Auswechselraum-Reglement:
1. Die Auswechselräume befinden sich links und rechts der Verlängerung der Mittellinie, außerhalb der Seitenlinie, bis zum Ende der jeweiligen Auswechselbank und, wenn es die Platzverhältnisse ermöglichen, auch hinter den Bänken.
Das Reglement für Veranstaltungen/Wettbewerbe der IHF und der Kontinentföderationen legt fest, dass die Auswechselbänke 3,5 m von der Mittellinie beginnen. Diese Bestimmung gilt auch als Empfehlung für alle Spiele auf anderen Ebenen.An der Seitenlinie vor den Auswechselbänken dürfen (bis mindestens 8 m von der Mittellinie) keinerlei Gegenstände stehen.
2. Nur die Spieler und Mannschaftsoffiziellen, die im Spielprotokoll eingetragen sind, dürfen sich im Auswechselraum aufhalten.
Sollte ein Dolmetscher erforderlich sein, hat dieser hinter der Mannschaftsbank Platz zu nehmen.
3. Die Mannschaftsoffiziellen müssen im Auswechselraum komplette Sport- oder Zivilkleidung tragen.
4. Der Zeitnehmer/Sekretär unterstützt die Schiedsrichter bei der Kontrolle der Besetzung des Auswechselraums vor und während des Spiels.
Kommt es vor dem Spiel zu einem Verstoß gegen das Auswechselraum-Reglement, darf das Spiel erst beginnen, wenn der Verstoß behoben ist. Kommt es während des Spiels zu einem derartigen Verstoß, kann das Spiel nach der nächsten Spielunterbrechung erst wieder beginnen, wenn die Ange*legenheit geregelt wurde.
5. Die Mannschaftsoffiziellen haben das Recht und die Pflicht, ihre Mannschaft auch während des Spiels zu führen und zu betreuen, und zwar auf faire und sportliche Weise und unter Einhaltung der Regeln. Grundsätzlich sollten sie auf der Mannschaftsbank sitzen.
Den Offiziellen ist es jedoch
erlaubt, sich im Auswechselraum zu bewegen, insbesondere um:
- Spielerwechsel durchzuführen
- taktische Anweisungen an Spieler auf der Spielfläche und der Bank zu geben
- medizinische Betreuung zukommen zu lassen
- ein Team-Time-out zu beantragen
- sich mit dem Zeitnehmer/Sekretär auszutauschen. Dies gilt nur für den "Mannschaftsverantwortlichen" und nur in außergewöhnlichen Situationen.
Die Erlaubnis, sich zu bewegen, gilt in der Regel nur für einen Offiziellen pro Mannschaft. Der Mannschaftsoffizielle, der sich bewegt bzw. steht, muss zudem die Begrenzungen des Auswechselraums - wie obenstehend unter Punkt Nr. 1 festgelegt - einhalten. Der Mannschaftsoffizielle muss darauf achten, dass die Sicht des Zeitnehmers/Sekretärs nicht behindert wird.
Grundsätzlich sollten die Spieler im Auswechselraum auf der Mannschaftsbank sitzen.
Den Spielern ist es jedoch erlaubt, sich:
- zum Aufwärmen ohne Ball hinter der Auswechselbank zu bewegen, wenn es die Platzverhältnisse erlauben und es nicht störend wirkt.
Es ist Mannschaftsoffiziellen oder Spielern nicht erlaubt:
- in provozierender, protestierender oder in irgendeiner anderen unsportlichen Weise (Sprache, Mimik oder Gestik) auf Schiedsrichter, Delegierte, Zeitnehmer/Sekretär, Spieler, Mannschaftsoffizielle oder Zuschauer einzuwirken oder diese zu beleidigen
- den Auswechselraum zum Zwecke der Spielbeeinflus*sung zu verlassen
- während des Aufwärmens an der Seitenlinie zu stehen oder zu laufen.
Von Offiziellen und Auswechselspielern wird im Allgemeinen erwartet, dass sie sich im Auswechselraum ihrer Mannschaft aufhalten. Falls jedoch ein Offizieller den Auswechselraum verlässt und einen anderen Platz einnimmt, verliert er das Recht, seine Mannschaft zu führen und zu betreuen und muss in den Auswechselraum zurückkehren um das Recht wiederzuerlangen.
