Mit einer geschickten Handbewegung schnippst Danny Rickson den Stummel seiner Zigarette zu Boden. Sie landet in irgendeinem nahe gelegenen Gebüsch.
Wo genau ist ihm scheißegal.
Der Engländer steht auf einer spärlich bewachsenen Wiese. Er ist in komplett schwarze Kleidung gehüllt. Das Hemd hat er aber aufgelassen und seine Bauchmuskeln werden durch die Öffnung von der Sonne beschienen.
Über seiner Schulter liegt der Intercontinental-Championship. Das Gold glänzt in der Strahlung.
Die Blicke des Neugekrönten wandern über die Landschaft.
Sie ist verdammt leer. Verdammt langweilig. Verdammt scheiße. Aber zumindest bietet sie eine Kulisse.
Danny Rickson: Meine Damen und Herren. Es ist wieder soweit, es ist wieder an der Zeit für Unterhaltung der höchsten Niveaustufe. Willkommen beim...
„WEBTALK“
Danny Rickson: Der bereits vierten Ausgabe dieses ehrenwerten Stücks großartiger Kultur! Doch ich bin immer noch der Selbe. Ich bin immer noch Danny Rickson. Und seit ich schwimmen kann, heißt Arielle nur noch die Meerfrau.
Ein herrlicher Witz, der sogleich mit blechernem Gelächter aus einem entfernten Lautsprecher bestätigt wird.
Danny Rickson: Doch eine Sache ist anders an der heutigen Sendung!
Die Kamera zoomt näher heran. Der Engländer entblößt grinsend seine Zähne.
Danny Rickson: Genau, meine Freunde. Es ist dieses schöne Stück.
Freudig hält er den Gürtel in die Kamera. Dann legt er das gute Ding zurück auf seine Schulter.
Danny Rickson: Doch ich werde mich noch heute Abend in Ruhe freuen. Für euch habe ich etwas Anderes vorbereitet. Eine wundervolle, ehrliche Reportage über die Lebensumstände eines Neulings der GFCW: Sid the Scum!
PUNKS IN DEUTSCHLAND (EIN BERICHT VON Dr. Propa und Dr. Ganda)
Sie stinken, sie pöbeln, sie schlafen nachts auf Bahnhofsvorplätzen und betteln tagsüber zusammen mit ihren Hunden um Geld.
Es werden einige Punks gezeigt, die auf einem Parkplatz herumlungern. Sie tragen schwarze Jacken mit der Aufschrift „F4CK YOU!“ und „DIE ÄRZTE“. Dazu Springerstiefel, zerrissene Hosen und Rucksäcke, die sie mit Fransen verziert haben.
Einer von ihnen, ein Punk mit einem großen, roten Kamm als Frisur, löst sich aus der Menge und geht auf die Kamera zu.
Punks neigen dazu, sich mehrmals am Tag zu betrinken. Welches Getränk sie dazu nutzen, völlig egal.
Der Mann mit dem Iro hält eine Flasche Billigbier in der Hand und öffnet den Behälter mit den Zähnen. Seine schiefen, gelben Beisser verformen sich zu einem schäbigen Grinsen, als ihm dies gelingt.
Punk: Jaaah! Bier für Alle! Wir saufen den ganzen Tag...Saufen für die Anarchie!
Des weiteren sind Punks für ihre Ungepflegtheit bekannt. Ehrenwerte Mitbürger nennen sie deswegen auch „Schaben der Stadt“
Der Punk hat sich den Gerstensaft mittlerweile eingeflößt. Einige Spritzer gingen aber auch daneben und laufen nun sein Gesicht runter. Zudem hat sich im Intimbereich ein dunkler Fleck gebildet, der auf der grauen Jeans sehr stark auffällt.
Punk: Ohlalala! Schalallalalallaaaaa! Saufen ist unser Leben, wir sind Abschauuuuum! Wir sind Deutschland! Wir sind Punks! Wir haben Spaß am Leben... und nun alle!
Die anderen Punks stimmen in den Gesang der Betrunkenen mit ein. Der Hauptsänger kippt nach einiger Zeit nach vorne um und landet auf dem Asphalt. Ein Kamerad stürmt zu ihm und rollt ihn auf den Rücken. Aber nicht um zu helfen. Stattdessen durchsucht er seine Jackentaschen nach Wertgegenständen.
Punks sind ein weitverbreitetes Problem in Deutschland. Der Ball ist nun bei Ihnen, liebe Zuschauer. Was können wir gegen diese Randgruppe tun? Senden Sie uns ihre Vorschläge an propaundganda@fernsehsender-x.de.
Die Gruppe Punks stürmt nun auf die Kamera zu. Einer entleert seinen Mageninhalt direkt vor die Füße des Kameramannes. Dieser ergreift daraufhin die Flucht. Das Letzte, was man sieht, sind die Punks, die ihre Bierflaschen auf den nun umgeworfenen Kamera lagern.
Und wenn wir nichts tun, dann werden sie immer so weitermachen!
Zurück beim Gastgeber. Der Engländer sieht sehr betroffen aus.
Danny Rickson: Natürlich bin auch ich schockiert über diese Bilder. Aber ist es nicht schön, dass die GFCW eines dieser Wesen in seinen Reihen aufnimmt? So hat Sid the Scum eine Chance, dem Teufelskreis zu entkommen, den dieser Lebensstil in Gang gesetzt hat.
Er nimmt seine Sonnenbrille ab.
Danny Rickson: Doch es gibt eine Möglichkeit, den Vorgang zu beschleunigen. Spenden Sie für Sid the Scum.
Es werden Kontaktdaten eingeblendet. Das der Inhaber des angezeigten Kontos in Wirklichkeit Danny Rickson ist, ist nicht von Bedeutung!
Danny Rickson: Bevor wir diese Sendung beschließen, möchte ich Sie noch über das Neueste vom Neusten informieren. NEWSFLASH!
Achilles verletzt
Das GFCW-Nachwuchstalent Achilles hat sich an der Ferse verletzt. Unter Tränen äußerte er gegenüber seiner Mutter, dass er sich für unverletzlich hielt. Aber anscheinend hat er eine so genannte Achillesferse
Cashew bleibt sitzen
Der erst 18-jährige, bayrische GFCW-Wrestler, stürmte weinend das GFCW-Büro von Präsident Dynamite. Der Grund: Sein diesjähriges Zeugnis hat einen Schnitt von 5,8. Einzig in Sport konnte er sich vor einer glatten Sechs retten.
Cashew dazu: Och Menno, wenn ich nächstes Jahr die Schule nicht packe, darf ich nicht mehr wrestlen. Hat zumindest mein Papa gesagt! Außerdem will ich nicht nochmal die Sechste wiederholen müssen. Die Mitschüler sind doof, die ärgern mich immer, weil ich so groß bin.
Ezaels Herkunft bekannt
Wie aus bisher unbekannten Unterlagen hervorgeht, war Ezael vor seiner GFCW Karriere als Wanderprediger auf Malta unterwegs. Sein Arbeitgeber, mit Namen Jesus, kündigte ihm aber, da er während eines Gottesdienstes anfing, von Wrestling zu reden.
Danny Rickson: Nun seid ihr perfekt informiert und unterhalten. Was gibt es da für mich noch zu sagen, außer: Bis zum nächsten Mal, wenn es heißt.
WEBTALK!