschlurfte ohne den Champion of Darkness zu beachten. Der Hellhound jedoch blickte dem wankenden Piloten der beinahe wie unter Drogen wirkte, noch kurz hinterher ehe er bemerkte, dass das Mädchen wieder neben ihm stand. Sie grinste ihn Unschuldig an und streichelte erneut über ihre Dan-Puppe auf dem Arm, ehe sie tänzelnd dem Piloten zum Hangar folgte.

    Mädchen: „Komm schon … wir gehen nach Deutschland …“

    Ihre lachende Stimme war von einem gewissen Wahnsinn durchdrungen, doch das kümmerte Mandrake nicht. Er glaubte, nein er wusste, dass wenn es jemanden gab, der seinem Verlust einen Sinn geben konnte, es dieses Mädchen war. Der Bloodthrister stieß ein erwartungsvolles Knurren aus und setzte sich in Bewegung …

  3. #3
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    Wie jeder Teil war auch dieser hier wieder verflucht gut geschrieben und deine Szenen sind einfach immer spannend wie Sau. Die ganzen Charaktere sind einfach genial kreiert und man merkt wirklich, dass dir jede Figur einfach wichtig ist, so genial wie du sie darstellen kannst. Allerdings habe ich diesmal einen Minuspunkt. Die ganze Zeit waren das Mädchen, Janella und Mandrake zwar allesamt geisteskrank und irgendwie mysteriös, aber sie waren halt noch menschlich und hatten keine Superkräfte oder solche Sachen. Das war immer das Schöne. Aber diese Sache jetzt mit Gedankenkontrolle und Zu-Zombie-Macherei vom Mädchen finde ich ganz ehrlich ein wenig übertrieben.

  4. #4
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    Hi, freut mich das endlich mal jemand eine etwas negativere Bewertung abgibt, aber ich kann dich beruhigen: Das Mädchen hat keine Zauberkräfte, sie verwendet lediglich eine bestimmte Art der Hypnose die schon häufiger im Fernsehen vorkam (vor ca. 2 Monaten kam da sogar eine Spiegelrepotage drüber) ... natürlich muß das ganze ein wenig übernatürlich wirken und zombielike hat ja nur eine Umschreibung um den Tranceartigen Zustand zu beschreiben, der aufgrund dieser Technik im Opfer hervorgerufen wird. Meistens verhalten sich die Menschen dann wie Schlafwandler, weshalb ich auch den Puppenvergleich heranzog ... also keine Sorge, es geht hier immer noch mit rechten Dingen zu

  5. #5
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    Na dann geht´s ja^^

  6. #6
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    ich ändere meinen tipp und sage das mandrake die br gewinnt^^

    das einzige was vll pasieren kann ist das er verliert weil ja alles vom letzten ppv an zählt, aber ich glaube trotzdem nicht das ihn jemand schlagen kann

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