Auf jeden Fall unterstehen Offizielle und Spieler weiterhin der Aufsicht der Schiedsrichter, und die norma-len Regeln für persönliche Bestrafungen gelten auch, wenn ein Offizieller oder Spieler beschließt, seinen Platz im Auswechselraum oder auf der Spielfläche zu verlassen. Daher sind unsportliches, grob unsportliches Verhalten oder auch Tätlichkeiten genau so zu bestrafen, als ob das Vergehen im Auswechselraum oder auf der Spielfläche erfolgt ist.
6. Kommt es zum Verstoß gegen das Auswechselraum-Reglement, sind die Schiedsrichter verpflichtet, entsprechend Regeln 16:1d, 16:3c bis d oder 16:6a, c (Verwarnung, Hinausstellung, Disqualifikation) zu verfahren.
7. Haben die Schiedsrichter einen Verstoß gegen das Auswechselraum-Reglement nicht bemerkt, müssen sie vom Zeitnehmer/Sekretär bei der nächsten Spielunterbrechung darauf aufmerksam gemacht werden.
Technische Delegierte der IHF, einer Kontinentföderation oder eines nationalen Verbandes, die bei einem Spiel eingesetzt sind, haben - außer bei Entscheidungen der Schiedsrichter auf Grund ihrer Beobachtung von Tatsachen - das Recht (bei der nächsten Spielunterbrechung) die Schiedsrichter auf einen möglichen Regelverstoß oder eine Nichteinhaltung des Auswechselraum-Reglements hinzuweisen.
Das Spiel ist in derartigen Fällen mit dem der Spielsituation entsprechenden Wurf wieder aufzunehmen.
Wenn der Technische Delegierte jedoch aufgrund eines Verstoßes durch eine Mannschaft eine sofortige Unterbrechung des Spiels für erforderlich gehalten hat, wird das Spiel mit Ballbesitz für die gegnerische Mannschaft (Freiwurf oder, bei klarer Torgelegenheit, 7-m-Wurf) fortgesetzt.
Der Spieler oder Offizielle, welcher einen Verstoß begangen hat, ist von den Schiedsrichtern zu bestrafen. Der Sachverhalt ist im Spielprotokoll festzuhalten.
8.Wenn die Schiedsrichter, selbst nachdem sie darauf aufmerksam gemacht wurden, einen Verstoß gegen das Auswechselraum-Reglement nicht ahnden, muss der Technische Delegierte einen Bericht an die zuständige Instanz (z.B. Disziplinarkommission) einreichen. Diese Instanz hat über die Vorkommnisse im Auswechselraum und die Haltung der Schiedsrichter zu entscheiden.

Richtlinien für Spielflächen und Tore:
a) Die Spielflächeist ein Rechteck von 40 x 20 m. Sie sollte durch Messen der Länge der beiden Diagonalen kontrolliert werden. Ihre Länge von Außenkante zu Außenkante sollte 44,72 m betragen. Die Länge der Diagonalen einer Spielfeldhälfte sollte von den Außenkanten zur gegenüberliegenden Außenkante der Schnittstelle zwischen Mittellinie und Seitenlinie 28,28 m betragen.
Die Spielfläche wird durch Markierungen begrenzt, welche "Linien" genannt werden. Die Torlinien (zwischen den Torpfosten) sind, wie die Torpfosten selbst, 8 cm, alle anderen Linien 5 cm breit. Linien, welche nebeneinander liegende Bereiche der Spielfläche begrenzen, können durch unterschiedliche Farben für die einzelnen Bereiche ersetzt werden.
b) Der Torraum vor den Toren besteht aus einem Rechteck von 3 x 6 Meter und zwei sich seitlich anschließenden Viertelkreisen mit einem Radius von je sechs Metern. Er wird erstellt, indem - parallel zur Torlinie und mit einem Abstand von sechs Metern zwischen der hinteren Kante der Torlinie und der vorderen Kante der Torraumlinie - eine drei Meter lange Linie gezogen wird. Diese Linie geht auf beiden Seiten in einen Viertelkreis über, wobei die hinteren Innenkanten der betreffenden Torpfosten jeweils die Mitte bilden und der Radius sechs Meter beträgt. Die Linien und Viertelkreise, welche den Torraum begrenzen, heißen Torraumlinie. Die Entfernung zwischen den Außenkanten der Schnittpunkte, an denen die beiden Viertelkreise die Torauslinie berühren, beträgt derart 15 Meter.
