"Heute erfinden wir das Web neu": Der Browserhersteller Opera gibt sich selbstbewusst bei der Einführung seiner neuen Browsertechnik Unite. Im Prinzip handele es sich um einen Webserver im Webbrowser, meinen die Norweger; die Technik erweitert tatsächlich den hauseigenen Browser in Version 10 um einen Webserver. Für Anwender besteht aber nicht mehr die Notwendigkeit, einen Webserver zu konfigurieren und eventuell die Firewall und die Network Adress Translation im DSL-Router anzupassen: Opera Unite funktioniert über einen Proxy, bei dem sich der lokale Webbrowser anmeldet, um Unite-Dienste bereitzustellen.
Opera verspricht sich von Unite einen ganz neuen Zugang zum Web für alle Anwender, ohne dass an den grundlegenden Techniken und Protokollen von Web und Internet gedreht werden müsste. Statt wie bisher auf einen Server angewiesen zu sein, agieren Web-Anwendungen mit Unite von Browser zu Browser. Den Anwendungen seien keine Grenzen gesetzt: Ein Blog-Post von Opera-Mitarbeiter Lawrence Eng sowie eine generelle sowie eine Einführung für Entwickler stellt Opera Unite detaillierter vor.
Um Opera Unite auszuprobieren, muss man zunächst ein Build von Opera 10 herunterladen, bei den diese Funktion eingebaut ist. Es enthält auch einige Opera-Unite-Anwendungen, die man sofort ausprobieren kann. Hat der Benutzer seinen Browser bei Opera registriert, ist er dort unter Rechnername.Benutzername.operaunite.com ansprechbar. Als Beispiele sind bereits Anwendungen für Datei- und Foto-Sharing, ein Webserver und ein Media Player vorinstalliert. Damit lassen sich beispielsweise einfach etwa die eigene Musik- und Fotosammlung im Web bereitstellen für Anwender, denen man den Zugriff darauf gestattet. Für Dienste, die auf Dateien im lokalen Filesystem des Unite-Rechners zugreifen, lassen sich verschiedene Zugriffsberechtigungen einstellen: Public (freier Zugang für alle, die die URL des Rechners kennen, auf dem Opera Unite installiert ist), Limited (Zugang nur für diejenigen, die die URL des Unite-Dienstes auf dem Rechner kennen, die ein eigenes Passwort enthält) und Private (Zugang nur für den Betreiber des Rechners, auf dem Unite installiert ist).
Entwickler können eigene Dienste für Opera Unite erstellen, um spezielle Webanwendungen zu ermöglichen. Sie lassen sich über Operas Unite-Server an Anwender verteilen, sodass sie jedem Interessierten zur Nutzung zur Verfügung stehen. Opera behält sich aber eine Überprüfung der bereitgestellten Dienste und Anwendungen vor, um eine grundlegende Fehlerfreiheit zu gewährleisten – man übernehme aber keine Garantie für die Inhalte der von Dritten bereitgestellten Unite-Anwendungen oder für deren Funktionen. (jo/c't)
Quelle: Heise.de