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Thema: Spuren im Sand - Teil 2

  1. #1
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    Spuren im Sand - Teil 2

    Wie lange war es her, seit er Rache für seine Herrin geübt hatte? Wie viele Tage waren vergangen, seitdem er die Rotello Allianz zerschlagen und sie bis auf den letzten Mann niedergemacht hatte? Er wusste es nicht. Hier unten in einem verfallenen Keller eines Friedhofs, saß der frühere Champion of Darkness wortlos in die Leere starrend seid ungezählten Tagen. Die Dunkelheit wurde nur leicht von einigen beinahe abgebrannten Kerzen erhellt. Die einzige Gesellschaft des Hellhound waren die Schatten an der Wand, doch diese nahm er nicht war. Er befand sich in seiner eigenen Welt. Eine Welt vor der Rotello Allianz und des großen Verrats. Ein Welt in der er und Janella regierten und nichts von all dem passiert war. Doch es war geschehen und die Welt da draußen hatte keinen Reiz mehr für ihn. Sie war leer und unbedeutend geworden. Nach seinem Rachefeldzug hatte er sich zurückgezogen, still und heimlich war seine Schreckensherrschaft in Vergessenheit geraten. Er war alleine mit der Ewigkeit und seiner Traumwelt, jenseits der Realität. Einem Ort an dem die Welt noch so war, wie sie gehört. Ein Ort an dem die Vergangenheit zur Gegenwart wurde. Zumindest für ihn. So saß er hier nun schon lange Zeit. Viele Tagen und Wochen starrte er einfach vor sich hin und rührte sich, von einem gelegentlichen Blinzeln abgesehen, nicht.

    Ruhe war das einzige wonach er sich sehnte. Ewige Ruhe in der er mit seiner Meisterin wieder vereint war, doch als Kreatur der Finsternis, würde diese Ruhe ihm auf ewig verwehrt bleiben. So suchte er als toter Überlebender eines Schattenkrieges, den die Welt nicht im geringsten wahrgenommen hatte, die Abgeschiedenheit auf dem Friedhof um Ansatzweise den Frieden der ewigen Ruhe, die seiner Meisterin vergönnt war zu erleben. Niemand konnte nach ihm suchen, denn es gab niemanden mehr, der wusste dass er noch existierte. Die meisten waren davon überzeugt, dass Mandrake gemeinsam mit Janella vergehen würde, doch er war noch hier … hier am Rande der Wirklichkeit und allmählich dem kaltberechnenden Wahnsinn verfallen. Mehr und mehr versank er in seinen Gedanken, während die Zeit an ihm vorrüberging, doch nach schier endlosen Wochen, kehrte Bewegung in den Körper des Bloodthristers zurück. Er hatte etwas bemerkt. Etwas näherte sich. Eine Präsenz die leicht vertraut und doch völlig fremd war. Langsam öffnete Mandrake seine Augen und beinahe roboterartig drehte sich sein Kopf langsam nach links, dort wo ein verfallener Schreibtisch zu sehen war auf dem vergilbte Bücher verstreut lagen. Auf dem Tisch saß ein junges Mädchen. Ihrem Aussehen nach hatte sie einiges in ihrem Leben durchgemacht, denn ihre Kleidung war verdreckt und blutbesudelt. Mit einer Augenlosen Puppe in ihren Armen blickte sie den sich langsam erhebenden Bloodthrister an, ohne die Spur von Angst zu zeigen.

    Trotz ihrer kindlichen Augen, verbarg sich dahinter eine bösartige, kalte Intelligenz. Dinge die Mandrake nur allzu sehr an seine verlorene Herrin erinnerten. Das Mädchen fixierte den ehemaligen Champion of Darkness mit ihrem Blick und schien sich ein Bild davon zu machen, was in dem Bloodthrister vor sich ging, ehe sie ihren Blick leicht verspielt wieder ihrer Augenlosen Puppe zuwandte. Ob sie gefunden hatte, wonach sie gesucht hatte, konnte Mandrake nicht sagen, denn weitere Reaktionen seines Gastes blieben aus. Viel mehr schien sie in ihrer eigenen Welt zu leben. Nahm eine Nadel zu Hand und begann ein altes Kinderlied zu summen während sie die Augen und den Mund der Puppe mit einem schwarzen Faden vernähte. Die ganze Zeit stand Mandrake wortlos daneben und wohnte dem unheimlichen Schauspiel bei, wobei er den Kopf ein wenig schief legte und jeden der geübten Handgriffe des Unheimlichen Mädchens genau studierte. Für ihr Alter wusste sie sehr genau was sie tat, während sie mit kalter Präzesion die Nadel in das Plastikfleisch der Puppe stieß. Nach nur wenigen Minuten waren die Augen zugenäht und das Mädchen ließ die Puppe achtlos fallen um sich wieder Mandrake zu zuwenden.