c) Die gestrichelte Freiwurflinie (9-m-Linie) verläuft parallel und konzentrisch zur Torraumlinie, mit einem Abstand von zusätzlich drei Meter zur Torraumlinie. Die Markierungen und Zwischenräume messen jeweils 15 cm. Die Markierungen sollten rechtwinklig bzw. radial abgeschnitten werden. Die Messung der kurvigen Markierungen erfolgt über die Sehne der Markierungen.
d) Die 7-m-Linie ist ein Meter lang und wird - parallel zur Torlinie - direkt vor dem Tor gezogen, wobei der Abstand von der hinteren Kante der Torlinie zur vorderen Kante der 7-m-Linie sieben Meter beträgt.
e)Die Torwartgrenzlinie (4-m-Linie) vor dem Tor ist 15 cm lang. Sie verläuft - mit einem Abstand von vier Metern, gemessen von der hinteren Kante der Torlinie zur vorderen Kante der 4*m-Linie, also einschließlich beider Linien selbst - parallel zur Torlinie.
f) Die Spielfläche sollte von einer Sicherheitszone von mindestens einem Meter entlang der Seitenlinien und zwei Metern hinter den Torauslinien umgeben sein.
g) Das Tor steht in der Mitte der betreffenden Torauslinien. Die Tore müssen fest im Boden oder an der hinter ihnen befindlichen Wand verankert sein. Ihre lichte Breite beträgt drei Meter und die lichte Höhe zwei Meter. Der Torrahmen muss ein Rechteck sein, wobei die inneren Diagonalen 360,5 cm (höchstens 361 cm - mindestens 360 cm, mit einem Unterschied von höchstens 0,5 cm in einem Tor) messen. Die hintere Seite der Torpfosten muss mit der hinteren Seite der Torlinie (und der Torauslinie) eine Linie bilden, so dass die vordere Seite der Torpfosten 3 cm über die Torauslinie hinausreicht.
Die Torpfosten und die Querlatte, welche sie verbindet, müssen aus dem gleichen Material bestehen (z.B. Holz, Leichtmetall oder synthetisches Material) und quadratisch sein (8 cm). Die Kanten müssen abgerundet sein und einen Radius von 4±1 mm aufweisen. Die Torpfosten und die Querlatte müssen auf den drei von der Spielfläche einzusehenden Seiten mit zwei deutlich kontrastierenden Farben gestrichen sein, die sich ebenfalls deutlich vom Hintergrund abheben. Beide Tore müssen dieselben Farben aufweisen.
h) Die Tiefe des Tornetzes sollte oben 0,9 m hinter der Torlinie und unten 1,1 m betragen, wobei für beide Maße eine Toleranz von ±0,1 m gilt. Die Maschen sollten nicht größer als 10 x 10 cm sein. Das Netz muss an den Pfosten und an der Querlatte mindestens alle 20 cm befestigt sein. Es ist erlaubt, das Tornetz und das weitere Netz derart zusammenzubinden, dass kein Ball zwischen die beiden Netze gelangen kann.
i) Hinter dem Tor, in der Mitte der Torauslinie und mit einer Entfernung von ca. 1,5 m, sollte ein (vom Boden aus) 5 m hohes, vertikales Sicherheitsnetz von 9-14 Meter Länge angebracht sein.
j) Der Zeitnehmertisch steht in der Mitte des Auswechselraums, an einer der beiden Seitenlinien. Der Tisch darf höchstens 4 Meter lang sein und sollte 30-40 cm hoch über der Spielfläche stehen, um die uneingeschränkte Sicht sicherzustellen.
k) Alle Messungen ohne Angabe einer Toleranz müssen der ISO*Norm (International Standard Organization) 2768-1: 1989 entsprechen.
l)Die Normen für Handballtore sind vom Europäischen Komitee für Normung, CEN (Comité Européen de Normalisation), im Rahmen der Norm EN 749 in Verbindung mit der Norm EN 202.10-1 festgelegt worden.

