Am Mittwoch knackte nicht nur ein Teilnehmer des Deutschen Lotto- und Toto-Blocks den 31,7 Millionen Euro schweren Jackpot, sondern gleichzeitig auch ein Kunde des privaten Glücksspielanbieters Tipp24 Services Ltd. Die Firma vermittelte den Tippschein an den ebenfalls in England ansässigen Veranstalter MyLotto24 Ltd. MyLotto24 reicht die Tipps zwar nicht ans deutsche Zahlenlotto weiter, zahlt aber auf dieselben Gewinnzahlen dieselben Quoten wie dieses aus.

Des einen Freud, des andern Leid: An MyLotto24 ist die börsennotierte Tipp24 AG aus Hamburg beteiligt, die wegen der hohen Gewinnauszahlung gestern eine Gewinnwarnung veröffentlichte. Darin hieß es, die Auszahlung werde sich auf Grund von Sicherungsmaßnahmen nur teilweise auf das Ergebnis auswirken. Man senke aber die Erwartung für den Gewinn vor Steuern von mindestens 40 auf 30 Millionen Euro.

Tipp24 macht seinen Umsatz fast ausschließlich im Ausland, etwa über die Beteiligung an MyLotto24, weil das Unternehmen durch das im Glücksspielstaatsvertrag festgeschriebene Internet-Spielverbot in Deutschland keine Wetten annehmen darf. Nach einer Fristverlängerung für Lotterien um ein Jahr entfaltete das Gesetz am 1. Januar 2009 seine volle Wirkung. Da die Umsatzerlöse des deutschen Segments von Tipp24 daraufhin im ersten Halbjahr gegenüber 2008 um 92,3 Prozent einbrachen, musste das Unternehmen den Großteil der Mitarbeiter in Deutschland entlassen.

Auf Nachfrage von heise online, ob MyLotto24 ähnliche Teilnehmerzahlen hat, wie der Deutsche Lotto- und Toto-Block, oder wie das Unternehmen sonst die gleichen Quoten garantieren kann, sagte eine Sprecherin von Tipp24: "Zu Kundenzahlen machen wir grundsätzlich keine Angaben. Allerdings verfügen sowohl die MyLotto24 Ltd als auch die Tipp24 Services Ltd über großen Sachverstand im Glücksspielgeschäft und sind daher in der Lage, die mit ihrer Tätigkeit verbundenen wirtschaftlichen Risiken erfolgreich zu steuern." (ad/c't)

Quelle: Heise.de