Das EU-geförderte Projekt "Moving Image Database for Access and Re-use of European Film Collections" (MIDAS) für eine europäische Online-Filmdatenbank ist nun abgeschlossen worden. Auf Filmarchives-online.eu lassen sich Bestandsinformationen aus 18 Filmarchiven recherchieren. Bisher sind dort rund 25.000 Filmwerke erfasst. Das Portal soll weiter wachsen, indem Informationen, Bilder und auch digitalisierte Filme nach und nach hinzugefügt werden. Auch können sich weitere Archive anschließen.
MIDAS ist im Januar 2006 als Pilotprojekt des Programms "MEDIA Plus" der Europäischen Kommission ins Leben gerufen worden und wurde vom Deutschen Filminstitut koordiniert. In den Filmarchiven Europas werden Sammlungen mit Zeugnissen der Geschichte des 20. Jahrhunderts und der Entwicklung der Filmkunst verwahrt. Darunter ist zum Beispiel die Sammlung "Mitchell & Kenyon" des British Film Institute mit über 800 Filmen, die das Alltagsleben in Großbritannien zu Zeiten Edwards VII. (1841–1910) zeigen. Dazu kommen weniger bekannte Bestände wie Wochenschauen, die in der Zeit der sowjetischen Herrschaft in Litauen entstanden.
Filmarchives online legt einen Schwerpunkt auf nicht-fiktionales Material wie Dokumentar- und Unterrichtsfilme, Wochenschauen, Werbe-, Industrie-, Reise- und Sport- sowie Animationsfilme. Es verzeichnet nach eigenen Angaben viele Raritäten, die der Öffentlichkeit bislang kaum zugänglich gewesen seien, da einige Filmarchive ihre Bestandsübersichten der internen Nutzung vorbehalten hätten. Wer den Standort eines historischen Filmdokuments ermitteln wollte, sei häufig auf die mühsame und zeitaufwendige Auswertung filmhistorischer Veröffentlichungen und auf Experten-Hilfe angewiesen. Aus Deutschland werden die Archive des Deutschen Filminstituts, des Filmarchivs des Bundesarchivs, der DEFA-Stiftung, der Deutschen Kinemathek und der IWF Wissen und Medien gGmbH in der Online-Datenbank geführt. (anw/c't)
Quelle: Heise.de