Regelklarstellungen
(ab sofort verbindlich für den DHB-Bereich)
1. Gesichtsmasken
a) Gesichtsmasken
Im Spiel sind grundsätzlich weder Gesichts- noch Teilmasken erlaubt.
b) Kniegelenkbandagen aus Hartteilen
Die zur Verwendung vorgesehenen Kniegelenkgestelle/-bandagen mit Metall-/Hartplastikausstattung müssen so gut abgepolstert sein, dass keine Gefährdung für andere Spieler durch direkten Kontakt mit den Hartteilen möglich ist.
2. TEAM-TIME-OUT (TTO) für Mannschaften ohne Offizielle und ohne Auswechselspieler
Das TTO ist auch zu gewähren, wenn Mannschaften ohne Offizielle und ohne Auswechselspieler antreten (oftmals Basisrealität). In diesem Fall kann der Spielführer beim Zeitnehmer aus dem laufenden Spiel das TTO beantragen. Die grüne Karte muss allerdings trotzdem beim Z abgegeben werden. Zu diesem Zweck liegt die Grüne Karte bei dieser Mannschaft sozusagen „herrenlos“ aber griffbereit für einen teilnahmeberechtigten Spieler auf der AW-Bank. Der Z hat diesem TTO-Antrag stattzugeben.
Begründung: Es kommt vor allem in unteren Klassen vor, dass eine Mannschaft nur noch mit 7 Spielern ohne Offizielle antreten kann. Im Interesse des Spielgedankens soll diese regeltechnische TTO-Möglichkeit dieser Mannschaft nicht vorenthalten werden. Außerdem muss einer dieser teilnahmeberechtigten Spieler sowieso seine Unterschrift auf dem Spielprotokoll leisten. Das verweigert ja wohl auch kein SR.
3. Pflichtübernahme durch Unterschrift
a) Ab 1.8. liegen formelle Mängel im Bezug auf das Spielprotokoll (nichteingetragener Spieler?) und die Besetzung der Auswechselbank (nur Teilnahmeberechtigte dürfen sich dort aufhalten) im Verantwortungsbereich des Sportkameraden, der das Spielprotokoll unterschreibt.
Im Normalfall ist das der Mannschaftsverantwortliche. An der Basis kann es vorkommen, dass nur insgesamt 7 Spieler ohne Mannschaftsoffizielle antreten. Ein teilnahmeberechtiger Spieler muss das Spielprotokoll unterschreiben. Er übernimmt somit alle regeltechnischen Pflichten.
b) Werden Mannschaftsoffizielle/der Mannschaftsverantwortliche disqualifiziert, sodass kein weiterer Offizieller mehr auf der AW - Bank vorhanden ist, dann muss ein Spieler (meistens der „interne“ Spielführer der Mannschaft) die weitere Verantwortung mit allen Rechten und Pflichten gemäß Regelwerk übernehmen.
4. falsche / fehlerhafte Trikotfarbe
Grundsätzliche haben die SR die Ausrüstung vor Spielbeginn zu kontrollieren! Die nachfolgenden Auslegungen sind mit der IHF abgestimmt.
a) Torwarte müssen gleiche Trikotfarben verwenden: Im BL-Bereich müssen die TW diese Regelung strikt einhalten, ansonsten muss der TW, der mit der falschen Farbe einwechselt, wieder das Spielfeld (ohne Strafe, aber Ballverlust bei laufendem Spiel) verlassen. Die SR müssen diese Farbenregelung VORHER kontrollieren. Gleiches Verfahren gilt in der Schlussphase, wenn ein 7. Feldspieler den TW ersetzt. Auch sein Überziehhemd muss dieselbe Grundfarbe wie die bisherige TW-Farbe haben, ansonsten...Ballverlust und zum Auswechseln auffordern. An der Basis sollte dies zunächst nicht so streng gehandhabt werden. Hier sollten sich die RV/LV auf eine interne Verfahrensweise einigen. Dennoch sollte das auch an der Basis kein Problem sein, dass TW die gleichen Farben tragen. Ein Überziehhemdchen kostet ebenso nicht mal 10€. Die TW sind natürlich teilnahmeberechtigt, die SR notieren die Regelwidrigkeit im Spielprotokoll; alles Weitere muss die Sportinstanz entscheiden.
b) Spieler vergisst seine Trainingsjacke auszuziehen:
Gelegentlich kommt es mal vor, dass ein Spieler, der z.B. einen 7-m werfen oder überraschend eingewechselt werden soll, vergisst, seine Trainingsjacke auszuziehen. Dieser Spieler ist auf seinen „Fauxpas“ hinzuweisen und zur Beseitigung aufzufordern. Ohne persönliche Strafe wird auf Ballverlust im laufenden Spiel entschieden.
