Der Kommunikationsspezialist Ericsson hat ein erweitertes VDSL-Verfahren demonstriert, das rund 500 MBit/s befördert. Die aktuell etwa von der Telekom eingesetzte VDSL-Technik ist für maximal 200 MBit/s spezifiziert und liefert in der Praxis bis zu 50 MBit/s. Gängige ADSL2+-Anschlüsse erreichen nicht mehr als 16 MBit/s.

Die Steigerung der Datenrate erzielt Ericsson mit zwei Tricks: Anders als bei aktuellen ADSL- und VDSL-Techniken, die jeweils für nur eine Kupferdoppelader ausgelegt sind, fasst Ericsson mehrere Leitungen zu einer Verbindung zusammen und setzt zusätzlich ein Verfahren zur Unterdrückung der Übersprechstörungen von Nachbarleitungen ein (Crosstalk Cancellation). Ericssons Demonstrationssystem liefert rund 500 MBit/s über 500 Meter Entfernung über sechs Telefonleitungen (also sechs Kupferdoppeladern).

Ericsson will mit dem neuen Verfahren Netzbetreiber und Unternehmen ansprechen, die vorhandene Telefonleitungen etwa zur Anbindung von Glasfaserstrecken nutzen wollen. Unter anderem könnten so auch Mobilfunk-Basisstationen mit schnellem HSPA-Funk an das Kernnetz des Betreibers angekoppelt werden, ohne in aufwendige Glasfaser- oder Richtfunkanbindung investieren zu müssen. (dz/c't)

Quelle: Heise.de