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Thema: Klage gegen StudiVZ: Alles nur geklaut?

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    Klage gegen StudiVZ: Alles nur geklaut?

    Die Internetnetzwerke Facebook und StudiVZ streiten vor dem Kölner Landgericht. Facebook hat den deutschen Marktführer verklagt. Der Vorwurf: StudiVZ soll dreist die Ideen des Konkurrenten kopiert haben. Am Dienstag (16.06.09) könnte ein Urteil fallen.




    Mit Online-Netzwerken Freunde finden

    Der eine hat seine Homepage in Blautöne gefärbt, der andere kommt in roter Aufmachung daher. Ansonsten haben die Betreiber der beiden sozialen Internetnetzwerke Facebook und StudiVZ das gleiche Ziel: Der User soll sich mittels virtueller Plattform mit anderen Nutzern vernetzen. Er kann sein persönliches Profil öffentlich machen, private Fotos zeigen und Kontakte knüpfen. Laut einer aktuellen Untersuchung der Münchner Marktforschungsgesellschaft "webmarkets-today" soll in Deutschland inzwischen fast ein Viertel aller Seitenabrufe im Web auf solche virtuellen Netzwerke entfallen.


    Während sich ihre die Nutzer nur online kontaktieren, treffen sich die Betreiber der beiden Netzwerke nun leibhaftig vor dem Landgericht Köln. Der deutsche Ableger von Facebook hat den von der Verlagsgruppe Holtzbrinck betriebenen Konkurrenten StudiVZ verklagt, lediglich ein Plagiat des US-Vorbildes zu sein. Facebook war vor fünf Jahren als Netzwerk für Harvard- Studenten gestartet und erst ab 2006 allgemein zugänglich.

    Illegal Daten kopiert?


    Das im Oktober 2005 gegründete StudiVZ habe mit seinen Anwendungen und Service-Funktionen geistiges Eigentum von Facebook kopiert, lautet der Vorwurf. Vergleicht man die Seiten der beiden Anbieter ist die Ähnlichkeit unübersehbar. Das beginnt schon mit der Frage im ersten Textfeld der Startseiten: "Was machst du gerade?", fragen beide Systeme identisch. Auch Funktionen wie "poke" bei Facebook (in der deutschen Version heißt es "anstupsen") oder "gruscheln" bei StudiVZ, haben Gleiches im Sinn - nämlich einen Gruß ohne persönlichen Text zu verschicken. Außerdem bietet der Marktführer in Deutschland ebenfalls Pinnwände für öffentliche Nachrichten oder ermuntert zur Bildung von Interessengruppen.
    Doch noch einen anderen Vorwurf erhebt Facebook: Neben der Kopie zahlreicher Funktionen soll StudiVZ auch illegal auf Computersysteme von Facebook zugegriffen und sich so Daten verschafft haben, darunter den Quellcode, der die Anwendungen steuert. StudiVZ hingegen bezeichnete die in der ersten mündlichen Verhandlung im April vorgetragenen Vorwürfe als haltlos.

    Gutachter soll Quellcodes vergleichen


    Der Vorsitzende Richter der Wettbewerbskammer, Heinz Georg Schwitanski, schlug den Vertretern beider Netzwerke vor, einen Gutachter zu beauftragen. Dieser solle die Quellcodes vergleichen und danach feststellen, ob und was kopiert worden sei. "Ein Gutachten liegt aber noch nicht vor", sagt Gerichtssprecher Dirk Eßer gegenüber WDR.de. Ob der Kläger weiterhin einen Beweis für seine Vorwürfe erbringen muss, wird das Gericht am Dienstag (16.06.09) entscheiden. Und wenn sich die Vorwürfe vor Gericht bewahrheiten sollten? Dann könne es laut Eßer passieren, dass StudiVZ seine Seiten so nicht mehr betreiben könne.

    Quelle: WDR.de

  2. #2
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    Facebook greift StudiVZ-Urteil an

    Das Online-Netzwerk Facebook will nach dem Scheitern der Plagiatsklage gegen den deutschen Konkurrenten StudiVZ in Berufung gehen. Das kündigte das US-Unternehmen am Freitag an. "Facebook ist enttäuscht von der Entscheidung des deutschen Gerichts, insbesondere da wir nicht die Gelegenheit hatten, alle Beweise vorzubringen", hieß es in einer Erklärung. "Wir planen nun, Berufung einzulegen." Zudem hofft das Online-Netzwerk noch auf ein Verfahren vor einem US-Gericht.

    Facebook wirft StudiVZ vor, die Website in weiten Teilen kopiert zu haben. Das Landgericht Köln entschied aber laut einem am Dienstag veröffentlichten Urteil, es liege "trotz nicht zu übersehender Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten der beiden Internetseiten keine unlautere Nachahmung vor". Facebook hat weltweit mehr als 200 Millionen Nutzer, in Deutschland sollen es mehr als zwei Millionen sein. StudiVZ hat eigenen Angaben zufolge 5,5 Millionen Nutzer, bei den Schwesterplattformen SchülerVZ und MeinVZ sind rund 7,5 Millionen Menschen angemeldet.

    StudiVZ, das als Marktführer in Deutschland gilt, war im Oktober 2005 gegründet und Anfang 2007 für über 50 Millionen Euro von der Verlagsgruppe Holtzbrinck übernommen worden. (dpa)/ (cp/c't)

    Quelle: Heise.de

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