5. Entscheidung durch 7-m-Werfen
Die beteiligten Spieler beider Mannschaften halten sich in der gegnerischen Spielfeldhälfte auf.
6. Verlassen des Spielfeldes
Wenn ein Spieler mit einem Fuß die Spielfläche (Ball innerhalb) verlässt, ohne einen Abwehrspieler zu umlaufen, dann ist auf FW für die andere Mannschaft zu entscheiden (eigener Vorteil), es sei denn, dass er durch seinen Schwung dorthin getragen wurde. Dann geht das Spiel weiter.
7. Klar erkennbare Verzögerung der Freiwurfausführung
Bei JEDER derartigen Situation ist das Warnzeichen „Passiv“ nach der erfolgten Korrektur zu zeigen.
8. Alter des Mannschaftsverantwortlichen
ab 18 Jahre (er muss rechtskräftig „unterschriftsfähig“ sein)
9. Direkter Freiwurf zu Spielende (HZ/Spielende inkl. Verlängerungen)
a) Wird der Torwart bei einer Aktion zu Spielende erkennbar so schwer verletzt, dass er nicht mehr weiterspielen und den direkten Freiwurf abwehren kann, dann soll in dieser Notsituation ein zügiges, beschleunigtes Auswechseln des verletzten Torwartes möglich sein. Die Vernunft hat hier Vorrang. Meistens steht in der Schlussphase sowieso der stärkere TW im Tor. Einem verletzten Abwehrspieler ist ein derartiges Auswechseln nicht gestattet. Die abwehrende Mannschaft hat im Normalfall immer noch mehrere Spieler gegen den einen Werfer.
b) Die abwehrende Mannschaft wechselt -verbotenerweise- z.B. 3 Abwehrspieler nacheinander ein. Gemäß Regel 4:5 kann nur der 1.Spieler für 2` hinausgestellt werden. Die beiden anderen Spieler sollen nach der veröffentlichten IHF-Auslegung "gestoppt" werden (d.h. zurückgeschickt werden, wenn sie sich auf der Spielfläche befinden, und der vorherige Zustand wieder hergestellt werden). In manchen Fällen wird dies sicher komplikationslos möglich sein. Was ist aber, wenn sich die betroffenen Spieler - evtl. auf "Anraten" des Trainers weigern?
Im Weigerungsfalle soll der SR die betroffenen Spieler bzw. den Trainer/MV zunächst auf die Konsequenz einer möglichen Strafe (= 2 Min.) wegen unsportlichem Verhalten hinweisen. Erfolgt dann kein Einsehen der fehlbaren Spieler/Trainer/MV, muss der SR gegen diese fehlbaren Spieler eine 2-Min.-Strafe aussprechen.
10. Nichtteilnahmeberechtiger Spieler
Wenn ein nichtteilnahmeberechtigter Spieler die Spielfläche betritt > Strafe MV. Begeht dieser Spieler dabei ein progressiv zu bestrafendes Foul, so wird dieser Spieler natürlich selbst noch entsprechend (V2DA) bestraft (übliche Fortsetzung laut Regelwerk). Verursacht er z.B. einen 7m > 7m-Entscheidung.
11. Passiv-Warnzeichen...und was danach?
Bisher war im Regelwerk verankert, dass die angreifende Mannschaft nach Anzeigen des Passiv-Warnzeichens 5 Sekunden Zeit hatte, um mit einer erkennbaren Angriffsaktion zu beginnen. Diese „Orientierungs“-Zahl wurde gestrichen, da es offensichtlich in manchen Ländern Verständnisprobleme und Irritationen gab. Bei uns wird diese 5-Sekunden-Regelung auch weiterhin geschult und angewendet.