    Mädchen: „Sie haben dich vergessen … Mandrake … sie alle. Die wenigsten können noch sehen, was du einst warst. Andere sind gekommen und streben danach deinen Platz einzunehmen. Sie verließen die Augen vor der Wahrheit und geben sich der Illusion hin, dich überlebt zu haben … das darfst du nicht geschehen lassen.“

    Ohne die geringste Angst zu zeigen ging das Mädchen auf den maskierten und in Lumpen gehüllten Mandrake zu und blieb erst kurz vor ihm stehen. Sie legte den Kopf in den Nacken um Hellhound ins Gesicht zu blicken, der wiederum selbst seinen Kopf nach unten neigte. Die blutunterlaufenen Augen des Bloodthristers traffen auf die gelben, wolfsartigen Augen seiner neuen Begleiterin und für einen kurzen Moment stand die Zeit für beiden still. Es war ein Moment in dem Mandrake glaubte wieder mit seiner Herrin vereint zu sein, doch dies war ausgeschlossen. Er hatte sie begraben. In einer Gruft, deren Ort nur er kannte. Sie konnte nicht zurückkehren und das Mädchen war mit Sicherheit nicht Janella.

    Mädchen: „Ich bin nicht Janella.“

    Die leise Stimme des Mädchens ließ den Bloodthrister aufhorchen. Hatte sie seine Gedanken gelesen? Wie war das möglich?

    Mädchen: „Es ist weder meine Absicht noch mein Schicksal sie zu ersetzen. Ich gehe meinen eigenen Weg und dieser ist, deinem Verlust einen Sinn zu geben. Einst fürchtete dich die GFCW und dies soll wieder geschehen. Die Vergangenheit soll die Gegenwart werden, höre auf dich im Schatten zu verbergen.“

    Die Stimme des Mädchens war streng und ohne Mitgefühl, doch sprach sie die Wahrheit. Dieser Sache war sich Mandrake vollkommen bewusst und schuldbewusst senkte er seinen Kopf.

    Mädchen: „Du bist der Erbe einer großen Königin. Ein Prinz unter den Teufeln dieser Welt. Willst du mir sagen, dass das hier (sie breitet die Arme aus und dreht sich einmal im Kreis) das ist, was dem blauen Blut das in der fließt angemessen ist?“

    Mandrake hob den Kopf ein Stück.

    Mädchen: „Die Welt sollte vor dir erzittern. Deine Düstere Legende muss wieder zum Leben erwachen. Mach deinen Schmerz zu ihren. Gehe hinaus und lass sie sich erinnern wie sich Angst anfüllt.“

    Ein blutrünstiges Brüllen lässt den Ort erzittern als Mandrake all seine Wut in die Welt hinausschreit. Das Mädchen weicht kein Stück zurück, sondern formt nur ein kaltes lächeln während sich Mandrake umdreht und die knarrenden Stufen nach oben steigt die aus dem Keller führen. Mit jedem Schritt wird Staub aufgewirbelt, was beinahe so wirkt als würde die Vergangenheit wie Schuppen von ihm abfallen, ehe er mit einem gewaltigen Schlag die Falltür sprengt, die ihn seit Monaten vor der Außenwelt abgeschnitten haben. Sofort fällt das Licht des Mondes auf den Bloodthrister und ein sanfter Nieselregen heißt ihn wieder in der Welt willkommen. Blitze zucken am Nachthimmel und dunklen Wolken wirken wie große Leichentücher die sich in Erwartung der kommenden Ereignisse bereit machen, sich um die neuen Opfer des Hellhounds zu legen. Langsam und bis zum äußersten unter Strom stehend, steigt der Champion of Darkness aus der Luke. Es gleicht einer Widerauferstehung eines dunklen Erlösers, der die Welt in Brand setzen will um seine Rache zu vollziehen. Ruhe kehrt nun ein. Nur das tröpfeln des Regens ist zu hören, während sich Mandrake langsam umsieht, ehe er sich in Bewegung setzt. Nur wenige Sekunden vergehen, ehe der Nebel seine Gestalt verschluckt hat. Im Keller sehen wir unterdessen noch immer das Mädchen, dass mit ihren funkelnden Wolfsaugen in die Kamera blickt. Wieder ein heller Blitz und das Mädchen ist spurlos verschwunden …

  2. #2
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    Sag mal wo zur Hööle hast du eigentlich immer diese geisteskranken Fantasien her? Die bluttrinkende Königin, das große Monster mit allen merkwürdigen Eigenheiten, dieser "Illuminati-für-Arme"-Clan und jetzt dieses Mädchen? Meine Güte das können ja wieder heitere Wochen mit dir werden, wenn du jetzt schon wieder so los legst.

  3. #3
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    Also meistens ist es irgendein Schnipsel, eine Sekunden einstellung aus einem Clip oder ein Bild wodurch sich bei mir eine neue idee entsteht. Bei Janella zb. war es ein Bild von einer Frau die halb im Schatten stand ... der Rest kommt dann von alleine. Das Puppenmädchen entstand durch ein Bild in der ein alter Puppenkopf auf dem Boden lag, schon begann ich den neuen Charakter zu entwerfen. Natürlich spielt da meine Vorliebe für Horror in Film, Bild und Buch mit, weshalb es mir durchaus sehr leicht fällt solche "kranken" Charaktere wie du sie nennst zu entwickeln

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