Zahlreiche Nutzer der Anti-Virus-Lösung von McAfee erlebten Ende vergangener Woche einen Fehlalarm mit weitreichenden Konsequenzen: Der Versuch, die vermeintlich infizierte Windows-Systemdatei in Quarantäne zu schicken, endete mit dem Absturz des Computers.

In den Support-Foren von MCAfee häufen sich seit vergangenem Freitag die Beschwerden über die falsche Viren-Identifikation. Offenbar führte die Verwendung einer älteren Version der Scan-Engine (Version 5100) in Verbindung mit dem seit Freitag distribuierten Update der Viren-Definitionen dazu, dass die komplett harmlose Systemdatei winvnc.exe als infiziert erkannt wurde und in die Quaratäne verschoben wurde.

Da diese Datei allerdings für den reibungslosen Betrieb eines Windows-Rechners benötigt wird, erhielten tausende User den berüchtigten Blue Screen und konnten nicht mehr mit ihrem PC arbeiten. Ein IT-Mitarbeiter eines britischen Unternehmens berichtet beispielsweise, dass in der Firma rund die Hälfte aller 140 PCs nahezu auf einen Schlag ausfiel und die Belegschaft dementsprechend nicht mehr weiterarbeiten konnte. Der durch den Fehlalarm entstandene wirtschaftliche Schaden dürfte also für einige Firmen durchaus relevante Größenordnungen erreichen.

Bislang hat McAfee noch keine Stellungnahme zu dem Problem und seiner Größenordnung abgegeben. Aktuell sind Fälle aus Deutschland Italien und Großbritannien bekannt. (cel)

Quelle: Chip.de