12. Ball liegt oder rollt im Torraum
a) Ball liegt im Torraum: der Z pfeift einen Wechselfehler ODER die SR pfeifen wegen eines progressiv zu ahndenden Vergehens. Spielfortsetzung: ABWURF + persönliche Strafe in den genannten Situationen
b) Ball rollt im Torraum: der Z pfeift einen Wechselfehler ODER die SR pfeifen wegen eines progressiv zu ahndenden Vergehens. Spielfortsetzung: FREIWURF für die nicht fehlbare Mannschaft + persönliche Strafe in den genannten Situationen
Wesentliche Änderungen 2005
für Zuschauer/Spieler/Trainer/Funktionäre/Presse

1. Direkt auszuführender Freiwurf NACH Spielende (1. + 2 HZ inkl. Verlängerungen bei Pokalspielen):
- nur die angreifende Mannschaft darf einen Spieler (z.B. einen besonders großen Werfer) einwechseln.
- die abwehrende Mannschaft darf nicht mehr auswechseln.
- die Mitspieler des Werfers müssen (wie die Abwehrspieler) 3m Abstand zum Werfer einhalten (undurchsichtiges Gedränge um den Ball entfällt somit).
2. Beim 7-m - Entscheidungen muss die Spielzeit NICHT angehalten werden, also KEIN „Automatik-Time-out“. Nur bei Werfer- oder Torwartwechsel sollte Time-out gegeben werden.
3. Unterbricht der Zeitnehmer das Spiel, muss er auch die Uhr sofort anhalten. Alle nachfolgenden Aktionen mit Ausnahme von Strafen sind ungültig.
4. Der Mannschaftsverantwortliche hat mehr Pflichten. ER ist dafür zuständig, dass sich in seinem Auswechselbereich nur die im Spielprotokoll eingetragenen Personen aufhalten. Bei Fehlern wird ER dafür eine Strafe (ab Verwarnung) bekommen.
5. Bei Verletzungsunterbrechung dürfen maximal zwei Sportkameraden der betroffenen Mannschaft (= im Spielprotokoll eingetragene Spieler oder Offizielle) den Verletzten behandeln. Sollte einer von ihnen stattdessen auf dem Spielfeld Anweisungen an seine Spieler geben oder sich mit dem SR oder Gegenspielern beschäftigen, wird er zukünftig bestraft (ab Verwarnung).
6. Bei „Kreiseintritt“ durch einen Ballbesitzer gibt es nun Abwurf durch den Torwart. Früher musste u. U. mühselig korrigiert werden, jetzt kann das Spiel schneller direkt aus dem Torraum weitergeführt werden, ohne die korrekte Fehlerstelle zu suchen.
7. Anlauf außerhalb des Spielfeldes, um z.B. mehr Schwung beim Wurf von Außen zu haben: der betroffene Spieler wird vorher „gebeten“, diese falsche Stellung zu korrigieren. Dies wird aber im Wiederholungsfall sofort mit Freiwurf für den Gegner geahndet.
8. Wenn ein Spieler, der sich im Sprung in der Luft völlig schutzlos befindet, durch eine Abwehraktion gefährdet wird, kann dieses „kleine, harmlos aussehende“ Foul weit reichende Verletzungsauswirkungen haben, die bis zum sehr langfristigen Ausfall dieses Spielers führen können. Die Schiedsrichter sollen diese Auswirkungen unbedingt berücksichtigen und den fehlbaren Spieler nach gemeinsamer Beratung disqualifizieren.
9. Schnelle Mitte: der Werfer muss mit dem Ball auf der Mittellinie STEHEN!! Ein Laufen oder Rennen ist nicht gestattet.
10. Geht der Ball an die Decke oder einen Gegenstand über dem Spielfeld gibt es nun EINWURF, statt bisher Freiwurf.
11. Alle Würfe, die OHNE Anpfiff FALSCH ausgeführt werden, MÜSSEN in jedem Fall korrigiert und dann angepfiffen werden. Wird dann ein Fehler gemacht, gibt es normalerweise Freiwurf für den Gegner. Sollte der Ball allerdings bei einem nicht angepfiffenem Wurf zufällig unmittelbar in den Händen des Gegners landen, geht das Spiel weiter (Vorteil).
12. Manchmal wird ein Schiedsrichter vor dem Spiel von einem Sportkameraden, der noch nicht im Spielbericht eingetragen ist, unsportlich oder schlimmer angemacht. Bisher hatte der Schiedsrichter keine Handhabe, wenn dieser Spieler später nachgetragen wurde. Jetzt kann er ihn auch später, sobald er nachgetragen wird, entsprechend bestrafen.
13. Die Person „Spielführer / Kapitän“ wurde abgeschafft, da er nur eine Aufgabe hatte: die Wahl/das Losen vor Spielbeginn. Jetzt kann diese Formalia vor dem Spiel von einem Offiziellen oder einem anderen teilnahmeberechtigten Spieler wahrgenommen werden. Die lästige Kenntlichmachung mittels „Tape oder Armbinde“ entfällt somit.
14. In der letzten Spielminute wird bei knappen Spielständen manchmal der Torwart zugunsten eines 7.Feldspielers herausgenommen, das Tor steht z. B. also manchmal leer. Nach einem Tor versucht die Mannschaft aus diesem Grund schnell zum Anwurf zu kommen, während die andere Mannschaft (ohne etatmäßigen Torwart) fast immer diesen schnellen Anwurf „mit allen Mitteln“ grob verhindern will oder verhindert. Die darauf folgende Disqualifikation im „Erfolgsfalle“ kann zukünftig mit einer Spielsperre versehen werden.
15. Pfiff aus den Zuschauerreihen: Leider hat diese Unsportlichkeit in den letzten Jahren zugenommen. Sollte durch einen solchen Pfiff ein Spieler, der sich mit Ball völlig frei vor dem Torwart befindet, den Wurf abbrechen, werden die Schiedsrichter auf 7-m für ihn entscheiden müssen. Außer Ärger bringt das also nie etwas! Gleiches gilt, wenn in einer solchen Phase z.B. das Licht ausfällt.
16. PASSIV - eine sehr schwierige Regel? In den letzten Jahren hat es folgende Neuerungen gegeben:
- wenn eine Mannschaft ohne Druck auf das gegnerische Tor spielt, wird das Warnzeichen gegeben. Begeht in dieser Phase die abwehrende Mannschaft an Foul, das mit einer Strafe (ab Verwarnung) geahndet wird, so ist die Passiv-Phase der anderen Mannschaft aufgehoben, sie kann also das Spiel erneut ruhig (ohne Passivwarnzeichen) aufbauen.
- Ebenso beginnt ein neuer Angriff mit ruhigem Beginn und ohne Passivwarnzeichen, wenn während des Passivwarnzeichens die angreifende Mannschaft einen Torwurf ausführt und der Ball vom Torwart abgewehrt wird oder an Pfosten/Latte prallt UND zur werfenden Mannschaft zurückkommt.
- gelegentlich kommt es vor, dass Spieler z.B. in Unterzahl „Zeit schinden“ wollen, indem sie bewusst einen falschen Ausführungsort wählen, mit der Gewissheit, dass der Schiedsrichter dies korrigieren wird. Zukünftig wird in solch krassen Fällen sofort mit dem Freiwurfanpfiff das Warnzeichen gezeigt werden. Die Schiedsrichter sind entsprechend geschult.
- wird nach einem Torerfolg der Ball trotz Aufforderung durch den Schiedsrichter der Ball nur sehr zögernd zum Mittelpunkt gebracht, wird der Schiedsrichter mit dem Anpfiff das Warnzeichen „Passiv“ zeigen. Diese Regelung hat sich seit einigen Jahren im DHB-Bereich schon bewährt.

Nach dem Anzeigen des Passivwarnzeichens hat die betroffene Mannschaft ca 5 lange Sekunden Zeit, um eine Temposteigerung zu erzielen bzw. eine erkennbare Angriffsaktion zu beginnen. Erst danach, also mehr oder weniger lange NACH diesen 5 Sekunden, kann auf Passiv entschieden werden.
17. Es gibt Offizielle / Trainer, die während des Spiels den eigenen Auswechselraum verlassen und sich unter die Zuschauer mischen. Von dort wird dann verbal mitunter unqualifiziert gegen die Schiedsrichter weiter agiert. Diese Kameraden unterstehen nach wie vor der Straffähigkeit durch die Schiedsrichter.



So, ich hoffe, dass ihr jetzt einen "Überblich" über die Handballregeln habt.
Nachlesen könnt ihr alles noch mal unter:
http://www.handballregeln.de

Liebe Grüße
Melanie[/url]